Riester in WOhnriester umwandeln...? Was danach?

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  1. Avatar von Olfri
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    Standard Riester in WOhnriester umwandeln...? Was danach?

    Servus zusammen,

    ich hab schon einiges hier gelesen und bin auch schon wesentlich schlauer als vorher, aber auch das Telefonat mit der ZfA hat mich noch nicht ganz schlau gemacht. Alles in allem, meine Frau und ich haben uns von einem Berater vor ein paar Jahren (2010) zum Thema "Kapitalschaffung für ein späteres Bau-/Kaufvorhaben einer Immobilie" 2x die Förder Renteinvest DWS Premium der Zurich aufschwatzen lassen.

    Mir ist mittlerweile sehr klar, dass ich da sauber an der Nase gerumgeführt worden bin. Wir haben 3 Kinder, aber die Gebühren haben in den ersten 5 Jahren alle Zulagen und noch mehr aufgefressen, der eine Vertrag ist erst letztes Jahr erst minimal ins Plus gerutscht, beide Verträge werden aber schon länger nur noch mit der Minimalsumme bespart. Auf dem einen liegen knapp 15000 Euro, auf dem anderen knapp 4000 Euro.

    Am liebsten würde ich die beiden Dinger einfach verbrennen, aber macht ja auch keinen Sinn. Da jetzt wahrscheinlich in den nächsten Wochen ein Hauskauf ansteht, und wir damals unter der Prämisse, Geld für ein Haus ansparen zu wollen die Verträge abgeschlossen haben ("Wohnriester, das ist ganz einfach, da ist ne komplette Kapitalentnahme möglich"), würde ich jetzt gerne das bisschen Geld, was da im Vertrag steckt, rausnehmen. Alles klar, Antrag bei der ZfA stellen, hoffentlich einen positiven Bescheid bekommen, Geld komplett entnehmen - und dann?

    Wenn ich das richtig verstanden habe, wird das entnommene Geld fiktiv auf ein Wohnförderkonto gepackt, erhöht sich jedes Jahr um 2% und wenn ich dann mal in Rente geh, muss ich den Betrag, der da drauf ist besteuern. Soweit so gut - aber was passiert nach der Entnahme des Geldes? Muss ich das Ding weiter besparen, um die Zulagen zu erhalten? Oder kann ich das Ding einfach Beitragsfrei stellen und halt dann am Ende die Steuern zahlen? Alles in allem ist das doch so oder so ein scheiss Geschäft für mich, oder sehe ich das falsch?

    Was wäre denn ein sinnvoller Weg...?

    Vielen Dank im voraus,
    genießt die Sonne,
    Florian

  2. Avatar von brainy
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    Standard AW: Riester in WOhnriester umwandeln...? Was danach?

    Wahrscheinlich dürfte es am sinnvollsten sein, den Vertrag weiter zu besparen (Kinderzulagen kassieren) und zu Rentenbeginn (60, 62 ... je nach Vertrag) die volle Sparsumme zur Entschuldung der Immobilie einzusetzen.
    Dadurch bleibt einem das Schattenkonto mit der bösen 2% Verzinsung erspart.
    Entsprechend muß man natürlich jetzt finanzieren.

  3. Avatar von Olfri
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    Standard AW: Riester in WOhnriester umwandeln...? Was danach?

    Zitat Zitat von brainy
    Wahrscheinlich dürfte es am sinnvollsten sein, den Vertrag weiter zu besparen (Kinderzulagen kassieren) und zu Rentenbeginn (60, 62 ... je nach Vertrag) die volle Sparsumme zur Entschuldung der Immobilie einzusetzen.
    Dadurch bleibt einem das Schattenkonto mit der bösen 2% Verzinsung erspart.
    Entsprechend muß man natürlich jetzt finanzieren.
    Vertraglich vereinbarter Rentenzahlungsbeginn ist im Alter von 65. Da soll es möglich sein, den gesamten Betrag zu entnehmen ohne nachgelagerte Besteuerung? Das halte ich für ein Gerücht...

