Lesestoff

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  1. Avatar von Springer
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    Standard Lesestoff

    Ich habe mir heute aus lauter "Gwunder" das Blocher Prinzip gekauft. Ökonomisch gesehen, könnte es interessant sein, bin daher weder Anhänger noch Verfechter, einfach ein Interessierter, der sich seine Meinung selber nach dem Lesen bilden wird.

    Auf gehts :wink:

  2. Avatar von richard100
    richard100 ist offline

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    Habe es auch gekauft, und bereits verschlungen. Gutes Führungsprinzip. Da gibt es nichts zu rütteln.
    Habe mein unterstehender Text daraus..
    Gruss Rich

  3. Avatar von Springer
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    Bei dem schönen Wetter erreichte ich bis jetzt erst S.61. Zwischenbilanz: Es ist einfach bzw. sehr verständlich geschrieben, jederzeit können die Ausführungen (auch bei Müdigkeit :wink: ) begriffen werden: Viele Praxis Beispiele verdeutlichen daher die gemachten Aussagen, quasi die Theorie & Praxis in einem vereint. Inhaltlich: Tja, ich lese erst noch weiter, aber 100% deckungsgleich bin ich da nicht, das habe ich schon rausgefunden :wink:

  4. Avatar von richard100
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    Zitat Zitat von Springer
    Tja, ich lese erst noch weiter, aber 100% deckungsgleich bin ich da nicht, das habe ich schon rausgefunden :wink:
    Ja, kann ich verstehen. Sonst hättest Du ja auch 1 Sohn und 3 Töchter. Und EMS gibts auch nur einmal..... :wink: Und Bundesrat werden ist ja auch nicht so einfach....
    Gruss Rich

  5. Avatar von Dany1
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    Zitat Zitat von richard100
    Ja, kann ich verstehen. Sonst hättest Du ja auch 1 Sohn und 3 Töchter. Und EMS gibts auch nur einmal..... :wink: Und Bundesrat werden ist ja auch nicht so einfach....
    Gruss Rich
    ...und eine Silvia brauchts auch noch...hehe

    aber könntest es noch in der SP oder CVP probieren, dort ist es einfacher, musst einfach viel und gerne Ferienreisli buchen...

  6. Avatar von Springer
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    Alles hat ein Ende....bin durch. Aufgefallen ist mir insgesamt auch, das der Wiederholgehalt doch recht hoch ist. Da gibts ein paar Punkte die gefallen mir gut, so z.B. mehr auftragsbezogen Arbeiten, oder auch manchmal die Bauchentscheide. Weniger gefällt mir die "K" Führung und die dauernde Antragerei....

    Hab schon 39.- weniger schlau ausgegeben, in manchen Punkten kann man denn jetzt auch selber nochmals reflektieren, sich selber hinterfragen und evtl. auch das Eine oder Andere probieren anders zu gestalten? Aber nur kopieren bringt kein Erfolg, dazu ist die Laufbahn, der Charakter und das zugehörige Rezept zu speziell...

  7. Avatar von Forexyman
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    Hallo

    gutes Artikel man kann sogar dabei lachen))))

    Viele Grüsse

    https://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/126/id/309302/fm/0/SH/0/depot/0/ index.html

  8. Avatar von Forexyman
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    Standard RE: Lesestoff

    Hallo

    Was würden diese Börsenbriefe ohne die Dummen Anleger bloß machen
    Bedauerlich ist das es so viele Dummen Anleger gibt die euch weiterhin das vertrauen Schenken

    Viele Grüsse


    Über die Intelligenz deutscher Investoren - Viele Steine in Prior`s Glashaus

    Deutsche Anleger sind die dümmsten der
    Welt! So begrüßt die Prior Börse in der
    aktuellen Ausgabe ihre Leser und bezieht sich
    dabei auf die enorme Nachfrage nach Zertifikaten.
    Die seien in der Mehrzahl überteuert,
    enthielten versteckte Kosten und bestünden
    meist aus komplizierten Konstruktionen, mit
    denen die Anleger von den Emittenten über
    den Tisch gezogen werden sollen.
    Harter Tobak mal wieder. Und in Ansätzen
    natürlich auch nicht ganz unberechtigt. Trotzdem
    ist auch diese allgemeine Pauschalkritik
    in Summe völlig überzogen. Wobei anzumerken
    ist, dass es sich bei der Prior-Kritik
    nicht um die Ergebnisse einer mit konkreten
    Zahlen und Fakten gefüllten Studie handelt,
    sondern um die persönliche Meinung des
    Herausgebers Egbert Prior. Über die Gründe
    für diese bewusst (?) übertriebene Branchenschelte
    lassen sich dabei nur Vermutungen
    anstellen.
    Ein möglicher Erklärungsansatz findet sich
    vielleicht in dem Geschäftsbericht der Prior
    Capital AG, einer seit Juni 2006 börsennotierten
    Beteiligungsgesellschaft, deren
    Vorstand gleichzeitig auch der Verfasser der
    hier zitierten Zeilen ist. Dort wird unter anderem
    berichtet, dass im Geschäftsjahr 2006
    Positionen in Indexfonds auf Gold und Rohöl
    mit Verlusten aufgelöst werden mussten.
    Nähere Details dazu gibt es nicht. Interessant
    ist in diesem Zusammenhang aber der Bericht
    des Aufsichtsrates. Dort heißt es
    wörtlich: Der missglückte Auftakt und
    die in jeder Hinsicht unerfreuliche Performance
    haben den Aufsichtsrat veranlasst,
    in seiner Sitzung vom 7. August
    2006 die Ursachen zu identifizieren
    und geeignete Gegenmaßnahmen
    anzuregen. Dazu gehörte die vorläufige
    Glattstellung des gesamten Depots.
    Auf den Einsatz von Optionen, Futures
    und anderen Derivaten wird vorerst
    verzichtet. Im Verkaufsprospekt der
    Aktie war zuvor explizit angekündigt
    worden, dass man beabsichtigt, auch
    in Derivate zu investieren. Hört sich
    irgendwie so an, als habe sich da jemand so
    richtig verzockt – und zwar auf Kosten der
    dummen Anleger (WKN: 720420).
    Für diese These spricht auch, dass die Aktie
    von Prior Capital, die sich unter anderem an
    dem Wert des Beteiligungsvermögens orientiert,
    seit Emission um rund 30 Prozent gefallen
    ist. Der Dax konnte im gleichen Zeitraum um
    mehr als 40 Prozent zulegen. Im laufenden
    Jahr wurde das angestrebte Ziel, die gängigen
    Börsenindizes zu übertreffen, bislang
    ebenfalls verfehlt. Zumindest was den Aktienkurs
    angeht. Der rutschte seit Jahresbeginn
    um zehn Prozent in den Keller. Die gängigen
    Indizes der Dax-Familie notieren allesamt im
    Plus. Und das gilt auch für zahlreiche Zertifikate.
    Die zu kaufen, wäre damit wesentlich
    schlauer gewesen als der Einstieg in diese
    Aktie.
    Doch nichts ist so schlecht, dass es nicht
    doch für irgendetwas gut ist. Und so findet
    sich am Ende des Rundumschlags von Herrn
    Prior dann doch noch ein sinnvoller Hinweis.
    So kritisiert er ein (nicht näher definiertes)
    Zertifikat auf dividendenstarke Aktien, bei
    dem die Emissionsbank die Dividenden für
    sich beansprucht. Falls er sich hier auf ein
    klassisches Indexzertifikat auf einen Dividendenindex
    wie den DivDax bezieht, ist die
    Kritik durchaus berechtigt. Einige Emittenten
    – darunter auch der Marktgigant Deutsche
    Bank – beziehen viele ihrer Indexzertifikate
    tatsächlich auf den Kursindex des DivDax und
    bringen Anleger damit in der Tat um die Dividendenzahlungen.
    Die zu kaufen ist vor allem bei Langfristinvestments
    wirklich dumm, wobei den sonst
    vielleicht ja viel schlaueren Prior-Strategen offenbar
    entgangen ist, dass es die entsprechenden
    Indizes natürlich mit Dividenden in Zertifikateform
    gibt (z.B. WKN: HV0ED7). Schlau
    ist mithin, wer sich informiert. Am besten
    selbst und getreu dem Warren Buffett-Motto:
    Kaufe nur, was Du auch verstehst.

