Finanzierung für Immobilienkauf optimieren

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  1. Avatar von Immorookie
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    Standard Finanzierung für Immobilienkauf optimieren

    Hallo liebes Forum,

    meine Frau (Beamtin) wird voraussichtlich noch in diesem Jahr ein Haus kaufen. Der Notartermin ist für Freitag bereits gebucht. Ich bin selbstständig und werde dann in dem Haus das Dachgeschoss mieten.

    Für das Haus (es ist noch ein Dreifamilienhaus, wird aber in ein Einfamlienhaus + vermietetes Dachgeschoss umgebaut) fallen folgende Kosten an:

    Kaufpreis: 180.000,- €
    Kosten d. Erwerbs: 20.000,- €


    Die folgenden Werte habe ich anhand von Fachliteratur u. mit Hilfe eines Freundes (Architekt) ermittelt:

    Modernisierung 1
    Heizung, Dach, Dämmung: 130.000,- € (KFW 151)
    Fenster, Drainage: 50.000,- € (KFW 151)
    Lüftung mit WRG: 9.000,- € (KFW 151)


    Modernisierung 2
    (Wasser, Elektro, Bad): 50.000,- €
    Umbauten / Innenausbau: 30.000,- €
    Terrasse + Garten: 30.000,- €

    Sonstiges: 50.000,- €
    (Küche, Einbauschränke, Bodenbeläge, Haustür)

    Modernisierung / Umbauten gesamt: 349.000,- €
    Gesamt: 549.000,- €

    Das Eigenkapital meiner Frau beträgt 200.000,- €.

    Derzeit zahlen wir ~ 1.700,- € Miete (Wohnung 950,- € + 750,- € Büro), ohne Nebenkosten. Meine Frau hat ein Nettoeinkommen in Höhe von 3.200,- € + zzgl. Kindergeld 368,- € ( Kinder sind 2006 und 2011 geboren), mein Nettoeinkommen liegt bei ca. 2500,- €. Der Kauf und auch die Finanzierung sollen aber direkt über meine Frau laufen, da ich als Selbstständiger nur sehr schwer ein Darlehen bekomme und ich das DG dann aus steuerlichen Gründen für meine Firma mieten möchte (ca. 400,- Miete, netto).

    Das KFW-Darlehen (151) könnte für 10 Jahre zu 1 % genutzt werden. Bei einem Bankdarlehen gehe ich von 3 % (20 Jahre Zinsbindung, Volltilgung) aus.

    Könnt ihr uns bitte helfen, die Zahlungen, bzw. die Kreditaufnahme zu optimieren!? Auch, ob ich ggf. einen Bausparvertrag abschließen sollte oder einen "Wohnriester-Vertrag"? Das Ziel ist in 20 Jahren das Haus bezahlt zu haben, bzw. nur noch eine kleine Restschuld zu haben.

    Vielen Dank für das Lesen und eure Hilfe!

    Immorookie

  2. Avatar von Schlumpf
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    Standard AW: Finanzierung für Immobilienkauf optimieren

    Haben Sie eine Gütertrennung zwischen Ihnen vereinbart ? Ansonsten werde Sie automatisch immer mit berücksichtigt.

  3. Avatar von Immorookie
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    Standard AW: Finanzierung für Immobilienkauf optimieren

    Nein, keine Gütertrennung.

    Ich beteilige mich auch gern am Risiko, allerdings möchte ich das Büro auch später von meiner Frau mieten. So wären alle Kosten die im DG entstehen würden von der Steuer absetzbar, inkl. der Umsatzsteuer für die Sanierung des DGs.

  4. Avatar von Schlumpf
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    Standard AW: Finanzierung für Immobilienkauf optimieren

    hallo immorookie,

    da Sie keine Gütertrennung haben, müßten Sie auf jeden Fall als 2. Darlehnsnehmer den Kredit mit aufnehmen. Ansonsten finde ich Ihr Konzept für die Finanzierung gut. Bei der KfW Geschichte müßen Sie nur aufpassen, daß dann auch wirklich die Anforderungen der KfW Bank erfüllt werden aber wenn Ihr Freund Architekt ist, sollte das eigentlich kein Problem werden.
    Ansonsten sehe ich bei Ihren Zahlen kein Problem die Finanzierung zu einem guten Zinssatz zu beantragen.

