Gedankenspiel mit Katastrophenszenario

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  1. Avatar von RobKobin
    RobKobin ist offline
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    Standard Gedankenspiel mit Katastrophenszenario

    Guten Tag,

    Ich möchte einige Gedankengänge hier offenlegen, und will von euch wissen, inwiefern diese stimmen könnten. Ich habe absolut keine Ahnung wie das Finanzsystem im Detail funktioniert. Grobe Einblicke habe ich nur aus Dokumentationen wie "Geld als Schuld" (Org. "Money as Dept") kenne. Bitte verbessert mich darin, wo ich Fehler mache.

    Ich möchte nicht das ihr den Grund dieser Überlegungen analysiert und auf mich direkt mit irgendetwas einredet. Halten wir uns doch bitte nur an diesen hypothetischen Vorstellung. Auf andere Antworten reagiere ich nicht.


    • Ausgangslage:
      Nehmen wir an, ich habe 100 Euro. Ob Cash oder auf einer Bank ist egal. Der Euro ist derzeit im Vergleich zu anderen Währungen gut was wert.
    • Zukunftsszenario 1:
      Einige Jahre später, der Euro bricht zusammen. Meine 100 Euro sind wegen einer Inflation kaum noch etwas wert. Dies trifft mich so stark, das ich quasi Pleite bin.
    • Zukunftsszenario 2:
      Um die Probleme im Zukunftsszenario 1 zu entgehen, kommt mir mit meinem Geld folgende Idee:
      Von meinen 100 Euro nehme ich 90 Euro und tausche sie in eine andere Währung um. Diese Währung ist kaum verbreitet bzw für Börsenaktionen kaum verwendet und ist gegenwärtig schon mit starker Inflation belastet.
      Anhand des Wechselkurses habe ich im Moment noch Geld im Wert von 100 Euro. Die 10 Euro die ich noch in Euroform habe, benutze ich zum kaufen von Nahrungsmitteln, Kleidung etc., der Rest wird zurückgelegt.

      Es tritt nun einige Jahre später (wie in Szenario 1) der Fall ein: Im Zuge einer Finanzkrise verliert der Euro heftig an Wert.
      Das Geld in fremder Währung allerdings hat nach wie vor den Wert wie vorher. Will ich nun eine Ware kaufen, kann ich das Geld wieder in Euro umtauschen. Das sind dann zum Beispiel 900 Euro, mit einem Wert von 90 Euro im Maßstab der Vergangenheit. Eine Möglichkeit, den Wert des eigenen Geldes durch eine Finanzkrise zu bringen. (?) Eine andere Möglichkeit ist zwar gewesen, von den 90 Euro etwas zu kaufen, was auch nach einer Krise diesen Wert hat, jedoch komme ich schneller an die Eurowährung zurück, da ich keinen Käufer finden muss, der mit diesen Gegenstand abnehmen will. Ich muss nur zum Tauschbüro gehen und es umtauschen.

      Damit das funktioniert, darf diese Währung in ihrer Inflation sich nicht weiter entwerten. Darauf spekuliere ich dadurch, da die Währung durch bestehende Inflation bereits "am Boden liegt" und das auch schon konstant seit einem längeren Zeitraum.


    Soweit zu dem Gedankenspiel. Was sind da eure Kommentare?
    Gruß

  2. Avatar von Bolitho
    Bolitho ist offline

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    Standard AW: Gedankenspiel mit Katastrophenszenario

    Was wäre wenn, könnte aber gehen.

  3. Avatar von Schlapphut
    Schlapphut ist offline

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    Standard AW: Gedankenspiel mit Katastrophenszenario

    Nettes Gedankenspiel aber mit der Inflation ist das eine Sache für sich. Tauscht du heute einen Euro in eine Währung deiner Wahl, erhälst du den entsprechenden Wert gemessen am Wechselkurs in der Fremdwährung, eine von der Bank einbehaltene Wechselkursgebühr sei hier mal nicht vorhanden. So lange sich der Wechselkurs zwischen Euro und Fremdwährung nicht ändert, kannst du jederzeit wieder die Fremdwährung umtauschen in einen Euro. Wenn in dem Land, dessen Währung du hälst, die Inflation hoch ist, wird der Wechselkurs sich für dich morgen in eine wenig erfreuliche Richtung ändern. Der Euro wird gegen die Fremdwährung aufwerten, du würdest also morgen für einen Euro den Wechselkurs von heute + die Änderung bekommen. Tauscht du morgen deine Fremdwährung wieder in Euro um, bekommst du eben nicht mehr einen Euro sondern weniger für deine gehaltene Fremdwährung.

    Nehmen wir nun einmal an die Inflation in dem fremden Land ist wieder unter Kontrolle, sprich der Wechselkurs ist bis auf marktübliche Schwankungen stabil und morgen ist keine große Änderung zu erwarten (in vielen Länderns normal). Dann erhälst du wieder für jeden Euro den Gegenwert in Fremdwährung entsprechend dem Wechselkurs.
    Stürzt nun irgendwann in der Zukunft der Euro ab, wird die Fremdwährung gegen den Euro aufwerten. Du bekommst also mehr als einen Euro für deine Fremdwährung.
    Was am Ende nicht juckt ist die Inflation des fremden Landes, da du ja unbedingt willst das die Währung nicht weiter abwertet, eine massive Aufwertung der Fremdwährung ohne erhöhte Inflation in der Eurzone schließe ich mal aus. Eine stabile Geldpolitik in diesem fremden Land ist also ein Muss.

    Du kannst deinen Euro heute gegen jede andere Währung eintauschen wie du willst, so lange du nicht damit rechen musst, dass die fremde Währung abwertet.
    Sollte der Euro dann abwerten wird jede andere stabile Währung, welche nicht auch einer Inflation in selbem oder höherem Maße unterliegt gegen den Euro aufwerten.
    Da im Zuge der Inflation in der Eurozone jedoch die Güterpreise steigen würden, hast du nichts gewonnen. Auf dem Papier oder dem Konto hast du dann zwar mehr Euro als vor dem Einbruch des Euro, kaufen kannst du davon in der Eurozone dann aber nicht mehr.

    Ich empfehle als Lektüre Kaufkraftparität