Das könnte teuer werden für die Aktionäre...
war mal eine florierende Bude
man ist heute nirgends und vor nichts sicher


PRESSE/AgfaPhoto-Pleite holt Gevaert ein - Hohe Kosten drohen Prozess
12.01.2006 22:00:55, AWP Basic German

FRANKFURT (AWP International) - Die spektakuläre Pleite der Firma AgfaPhoto
holt die frühere Mutterfirma, den belgischen Konzern Agfa-Gevaert , zehn Monate
nach dem Insolvenzantrag laut einem Pressebericht ein. Der Solinger
Arbeitsrichter Thomas Maercks habe in zunächst neun Fällen entschieden, dass
der Übergang des Arbeitsverhältnisses von Agfa Gevaert auf AgfaPhoto rechtlich
nicht haltbar sei (Aktenzeichen 3Ca 2004/05 Lev und andere), berichtet die
""Financial Times Deutschland"" (Freitagausgabe).

Der Leverkusener Rechtsanwalt Harald Kaiser rechne nun mit einer Klagewelle
unter den übrigen 1.800 Ex-Mitarbeiter der Pleitefirma. Davon gehe er nach
einer kaum zu bewältigenden Zahl von Anfragen aus. ""Theoretisch besteht die
Option der Klage für alle früheren Beschäftigten"", sagte der Anwalt der
Zeitung.

Auf die börsennotierte Agfa Gevaert kommen damit Kosten in zweistelliger
Millionenhöhe zu, falls sie die Forderungen nicht abwehren kann, wie es hieß.
Der Technologiekonzern hatte die Fotoaktivitäten, in besten Zeiten eine
Weltmarke, im Herbst 2004 an einen Privatinvestor verkauft. Sieben Monate
später stellte das Unternehmen einen Insolvenzantrag.

Ein Sprecher von Agfa Gevaert kündigte an, dass der Konzern erwäge, gegen das
Urteil vorgeht. ""Wir prüfen die Entscheidung derzeit noch. Es ist aber mehr
als wahrscheinlich, dass wir Berufung einlegen"", sagte er der Zeitung.
Zuständig wäre als nächsthöhere Instanz das Landesarbeitsgericht. Sieht es in
dem Fall eine grundsätzliche Bedeutung, kann es Revision vor dem
Bundesarbeitsgericht in Erfurt zulassen, wie es hieß.