Entscheidungsfindungsprozess! Kaufen/Verkaufen

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  1. Avatar von Karat
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    Standard Entscheidungsfindungsprozess! Kaufen/Verkaufen

    Hallo zusammen
    Mich (vielleicht auch andere) würde mal interessieren wie ihr bei euren Börsenentscheidungen vorgeht.

    Nehmen wir mal ein Beispiel K A U F E N :
    Ihr habt Gold, einen Index, eine Aktie einen Rohstoff oder einen Warrant im Visier! Was läuft nun bei euch ab. Kauft ihr einfach aus dem Bauch heraus oder geht ihr irgendwie systematisch vor?

    Als schaut ihr auf Charts, Analystenmeinungen, Forumsmeinungen, Trends,
    Sentiments-Indexe, RSI, Anlegerverhalten Private/Profis, 200-Tage-Linie,
    Short-u. Longpositionen, weitere Hilfsmittel? Wenn ja wo sind dafür die
    besten Web-Sites?

    V E R K A U F E N
    Erfolgen bei euch Verkaufsentscheidungen aus dem Bauch. Setzt ihr Limiten um Verluste zu begrenzen, Limite dass bei Gewinn z.B. 20 % realisiert wird. Was beeinflusst euch den Titel zu halten oder zu verkaufen. Könnt ihr eure Strategie konsequent durchziehen?

    Ich persönlich stelle für mich fest, dass ich mich unbedingt konsequent an
    eine Strategie halten sollte (vielleicht schriftlich festzulegen). Mein grösstes Problem in der Vergangenheit war und ist nämlich, mal einen kleinen Verlust zu realisieren bevor er GROSS ist. Vom der Strategie "Hoffnung" habe ich oft gedacht "es chund dä scho weder"! Aber eben das kennen WIR ja!

    Wie versucht ihr euch zu disziplinieren?

    Karat

  2. Avatar von Guest
    Guest

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    hallo karat

    bei warrants:
    also von mike* habe ich gelernt, dass wenn ein verlust bei 25% angelangt ist, sollte man realisieren. denn da hat man noch eine reale chance wieder auszubügeln. bei 50% minus müsstest du bereits einen 100% gewinn machen um nur auf null zu kommen. ich habe beobachtet, dass wenn mein ausgewählter warrant nicht oder nur zu schwach die vorhergesagte bewegung macht, muss verkauft werden. da der zeitwert meistens mehr wegnimmt.

    beim kaufen und verkaufen ist es sehr oft hilfreich, wenn du dein einzusetzendes kapital drittelst(mind. zweitelst), so dass du wenn es richtig läuft, erstens schon dabei bist und zweitens noch nachkaufen/verkaufen kannst.

    so mache ich es nun auch und fahre sehr gut damit.

  3. Avatar von Mike *
    Mike *

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    Hallo zäme

    Wie mändli geschrieben hat, ist der Kapitalerhalt das wichtigste. Also unbedingt vor dem Kauf schon die Ausstiegspunkte definieren. Dann arbeite ich meistens mit StopLoss-Limiten (keine normalen SL).

    Die Drittelstechnik beim kauf oist eine von mir seit jahren sehr erfolgreich praktizierte Kaufmethode. Setzt aber schon ein gewisses Kapital voraus, schon allein wegen den Spesen.

  4. Avatar von mfabian
    mfabian

    Standard Tipp: USD shorten!

    Ich beobachte sehr aufmerksam die Indizes, Währungen, Edelmetalle, einige Rohstoffe, Öl und Zinsen.

    Getraded wird dann, wenn sich in einem der Märkte interessante Aspekte ergeben.

    Damit meine ich:
    a) Charttechnisch ist eine Wendemarke erreicht
    b) COT-Daten zeigen, dass die Big-Boys auf meiner Linie sind
    c) "Nachbar-Märkte" indizieren ebenfalls die richtige Richtung.

    Mit "Nachbar-Märkte" meine ich, dass es nicht klug sein kann, beispielsweise im Dow long zu gehen, wenn Öl auf dem Weg nach oben ist oder long in Gold, wenn der Dollar steigt.