  5. Avatar von Immorookie
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    Standard AW: Finanzierung für Immobilienkauf optimieren

    Hallo Schlumpf,

    vielen Dank für Ihr Feedback. Mich interessiert aber vor allem noch, ob ein Wohnriester für uns sinnvoll ist (2 Kinder + 2 Erwachsene) und / oder ggf. ein Bausparvertrag um das KFW-Darlehen (151) nach 10 Jahren abzulösen?

    Haben Sie oder ein anderer Forumsteilnehmer hierzu eine Meinung?


    Gruß
    IR

    P.S. Die Immobilie wurde gestern von uns gekauft!

  6. Avatar von Schlumpf
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    Standard AW: Finanzierung für Immobilienkauf optimieren

    dann Glückwunsch an die Hausbesitzer :-) .

    Für was für eine Variante haben Sie sich denn neben den KfW Baustein entschieden ? ein Volltilgerdarlehn oder ein normales Annuitätendarlehen ?

  7. Avatar von Immorookie
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    Standard AW: Finanzierung für Immobilienkauf optimieren

    Danke für die Glückwünsche! :wink:

    Noch haben wir die Finanzierung allerdings gar nicht in Angriff genommen, da wir das Haus und die Nebenkosten des Erwerbs (insgesamt ~ 200.000,- €) aus Eigenmitteln bezahlen könnten. Frage ist ja u.a., ob das sinnvoll ist oder ob wir einen Teil des Kaufs finanzieren sollten (z.B. 50 %) und den nicht KFW-Teil der Sanierung aus Eigenmitteln (100.000,- €) + Fremdkapital finanzieren!?

    Der Kaufpreis ist in 2 Monaten fällig. Wichtig wäre auch, wie die Restschuld des KFW-Darlehens in 10 Jahren bedient werden soll um diese dann in möglichst 10 weiteren Jahren komplett zu tilgen?

    Sollten wir einen Bausparvertrag abschließen um uns die heutigen Zinsen zu sichern, ggf. mit Wohn-Riester koppeln [mit 793,- € Zuschuss (2 Erwachsene + 2 Kinder)]? Eventuell auf Riester / Bausparvertrag verzichten (wegen nachgelagerter Besteuerung), stattdessen die monatliche Rate eines möglichen Bausparers in einen Banksparplan stecken?

    Was habt ihr für Vorschläge?

    Wir wollen in ca. 20 Jahren sowohl KFW als auch das Fremdkapital komplett getilgt haben; eine Rate von max. 1.700,- € wäre möglich.

    Ich hoffe auf einige wertvolle Tipps!

    Viele Grüße
    IR
    :smile:

  8. Avatar von C. Andreas
    C. Andreas ist offline

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    Standard AW: Finanzierung für Immobilienkauf optimieren

    Folgende Neuerungen gibt es für 2013 im Wohn Riester Bereich.

    FAQ: Wohnriester

    1. Wohn-Riester wird flexibler:

    Ab 2013 kann das Riester Guthaben jederzeit für selbstgenutztem Wohneigentum entnommen werden. Das Riester Guthaben kann jederzeit abgerufen werden. Die sogenannte Auszahlungsphase ab 62 entfällt.
    2. Schulden tilgen mit Riester Vertrag

    Neue Chancen ergeben sich für Kreditnehmer, da ab Zinsbindungsende jederzeit umschuldet werden kann. Auch eine Riester-Sondertilgung ist möglich, sofern der Darlehensvertrag dies zuläßt.
    3. Geringere Besteuerung:

    Das für den Kauf einer Immobilie verwendete Riester-Kapital wird in der Rentenphase besteuert. Dazu wird der aufgewendete Betrag jährlich im Wohnförderkonto mit 1,0 % verzinst und bei Rentenbeginn einmalbesteuert oder über 20 Jahre verteilt versteuert. Dadurch wächst das Wohnförderkonto langsamer und die spätere Besteuerung fällt geringer aus.
    4. Einmal-Besteuerung:

    Die Eigentümer müssen sich zum Start der Auszahlungsphase entscheiden, ob die jährliche Besteuerung des Wohnförderkontos oder die Einmalbesteuerung gewünscht wird. Bei der Einmalbesteuerung werden 70 Prozent des Wohnförderkonto mit dem individuellen Steuersatz besteuert. Ab 2013 soll die Option sich für eine Einmal-Besteuerung zu entscheiden, während der gesamten Rentenphase bestehen. Besteuert wird der noch vorhandene Restbetrag auf dem Wohnförderkonto.