  4. Avatar von Reibold
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    Standard AW: Riester in WOhnriester umwandeln...? Was danach?

    Hallo Olfri,

    da ist tatsächlich 2010 etwas falsch gelaufen.

    Eigentlich hätten sie mit ihrem Vorhaben die DWS Top-Rente bekommen sollen, einen Fondssparplan bei dem die Abschlusskosten jeweils nur von der aktuellen Einzahlung abgezogen werden, dafür aber bis zum Renteneintritt. Dort hätte DWS 4 % ihrer bisherigen Zahlungen und der Zulagen für den Vermittler einbehalten und die Kontogebühr von 15,40 € pro Jahr. Der Rest wäre für sie investiert worden. Dank der Börsenentwicklung der letzten Jahre sind die Kunden die das gemacht haben heute DWS Fans.

    Aber das wäre keine Versicherung gewesen und vielleicht hatte ihr Verkäufer damals nur Versicherungen zur Verfügung.
    Bei ihrem Tarif dagegen errechnet die Versicherung die Abschlusskosten von der vereinbarten Gesamtsumme über die ganze Vertragsdauer und teilt diese Summe durch 60. Das bucht sie dann von den ersten 60 Monatsbeiträgen ab. Insgesamt ist das meist weniger als die 4 % von allen Einzahlungen. Ein solcher Vertrag kann daher auch sinnvoll sein, aber nur wenn man sicher ist, dass man den gleichen Beitrag bis zum Renteneintritt bezahlt. Niemals für Kunden die in wenigen Jahren Geld für eine Immobilie brauchen!
    Sie haben offensichtlich den Beitrag sogar noch reduziert. Dafür bekommen sie keine Abschlusskosten zurück. Deshalb dauert es besonders lang bis der Vertrag im Plus ist.

    Wenn sie jetzt das Geld entnehmen können sie den Vertrag weiter besparen um die Zulagen weiterhin zu bekommen. Achten sie dann auf die korrekte Höhe der Eigenbeiträge um die Zulagen nicht zu gefährden! Die Abschlusskosten dürften ja mittlerweile getilgt sein, so dass die Rendite jetzt besser werden dürfte. (Abhängig von der Börsenentwicklung!)
    Vielleicht ergibt es sich sogar, dass sie während der Tilgung der Immobilie z.B. nach der ersten Zinsbindung, eine weitere Entnahmen machen.
    Es steht ihnen natürlich auch frei, den Vertrag nicht weiter zu besparen.
    Um die zukünftigen Zulagen trotzdem für die Entschuldung der Immobilie zu nutzen, könnten sie dann ein Riester-Darlehen dafür nehmen. Dort könnten sie die Zulagen direkt in die Tilgung stecken.
    Auch ein Riester-Bausparvertrag wäre denkbar. Dort werden die Zulagen verwendet um die Bausparsumme teilweise anzusparen und nach der Zuteilung um das Darlehen zu tilgen.
    Mit beiden Varianten binden sie sich genauso stark an die selbst genutzte Immobilie wie mit der jetzt geplanten Entnahme. (Z.B. Verlust der Zulagen und Steuervorteile nach Verkauf der Immobilie wenn nicht binnen 4 Jahren eine neue zur Eigennutzung gekauft wird.)

    MfG
    Alexander Reibold
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  5. Avatar von Olfri
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    Standard AW: Riester in WOhnriester umwandeln...? Was danach?

    Ich hab ehrlich gesagt die Schnauze voll von dem Ding. Wenns nach meiner Frau ginge, würden wir einfach beide Verträge kündigen, die Zulagen zurückzahlen und ein paar Tausender Mise machen.

    Wenn ich jetzt das komplette Kapital für die Immobilie entnehme, und den Vertrag dann still lege, also nicht mehr bespare, verbleiben auf dem fiktiven Wohnförderkonto nur die bislang erhaltenen Zulagen und das Minimum, was ich dafür einzahlen musste, richtig? Alles, was ich darüber hinaus eingezahlt habe, muss ja nicht versteuert werden, auch nicht nachgelagert. Richtig?