  9. Avatar von Forexyman
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    Standard RE: Lesestoff

    Hallo

    Das ist wenigstens ein kleiner Trost nicht nur wir machen Verluste wie man Lesen kann)))))

    Viele Grüsse




    Merrill Lynch räumt auf


    Die im dritten Quartal angefallenen Milliardenverluste der US-Investmantbank Merrill Lynch dürften ihrem Chef den Kopf kosten. Stan ONeal dürfte noch heute zurücktreten.
    Der 56-jährige Merrill-Chef habe am Sonntagnachmittag über die Bedingungen für sein erzwungenes Ausscheiden verhandelt, berichtet das "Wall Street Journal" in seiner Onlineausgabe. Ein Sprecher des weltgrößten Brokerhauses wollte die Meldung nicht kommentieren. An der Wall Street hatte die Aussicht auf einen raschen Abgang des Bankchefs bereits am Freitag für gute Stimmung gestorgt. Der Aktienkurs von Merrill Lynch schoss zeitweilig um mehr als sieben Prozent in die Höhe.
    Fehler eingeräumt

    Merrill Lynch hatte im dritten Quartal 2007 einen Verlust von 2,3 Milliarden Dollar und Sonderbelastungen von insgesamt 8,4 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit fehlgeschlagenen Kredit- und hypothekenbezogenen Investments verbucht. Dies waren die bisher größten Abschreibungen, die ein Finanzdienstleister bisher im Zusammenhang mit der Hypotheken- und Kreditkrise vorgenommen hat. O'Neal hatte eingeräumt, die Bank habe bei ihren Geschäften im US-Markt für zweitklassige Hypothekendarlehen Fehler gemacht. "Ich bin für die Entwicklung der Bank verantwortlich und der Job des Managements ist es jetzt herauszufinden, was falsch gelaufen ist", hatte er gesagt.

    Der Merrill-Verwaltungsrat dürfte auf der Suche nach einem O'Neal-Nachfolger sowohl externe Kandidaten als auch gegenwärtige Merrill-Manager in Erwägung ziehen, schrieb das "Wall Street Journal". Einer der führenden Kandidaten sei Laurence Fink, der Chef des Vermögensverwalters BlackRock, an dem Merrill Lynch zu 49 Prozent beteiligt ist. Fink stehe Greg Fleming nahe, dem Co-Präsidenten von Merrill. Fleming sei selbst ebenfalls ein Kandidat. Auch der Chef des Börsenbetreibers Nyse Euronext, John Thain, und der Chef des Handelsgeschäfts von Merrill, Robert McCann, wurden als mögliche Kandidaten genannt.

    Zudem hatte die "New York Times" berichtet, O'Neal habe sich mit dem Chef der US-Bank Wachovia getroffen, um über eine Fusion zu reden. Dies sei aber ohne Abstimmung mit dem Direktorium geschehen, was auf Differenzen hindeute

  10. Avatar von Forexyman
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    Standard RE: Lesestoff

    Hallo

    Viele Grüsse

    Neues Grundgesetz für die Finanzwelt


    Die neue EU-Richtlinie für Märkte in Finanzinstrumenten, kurz "Mifid", tritt heute in Kraft. Von Finanzdienstleistern verlangt sie mehr Offenheit und soll Anlegern mehr Transparenz und Sicherheit bringen.

    Vielen Bankkunden sind in den vergangenen Wochen schon darüber aufgeklärt worden, dass sich etwas tut im Verhältnis zu ihrem Institut. Vielfach dürfte die "Änderung der AGB" oder die angeblich erhöhte "Transparenz für Ihre Investmententscheidungen" aber als schlichte Kundenwerbung oder Marketing-Gag abgetan und im Papierkorb verschwunden sein.

    Dabei ändert sich vom 1. November an tatsächlich einiges durch Mifid. Die neue Richtlinie ersetzt die 1993 in Kraft getretene Investment Services Directive (ISD) und soll zu einem besseren Anlegerschutz über nationale Grenzen in der EU hinweg und gleichzeitig zu einem durchlässigeren Kapitalmarkt in den Grenzen der Gemeinschaft führen.

    Jetzt auch offiziell: "Privatanleger"
    Der Anlegerschutz soll vor allem mit drei Änderungen voran getrieben werden: Zunächst werden Privatanleger erstmals auch offiziell als solche klassifiziert. Der Informationsaustausch zwischen Bank, Fondsgesellschaft oder Broker auf der einen und dem Anleger auf der anderen Seite soll damit schon einmal spezieller auf dessen Wissensstand und Bedürfnisse ausgerichtet werden können.

    Konsequenzen daraus kann ein Anleger schon dann erfahren, wenn er neben den Kauf herkömmlicher Aktien oder Fonds einmal ein Hebel-Zertifikat oder Mini-Future erwerben will, die als riskanter eingestuft werden. Die Bank wird ihn nun genauer nach seinem Wissensstand, seinen Vorkenntnissen und seinen bisherigen Erfahrungen zu einem solchen Finanzprodukt fragen. Zur Abfrage gehören unter Umständen auch Erkundigungen nach seinem Beruf und seinem finanziellen Hintergrund. Ziel ist es dabei, unbedarfte Anleger vom Spekulieren mit hochriskanten Papieren abzuhalten oder ihm deren Risiko zumindest bewusster zu machen.

    "Kick-Back" für Finanzvermittler?
    Die spannendste Neuerung betrifft allerdings die neue und ungewohnte Offenheit, die Finanzdienstleister nun beim Thema Gebühren. So genannte "Kick-backs", also Rückvergütungen für Vermittler müssen künftig offen gelegt werden. Grundsätzlich soll nach dem Geist von Mifid gar keine "Zuwendung von Dritten" also etwa der Fondsgesellschaft, entgegen genommen werden, wenn ein Finanzprodukt einem Kunden empfohlen wird. Diese Vorgabe wird allerdings gleich wieder eingeschränkt. Denn Kick-Backs sind erlaubt, wenn sie "die Qualität der für den Kunden erbrachten Dienstleistung verbessern". Zudem müssen die dem Kunden "in verständlicher Weise" deutlich offen gelegt werden.

    In der Praxis nach der Einführung von Mifid, dürfte es also spannend werden, wie dieser Spagat von Fondsvermittlern, Finanzberatern und Vermögensverwaltern gelöst wird: Denn klar ist, dass Kick-Backs einen großen Teil der Einkünfte in dieser Branche ausmachen. Ein großer Teil der Verwaltungsgebühren – ein Drittel bis zur Hälfte – geht bei etwa Fondsprodukten regelmäßig an die Vertriebspartner.
    Aus Sicht der Verbraucher besteht also zumindest die Chance, Abhängigkeiten und Interessenskonflikte seines Beraters oder Vermittlers frühzeitig zu erkennen. Auch über dessen Honorierung wird er nun prinzipiell besser informiert.

    Schlupflöcher noch nicht gestopft
    Dennoch wird durch Mifid nicht alles besser. Schlupflöcher etwa bietet die Welt der Zertifikate, die durch Mifid nicht erfasst wird. Auch hier spielen Verkaufsprovisionen aber eine große Rolle. Während die Mifid von Beratern und Vermittlern nun eine Berufshaftpflichtversicherung einfordert, kommen freie Fondsvermittler weiterhin auch ohne diese aus. Und bei geschlossenen Fonds, mit denen Anleger in der Vergangenheit oft im Wortsinn "Schiffbruch" erlitten haben, wird auch Mifid nicht zu einer erhöhten Transparenz führen.

