Wären verschiedene Währungen in Europa die Lösung aller Probleme?

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  1. Avatar von Zlotymann
    Zlotymann

    Standard Wären verschiedene Währungen in Europa die Lösung aller Probleme?

    Ich habe die Diskussionen um die Hilfspakete für Griechenland, Irland, Spanien und jetzt eventuell auch noch Italien in den letzten Monaten ein wenig verfolgt. Ich bin kein Spezialist auf dem Gebiet, aber auch der Laie kann doch absehen, dass es mit dieser Währung nicht mehr lange gut geht. Seitdem es die eine Währung für die meisten EU-Staaten gibt, geht es immer weiter bergab und manche Ländern verlassen sich geradezu auf andere. Wäre es da nicht eine gute Lösung, wenn man für jedes Land wieder eine eigene Währung einführt und es somit mehr in die Verantwortung nimmt?

  2. Avatar von Bolitho
    Bolitho ist offline

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    Standard AW: Wären verschiedene Währungen in Europa die Lösung aller Probleme?

    Seitdem es die eine Währung für die meisten EU-Staaten gibt, geht es immer weiter bergab...
    Das ist richtig und in anderen Ländern geht es aus den gleichen Gründen bergauf. Durch die einheitliche Währung fehlt den (Bergab-)Staaten einfach die Möglichkeit Ihre Währung zu entwerten und dadurch die wirtschaftliche Fähigkeit des Landes aufrecht zu halten. In Deutschland ist es genau andersherum. Der Wirtschaft geht es immer besser (auf Kosten der anderen Wirtschaften) und es gibt keine Möglichkeit die Währung aufzuwerten um dem entgegen zu wirken. ... Ohne diesen Effekt wäre es die letzten Jahre düster in Deutschland gewesen. Das dürfen wir nicht vergessen. Meiner Meinung nach bedarf es einer gemeinsamen Wirtschaftspolitik der EU unter Wegfall weiterer nationaler Eigenständigkeit. Nur so ist es für die europäischen Staaten machbar noch lange eine tragende Rolle im Wirtschaftsleben zu spielen. Andernfalls wird sich das Geschehen eine Weile eben nicht mehr unbeding in Europa abspielen.

    Unterschiedliche Währungen wären aber auch eine Lösung. Nur eben eine, die USA und China sehr recht kommen wird, weil sich Europa damit aus dem Kreis der wirtschaftlich relevanten Regionen verabschieden wird. Die (Bergab-)Länder werden ihre neue Währung massivst abwerten müssen und dabei höchstwahrscheinlich eine hohe Inflation herbeiführen, die massiv Guthaben der Bevölkerung vernichten wird. Deutschlands Währung würde aufgewertet werden und damit der Export wohl unwirtschaftlich. Das könnte dann zu weiteren Arbeitsplatzverlagerungen kommen und durch die hohe Produktion gäbe es die Gefahr einer Deflation, was zu weiterem Nachfragerückgang und noch mehr Deflationsdruck führen könnte. Auch würden bei eine Deflation vermutlich massenweise Unternehmen pleite gehen, weil ihre Produkte nicht mehr gekauft werden. Mehr Arbeitslosidgkeit -> noch weniger Nachfrage.

    Hinzukommt das Problem der Demografie in Europa. Die Bevölkerungen der Länder altern massiv und allein daraus ergeben sich schwerwiegende Probleme -> soziale Absicherung, hohe Leistungsfähigkeit und Lernbereitschaft bis ins hohe Alter erhalten...
    Länder mit jüngeren Bevölkerungen werden sich leichter umstellen können und eher eine dynamische Wirtschaft aufbauen können.

    Wäre es da nicht eine gute Lösung, wenn man für jedes Land wieder eine eigene Währung einführt und es somit mehr in die Verantwortung nimmt?
    Aus meiner Sicht nicht. Langfristig geht es wahrscheinlich nur mit mehr Europa.

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