Sollte man immer noch Aktien von Solarfirmen ins Depot nehmen?

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  1. Avatar von Karamel
    Karamel

    Standard Sollte man immer noch Aktien von Solarfirmen ins Depot nehmen?

    Für mich als absolut überzeugten Biokäufer war es ganz schwer zu verstehen, dass die
    Bundesregierung ja anscheinend beschlossen hat, Solaranlagen nicht mehr in dem Maße zu
    fördern wie das bisher geschehen ist. Dabei hatte ich mich gerade mit dem Gedanken
    angefreundet, auf meinem Dach eventuell auch eine Solaranlage anbringen zu lassen.

    Prinzipiell würde ich es auch immer noch gerne machen, aber das ist natürlich auch eine
    finanzielle Frage. Wenn es kaum noch Zuschüsse gibt, werde ich mir das sicher nicht so
    schnell leisten können. Lohnt es sich denn auf der anderen Seite dann immer noch, Aktien
    solcher Firmen ins Depot zu nehmen? Das wäre nämlich auch ein Schritt, den ich für die
    nächste Zeit geplant hatte.

  2. Avatar von eichi
    eichi ist offline

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    Standard AW: Sollte man immer noch Aktien von Solarfirmen ins Depot nehmen?

    Ich würde dort ggf. unterscheiden zwischen: Solarzellenherstellung und -forschung. Erstere könnten aktuell ggf. ein Tief erleben, letztere ggf. ein hoch. Nur ein Gedankenanstoß, keine Empfehlung

  3. Avatar von Bolitho
    Bolitho ist offline

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    Standard AW: Sollte man immer noch Aktien von Solarfirmen ins Depot nehmen?

    Die Bundesregierung fördert garnichts an Solaranlagen. Sie macht nur Gesetze und verteilt um. Und zwar vom normalen Stromkunden zu den Solaranlagenbetreibern. In Fakt alles Gewerbetreibende. Nun kann man sich ja mal ansehen, wer sich in den letzten Jahren eine Solaranlage auf das Dach gesetzt hat. Das waren sicher nicht die einfachen Leute. Schon alleine, weil ich in der Lage sein muß eine Wirtschaftlichkeitsrechnung für ein Gewerbe durchzuführen, ich muß Umsatz- und Gewerbesteuererklärungen abgeben können oder einen Steuerberater beauftragen und ich muss das nötige Kapital im Voraus aufbringen. Damit scheidet ein großer Anteil der Bevölkerung aus, auch wenn es jedem frei steht. Und genau dieser Anteil der Bevölkerung zahlt die Zeche und trägt zum Wohlstandsgewinn der wenigen bei. Denn auf nichts anderes sind die Anlagen ausgerichtet. Meine Anlage bringt nur 8-10% im Jahr Rendite nach Abzug der Kapitalkosten. Die Firma, die mir die Anlage damals angeboten und aufgebaut hat, wollte erst garnicht. Die Rendite sei zu klein. Das lohne sich nicht. Deren Projekte würden erst bei 20% Rendite im Jahr beginnen. Großprojekte wie Schweineställe und Co lägen bei über 30%. Ist alles eine Weile her, inzwischen sind die garantierten Preise niedriger. Aber auch die Kosten. Keine Ahnung wo die Renditen im Moment nicht. Und wie gesagt, immer bezahlt vom normalen Stromkunden. Bei solchen Gewinnen frage zumindest ich mich, ob das Umweltbewußtsein oder der Gewinn im Fokus steht. Vielleicht zählt aber einzig das Ergebnis. Und ja, wir erzeugen mehr Energie aus der Sonne. Ob und wer daran verdient und auf wessen Kosten, vielleicht sollte das nicht so wichtig sein.

    Wenn du vonnachhaltig hohen Gewinnen in dieser Branche ausgehst, dann gehören die Aktien ins Depot. Aber vielleicht lieber aus Ländern, deren Produktionskosten geringer sind. Schau mal in die Bilanzen rein und lies die Geschäftsberichte. Da solltest du ein gutes Bild bekommen können.

  4. Avatar von EuroPaule
    EuroPaule ist offline

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    Standard AW: Sollte man immer noch Aktien von Solarfirmen ins Depot nehmen?