    Am Tag seiner Einführung darf man also geteilter Meinung über das neue Grundgesetz für den Kapitalmarkt sein. Während vielen Anlegerschützern die Regelungen nicht weit genug gehen, ist verspürt die Finanzbranche inzwischen eine gewisse Erleichterung. "Die Angst war wohl übertrieben", ließ kürzlich ein mit der Umsetzung der Mifid-Richtlinien beauftragter Manager der Deutschen Bank zitieren.

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    Standard RE: Lesestoff

    Hallo

    der Indischer Mischkonzern macht wieder von sich Reden

    Viele Grüsse



    19.12.2007


    Tata will sich Jaguar zwei Milliarden Dollar kosten lassen

    Der indische Autokonzern Tata Motors bietet Ford gut 2 Mrd. $ für die Nobelmarken Jaguar und Land Rover. Das berichten indische Medien. Das Angebot liegt leicht über dem des schärfsten Konkurrenten.

    Der indische Rivale Mahindra & Mahindra habe dem US-Autobauer eine Offerte von 1,9 Mrd. $ (umgerechnet 1,32 Mrd Euro) vorgelegt, berichteten mehrere indische Zeitungen am Mittwoch unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Ein Tata-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab. Der Verkauf soll Anfang 2008 über die Bühne gehen. Ford will mit dem Erlös sein verlustreiches Nordamerika-Geschäft sanieren. Neben dem Tata-Konkurrenten Mahindra & Mahindra hat auch die in den USA ansässige Beteiligungsgesellschaft One Equity Partners, die zum Bankenkonzern J.P. Morgan Chase gehört, eine Offerte eingereicht.

    Die Entscheidung über den Verkauf der beiden Automarken dürfte bis spätestens Freitag dieser Woche fallen. Aus Verhandlungskreisen hieß es zuletzt, Ford werde wahrscheinlich Tata als bevorzugten Bieter für seine britischen Luxustöchter auswählen, weil das Unternehmen auch die einflussreichen Gewerkschaften auf seiner Seite habe. Jaguar und Land Rover beschäftigen in Großbritannien zusammen rund 16.000 Mitarbeiter. Die Gewerkschaften verlangen, dass keine Arbeitsplätze verloren gehen.

    Die Tata-Gruppe führt schon seit einiger Zeit die globale Übernahme-Welle durch indische Unternehmen an. So kaufte die Stahltochter Tata Steel Anfang des Jahres den britisch-niederländischen Corus-Konzern für etwa 13 Mrd. Dollar.

    (c) FTD

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    Standard RE: Lesestoff

    Hallo

    wunderbar zu Lesen
    die Geier versuchen zu überleben ))))))

    Viele Grüsse


    Geldspritze für Merril Lynch

    Die mit Milliardenverlusten kämpfende US-Investmentbank Merril Lynch verschafft sich frisches Kapital. Der Löwenanteil kommt von einem Staatsfonds in Singapur. Damit rettet erneut ein ausländischer Staatsfonds eine Großbank vor den Folgen der Kreditkrise.


    Der Staatsfonds Temasek aus Singapur steigt mit 4,4 Milliarden Dollar bei Merrill Lynch ein. Zudem sicherte sich der Fonds eine Option auf weitere Anteile im Wert von 600 Millionen Euro. Damit würde Temasek zehn Prozent der Merrill Lynch-Anteile halten. Wie die Großbank an Heiligabend weiter mitteilte, kauft sich zudem der US-Investor Davis Selected Advisors mit 1,2 Milliarden Dollar bei dem Finanzhaus ein. Sowohl Davis als auch Temasek sähen sich lediglich als passive Investoren ohne jegliche Kontrollrechte, hieß es weiter. Die Investmentbank gab zugleich den Verkauf der Mehrheit ihrer Mittelstandskreditsparte an den US-Mischkonzern General Electric für 1,3 Millionen Dollar bekannt. Das Geschäft soll im ersten Quartal 2008 abgewickelt werden. Insgesamt fließen Merrill Lynche damit bis zu 7,5 Milliarden Dollar zu.

    Merrill Lynch musste bereits im dritten Quartal wegen des Engagements am US-Markt für schlecht besicherte Hypotheken mehr als acht Milliarden Dollar abschreiben. Das bislang hoch angesehene Wall-Street-Institut wies deshalb den höchsten Verlust der Firmengeschichte aus und setzte ihren Chef Stan O'Neal vor die Tür. Viele Branchenexperten fürchten allerdings, dass die Wertberichtigungen im vierten Quartal noch höher ausfallen könnten.

    "Kreditgeber letzter Instanz"

    Merrill Lynch ist nicht die erste Großbank, die sich Kapital bei Staatsfonds beschafft. Morgan Stanley erhält fünf Milliarden Dollar von China, die Citigroup verkaufte für 7,5 Milliarden Dollar einen Anteil an Abu Dhabi. Die Schweizer Großbank UBS willigte kürzlich in das Investment eines anderen Staatsfonds aus Singapur von knapp zehn Milliarden Dollar ein.

    "Bislang stellte die US-Notenbank Fed im schlimmsten Fall Kapital bereit", kommentierte ein Analyst. "Jetzt sind diese Staatsfonds die Kreditgeber letzter Instanz geworden."

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    Standard RE: Lesestoff

    Hallo

    Das muss man Einfach Lesen))))))))

    https://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,526684,00.html

    Viele Grüsse


    Zocker trieb Ölpreis auf 100 Dollar

    Spekulant nahm offenbar bewusst einen Verlust in Kauf - nur um Schlagzeilen zu machen

    Sebastian Wolff


    BERLIN. Was hatten Experten nicht alles für Gründe angeführt, die Mitte der Woche den Anstieg des Ölpreises auf den Rekordwert von 100 Dollar ausgelöst haben sollen. Waren es die Angriffe auf Förderanlagen in Nigeria? Neue Sorgen über sinkende Lagerbestände? Der schwache Dollar? Oder doch die jüngsten politischen Turbulenzen?
    Für den Ruhm
    Alles falsch: Ein einzelner Spekulant war offenbar daran schuld - und zwar der britische Händler Richard Arens. Dieser Mann nämlich war es, der mit einer einzigen Transaktion am Mittwoch den Ölpreis kurzzeitig auf genau 100 Dollar steigen ließ. Arens machte den Deal ganz offenkundig mit dem vollen Bewusstsein, dass er dabei einen Verlust erleiden würde. Sein einziges Ziel dabei war es wohl, auf einen Schlag bekannt zu werden - was ihm auch gelungen ist.
    Arens, der eine Ein-Mann-Unternehmensberatung namens ABS betreibt, wartete auf einen günstigen Zeitpunkt und schlug zu: Exakt 100 000 Dollar bot er dann für einen Kontrakt über 1 000 Barrel Rohöl - das ist genau die Mindestmenge für den Handel an der New Yorker Rohstoffbörse Nymex. Kurz nach dem Deal habe Arens das Öl wieder verkauft, berichteten britische und amerikanische Medien. Dabei habe er einen Verlust von 600 Dollar hingenommen. Arens habe das Geschäft nur der Form halber betrieben, sagte Antoine Heff, Analyst bei NewEdge. "Er wollte der erste sein, der Öl für 100 Dollar kauft." Diese Rechnung ist aufgegangen.
    Am Donnerstag hatten bereits Analysten des Rohstoffhandelshauses Sucden erklärt, die 100-Dollar-Grenze beim Ölpreis sei am Vortag durch "einen individuellen Versuch, Ruhm zu erzielen" durchbrochen worden. Zu diesem Zeitpunkt nannten die Analysten allerdings noch keinen Namen. "Er hat 600 Dollar gezahlt, um seinen Enkeln erzählen zu können, dass er als erster auf der Welt 100 Dollar für ein Barrel gezahlt hat", fügte der Analyst Stephen Schork im britischen Rundfunksender BBC hinzu.
    Mit seiner Mini-Transaktion erzielte Arens eine maximale Wirkung: Zunächst rauschten die Aktienkurse am Mittwoch weltweit kurzzeitig nach unten, nachdem der Ölpreis dank des nach Ruhm heischenden Zockers erstmals die magische 100-Dollar-Marke erreicht hatte. Sofort meldeten sich Ökonomen zu Wort, die vor einer weiteren Verdopplung des Ölpreises auf 200 Dollar und einem Anstieg des Spritpreises auf vier Euro warnten.
    Auswirkung auf Spritpreise
    Tatsächlich bekommen die deutschen Verbraucher den von Richard Arens ausgelösten Ölpreisschock schon unmittelbar zu spüren: Nach Angaben des Hamburger Fachdienstes EID kletterte der Preis für einen Liter Heizöl gestern auf den Rekordstand von 75 Cent. Der Spritpreis stieg auf 1,40 Euro für einen Liter Benzin - vier Cent mehr als im Dezember. Und der Preis für Diesel verteuerte sich immerhin um zwei Cent auf 1,30 Euro. Wohnungseigentümer, Mieter und Autofahrer wissen nun wenigstens, wem sie das alles zu verdanken haben. (mit AFP)

