nach langer Zeit möchte ich mich wieder mal an das Forum wenden, weil ich bei der Entscheidung bzgl. betr. Altersvorsorge Hilfe gebrauchen könnte:
Kurz zu mir und meiner Finanziellen Situation:
Männlich, 31 Jahre alt, seit 2012 im Betrieb (~25 Mitarbeiter) angestellt, keinerlei Ambitionen, den Betrieb zu verlassen. Anders rum weiß ich aus dem Mitarbeitergespräch letzte Woche mit meinem Chef, dass das beidseitig gilt.
Wir haben vorletztes Jahr gebaut. Da wir einiges an EK mitgebracht hatten, haben wir einen Volltilger auf 28 Jahre abgeschlossen zu günstigen 1,83%. Das Thema den Kredit somit schnellst möglich zu tilgen sehe ich dadurch nicht soooo unbedingt. Andere Kredite gibt es nicht.
Als Private Altersvorsorge lege ich momentan jeden Monat 300€ auf die Seite. Davon gehen 30% auf ein Tagesgeldkonto, der Rest in 2 ETF (70% Dev. World/30% Em. Markets).
Meine Vermögenswirksamen Leistungen gehen auf einen ETF Sparplan bei EBASE (MSCI World)
Nun wird uns ab 01.06.2019 eine Betriebliche Altersvorsorge angeboten, welche über die Allianz abgewickelt wird.
Mit dem Vertreter hatte ich gestern auch einen ersten Gesprächstermin.
Als Vorgabe der Geschäftsleitung müssen wir mindestens 10€ einzahlen, dann bekommen wir von ihm als Zuschuss 20% aber mindestens 50€.
Ich habe versucht, bestmöglich über BAV zu informieren und so wie ich das verstanden habe, hängt die Rentabilität maßgeblich vom Zuschuss des Chef ab.
Da der bei uns in Relation zum notwendigen Eigenanteil recht hoch ist, steht für mich auch fest, etwas abzuschließen, da ich ansonsten die 50€ Zuschuss verschenken würde.
Als Anlageprodukt würde ich "Investflex" auswählen. Dort kann ich auch 2 ETF mit der BAV besparen. 70/30 wie oben beim Privatsparplan.
Da die Allianz bei der BAV allerdings garantieren muss, dass die eingezahlten Beträge auch ausgezahlt werden, beträgt der ETF Anteil nur 40%, 60% wandern in sicherere Anlagenklassen, von denen ich allerdings nicht so genau weiß, um was es sich da handelt.
Da ich ja der Meinung bin, je höher der Anteil vom Chef, desto rentabler die Sache, bin ich nun natürlich am überlegen, wieviel ich einzahlen soll. Ich lasse mir nun 10/30/50/100€ anbieten.
Die Krux an der Sache ist, dass ich den Betrag nach Vertragsbeginn ohne Probleme verringern kann, eine Erhöhung aber nur durch einen 2. Vertrag möglich ist.
Das wäre zwar grundsätzlich nicht dramatisch, meinte der Herr, allerdings auch vermeidbar.
Außerdem wurde mir vom Allianz-Vertreter empfohlen, auch die VL in die BAV einzuzahlen, da der Hebel dadurch noch besser wird.
Aber ist das nicht ne Art "Linke Tasche/Rechte Tasche" Spiel? Mein VL Depot gäbe es ja dadurch nicht mehr.
Was würdet ihr an meiner Stelle machen? 10€ einzahlen, um den Bonus vom Chef mitzunehmen? So viel Wie´s geht? Oder gesund mischen?
Wie Steht ihr zu der VL-Sache?
die Frage ist aber auch in welcher Gehaltsklasse du dich im Moment und in Zukunft bewegen wirst. Über der Beitragsbemessungsgrenze der GKV? zwischen BBG GKV und der BBG RV? oder über der BBG der RV? Dann geht es weiter ob du privat versichert bist oder gesetzlich und auch Privat über die Rente hinaus..... Ansonsten möchte die GKV den Anteil an der BAV-Rente AN- und AG-Anteil.
Ich würde VL würde ich persönlich lieber in etwas stecken woran man auch wieder dran kommt vor der Rente, dann kann man immer noch entscheiden ob es einer Rente zur Verfügung gestellt werden soll oder vielleicht doch zur Tilgung des Baukredites. Jeder € mehr geht auch zu Gunsten des Vermittlers.
300€ zusätzlich zur GRV halte ich aber unabhängig davon für relativ wenig für die zusätzliche Altersvorsorge, aus dem Grund ist das Einkommen und das Humankapital insgesamt interessant. Was bringt es dir wenn du für die Rente sparst aber deutlich vor der Rente nicht mehr arbeiten gehen kannst, dann ist die das Haus futsch, die Rente und alles andere was du dir erspart hast. Das sollte dir klar sein.