    5.Umbau Altersgerecht

    Wohn-Riester gibt es nur für die Anschaffung oder Umschuldung einer Immobilie. Ab 2013 kann aber auch Geld für altersgerechter Umbau abgerufen werden. Unter bestimmten Bedingungen kann die Wohnung oder das Haus altersgerecht umgebaut werden:

    1. Maximale Entnhame von 6.000 Euro nach Bau oder Kauf vor 3 Jahren
    2. Mindestens eine Entnhame von 30.000 Euro für den altersgerechten Umbau wenn die Immobilie länger als 3 Jahre im Besitz ist.

    Weitere Förderungen sind dann aber nicht mehr möglich. Umbau Maßnahmen können auch mit einem Riestergeförderten Darlehen finanziert werden.


    d.h. für Sie übersetzt


    Strategie 1 Wohn Riester


    Aufnahme einer 15 jährigen Bankkondition (besserer Zins als 20 J) und Abschluss von 2 Wohn Riester Verträgen wo in einen Vertrag die Kinderzulagen fließt und der andere Steuer optimiert ist. Damit können 4.200 Euro steuerlich aktiviert werden, wobei 793 Euro als Zulagen fließen und der Rest als Steuerrückerstattung.


    Beitrag wäre jetzt einmal 162,17 Euro mtl. und einmal 121,75 Euro mtl (wegen den Zulagen). Das ganze würde ich als Rendite Wohn Riester laufen lassen, da jetzt ab 2013 auch mit dem Guthaben umgeschuldet werden kann. Andersum ausgedrückt bedeutet das 4% sicherer Zins von der Bausparkasse und mit Zulagen und Steuerförderung kommen Sie auf garantierte ca. 7% feste Zinsen für die gesamte Laufzeit.


    Wenn Sie einen Zins von der Bank erhalten zu 3% und Sie erhalten garantierte ca. 7% aus dem Wohn Riester heraus, dann erwirtschaften Sie jeden Monat einen Überschuss.


    Strategie 2 Wohn Riester


    Da Sie im 10jährigen Bereich einen tollen Zins von der Bank erhalten werden, stellt sich automatisch die Frage, ob eine Wohn Riester Einbindung nicht mathematisch vernünftig wäre. Sinnvoll wäre dabei ein Wohn Riester Vertrag, wo Sie 25% - 30% einbezahlen und den Rest als sicheres Bauspardarlehen verbuchen.


    Der Wohn Riester würde jetzt nach 10 Jahren ihre annuitätische Finanzierung (oder KFW) ablösen und Sie switschen ins sichere Bauspardarlehen, was dann wiederum ca. 10 Jahre läuft, so dass Sie nach ca. 20 Jahren fertig wären. Die Zulagen fließen anfangs ins Guthaben, später ins Darlehen. Die steuerliche Förderung betrifft sowohl die Ansparzeit, als auch die Darlehenszeit.


    Das Wohnförderkonto ist m.E. mittlerweile überschaubar geworden.


    Ein Beispiel:


    och kurz zur Erklärung

    Beide zahlen 2.100 Euro in den Wohn Riester ein, d.h.
    insgesamt 4.200 Euro, welche steuerlich aktiviert werden
    können.

    Dies bedeutet bei einem Steuersatz von 30%
    1.260 Euro Steuerrückfluss welcher sich wie
    folgt aufteilt.