    Also würde der Betrag dann da liegen, die nächsten 25 Jahre, jedes Jahr um 2% anwachsen, und wenn ich 65 bin, werde ich kräftig zur Kasse gebeten.

    Habe ich das so richtig verstanden?

    Wenn ich das Geld nicht entnehme, und weiterhin das Minimum einzahle, um die Förderung zu erhalten (was mich monatlich zusätzlich belasten würde und ich den Hunderter gerne anderweitig zur Verfügung hätte, schon allein deswegen, weil ich im Riester (Dreieck) kotze, wenn ich den Kontoauszug sehe und ich da Geld drauf überweise, würde ich ab 65 eine Rente bekommen, die ich dann überhaupt nicht brauche - weil Eigenheim, Pension, geerbt, gut versorgt.

    Scheisse ist das, wenn man keinen Plan hat.

  6. Avatar von Hanomag
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    Standard AW: Riester in WOhnriester umwandeln...? Was danach?

    Zitat Zitat von Olfri
    Wenn ich jetzt das komplette Kapital für die Immobilie entnehme, und den Vertrag dann still lege, also nicht mehr bespare, verbleiben auf dem fiktiven Wohnförderkonto nur die bislang erhaltenen Zulagen und das Minimum, was ich dafür einzahlen musste, richtig?
    Auf dem Wohnförderkonto wird alles verbucht, was Du an gefördertem Kapital entnimmst. In der Regel ist das nahezu das gesamte Kapital.
    Zitat Zitat von Olfri
    Alles, was ich darüber hinaus eingezahlt habe, muss ja nicht versteuert werden, auch nicht nachgelagert. Richtig?
    Für ungeförderte Einzahlungen muss nur der Ertragswert versteuert werden.
    Zitat Zitat von Olfri
    Also würde der Betrag dann da liegen, die nächsten 25 Jahre, jedes Jahr um 2% anwachsen, und wenn ich 65 bin, werde ich kräftig zur Kasse gebeten.

    Habe ich das so richtig verstanden?
    Ja.
    Zitat Zitat von Olfri
    Scheisse ist das, wenn man keinen Plan hat.
    Ja.

  7. Avatar von Olfri
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    Standard AW: Riester in WOhnriester umwandeln...? Was danach?

    Hanomag,

    was empfiehlst du mir...

    *seufz*

    Soll ich einfach eine Bank anzünden? *ironieoff*

    Oder mir statt einem Haus einen Hanomag kaufen?

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  8. Avatar von Reibold
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    Standard AW: Riester in WOhnriester umwandeln...? Was danach?

    Hallo Olfri,

    ich hatte bei meiner Aufzählung leider die dritte Variante übersehen, wie sie korrekt gemerkt haben.
    Natürlich können sie neben "liegen lassen" und "weiter besparen" auch "sofort kündigen" nehmen.
    Dann bekommen sie den selbst eingezahlten Anteil inkl. einer eventuellen Wertentwicklung zur freien Verfügung zurück. Die Zulagen, die bei drei Kindern den größten Teil der Summe ausmachen dürften, müssen sie dem Staat dann aber zurück geben weil sie das Geld nicht nach staatlichen Regeln für die Rente oder für eine selbst genutzte Immobilie einsetzen.

    Unabhängig wie sie sich bezüglich der Zurich Versicherungen entscheiden, bleiben ihnen für die zukünftigen Zulagen die genannten Möglichkeiten offen. Falls sie überhaupt noch Interesse am System "Riester" und den damit verbundenen Bedingungen haben.

    Am besten machen sie diese Entscheidung von den Angeboten für ihre Baufinanzierung abhängig.
    Brauchen sie die bisher erhaltenen Zulagen als Eigenkapital? Oder genügt ihnen die Rückzahlung ohne Zulagen?
    Bekommen sie ein gutes Angebot für eine Riester-Finanzierung? Oder sind die Zinsen darin deutlich höher als ohne die Förderung?
    Sie haben viele Möglichkeiten, aber das ist kein Grund zu verzweifeln.

    MfG
    Alexander Reibold
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