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    Standard RE: Lesestoff

    Hallo

    Viele Grüsse



    Das große Zittern

    Der Moment der Wahrheit naht. Citigroup, JP Morgan Chase und Merrill Lynch berichten in der kommenden Woche über das vergangene Quartal. Die Börse ist auf Schlimmes gefasst.

    Analysten rechnen mit den schlechtesten Quartalszahlen der US-Banken seit Jahren. Im Schnitt gehen sie bei den 15 größten Finanzinstituten des Landes ausnahmslos von rückläufigen Ergebnissen voraus. Mindestens vier dürften demnach sogar rote Zahlen schreiben: Marktführer Citigroup sowie die kleineren Geldhäuser KeyCorp, National City und Washington Mutual.

    Noch gespannter werden Investoren darauf schauen, ob in den Büchern weitere Risiken schlummern und wie stark die Krise an der Kapitaldecke zehrt. Für JP Morgan sagen Analysten Abschreibungen von 3,4 Milliarden voraus. Bei Merrill Lynch gehen die Experten von mindestens zwölf Milliarden Dollar aus, in Medienberichten ist gar von 15 Milliarden die Rede. Und bei der Citigroup werden Wertberichtigungen von bis zu 18 Milliarden Dollar erwartet.

    "Die Kreditmarktkrise schlägt nun voll durch", sagt Bill Hackney, Partner der Investmentfirma Atlanta Capital Management. Sein Haus habe das Engagement in Aktien von Geschäftsbanken drastisch auf das niedrigste Niveau seit Jahrzehnten zurückgefahren. Die Aktienkurse der US-Institute sind gegen den Markttrend 2007 und besonders im Schlussquartal kräftig nach unten gegangen. In Europa sieht das Bild ähnlich aus - auch hier warten Investoren daher gespannt auf die Quartalsberichte. In Deutschland bekennt als erstes die Deutsche Bank Farbe: Ihre Zahlen werden am 7. Februar erwartet.

    Stellenabbau und Dividendenkürzung
    Am härtesten wurde bisher die Citigroup von der Krise getroffen. Sie musste für das dritte Quartal 17 Milliarden Dollar abschreiben. Das war ein Schock für die Finanzwelt und kostete Citigroup-Chef Charles Prince den Job. Der neue Bankchef Vikram Pandit soll das Institut nun zurück in ruhiges Fahrwasser bringen. Seit Wochen wird über den Abbau Zehntausender der 330.000 Stellen spekuliert. Hierzu könnte die Citigroup bei Vorlage ihrer Zahlen am Dienstag Details nennen.

    Spekulationen über Dividendenkürzungen zur Stärkung der Kapitalbasis machen ebenfalls die Runde. Die Citigroup könnte möglicherweise die Dividende halbieren, wird gemunkelt.

    Finanspritzen aus dem Ausland
    Das "Wall Street Journal" berichtete diese Woche überdies, dass die Citigroup weiter auf der Suche nach ausländischem Kapital sei. Die Rede war von einer Finanzspritze über zehn Milliarden Dollar. Die Financial Times sprach gar von 14 Milliarden. Bereits im November verkaufte die Bank eigene Aktien von knapp fünf Prozent an das Emirat Abu Dhabi für 7,5 Milliarden Dollar.

    Dem "Wall Street Journal" zufolge verhandelt auch Merrill Lynch mit Investoren über eine weitere Beteiligung. Das Investmenthaus hatte Weihnachten von Singapur eine Geldspritze von fünf Milliarden Dollar erhalten.

    Das große Fressen

    Neben ausländischen Finanzspritzen, Dividendenkürzungen oder dem Zurückfahren von Aktienrückkäufen sind zusätzliche Kundeneinlagen eine weitere Möglichkeit für Banken, sich frisches Geld zu beschaffen. Einige Institute wie Countrywide locken Kunden deswegen seit einiger Zeit mit hohen Zinsen. Doch dies drückt auf die ohnehin seit zwei Jahren unter Druck stehenden Zinsmargen und belastet das Geschäftsergebnis damit zusätzlich. Der arg gebeutelte Hypothekenfinanzierer Countrywide ist der Pleite nur knapp entgangen, sie wurde durch die Bank of America übernommen.

    Das Beispiel wird wohl Schule machen. "Besonders bei Banken mit einer starken Abhängigkeit vom Hypothekengeschäft erwarten wir dieses Jahr einige erzwungene Fusionen", sagt Bill Hackney Partner der Investmentfirma Atlanta Capital Management.

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    Standard RE: Lesestoff

    Aktionärsschützer nehmen HRE in die Zange
    von Angela Göpfert

    Der Vorstand der Hypo Real Estate gerät zunehmend unter Beschuss: Immer mehr Aktionärsschützer fordern seinen Rücktritt. Doch die HRE-Aktie schert sich wenig darum. Offenbar greift nicht nur der HRE-Vorstand bei den niedrigen Einstiegskursen zu.

    Die HRE-Aktie liegt gegen Mittag mit über drei Prozent erneut deutlich im Plus. Eine Gegenbewegung zu den enormen Kursverlusten am Dienstag hatte ihr bereits am Mittwoch zu einem Plus von 2,6 Prozent auf 22,20 Euro verholfen. "Die Leute steigen wieder ein nach dem sensationell großen Abschlag am Vortag", sagte ein Händler. Zur Beruhigung habe beigetragen, dass der Vorstand am Vorabend Aktien gekauft habe.

    "Aufs Schlimmste belogen"
    Doch genau daran stoßen sich Aktionärsschützer: Der "Gipfel der Unverfrorenheit" sei es, wenn sich dann auch noch die Vorstände nach dem Kurssturz am selben Tag im großen Stil mit Aktien eindeckten, kritisierte ein Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Der Aufsichtsrat solle das Management zum Verlassen seiner Posten drängen.