    300 (Kind) + 300 (Kind) + 154 (Mann) + 154 (Frau) an Zulagen, Gesamt 908 Euro in die Verträge

    und

    1260 Euro (Steuervorteil) - 908 Euro (Zulagen) = 352 Euro auf ihr Girokonto.

    Für das Wohnförderkonto würden im ersten
    Jahr 4.200 Euro verbucht, welche mit 1% auf 65
    aufgezinst werden.

    d.h. 4.200 x (1,01) ^23 = 5280 Euro für das Jahr 2012
    usw.

    d.h. die Verträge sind in ca. 20 Jahre fertig
    20 x ca. 4700 ( die Mitte zwischen 4.200 und 5.280 Euro)
    = 94.000 Euro auf dem Wohnförderkonto

    94.000 - 30% Sofortrabatt = 65.800 Euro Einkommen mit 65
    bei Sofortbesteuerung

    oder die 2. Möglichkeit als Streckung auf 20 Jahre
    94.000 Euro : 20 Jahre : 12 Monate = 391,67 Euro

    d.h. wiederrum Sie haben 391,67: 2 (Mann und Frau) = 195,83 Euro jeweils höhere Renten auf dem Papier.
    d.h. wiederum, Ihre Rente wird, wie heute auch, dann besteuert, mit dem
    Steuersatz, der dann für Sie relevant ist.

  9. Avatar von Immorookie
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    Standard AW: Finanzierung für Immobilienkauf optimieren

    Hallo Herr Andreas,

    vielen Dank für Ihre ausführliche Beschreibung.

    Ich versuche mal eine Zusammenfassung, wie ich Ihre Angaben verstehe:



    Ich gehe jetzt von einem Fremdkapitalbedarf für die Sanierung / Modernisierung in Höhe von 300.000,- € aus:

    KFW (151): 150.000,- €
    Bankdarlehen: 150.000,- €

    Bei KFW ergeben sich folgende Zahlen (10 Jahren Zinsbindung, 5 Jahre tilgungsfreie Anlaufzeit, 30 Jahre Laufzeit, 5 % Tilgungszuschuss)

    1 - 12 Monat: je 125,- € Zinsen = Restschuld: 150.000,- €
    13 - 60 Monat: je 118,75 € Zinsen - 5 % Tilgungszuschuss = Restschuld: 142.500,- €

    61 - 120 Monat: je 565,31 € Annuität = Restschuld (nach 10 Jahren): 115.037,07 €


    Parallel hierzu schließen wir zwei Wohnriester-Verträge ab (ab 01/2013) und sparen insgesamt 283,92 € pro Monat (162,17 € + 121,75 €) + 793,- € Förderung = 4.200,- € im Jahr.

    Am Ende eines jeden Jahres gibt es ~ 30 % (je nach Steuersatz) des Jahresbeitrags von 4.200,- € von Vater Staat zurück (= 1.260,- €), abzüglich des Förderbeitrags in Höhe von 793,- € (154 € + 154 € + 185 € + 300 €) = 467,- €.

    Wenn dann nach 10 Jahren die Zinsbindungsfrist ausgelaufen ist, könnten wir die Restschuld des KFW-Darlehens (115.037,- €) um die angesparten 42.000,- € (+ 1 % Zins ^10 = 46.394,- €) reduzieren und die verbleibenden 68.643,- € durch einen schon heute (2013) abgeschlossenen Bausparvertrag ab 2023 für die nächsten 10 Jahre volltilgen?

    Die 150.000,- € Hypothekendarlehen bei der Bank finanziere ich aber wie geplant als Volltilgung (?) zu ca. 3 % (Zinsbindung 20 Jahre) = 820,- € Annuität und wäre dann nach 20 Jahren fertig.

    Als gesamte monatliche Belastung würden sich dann offenbar folgende Zahlen ergeben:

    1 - 12 Monat: 125 € + 283,92 € + 820,- € = 1.228,92 €
    13 - 60 Monat: 118,75 + 283,92 € + 820,- € = 1.222,67 €
    61 - 120 Monat: 565,31 € + 283,92 € + 820,- € = 1.669,23 €

    nach dem 120. Monat (10 Jahre) wird dann die KFW-Restschuld in Höhe von 115.037,- € um das angesparte Riester-Guthaben in Höhe von 46.394,- € reduziert.... und die dann noch verbleibende KFW-Restschuld (68.643,- €) wird dann in den nächsten 10 Jahren wie optimal komplett getilgt?

    121 - 240 Monat: 820,- € + X?

    Was ist X?

    Ist das soweit ok und wäre auch die von Ihnen bevorzugte Vorgehensweise?


    Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

    IR

    P.S. Macht es Sinn noch in diesem Jahr einen Wohn-Riester-Vertrag abzuschließen, um noch die Förderung für 2012 zu bekommen?

  10. Avatar von Ravemaster84
    Ravemaster84 ist offline

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    Standard AW: Finanzierung für Immobilienkauf optimieren

    Zitat Zitat von C. Andreas
    Folgende Neuerungen gibt es für 2013 im Wohn Riester Bereich.

    FAQ: Wohnriester

    1. Wohn-Riester wird flexibler:

    Ab 2013 kann das Riester Guthaben jederzeit für selbstgenutztem Wohneigentum entnommen werden. Das Riester Guthaben kann jederzeit abgerufen werden. Die sogenannte Auszahlungsphase ab 62 entfällt.
    2. Schulden tilgen mit Riester Vertrag

    Neue Chancen ergeben sich für Kreditnehmer, da ab Zinsbindungsende jederzeit umschuldet werden kann. Auch eine Riester-Sondertilgung ist möglich, sofern der Darlehensvertrag dies zuläßt.
    3. Geringere Besteuerung:

    Das für den Kauf einer Immobilie verwendete Riester-Kapital wird in der Rentenphase besteuert. Dazu wird der aufgewendete Betrag jährlich im Wohnförderkonto mit 1,0 % verzinst und bei Rentenbeginn einmalbesteuert oder über 20 Jahre verteilt versteuert. Dadurch wächst das Wohnförderkonto langsamer und die spätere Besteuerung fällt geringer aus.
    4. Einmal-Besteuerung:

    Die Eigentümer müssen sich zum Start der Auszahlungsphase entscheiden, ob die jährliche Besteuerung des Wohnförderkontos oder die Einmalbesteuerung gewünscht wird. Bei der Einmalbesteuerung werden 70 Prozent des Wohnförderkonto mit dem individuellen Steuersatz besteuert. Ab 2013 soll die Option sich für eine Einmal-Besteuerung zu entscheiden, während der gesamten Rentenphase bestehen. Besteuert wird der noch vorhandene Restbetrag auf dem Wohnförderkonto.

    5.Umbau Altersgerecht

    Wohn-Riester gibt es nur für die Anschaffung oder Umschuldung einer Immobilie. Ab 2013 kann aber auch Geld für altersgerechter Umbau abgerufen werden. Unter bestimmten Bedingungen kann die Wohnung oder das Haus altersgerecht umgebaut werden:

    1. Maximale Entnhame von 6.000 Euro nach Bau oder Kauf vor 3 Jahren
    2. Mindestens eine Entnhame von 30.000 Euro für den altersgerechten Umbau wenn die Immobilie länger als 3 Jahre im Besitz ist.

    Weitere Förderungen sind dann aber nicht mehr möglich. Umbau Maßnahmen können auch mit einem Riestergeförderten Darlehen finanziert werden.


    d.h. für Sie übersetzt


    Strategie 1 Wohn Riester


    Aufnahme einer 15 jährigen Bankkondition (besserer Zins als 20 J) und Abschluss von 2 Wohn Riester Verträgen wo in einen Vertrag die Kinderzulagen fließt und der andere Steuer optimiert ist. Damit können 4.200 Euro steuerlich aktiviert werden, wobei 793 Euro als Zulagen fließen und der Rest als Steuerrückerstattung.


    Beitrag wäre jetzt einmal 162,17 Euro mtl. und einmal 121,75 Euro mtl (wegen den Zulagen). Das ganze würde ich als Rendite Wohn Riester laufen lassen, da jetzt ab 2013 auch mit dem Guthaben umgeschuldet werden kann. Andersum ausgedrückt bedeutet das 4% sicherer Zins von der Bausparkasse und mit Zulagen und Steuerförderung kommen Sie auf garantierte ca. 7% feste Zinsen für die gesamte Laufzeit.


    Wenn Sie einen Zins von der Bank erhalten zu 3% und Sie erhalten garantierte ca. 7% aus dem Wohn Riester heraus, dann erwirtschaften Sie jeden Monat einen Überschuss.