    Von der Reihenfolge der Beobachtung her, haben b) und c) Priorität. Wenn ich mich dann entschieden habe, eine Richtung zu traden (ob long oder short ist mir dabei ziemlich egal), kommt Punkt a), die Charttechnik zur Anwendung, um einen möglichst guten Entry zu finden.

    Zunächst ein schlechtes Beispiel:

    Nehmen wir den aktuellen Dow Jones:



    Der Dow ist im Moment absolut uninteressant. Allerdings kann ein Future-Trader hier gut und gerne 100 Punkte Profit herausholen, wenn er jeweils bei 10600 short geht, mit Stop-Loss 10620 und unterhalb 10500 das Stop-Loss auf 20 Punkte über dem aktuellen Kurs nachzieht (= Trailing Stop-Loss).

    Für Optionen-Trader ist der DJ im Moment aber absolut tödlich.


    Hier eine sehr viel bessere Trading-Gelegenheit:

    Betrachten wir mal die Cots für CHF:



    Wenn die Commercials (blaue Kurve) mit 20000 Kontrakten oder mehr im CHF long gingen, kam kurz darauf ein massiver Anstieg des CHF gg. USD.

    Derzeit sind sie so long, wie nie in den letzten zwei Jahren. Die Chancen stehen also gut, mit Dollar-Puts und Laufzeit 3-6 Monate gute Gewinne zu machen.

    Doch ist jetzt der richtige Einstiegspunkt???



    Charttechnisch steht der Ausbruch unmittelbar bevor.
    Aktuell steht der CHF bei $0.7855 oder der Dollar bei Fr. 1.2727

    Morgen also USD-Puts in CHF kaufen?

    Nein, denn noch kommt die Logik ins Spiel (die Edi so gerne abstreitet): Morgen gibt's evtl Entscheid über Zinserhöhung in den USA. Werden die Zinsen erhöht, wird der CHF noch etwas an Wert gg. dem USD verlieren.

    Abgesehen davon ist morgen Hexensabbat. Da handelt man am besten gar nicht.

    Also: über's Wochenende einen schönen Put mit LZ Dezember aussuchen und CHFUSD auf die Watchlist nehmen.

    Nach jetzigem Kenntnisstand könnte man bei etwa 1.2850 Stop-Loss setzen.

    Wer auf Nummer Sicher gehen will (so Sicher man bei Börsen überhaupt sein kann) wartet, bis Parabolic SAR (das sind die Grünen Pünktchen über und unter dem Kursverlauf) auf Buy gedreht haben.

    Kursziel für den Trade sind die 1.15. Dort ist eine grosse Widerstandszone.

    Werden die 1.15 erreicht, zieht man Stop-Loss einfach um jeweils 1-2 Rappen nach bis man von einer Gegenbewegung ausgestoppt wird.

    Ich kann's ja mal im Warrants-PF nachspielen, falle es jemanden interessiert.

    Marcus

  5. Avatar von Guest
    Guest

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    super beitrag marcus!

    ich werde dies beobachten. man kann ja nicht alles mitmachen.

  6. Avatar von webmaster
    webmaster ist offline

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    hallo marcus,

    kann diese Dollar-Charttechnik (wie oben beschrieben) analog auch bei Aktien angewendet werde ?

    Wie beurteilst du charttechnisch folgender Titel?



    gruss salamander

  7. Avatar von mfabian
    mfabian

    Standard

    Unsicher:

    MACD bereits wieder auf dem Weg nach oben, obschon die Aktie nicht steigt (Seitwärtsphasen beruhigen Indikatoren). SlowStoch dasselbe aber nach unten.

    Wenn eine Aktie innert kürzester Zeit so stark einbricht, hat das meist fundamentale Gründe (z.B. schlechte Zahlen) und da wäre ich rein mit Charttechnik vorsichtig.

    Einerseits Chance auf Gap-Schluss bei 3-4
    andererseits evtl. Kraft sammeln für den nächsten Abwärtsschub.

    Also Finger weg. Nur relativ sichere Trades machen.

    Weniger Traden, dafür nur, wenn die Chancen entsprechend gut stehen. So wie derzeit beim CHF/USD.