    Es ist nur schwer vorstellbar, dass der Vorstand bis gestern nicht gewusst haben soll, dass die Hypo Real Estate einen solch signifikanten Wertberichtungsbedarf hat", empörte sich auch Rechtsanwalt und Anlegerschützer Klaus Nieding im Gespräch über die verheerende Informationspolitik des Dax-Unternehmens. Bankenanalyst Dieter Hein vom unabhängigen Research-Institut fairesearch wählt sogar noch deutlichere Worte: "Die HRE-Geschichte zeigt, dass selbst börsennotierte Unternehmen mit ihren Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien die Öffentlichkeit und die Investoren aufs Schlimmste belügen können."

    Glaubwürdigkeit beschädigt
    Die Hypo Real Estate hatte am Dienstag eingeräumt, 390 Millionen Euro abschreiben zu müssen, was auch das Ergebnis für 2007 verhagelte. Noch im November hatte die Bank betont, von der Krise am US-Hypothekenmarkt "kaum" betroffen zu sein. Die Aktie stürzte daraufhin um 35 Prozent ab und erholte sich auch am Mittwoch nur leicht.

    "Die unerwarteten Abschreibungen haben die Glaubwürdigkeit des Managements klar beschädigt", stellte daraufhin Konrad Becker von der Privatbank Merck Finck in einem Kommentar fest. Viele Anleger hätten den Aussagen des Vorstands, dass die Finanzkrise die Hypo Real Estate höchstens marginal treffen werde, über Monate Glauben geschenkt und seien nun enttäuscht worden.

    Rücktrittsforderungen und Klagen
    Deshalb fordert Bankenanalyst Hein den sofortigen Rücktritt des Bankenchefs Georg Funke als "vertrauensbildende Maßnahme". Davon wollte Funke selbst am Dienstag noch nichts wissen: Die Bank habe sich in der Immobilienkrise "super geschlagen". Das Management habe sich keine Fehler vorzuwerfen.

    Die Frankfurter Rechtsanwaltskanzlei Nieding und Barth ist da anderer Ansicht. Sie prüft, ob Anleger Schadensersatzansprüche gegen die Hypo Real Estate geltend machen können. Zudem drohten der HRE jetzt auch, wie schon der IKB, staatsanwaltschaftliche Ermittlungen. Und auch mit der Einleitung von Sammelklagen in den USA sei zu rechnen.

    "Bärendienst" für gesamte Bankenbranche
    Doch selbst wenn derlei juristische Schritte im Sande verlaufen sollten: Das zerstörte Anlegervertrauen dürfte in naher Zukunft deutlich schwerer auf dem HRE-Aktienkurs lasten als die knapp 400 Millionen Abschreibungen aus der Hypothekenkrise.

    Dabei habe der HRE-Vorstand mit seiner Informationspolitik der gesamten Bankenbranche einen "Bärendienst" erwiesen, ist Rechtsanwalt Nieding überzeugt. Bankenanalyst Hein spricht von einem "Strudel des Vertrauensverlustes", in den die HRE den gesamten Bankensektor ziehen würde. Tatsächlich zählen Finanztitel wie Commerzbank, Deutsche Bank und Postbank auch am Mittwoch zu den großen Dax-Verlierern. Und Aussagen der Aareal Bank, man sei von der Subprime-Krise nicht betroffen, schenkten Anleger ganz offensichtlich keinen Glauben.

    Bankenaktien - bin ich billig drangekommen?
    Andererseits dürfte es angesichts der seit dem Ausbruch der Finanzmarktkrise stark gesunkenen Kurse von Bankaktien auch so manchen Anleger in den Fingern jucken. So sind beispielsweise Papiere der Deutschen Bank heute weniger wert als noch zu Beginn des Jahres 2006. Schnäppchenjäger wittern in den historisch niedrigen Kursen und Kurs-Gewinn-Verhältnissen günstige Kaufgelegenheiten.

    Schließlich hat es die Investmentlegende Warren Buffett vorgemacht: Er hat ebenso wie die Sovereign Wealth Fonds der reichen Öl- und asiatischen Exportländer in angloamerikanische Bankenaktien investiert. Doch angesichts drohender weiterer Milliarden-Verluste im US-Bankensystem warnte Vermögensverwalter Jens Ehrhardt im "Jahresausblick 2008" der Finanzwoche vor kurzem: "Es dürfte immer noch wesentlich zu früh sein, in die angloamerikanischen Finanztitel antizyklisch zu investieren."

    "Höhepunkt der Krise erst Mitte 2008"
    Auch von einem Investment in deutsche Finanztitel raten Marktbeobachter derzeit ab. Denn die Kurs-Gewinn-Verhältnisse sind nur optisch niedrig: Den Gewinnerwartungen liegt nämlich noch die Annahme zugrunde, dass die Subprime-Krise nicht auf die US-Realwirtschaft durchschlägt. Doch eine solch optimistische Schätzung ist mittlerweile Makulatur. Wenn aber die Gewinnerwartungen der Realität angepasst werden, dürften auch die KGVs wieder nach oben schnellen.

    Der "normale Anleger" sollte besser nicht auf einen "Turnaround" bei Bankaktien spekulieren, warnt denn auch Bankenanalyst Hein. Allen Wagemutigen sei zudem die Warnung des Wirtschaftsweisen Peter Bofinger im Ohr. Der Experte rechnet mit einer weiteren Verschärfung der internationalen Finanzmarktkrise: "Den Höhepunkt der Finanzkrise erwarte ich erst für Mitte des Jahres."

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    Standard RE: Lesestoff

    )))))))

    das ist wirklich der witz des Tages

    Viele Grüsse


    Wertpapierverkauf? Nicht mit meinem Broker!

    Wartungsarbeiten am Tag nach dem Panik-Tag? Das klingt nach einem Witz – ist es aber nicht. Mit einer lapidaren Erklärung werden Kleinanleger abgespeist, warten Stunden auf die Abwicklung ihrer Orders - und verlieren währenddessen Geld.


    Sehr geehrte DAB Kunden,

    derzeit finden Wartungsarbeiten unserer Systeme statt.
    Daher stehen Ihnen das DAB Portal inklusive der Zugänge zum DAB Trader, DAB Power Trader und DAB Power Trader Plus vorübergehend nicht zur Verfügung.
    Vielen Dank für Ihr Verständnis!

    Die freundliche Ansprache bietet in dieser Situation nur wenig Trost. Abgespeist mit dieser Standard-Antwort sitzt der Kleinanleger vor seinem Monitor, will sein Zertifikat verkaufen – kann es aber nicht.

    So berichteten Depotkunden der DAB Bank, schon das Login sei bereits kurz nach Börsenöffnung unmöglich gewesen, von Transaktionen ganz zu schweigen. Später gab es dann immerhin eine Fehlermeldung (siehe Screenshot); die darin erwähnten Wartungsarbeiten scheinen indes nicht sehr plausibel, denn üblicherweise wird bei Brokern am Wochenende gewartet und nicht während der Handelsstunden. Immerhin funktionierte offenbar das DAB-Telefonbanking.

    Fünffache Last
    Auch das Telefon von Jürgen Eikenbusch in der Pressestelle der DAB-Bank funktioniert. Natürlich werden keine Wartungsarbeiten durchgeführt. Es handelt sich schlicht um einen menschlichen Fehler. Die Kollegen haben leider den falschen Text auf die Seite gestellt, erklärt Eikenbusch. Was aber nichts daran ändert, dass es Probleme gibt. Die Zugriffe sind extrem hoch. Wir haben heute die fünffache Last im Vergleich zu einem normalen Dienstag. Die IT arbeitet mit Hochdruck, damit wir schnell zur Normalität zurückkehren, so Eikenbusch weiter.

    Die DAB ist mit ihrem Lastproblem in guter Gesellschaft. Auch beim Sparkassen-Ableger sbroker gab es zumindest zeitweise Probleme beim Realtime-Handel mit Derivaten. Wer sein Zertifikat dann statt dessen über die Börse Stuttgart verkaufen wollte, landete auch in der "Warteschleife" – so blieb eine "Bestens"-Order, üblicherweise in Minuten ausgeführt, mindestens eine Stunde unbearbeitet.

