Ich habe 80000€ geerbt, die ich nun sicher und profitabel anlegen möchte.
Da es sich um sehr viel Geld handelt, ich in finanziellen Dingen sehr unerfahren bin und ich aus privaten Reihen niemanden habe, der mich beraten kann, wende ich mich jetzt an euch.
Mein erster Gedanke war es, einen Finanzberater aufzusuchen. Allerdings möchte ich nicht übers Ohr gehauen werden und weiß nicht, ob man denen immer trauen kann. Ich würde einen Berater aufsuchen, wenn ich von anderen Leuten positive Meinungen hören würde, aber auch im Internet finde ich keine Bewertungen/Meinungen o. Ä..
Kann mir jemand einen Tipp geben, wohin ich mich wenden könnte oder wie ich mich am besten über Möglichkeiten informiere?
Ich will ja nicht faul sein, aber ich habe das Gefühl, dass ich diese Verantwortung nicht alleine tragen kann. Ich habe schon versucht, mir einen Überblick über momentane Festgeldzinsen u. ä. zu verschaffen, aber ich bin trotzdem total verunsichert. Eine Verwandte meinte, ich solle über einen Bausparvertrag nachdenken, aber so wie sie mir das erklärt hat, klang das auch nicht richtig - ich möchte ja nicht nach und nach einzahlen, sondern mein Geld anlegen.
(Ein paar Hintergründe: Ich studiere voraussichtlich noch 2-3 Jahre, was danach kommt ist ziemlich unklar. Auf das Geld bin ich nicht angewiesen, aber von den Zinsen würde ich gerne leben. In diesem Sommer starte ich darüber hinaus ein recht kostenaufwendiges Auslandsjahr und werde vermutlich auch auf einen Teil des Geldes angewiesen sein, da mir, soweit ich weiß, Auslandsbafög nun nicht mehr zusteht.)
Bitte, ich würde mich über Tipps jeglicher Art freuen!
Denn bisher habe ich zwar recherchiert und war trotzdem zu unsicher, um einen Schritt zu tun...
einfach mal die Forumssuche benutzen und dich einlesen. Du bist nicht die erste Person, die sich wg. eines solchen Anliegens hier anmeldet. Danach kann man immer noch weitere Fragen klären.
Solange man noch in der Ausbildung ist ---> Tagesgeld
Gerne auch (wegen des Betrages) bei 2 oder 3 Instituten. Vielleicht auch Festgeld, aber die Zinsen sind dort echt nicht berauschend in Relation zu Tagesgeld. Dafür verzichtet man zusätzlich noch auf das Geld.
PS: Mal sehen, wann sich der erste Weltretter in diesen Thread verirrt und zweistellige Renditen mit dreistelliger Sicherheit empfiehlt....
Zunächst einmal solltest Du Dir überlegen,was Dich in nächster zeit an Ausgaben erwartet → Auslandsstudium,Studienkosten,Auto(?),Wohnung(?),e ine Notreserve für unvorhergesehene Ausgaben....
Wenn Du Spaß an der Materie hast,solltest Du Dir ein gesundes Basiswissen über verschiedene Anlageformen aneignen,um Deine eigenen Entscheidungen auf ein solideres Wissensfundament zu stellen.
Je nachdem,welcher Anteil Deines Erbes nach Abzug der Ausgaben noch zur Verfügung steht,kann man auch über Alternativen nachdenken.Ich sehe nicht zwingend,warum das ganze Geld auf zinsarmen Konten schlummern soll,wenn es nicht definitiv anderweitig benötigt wird.
Ich habe auf Vergleichsseiten nachgesehen und momentan scheinen die Wüstenrotbank und die Renault Direct Bank die höchsten Zinsen für Tagesgeld zu liefern.
Wüstenrot: 2% p.a. für 6 Monate bis 10000 für Neukunden (danach wirds mau...)
Renault: 1,85% p.a. dauerhaft (wenn ich das richtig verstanden habe) für unbegrenzten Betrag.
Die 10'000 lege ich nun bei Wüstenrot an, damit ich für ein halbes Jahr von den 2% profitieren kann.
Nun die Frage...
a) den Rest, also 70000€ könnte ich komplett bei Renault (Tagesgeld) anlegen. Oder aber ich lege 10000€ an, als Absicherung fürs nächste Jahr und den Rest bei einem Festgeldkonto.
b) Festgeldkonten (bei denen ich erstmal nur 1 Jahr lang anlegen möchte) scheinen kaum bessere Konditionen zu bieten.
Die einzige nennenswerte Ausnahme ist die AS Privatbank aus Lettland mit 2,7%. Dabei stelle ich mir die Frage, ob das Geld 100% sicher ist (reicht die lettische Einlagensicherung?). Außerdem verstehe ich das mit den 10% Quellensteuer nicht so ganz. Ich habe noch nie eine Einkommenssteuererklärung machen müssen. Bekommt jeder diese 10% immer zurück, der sie in der Steuererklärung geltend macht? Dann sind sie ja zu vernachlässigen...