    Marcus

  8. Avatar von Karat
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    Standard Börse; Strategie zum Erfolg

    Hallo zusammen.
    Habe mal was zusammen gestellt. Dieses Papier soll mithelfen die
    Selbstdisziplin, dem grössten Verlustbringer bei uns Kleinanlegern, etwas zu fördern.
    Für Eure Meinungen und Ergänzungen bin ich Euch dankbar. Allerdings sollte die Liste nicht zu lang werden, damit man sie sich täglich wieder in Erinnerung rufen kann, sollte muss!

    Karat



    Börse; Strategie zum Erfolg
    Über Selbsteinschätzung, Emotionen und Fehler der Vergangenheit. Über Disziplin und rationalen Entscheiden hin zum Börsenerfolg.


    A) Selbsteinschätzung
    Meine eigentliche Strategie und leicht beeinflußbar? Versuchung überall (Aktien, Rohstoffe, Gold, Währungen, Indexe, Zertifikate, etc.) dabei sein zu müssen! Gewinne werden normalerweise zu früh und Verluste viel zu spät realisiert bzw. nicht begrenzt! Käufe eher bei fallenden Kurse anstatt bei steigenden! Zu wenig Kenntnis über die Anwendung von Informationsmaterial (Charts, Trendindikatoren, etc.). Angst einzusteigen wenn die Kurse am Boden, aber fundamental in Ordnung sind. Mutiger in der Uebertreibung (s. Jahr 2000)!


    B) Entscheidung Schritt für Schritt

    1. Allgemeine Beurteilung der Börse (Wirtschaft)
    - Wie ist der Zustand der Wirtschaft (Aufschwung, Stagnation, Depression)
    - Politische Verhältnisse (wird die Wirtschaft eher gefördert oder gebremst)
    - Politisches Umfeld wie Kriege, Terror, Fanatismus
    - Fundamental Daten sind gut! Entscheiden tut (fast) immer der Markt!


    2. Wahl des Investment
    - Aktien, Rohstoffe, Gold, Aktien, Länder, Regionen, Branchen
    - Stehen revolutionäre Entwicklungen bevor wie neue Technologien, etc.
    - Nicht gegen den Trend spekulieren.
    - Das Gegenteil von dem machen was die Masse macht!
    - Ich muß nicht immer investiert sein!
    - Kaufe keine Werte, nur weil sie bekannt und vertraut sind!
    - Beachte die brand aktuelle Marktsituation


    3. Beschaffung von Informationen zum gewählten Investment
    - Internet / Foren / Medien (TV, Fachzeitschriften) / Sentimentindex


    4. Festlegen des Investmentziel und Ueberwachung
    - Kaufen zu Tiefstkursen und verkaufen zu Höchstkursen
    - Unterscheide zwischen Preis und Wert einer Aktie
    - Dauer / Gewinnziel / Ueberwachung / Keine Gier (3 x 25 % sind auch 75 %)
    - Money-Management; Gewinne laufen lassen Verluste begrenzen (10 %)
    - Stopp-Loos-Marke nicht nach unten schieben
    - Handeln! Mit hoffen und bangen ist nichts zu gewinnen
    - Vermeiden von Gier (3 x 25 % sind auch 75 %)
    - Testen von Zeit zu Zeit der "relativen Stärke" der Aktien im Depot. Vergleichen der
    Kursentwicklung mit der von anderen Aktien aus der gleichen Branche und mit dem
    Index (Dax, Neuer Markt, Nasdaq). Wenn nötig verkaufen oder austauschen


    5. Auftragserteilung / Timing
    - Vor jedem Kauf sollten sie mindestens drei Aspekte überprüfen:
    - aktuelle Unternehmensnachrichten - Kursentwicklung im Langzeit-Chart
    Beurteilung von Analysten einbeziehen.
    - Investment beobachten
    - Kaufen bei steigendem Trend. Immer mit Limiten arbeiten (Kauf und Verkauf)
    - Schrittweise einsteigen (1/3 + 1/3 + 1/3). Nur bei steigenden und nie bei fallenden
    Kursen einsteigen bzw. nachkaufen
    - Keine Käufe auf Kredit
    - Geduld