    Unklar ist, warum sich manche Onlinebroker abermals so auf dem falschen Fuß erwischen ließen. Bereits der Mini-Crash vom vergangenen Februar hatte Kapazitätsengpässe offengelegt; danach war versprochen worden, die Systeme aufzurüsten. Und spätestens seit Jahresbeginn, als sich die Abwärtsspirale immer schneller drehte, hätte der eine oder andere Handelsexperte Tage wie diese voraussehen können.

    Doch nicht nur die Handelssysteme machten einigen Anlegern einen Strich durch die Verkaufsrechnung. Nach unten durchbrochene Knock-out-Schwellen sorgten dafür, das Emittenten wie die ABN Amro einige Zertifikate aus dem Markt genommen haben.

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    Standard RE: Lesestoff

    Hallo

    Daytrader sollten sich bei dem Man bedanken))
    immerhin hat er für eine schönen Bewegung gesorgt)))
    wovon jeder Daytrader Lebt))

    Viele Grüsse



    Hat der "kleine Händler" den Crash ausgelöst?

    von Notker Blechner

    In Banker-Kreisen sorgt der Fall Jera´me Kerviel weiter für Gesprächsstoff. Wie war es möglich, dass ein kleiner Händler fünf Milliarden Euro verzockte, ohne dass jemand was merkte? Insider meinen gar, dass der Betrüger den Börsencrash mit ausgelöst hat. Wir fragten nach.

    Mehrere Banker in Paris und London sind der Meinung: Jera´me Kerviel von der Societe Generale soll mit seinen betrügerischen Scheingeschäften und Milliardenspekulationen zu dem Kursbeben an den Börsen weltweit beigetragen haben. Die plötzlichen Milliardenverluste, die der französischen Traditionsbank entstanden sind, hätten erheblich zur Verunsicherung der Märkte und zu den Turbulenzen an den Börsen mit geführt, erklärten Aktienhändler am Freitag.
    Lösten Verkäufe der Dax-Kontrakte Panik aus?
    Die massiven Verkäufe von Dax-Kontrakten durch die Societe Generale (SocGen) hätten zum "Schwarzen Montag" geführt, lautet die Händler-These. Weil die US-Börse geschlossen war, fanden die Zukunftskontrakte nur wenige Abnehmer, die französische Großbank blieb auf ihren Papieren sitzen. Die pessimistische Stimmung am Markt verschärfte die Situation. Die Kurse fielen, und es kam zunehmend zu Panikverkäufen.

    Weil die Panik später auf andere Börsen übergriff, musste die US-Notenbank die Notbremse ziehen und senkte am Dienstagmittag kurz vor der Wiedereröffnung der Wall Street drastisch die Leitzinsen. Insofern hat der kleine 31-jährige Händler aus dem Pariser Nobelvorort Neuilly, Jera´me Kerviel, unfreiwillig die Fed in die Knie gezwungen.

    Frankfurter Händler sieht Mitschuld
    Eine Mitschuld des "Milliardenbetrügers" an dem jüngsten Kursbeben sieht auch Dirk Müller, einer der wohl bekanntesten Händler an der Frankfurter Börse. Die Dax-Kontrakte, die die Societe Generale von Montag bis Mittwoch auf den Markt geworfen hätte, hätte "zu einem großen Teil" den Crash angefacht, meinte er. Vor allem am Mittwoch sei dies zu beobachten gewesen. Trotz Erholung in Asien sei der Dax erneut eingebrochen.

    Von solchen Spekulationen will man bei der Societe Generale nichts wissen. Man habe einfach nur "Pech gehabt", weil am Montag die Kurse nach unten purzelten meinte Bankchef Daniel Bouton und zitierte das Murphys Gesetz: "Wenn etwas schief läuft, läuft alles schief." Der Verlust, den das renommierte Geldinstitut einfuhr, sei so viel schlimmer ausgefallen als an "normalen" Tagen.

    Das riskante Geschäft mit Futures
    Der Betrug lief wie folgt ab: Kerviel hatte mit Terminkontrakten (Futures) auf steigende Kurse gesetzt. Damit diese riskanten Wetten nicht auffielen, hatte er zum Ausgleich der Risiken Wetten auf fallende Kurse geschlossen. Doch hier schummelte Kerviel. Diese Gegenwetten waren in einem fiktiven Konto gebucht. Er behielt also viele riskante Positionen, anstatt sie zu verkaufen.

    Lange Zeit merkte dies niemand – angeblich weil Kerviel die Kontrollmechanismen kannte und sie geschickt umging. Laut dem Wall Street Journal soll der Händler Scheingefäfte inszeniert und im Computersystem auch die Login-Passwörter von Kollegen benutzt haben. Erst am vergangenen Freitag flog der Betrug auf. Bouton trommelte mehrere Manager der Bank zu einem Krisenrat zusammen. Am Sonntag beschloss der Vorstand, alle kritischen Verträge, die Kerviel abgeschlossen hatte, sofort zu lösen. Dabei wurde die Societe Generale Opfer des Markts. Bouton: "Wir mussten die Positionen unter den Umständen des schwarzen Montags glattstellen."

    Börsen-Professor Wolfgang Gerke sieht darin keinen Fehler. Aus dem Moment heraus wäre es richtig gewesen, so zu handeln. "Die Fehler wurden vorher gemacht."

    Börsianer vermuten mehrere Täter
    Gerke glaubt nicht, dass Kerviel ein Einzeltäter gewesen sei. "Da hat jemand zugeschaut in der Hoffnung, Geld zu verdienen", meint er. Eine Bank könne nicht so chaotisch organisiert sein, dass Verluste von fünf Milliarden Euro auflaufen. Auch unter Händlern und Analysten dominiert die Einschätzung, dass es Hintermänner geben musste. "Eine Person allein kann keine solche Katastrophe auslösen", meint der Pariser Analyst Arnaud Riverain. Mindestens drei Menschen seien in eine Transaktion eingebunden – einer gebe die Order, einer verteile sie und einer führe sie aus.

    Dem widerspricht Händler Dirk Müller. Mit krimineller Energie ließen sich alle Sicherheitssysteme aushebeln. Laut Müller hatte der junge Händler möglicherweise nichts mehr zu verlieren und habe das Risiko bis zum Exzess getrieben. Wäre der Markt wieder schnell nach obengedreht, wäre der Skandal vielleicht gar nicht aufgeflogen. Über die verzockte Summe von fünf Milliarden Euro zeigt sich Müller entsetzt. "Das ist der absolute Wahnsinn." Laut Wall Street Journal soll Kerviel gar Handelspositionen von 50 Milliarden Euro aufgebaut haben.

    Nick Leeson warnt vor weiteren Betrugsfällen
    Nur einer zeigte sich nicht überrascht von den Ausmaßen des Betrugs: Nick Leeson. Der einstige Börsenhändler, der mit Fehlspekulationen 10995 die britische Barings Bank in den Ruin trieb, meint, dass in der Finanzwelt die Risikokontrolle nicht genügend ausgebaut sei. Deshalb könnten große Fälle wie nun bei der französischen Großbank jederzeit wieder passieren.

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    Standard RE: Lesestoff

    Hallo

    etwas über Saisonalität

    Viele Grüsse


    Horror-Monat Januar


    So hatten sich die meisten Anleger den Start ins neue Jahr wohl nicht vorgestellt. Der Börsenmonat Januar brachte herbe Verluste. Es war der schlechteste Börsen-Januar seit langem. Kleiner Trost: Ein paar Aktien konnten sich dem Negativ-Trend widersetzen.