Also falls Privatbank zu empfehlen ist, würde ich einen Großteil des Geldes dorthinlegen, da die Zinsen eben nochmal um einiges höher sind.
EDIT: Habe in anderem Thread gelesen, dass von der Bank abgeraten wurde... höhere Zinsen=höheres Risiko
@Matthew Pryor: Ich denke, dass theoretisch 20000€ als Reserve reichen werden. (Ich möchte kein Auto, habe eine Mietwohnung, zahle keine Studiengebühren und bekomme Unterhalt und Halbwaisenrente, zudem habe ich die meiste Zeit einen Minijob in Deutschland.)
All diese genannten Konten scheinen ja doch relativ zinsarm zu sein. Ich habe in einem anderen Thread gelesen, dass erst 3% die Inflation decken, aber mittlerweile ist die Rate gesunken auf 1,5% oder? Allerdings interessiere ich mich nur geringfügig für finanzielle Geschichten und neben der Anlage als Festgeld/Tagesgeld kenne ich nur noch folgende Möglichkeiten.
a) Eigentumswohnung vermieten: Werde ich kaum bezahlen können, wenn ich einen Teil des Geldes flüssig haben will. Zu viel Ärger möglicherweise.
b) Aktien/Fonds: Nicht meine Welt. Einarbeiten in die Materie wäre für mich Mühe und kein Vergnügen. Und vermutlich daher auch nicht früchtetragend.
c) Bausparvertrag: Hab ich bis heute nicht verstanden. Man zahlt nach und nach Geld ein um später einen Kredit zu bekommen und z.B. ein Häuschen zu kaufen. Klar, ich hätte gerne später ein Häuschen/eine Wohnung. Aber ansonsten frage ich mich, ob das in meiner Situation Sinn macht?
Freue mich über weitere Antworten. Danke für eure Bemühungen.
Schau dir auch RaboDirect an. Die Alternativen RaboSpar30 bzw. 90 sind ganz in Ordnung. Vertrauen würde ich der lettischen Einlagensicherung auch nicht. Bisher immer weit oben, waren RaboDirect und Moneyou. Die Renault-Bank ist erst neu dabei. Wäre nicht die erste Bank, die mit einem guten Zinssatz startet und dann kräftig abtaucht, weil genug Geld eingesammelt wurde.
erstmal Glückwunsch zum Erbe, das ist schon eine ordentliche Summe, die du da bekommen hast.
Meine Empfehlung wäre folgende:
Überleg dir im ersten Schritt, wie viel Geld vom Erbe du in den nächsten 10 Jahren brauchen könntest bzw. ausgeben möchtest (z.B. für Urlaube, Wohnungseinrichtung, Hochzeit etc.).
Dieses Geld muss verfügbar bleiben, damit kommt imho nur die Anlage auf einem Tagesgeldkonto in Frage. Festgeld, Sparpläne usw. wären theoretisch denkbar, bieten vermutlich aber kaum nennenswert mehr Zinsen als Tagesgeld.
Im zweiten Schritt geht es darum, den Restbetrag (vermutlich der größere Teil in deinem Fall) langfristig anzulegen. Stichwort Altersvorsorge. Je mehr dieses langfristig angelegte Geld im Lauf der Jahre erwirtschaftet, desto weniger musst du dich während deines Berufslebens damit abmühen, Geld auf die Seite zu legen.
Das größte Risiko ist hier die Inflation. Vermeintlich sichere Anlagen (also alles, was auf Zins basiert) werden bis auf weiteres kaum den Wertverlust des Geldes durch Inflation ausgleichen können.
Was bleibt übrig? Im wesentlichen nur echte Vermögenswerte, also Aktien(fonds) und (fremdvermietete) Immobilien. Damit erwirtschaftest du regelmäßige Einnahmen. Siehst du dich in der Rolle einer Vermieterin, mit allem was dazu gehört?
Falls nicht, würde ich in puncto Börse nicht voreilig abwinken. Vielleicht möchtest du mal in ein Buch gucken, wo das Thema Investieren an der Börse ganz gut erklärt wird? Meine Empfehlung: Souverän Investieren mit Indexfonds von Gerd Kommer.
Das Buch gibt es schon länger und war auch für mich ein guter Einstieg...
Ich, Studentin, habe geerbt...wie anlegen?
Zitieren
Man zahlt nach und nach Geld ein um später einen Kredit zu bekommen und z.B. ein Häuschen zu kaufen. Klar, ich hätte gerne später ein Häuschen/eine Wohnung. Aber ansonsten frage ich mich, ob das in meiner Situation Sinn macht?