    6. Diversifikation des Depot€™s
    - Nicht zu viele verschiedene Titel / Investments. 10 Pos. sind noch überschaubar
    - Nur kaufen was man versteht (Branchen)


    7. Börsenpsychologie
    - Börse ist Massenpsychologie. Und weil die Masse bekanntlich immer falsch
    liegt, muss der langfristig erfolgreiche Börsianer antizyklisch handeln. Er
    sollte es also wie die großen Börsengurus Warren Buffet oder George Soros
    machen: kaufen, wenn die Stimmung zu Tode betrübt ist, und verkaufen, wenn
    sie himmelhoch jauchzend ist. Stimmungsindikatoren beachten.

    - Größten Kurseinbrüche in der Geschichte, waren immer die größten Einstiegs-
    chancen. Kaufen muß man wenn alle pessimistisch sind, wenn alle optimistisch
    sind, haben alle schon gekauft und es ist niemand mehr da, der noch höhere Kurse
    bezahlt. Siehe Jahr 2000!

    Fazit 1: Je mehr Optimisten es gibt, desto weniger potentielle Käufer und
    desto mehr potentielle Verkäufer sind vorhanden. Wer hingegen pessimistisch ist, wird nicht erst verkaufen, sondern hat bereits verkauft und sitzt jetzt auf Bargeld. Dieser Kandidat ist damit ein potentieller Käufer von morgen, denn die Erfahrung hat gezeigt, wenn die Börse erst einmal steigt, springen selbst die eingefleischtesten Pessimisten auf den fahrenden Zug.
    Fazit 2: Je mehr Pessimisten es gibt, desto mehr potentielle Käufer und desto weniger potentielle Verkäufer sind vorhanden. Also auf die Signale achten. Z.B. Blick, pessimistische oder euphorische Nachrichten über die Börse. Ein guter Contraindikator. Wenn auf allen Seiten der Pessimismus überhand nimmt, rein in den Bullenhaufen, dann ist es bald so weit. Oder die Analysten die puschen. Tun sie es sind sie investiert, fallen also als Käufer aus. Die meisten Analysten reden von der bevorstehenden Herbstrallye. Denkt mal nach, und ihr werdet erkennen was ich
    meine. Der Geldfluss spielt die wichtigste Rolle wenn es um den Anstieg oder Verlust bei Aktien geht. Der fließt Momentan wo anders hin, nicht in die Aktien, und die meisten überschauen die Situation noch nicht. Wenn sie drauf kommen ist es zu spät. Das Risiko Geld zu verlieren ist momentan größer, wie die Chance zu gewinnen. Eine der vielen Regeln die zum Risikomanagement gehören, die ein verantwortungsvoller Anleger beherzigen sollte.


    .................................................. .................................................. .


    Börse; Strategie zum Erfolg! Kurzcheckliste
    (für den täglichen Gebrauch)

    Über Selbsteinschätzung, Emotionen und Fehler der Vergangenheit. Über Disziplin und rationalen Entscheiden hin zum Börsenerfolg.

    1. Ich kann die aktuelle Börsenlage wie Trend, Wirtschaftslage, Politik angemessen
    einschätzen.

    2. Ich weiß in welches Produkt ich investiere und bin ausführlich darüber informiert.
    Das Gewinnziel, sowie die Stopp-Loos-Marken sind festgelegt und werden zu
    gegebener Zeit gesetzt.

    3. Ich bestimme die Höhe des gesamten Engagements für dieses Produkt und gebe
    Auftrag für einen ersten Teilkauf (1/3, 1/2 od. 1/1).

    4. Die Überwachung des Depot€™s ist sichergestellt und erfolgt täglich.

    6. Diversifikation des Depot (max. 10 Titel) ist eingehalten.

    7. Der Börsenpsychologie wird die gebührende Beachtung geschenkt.


    Fazit 1: Je mehr Optimisten es gibt, desto weniger potentielle Käufer und
    desto mehr potentielle Verkäufer sind vorhanden.

    Fazit 2: Je mehr Pessimisten es gibt, desto mehr potentielle Käufer und desto weniger potentielle Verkäufer sind vorhanden.

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