    Strategie 2 Wohn Riester


    Da Sie im 10jährigen Bereich einen tollen Zins von der Bank erhalten werden, stellt sich automatisch die Frage, ob eine Wohn Riester Einbindung nicht mathematisch vernünftig wäre. Sinnvoll wäre dabei ein Wohn Riester Vertrag, wo Sie 25% - 30% einbezahlen und den Rest als sicheres Bauspardarlehen verbuchen.


    Der Wohn Riester würde jetzt nach 10 Jahren ihre annuitätische Finanzierung (oder KFW) ablösen und Sie switschen ins sichere Bauspardarlehen, was dann wiederum ca. 10 Jahre läuft, so dass Sie nach ca. 20 Jahren fertig wären. Die Zulagen fließen anfangs ins Guthaben, später ins Darlehen. Die steuerliche Förderung betrifft sowohl die Ansparzeit, als auch die Darlehenszeit.


    Das Wohnförderkonto ist m.E. mittlerweile überschaubar geworden.


    Ein Beispiel:


    och kurz zur Erklärung

    Beide zahlen 2.100 Euro in den Wohn Riester ein, d.h.
    insgesamt 4.200 Euro, welche steuerlich aktiviert werden
    können.

    Dies bedeutet bei einem Steuersatz von 30%
    1.260 Euro Steuerrückfluss welcher sich wie
    folgt aufteilt.

    300 (Kind) + 300 (Kind) + 154 (Mann) + 154 (Frau) an Zulagen, Gesamt 908 Euro in die Verträge

    und

    1260 Euro (Steuervorteil) - 908 Euro (Zulagen) = 352 Euro auf ihr Girokonto.

    Für das Wohnförderkonto würden im ersten
    Jahr 4.200 Euro verbucht, welche mit 1% auf 65
    aufgezinst werden.

    d.h. 4.200 x (1,01) ^23 = 5280 Euro für das Jahr 2012
    usw.

    d.h. die Verträge sind in ca. 20 Jahre fertig
    20 x ca. 4700 ( die Mitte zwischen 4.200 und 5.280 Euro)
    = 94.000 Euro auf dem Wohnförderkonto

    94.000 - 30% Sofortrabatt = 65.800 Euro Einkommen mit 65
    bei Sofortbesteuerung

    oder die 2. Möglichkeit als Streckung auf 20 Jahre
    94.000 Euro : 20 Jahre : 12 Monate = 391,67 Euro

    d.h. wiederrum Sie haben 391,67: 2 (Mann und Frau) = 195,83 Euro jeweils höhere Renten auf dem Papier.
    d.h. wiederum, Ihre Rente wird, wie heute auch, dann besteuert, mit dem
    Steuersatz, der dann für Sie relevant ist.
    Ganz großes Kino. Daumen hoch für die tolle Beschreibung!

  11. Avatar von chief_wiggum
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    Standard AW: Finanzierung für Immobilienkauf optimieren

    Die Eckdaten einfach mal bei Creditweb eingeben und berechnen lassen.

  12. Avatar von Christoph1983
    Christoph1983 ist offline

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    Standard AW: Finanzierung für Immobilienkauf optimieren

    Zitat Zitat von C. Andreas
    ...und Abschluss von 2 Wohn Riester Verträgen wo in einen Vertrag die Kinderzulagen fließt und der andere Steuer optimiert ist.
    Können Sie diesen Punkt bitte etwas genauer Erklären? Vielen Dank. Das würde mir sehr helfen.

  13. Avatar von C. Andreas
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    Standard AW: Finanzierung für Immobilienkauf optimieren

    Zitat Zitat von Christoph1983
    Können Sie diesen Punkt bitte etwas genauer Erklären? Vielen Dank. Das würde mir sehr helfen.
    Wohn Riester darf immer nur auf eine Person laufen. d.h. bei einem Ehepaar können nun 2 Verträge abgeschlossen werden. Falls dies mtl. möglich wäre.

    d.h. es können 2 x 162,17 Euro mtl. einbezahlt werden (abzgl. mögliche Kinderzulagen), so dass 4.200 Euro (Zulagen werden aufaddiert) in der Steuererklärung angesetzt werden.

    Bei einem hohen Steuersatz oder bei vorhandenen Kinder rechnet sich dies.

  14. Avatar von C. Andreas
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    Standard AW: Finanzierung für Immobilienkauf optimieren

    Zitat Zitat von Immorookie
    Hallo Herr Andreas,

    vielen Dank für Ihre ausführliche Beschreibung.