    Dass der vielbeschworene "Januar-Effekt" in diesem Jahr ausbleiben würde, war sicherlich keine Überraschung. Viele Finanzexperten hatten wegen der Rezessionsgefahr in den USA vor einem schwierigen Jahresstart gewarnt. Dass der Januar aber derart schlecht ausfallen würde, hatte kaum jemand erwartet. "Das ist der schlechteste Börsenmonat Januar seit 1896", weiß Fondsmanager und "Daueroptimist" Heiko Thieme.

    Zweistelliges Minus im Dax
    Der Dax büßte im Januar rund 12 Prozent ein, der TecDax verlor gar 17 Prozent. Nicht ganz so schlimm erging es dem MDax. Die zweite Börsenliga gab nur sechs Prozent ab.

    Besonders in der Woche vom 21. bis 25. Januar ging es turbulent zu. Der Dax rauschte von 7300 Punkten bis rund 6400 Zählern in die Tiefe, bevor er sich wieder etwas fing. Der 21. Januar geriet zum "schwarzen Montag". Der deutsche Leitindex verzeichnete mit über sieben Prozent den größten Kurseinbruch seit dem 11. September 2001.

    Herbe Verluste für Siemens, Eon & Co
    Wurden in den ersten Januar-Wochen vor allem die Nebenwerte abgestraft, erfasste der Abwärts-Strudel zunehmend auch die Standardwerte. Die Aktie der Hypo Real Estate brach um 37 Prozent ein. Der Immobilienfinanzierer hatte überraschend eingeräumt, doch von der US-Immobilienkreditkrise betroffen zu sein. Auch Dickschiffe wie Siemens, Allianz und Eon mussten Federn lassen. Sie verloren rund 15 Prozent.

    Im TecDax kamen vor allem die Solarwerte unter die Räder. Sie waren in den letzten Monaten heißgelaufen.

    Ein paar Gewinner
    Immerhin: Nicht alle Aktien wurden nach unten gerissen. Im Dax konnten Metro und VW leicht zulegen, im MDax waren sogar fast 20 Werte im Plus. Im TecDax erlebte Singulus sein Comeback, nachdem klar wurde, dass sich Blu-Ray zunehmend als Nachfolgestandard für die DVD durchsetzt. Singulus stellt Anlagen zur Produktion von Blu-Ray Discs her.

    Wer den Kursrutsch nutzte und auf dem Tiefpunkt wieder einstieg, konnte bei einigen Werten kräftige Gewinne machen. So konnte sich der Kurs des Solarzulieferers Manz nach einem dramatischen Einbruch seit dem 21. Januar nahezu verdoppeln.

    Der "Januar-Effekt"
    Der Januar gilt als wichtiger Monat, in dem die Weichen für das Börsenjahr gestellt werden. Viele Fondsmanager verkaufen ihre Verlustbringer zum Jahresende, um in der Jahresbilanz ein sauberes Depot präsentieren zu können. Im Januar kaufen sie dann wieder einige dieser Werte zurück. Außerdem haben Anleger in der Regel Anfang des Jahres mehr Geld übrig, weil sie Zinsen oder Weihnachtsgeld erhalten haben.

    Schlechtes Omen für 2008?
    Der negative Börsen-Januar könnte ein schlechtes Omen für das Gesamtjahr sein. Denn nach Berechnungen von Experten folgte auf einen Januar mit Kursverlusten meist ein schwaches Börsenjahr. Börsen-Historiker Yale Hirsch hat ermittelt, dass in den USA seit 1952 der Januar 21 Mal mit Kursverlusten schloss. Nur in drei von den 21 Jahren endete das Börsenjahr mit einem Plus.

    Die Statistik spricht auch gegen den Dax. In den elf Jahren, in denen der Dax seit 1965 einen negativen Börsenmonat Januar erlebte, stieg der Dax - nach einer Untersuchung der WestLB - durchschnittlich nur um 1,7 Prozent. Fiel der Januar dagegen gut aus, gab es eine durchschnittliche Rendite von fast zehn Prozent.

    Wende im zweiten Habjahr?
    Allerdings gibt es noch Hoffnung. In den US-Präsidentschafts-Wahljahren drehte die Börse meist erst im zweiten Halbjahr auf. In den 14 Wahljahren seit 1952 verbuchte der Aktienindex S&P im zweiten Halbjahr nur ein Mal ein Minus.

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    Standard RE: Lesestoff

    Neues aus der Sumpfstrasse!

    von Bettina Seidl

    50 Prozent Gewinn in 5 Wochen! - Wie verlockend! So ein Aktientipp führt selbst konservative Anleger in Versuchung. Doch wer Reizen wie diesen folgt, hat selten Glück. Auch mit vielen Tipps des "Deutschen Investment Reports" konnten Anleger immer wieder auf die Nase fallen.

    Der Börsenbrief setzt gern auf Dramatik und Euphorie: "VORSICHT! EXPLOSIONSGEFAHR!" heißt es da gern, oder "Doping für den Shareholder Value". So warb der Deutsche Investment Report (DIR) zum Beispiel für Metriopharm, ein Unternehmen, das neue pharmazeutische Wirkstoffe entwickeln will. Der DIR sah in der Aktie ein enormes Potenzial: "Hier ist EINE VERZEHNFACHUNGSCHANCE vorhanden, wie man sie selten in dieser Form erlebt." Und das in nur einem Jahr. Verzehnfachung? Ach was - sogar eine "Verzwanzigfachung" sei drin.

    Das schrieben die angeblichen Experten im März 2007, als die Metriopharm-Aktie erstmals in Frankfurt gelistet wurde. Ein Jahr ist nun fast um, und ein Blick auf den Aktienkurs zeigt: Es gab keine Verzehnfachung. Geschweige denn eine Explosion. Statt dessen implodierte der Kurs: Von über 2 Euro auf einen Tiefstkurs von 0,15 Euro. Die Aktie erholte sich von ihrem Tief zwar wieder etwas und schwang sich bis auf 0,30 Euro herauf. Aber wie das Papier bis März noch 20 Euro erreichen soll, ist schleierhaft. Inzwischen ist in den Mails des DIR auch nicht mehr von Metriopharm die Rede.

    Alte Bekannte: Tiro Holding
    Nun gut, jeder kann mal irren, denkt der wohlgesinnte Betrachter. Schauen wir uns deshalb andere Aktien an, die der Schweizer Börsenbrief in der Vergangenheit gepriesen hat: Clean Power, Algodyne, Voltavis, MailPerfect - da kommt eine recht lange Liste zusammen, die wir in einer Chartserie zusammengestellt haben, zu finden unter: "Vorsicht, fallende Messer!"

    Die Charts sprechen für sich, überall ein ähnliches Bild wie bei Metriopharm. Allenfalls kurzfristig geht der Kurs aufwärts, doch dann fällt er in sich zusammen. Auch alte Bekannte tauchen da auf wie die Tiro Holding.

    Märchenstunde
    Die DIR-Macher stricken ihre Weisheiten nach der bewährten Masche: Mit einem Feuerwerk an schillernden Worten erwecken sie den Anschein, mehr zu wissen und weiter in die Zukunft schauen zu können als der Durchschnittsanleger. Übertreibung ist ihr ständiger Begleiter. Alle Aktien sind toll, toll, toll. Hie und da ein paar Fachbegriffe schlau eingestreut. Dazu Marktanalysen, die grandioses Wachstum versprechen.

    Viele Anleger können diesen Verlockungen nicht widerstehen und kaufen die empfohlenen Aktien. Das Schlimme ist: Sie treiben gerade dadurch den Kurs in die Höhe. Die Prophezeiung erfüllt sich also. Zocker, die auf den fahrenden Zug springen, verstärken den Effekt. Vor allem bei selten gehandelten, marktengen Papieren gilt das Prinzip der "self-fulfilling prophecy".