    Hallo,

    @ Bolitho
    Willkommen zurück, hoffe der Urlaub hat die gewünschte Erholung gebracht..
    In Bayern findest Du sehr viele Fotovoltaikanlagen auf privaten Gebäuden. Besonders die Landwirte scheinen hier sehr engagiert zu sein. Bietet sich ja auch an, weil große Dachflächen.
    Natürlich kann das keiner Nutzen, der kein Haus hat. So gesehen ist eine bestimmte Bevölkerungsschicht von den Einnahmemöglichkeiten ausgeschlossen und zahlt nur.

    Aber letztlich muss allen klar sein, dass der Umstieg auf Ökostrom steigende Preise mit sich bringen wird, die am Ende immer der Verbraucher zahlen muss. Ob davon in erster Linie die Versorger oder die kleinen Dachbesitzer profitieren, spielt für den Endpreis keine Rolle.
    Im Sinne einer "Entmonopolisierung des Strommarktes" bevorzuge ich die Nachbardächer .

    @Karamel
    Erstmal solltest Du überlegen, ob Du überhaupt in einzelne Aktien investieren willst. Das macht erst Sinn, wenn du über verschiedene Werte aus verschiedenen Branchen und Regionen streuen kannst. Dafür brauchts schon einige zig- oder gar hunderttausend Euros.
    Sonst ist es nur ein wildes Gezocke mit gefühltem Ökostempel.
    Dann stellt sich die Frage, ob Du die Branche gut genug kennst und die Unternehmenszahlen interpretieren kannst, um die Guten von den Schlechten zu trennen?

    Alternativ könnte man einen Fonds aus dem Bereich "New Energy" nehmen. Da hat man Streuung und eine professionelle Aktienauswahl. Es bleibt immer noch ein auf eine Branche konzentriertes Investment. Seriös macht man sowas mit ein paar Prozent des Vermögens als Beimischung. Sonst ist es wieder ein sehr hohes Risiko!

    Gruß Paule

  5. Avatar von Bolitho
    Bolitho ist offline

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    Standard AW: Sollte man immer noch Aktien von Solarfirmen ins Depot nehmen?

    Aber letztlich muss allen klar sein, dass der Umstieg auf Ökostrom steigende Preise mit sich bringen wird, ....
    Warum sollte das so sein? Ökostrom steht grundsätzlich unendlich zur Verfügung. Das heißt es gibt ein übergroßes Angebot und nur eine geringe Nachfrage. Hört sich nicht nach hohen Preisen an.
    Der Flaschenhals ist die Nutzbarmachung. Zur Zeit sind die Erschließungskosten noch sehr hoch, sinken aber von Jahr zu Jahr. Im Gegensatz dazu steht die fossile Energie, die aus der Tatsache das nur ein Teil der Kosten in den Preis einfließt Nutzen zieht. Rechnet man Kosten der Klimaerwärmung oder der Umweltzerstörung hinzu, wäre diese Art der Energie schon heute nicht mehr wettbewerbsfähig. Hinzu kommt die Begrenztheit der Verfügbarkeit. Hier sollte man von steigenden Preisen ausgehen. Es gibt Berechnungen nach denen Öko-Energie schon in den nächsten Jahren wird günstiger zu produzieren sein als konventionelle Energie. Sobald das der Fall ist, werden auch die Energiepreise sinken können. Ist erstmal der Strommarkt vollständig entmonopolisiert und eher einem Stromnetzwerk vergleichbar, in dem viele Einspeiser den Bedarf decken und an Energie keine Knappheit besteht, vergleichbar heutigen Internetnetzwerken in denen heute schon Daten oder Rechnenleistung geteilt wird, steht einem drastischen Preisverfall für Energie nichts mehr im Weg. Vermutlich wird Energie dem Telekommunikationsmarkt folgen. Wir telefonieren heute kostenfrei über das Internet in die ganze Welt, vor 20 Jahren war das undenkbar. Ich schätze so werden wir auch beim Thema Strom in ein paar Jahren verständnislos zurückblicken und uns wundern wieso wir so lange von wenigen Konzernen abhängig waren.

  6. Avatar von EuroPaule
    EuroPaule ist offline

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    Standard AW: Sollte man immer noch Aktien von Solarfirmen ins Depot nehmen?