    Ich versuche mal eine Zusammenfassung, wie ich Ihre Angaben verstehe:



    Ich gehe jetzt von einem Fremdkapitalbedarf für die Sanierung / Modernisierung in Höhe von 300.000,- € aus:

    KFW (151): 150.000,- €
    Bankdarlehen: 150.000,- €

    Bei KFW ergeben sich folgende Zahlen (10 Jahren Zinsbindung, 5 Jahre tilgungsfreie Anlaufzeit, 30 Jahre Laufzeit, 5 % Tilgungszuschuss)

    1 - 12 Monat: je 125,- € Zinsen = Restschuld: 150.000,- €
    13 - 60 Monat: je 118,75 € Zinsen - 5 % Tilgungszuschuss = Restschuld: 142.500,- €

    61 - 120 Monat: je 565,31 € Annuität = Restschuld (nach 10 Jahren): 115.037,07 €


    Parallel hierzu schließen wir zwei Wohnriester-Verträge ab (ab 01/2013) und sparen insgesamt 283,92 € pro Monat (162,17 € + 121,75 €) + 793,- € Förderung = 4.200,- € im Jahr.

    Am Ende eines jeden Jahres gibt es ~ 30 % (je nach Steuersatz) des Jahresbeitrags von 4.200,- € von Vater Staat zurück (= 1.260,- €), abzüglich des Förderbeitrags in Höhe von 793,- € (154 € + 154 € + 185 € + 300 €) = 467,- €.

    Wenn dann nach 10 Jahren die Zinsbindungsfrist ausgelaufen ist, könnten wir die Restschuld des KFW-Darlehens (115.037,- €) um die angesparten 42.000,- € (+ 1 % Zins ^10 = 46.394,- €) reduzieren und die verbleibenden 68.643,- € durch einen schon heute (2013) abgeschlossenen Bausparvertrag ab 2023 für die nächsten 10 Jahre volltilgen?

    Die 150.000,- € Hypothekendarlehen bei der Bank finanziere ich aber wie geplant als Volltilgung (?) zu ca. 3 % (Zinsbindung 20 Jahre) = 820,- € Annuität und wäre dann nach 20 Jahren fertig.

    Als gesamte monatliche Belastung würden sich dann offenbar folgende Zahlen ergeben:

    1 - 12 Monat: 125 € + 283,92 € + 820,- € = 1.228,92 €
    13 - 60 Monat: 118,75 + 283,92 € + 820,- € = 1.222,67 €
    61 - 120 Monat: 565,31 € + 283,92 € + 820,- € = 1.669,23 €

    nach dem 120. Monat (10 Jahre) wird dann die KFW-Restschuld in Höhe von 115.037,- € um das angesparte Riester-Guthaben in Höhe von 46.394,- € reduziert.... und die dann noch verbleibende KFW-Restschuld (68.643,- €) wird dann in den nächsten 10 Jahren wie optimal komplett getilgt?

    121 - 240 Monat: 820,- € + X?

    Was ist X?

    Ist das soweit ok und wäre auch die von Ihnen bevorzugte Vorgehensweise?


    Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

    IR

    P.S. Macht es Sinn noch in diesem Jahr einen Wohn-Riester-Vertrag abzuschließen, um noch die Förderung für 2012 zu bekommen?
    Kompliment, mein Beitrag haben Sie 1:1 umgerechnet auf ihre Situation.
    Ihre Zahlen sind soweit korrekt.

    Nur eine Einschränkung:

    Auf ihre Sparzahlungen erhalten Sie 4% Zinsen, wenn Sie auf Wohn Riester Rendite sparen, nicht 1% wie von ihnen berechnet.

    Sie haben 2 Möglichkeiten.

    a. Ansparen auf reine EK-Basis als Rendite Variante und somit Mitnahme der Zulagen und des steuerllichen Vorteil. Zins am Markt liegt bei garantierten 4%.

    b. Ansparen mit hoher Bausparsumme und Ablösung von einem Großteil der Restschulden in 10 Jahren. Konditionen wären zur Zeit bei 0,5% Ansparzins und 2,8% Darlehenszins.

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