    Der Börsenbrief-Herausgeber hat die Chance, sich bereits vor Bekanntgabe seiner Kaufempfehlung mit dem empfohlenen Wert einzudecken und dann von den anschließenden Kurssteigerungen zu profitieren. Ein solches Zubrot behält sich auch der "Deutsche Investment Report" vor: "Der Herausgeber kann Short- oder Long-Positionen in der/den behandelte(n) Aktie(n) halten", schreibt der DIR auf seiner Webseite.

    Der edelmütige Tipp-Geber?
    Was stutzig macht: Gefahren werden in den zahlreichen Emails des DIR kaum erläutert. Wohl mehr zur rechtlichen Absicherung weist der DIR auf der Webseite pauschal auf eine Reihe von "Risiken und Ungewissheiten" hin.

    Wenn man genau liest, vorbei an dem Blendwerk, entdeckt man hinter den vielen Superlativen und exzellenten Chancen außerdem, dass die Analysen ungenau bleiben. Ohnehin fehlen in der Regel Bilanzkennzahlen - eine wichtige Grundlage für die Bewertung einer Aktie. Dafür gibt es Ankündigungen von Ankündigungen von Ankündigungen, denen keine Tatsachen folgen.
    Der DIR lässt sich von Unternehmen bezahlen
    Der aufgeklärte Anleger fragt sich ohnehin: Warum gibt mir der DIR diese kostenlosen Aktientipps? Aus reiner Nächstenliebe? Wohl kaum. Eine Antwort gibt der Schweizer Börsenbrief auf seiner Internetseite: "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass in Einzelfällen die auf den Webseiten von 'Deutscher Investment Report' veröffentlichten Interviews von den jeweiligen Unternehmen in Auftrag gegeben und bezahlt worden sind. Für den Versand unserer Information hat uns das Unternehmen eine Aufwandsentschädigung gezahlt." So steht es im Impressum. Heißt das also, der DIR ist käuflich?

    Wer steckt hinter dem DIR?
    Fragen wir doch die Macher des "Deutschen Investment Reports". Die sitzen übrigens nicht etwa in Deutschland, wie der Name suggerieren könnte, sondern in der Schweiz. In dem beliebten Steuerparadies Zug.

    Doch es ist wie bei einem Versteckspiel: Eine Telefonnummer gibt die DIR-Webseite nicht her. Die Telefonauskunft findet weder für den Börsenbriefbetreiber, die Equity Research AG, noch für deren Geschäftsführer Werner Hochstrasser einen Eintrag. Das heißt wohl, die Firma hat in Zug nur einen Briefkasten und kein Büro. Bleibt nur das Kontaktformular auf der Internetseite - doch auf eine Interviewanfrage reagiert der Investment Report nicht.

    Das Resümee kann nur sein: Für konservative Anleger sind die vom DIR empfohlenen Aktien nichts. Höchstens für Zocker.

    Die Sumpfstrasse
    Die Macher des DIR haben immerhin Humor bei ihrer Adressenwahl bewiesen: Sumpfstrasse 32! Dort hängt übrigens auch ein Briefkasten der vom DIR empfohlenen Voltavis. Ebenfalls die Hausnummer 32. Man kennt sich eben!


    Im Moment rührt der DIR gerade die Werbetrommel für E.Siqia. Unternehmenschef Rainer Böhnke sieht das nicht gern. Mehr dazu in Teil 2: E-Siqia - Ein Opfer des "DIR"?

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    Standard RE: Lesestoff

    E.Siqia - Ein Opfer des "DIR"?

    von Bettina Seidl

    Im Moment rührt der Deutsche Investment Report gerade die Werbetrommel für E.Siqia. Unternehmenschef Rainer Böhnke sieht das nicht gern.

    Er habe nicht für eine Analyse gezahlt: "Wir haben den Deutschen Investment Report nicht beauftragt. Wir haben keine geschäftliche Verbindung mit dem DIR! Und wir wollen mit dem DIR auch nichts zu tun zu haben", sagte Böhnke im Interview.

    Gleichwohl hat der E.Siqia-Chef ähnlich ambitionierte Bewertungsmaßstäbe für sein Unternehmen wie der Schweizer Börsenbrief: "Nach unseren Unternehmensplanungen für dieses Jahr müsste die E.Siqia-Aktie einen Wert von 1,50 bis 2,50 Euro erreichen." Der Investment Report schrieb in einer seiner vielen Emails, in denen er empfahl, E.Siqia zu kaufen: "Wir sehen Potenzial bis auf 2 Euro zur Jahresmitte." Hoch gerechnet auf die 60 Millionen vorhandenen E.Siqia-Aktien soll das Unternehmen also bis zur Jahresmitte 120 Millionen Euro wert sein!
    Überzogene Erwartungen
    Das ist eindeutig überzogen. Denn eine solche Bewertung brächte die Firma auf Augenhöhe mit einem SDax-Wert wie Elexis. Elexis bringt derzeit 138 Millionen Euro auf die Börsenwaage. Das Unternehmen setzt rund 138 Millionen Euro im Jahr um und verdient dabei 12,6 Millionen Euro - übrigens sind das die Werte für 2006, das vergangene Jahr dürfte noch besser ausgefallen sein. In den ersten neun Monaten 2007 setzte Elexis bereits 114 Millionen Euro um und erwirtschaftete einen Periodenüberschuss von 9,7 Millionen.

    Und E.Siqia? Das Unternehmen hat den Abschluss für 2007 noch nicht fertig, der Anleger kann auch nicht auf Quartalsberichte oder ältere Bilanzkennziffern zurückgreifen. Laut Aussage von E.Siqia-Chef Böhnke setzte das Unternehmen im vergangenen Jahr in Deutschland schätzungsweise eine Million Euro um. Wie hoch der Umsatz insgesamt war, konnte Böhnke nicht sagen: "Weitere Zahlen habe ich noch nicht in der Übersicht." Nur so viel: Der größte Teil der Umsätze werde momentan in Deutschland erwirtschaftet.

    Selbst wenn Böhnke von einem stark wachsenden Nischenmarkt spricht - das momentane Kursniveau scheint doch immer noch sehr ambitioniert. Bei einem Kurs von 0,25 Euro kommt man nämlich auf eine Marktkapitalisierung von mehr als 16 Millionen Euro. Eine ähnlich hohe Börsenbewertung erreicht zum Beispiel Sinner Schrader, ein Unternehmen aus dem Qualitätssegment Prime Standard: Sinner Schrader wird an der Börse mit 18 Millionen Euro bewertet. Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2006/07 aber gut 18 Millionen Euro umgesetzt und rund eine Million Euro verdient.

    Im Blindflug
    Sicher: Elexis und Sinner Schrader kommen aus einer anderen Branche. E.Siqia bietet Sicherheitssoftware zum Schutz von Dokumenten und Daten an. Das Unternehmen führt die Technologien verschiedener Hersteller zu einem Komplett-Angebot zusammen und baut dafür Software-Schnittstellen. Laut eigenen Angaben ist man zudem selbst ein Softwarehaus mit Eigenentwicklungen im Bereich Public-Key-Infrastruktur. Aber Branche hin oder her - die Relationen stimmen einfach nicht.

    Ähnlich überzogene Relationen findet man reihenweise bei den Empfehlungen des DIR. Sofern man sie überhaupt nachvollziehen kann. Denn für gewöhnlich veröffentlichen die Unternehmen keine Bilanzen, geschweige denn Quartalsberichte. Mit dem Kauf einer solchen Aktie fliegt man also im Blindflug.

    Die Schweiz ist beliebt
    Übrigens: Auch E.Siqia hat sich eine Schweizer Adresse zugelegt. Laut Firmenchef Böhnke ist es so leichter, Geschäftskontakte in Osteuropa aufzubauen.

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