    Hallo,
    Zitat Zitat von Bolitho
    Der Flaschenhals ist die Nutzbarmachung. Zur Zeit sind die Erschließungskosten noch sehr hoch, sinken aber von Jahr zu Jahr.
    diese sinkenden Kosten sind wohl auch das Hauptargument für die rückläufige Förderung. Trotzdem ist der Preis für eine KWh Solarstrom noch höher, als der für Kohlestrom (oder gar Atomkraft), eben weil die "Sekundärkosten" im Strompreis nicht beinhaltet sind.
    Dazu kommt das Thema Verfügbarkeit bzw. Zwischenspeicherung. Das ist noch sehr uneffezient und dadurch auch teuer. Langfristig sicher auch mit sinkender Tendenz.
    Zitat Zitat von Bolitho
    Im Gegensatz dazu steht die fossile Energie, die aus der Tatsache das nur ein Teil der Kosten in den Preis einfließt Nutzen zieht. Rechnet man Kosten der Klimaerwärmung oder der Umweltzerstörung hinzu, wäre diese Art der Energie schon heute nicht mehr wettbewerbsfähig.
    Klar, auch durch fossile Stoffe gewonnene Energie wird teurer. Der Effekt bleibt im Geldbeutel des Verbrauchers, die Ursachen differenzieren.
    Kosten für Umweltzerstörung dürften schwer zu beziffern sein. Entstehen in gewissen Grenzen aber auch bei alternativen Energiequellen. Kein Windrad oder Geothermieprojekt, gegen welches nicht auch Bürgerinitiativen mit dem Argument der Naturzerstörung zu Felde ziehen.... .
    Zitat Zitat von Bolitho
    Hinzu kommt die Begrenztheit der Verfügbarkeit. Hier sollte man von steigenden Preisen ausgehen. Es gibt Berechnungen nach denen Öko-Energie schon in den nächsten Jahren wird günstiger zu produzieren sein als konventionelle Energie. Sobald das der Fall ist, werden auch die Energiepreise sinken können.
    Sinken klingt gut. Man wird nur erstmal sehen müssen, welches Niveau der Preis bis dahin erreicht hat. Billiger als heute? Das glaube ich erstmal nicht, lasse mich aber gerne überraschen...
    Zitat Zitat von Bolitho
    Ist erstmal der Strommarkt vollständig entmonopolisiert und eher einem Stromnetzwerk vergleichbar, in dem viele Einspeiser den Bedarf decken und an Energie keine Knappheit besteht, vergleichbar heutigen Internetnetzwerken in denen heute schon Daten oder Rechnenleistung geteilt wird, steht einem drastischen Preisverfall für Energie nichts mehr im Weg. Vermutlich wird Energie dem Telekommunikationsmarkt folgen.
    Das klingt sehr gut. Die große Unbekannte ist der Bedarf. Wenn Energie billig (und sauber) ist, sinkt die Motivation zum Sparen.
    Das wird dann die Preise wieder anheben. Zumal aus den Schwellenländern eine immens steigende Nachfrage zu erwarten ist. Bis jeder Chinese, Inder und Indonese unser westliches Niveau an Energiebedarf erreicht, wird noch einiges passieren, nehme ich an.

    Gruß Paule

  7. Avatar von Bolitho
    Bolitho ist offline

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    Standard AW: Sollte man immer noch Aktien von Solarfirmen ins Depot nehmen?

    Bedarf ist kein Problem. Die Sonne liefert weit mehr Energie, als wir verbrauchen. Selbst wenn sich dieser noch verdoppelt oder verxfacht. Wir haben genug Flächen. Problem ist wie du sagtest die Speicherung und der Transport.

    Hier mal ein Artikel in der Richtung: Strom aus der Sahara: Sonnenenergie aus deutscher Hand | Wissen | ZEIT ONLINE

    Bin etwas beeinflusst zur Zeit, da ich dieses Buch lese:
    Die dritte industrielle Revolution - Autor: Jeremy Rifkin - Politik & Gesellschaft ? Campus Verlag
    Aber das entspricht auch alles meinen Erfahrungen. Mir soll es Recht sein. Werde dieses Thema jedenfalls auch in meinem Depot berücksichtigen. Telekom macht ja jetzt auch schon auf dezentrale Energie. Ich glaube, es geht langsm los.

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