Ich verdiene momentan 2.500€ Netto + Weihanchts/Urlaubsgeld. Ich bin in der GKV, werde es auch immer bleiben.
Das Haus sollte spätestens zu meinem 58. Lebensjahr abbezahlt sein, durch Schenkungen/Erbschaften wäre das aber auch deutlich früher möglich. Ich plane zwar mit beidem nicht, realistisch betrachtet wird da aber einiges kommen die nächsten Jahre - bei meiner Frau ebenso.
Dass wir bei BU das Haus verlieren könnten, ist mir bewusst, auch wenn im Fall der Fälle die Eltern einspringen könnten und würden.
Gegen Tod ist die Kreditsumme beidseitig abgesichert, eine ordentliche BU habe ich auch.
Dass ich mit meinem Gehalt kein Großverdiener bin und auch nie sein werde, ist mir bewusst. Große Gehaltssteigerungen sind bei mir nicht zu erwarten.
Die 300€/Monat fand ich in Verbindung mit der Betonrente eigentlich gar nicht verkehrt, das schreckt mich jetzt um ehrlich zu sein schon bisschen, dass das als relativ wenig erachtet wird.
Nach Inflationsausgleich gehe ich davon aus, dass ich da zu Rentenbeginn mal ~250-300k€ zusammen habe. In Verbindung mit GRV + abbezahltem Haus dachte ich schon, dass ich mir da mal keine Gedanken machen muss - unabhängig von Erbschaften.
Der Punkt mit VL leuchtet mir ein und war auch mein Gedanke, das eher so zu belassen, wie es ist.
Da das Einkommen unbekannt war musste man zumindest den Hinweis geben. Ich würde mir halt auch bewusst machen was man so im Alter benötigt und das Haus ist dann zur Rente über 30 Jahre somit kommen auch dort die ersten Größeren Reparaturen und Nachrüstungen auf euch zu. Das müsste man dann von der Rente bezahlen wenn man nichts angespart hat.
Macht euch mal Gedanken was ihr im Alter so an finanziellen Mitteln im Alter so braucht, darauf würde ich mich dann ausrichten + einem Puffer. Also vor abschluss sich vielleicht mit einem freien Markler treffen und den wirklichen Bedarf berechnen lassen, auch wenn es jetzt erst einmal Geld kostet.
Vom Grundsatz her stimme ich mit dem Titanen völlig überein. Erst die Bedarfsanalyse, dann die Produkte.
Aber bitte... Zuerst einen Makler aufsuchen, der die Bedarfsanalyse macht und dann bei jemand anderen abschließen halte ich zum einen ggü. dem Makler nicht fair, aber auch nicht notwendig. Die Allianz hat auch sehr gute Tools, um solche Vorsorge-Analysen gut aufzuarbeiten. Da würde ich mich an ihrer Stelle direkt an den Allianz-Vertreter, der mit ihnen auch die bAV bespricht, wenden.
Frage wäre einerseits die Kosten für VWL heute - und Kosten bei der Allianz.
Bei 20% Förderung min. aber 50€ - das heißt es bleibt bei 50€ Förderung vom Chef - egal ob 10€ oder 250€ selber eingezahlt würden?
-> wenn dem so ist, würde ich persönlich aus 10€ + 50€ Förderung = 60€ machen und den Rest lieber netto selber in ETF anlegen.
Bei 20% Förderung min. aber 50€ - das heißt es bleibt bei 50€ Förderung vom Chef - egal ob 10€ oder 250€ selber eingezahlt würden?
-> wenn dem so ist, würde ich persönlich aus 10€ + 50€ Förderung = 60€ machen und den Rest lieber netto selber in ETF anlegen.
Annahmen:
- 4.000 € Monatsbrutto
- Lohnsteuerklasse I
- Anlagedauer: bis 67.Lebensjahr
- Wertentwicklung: 6% p.a. (unabhängig davon, ob nun 6% realistisch sind oder nicht, sondern einfach zur Vergleichbarkeit)
Die bAV:
Wenn 200 € pro Monat ohne AG-Förderung angelegt werden, dann entspricht das einer Netto-Belastung von 99,16 € pro Monat. Wenn ich nun die Allianz InvestFlex mit Beitragsgarantie rechne kommen folgende Brutto-Werte dabei heraus:
- Garantie-Rente: 271,44 €
- Gesamt-Rente: 941,75 €
- Garantie-Kapital: 92.800 €
- Gesamt-Kapital: 321.964,28 €
Gesamt-Kapital netto mal ganz grob: 20% Krankenversicherung und 30% Steuersatz abgezogen. Bleiben 160.982,14 €.
Investment-Anlage:
Hier könnte ich demzufolge für den selben Aufwand monatlich 99,16 € anlegen. Bei 6% Wertenwicklung p.a. kämen dann heraus mit Endalter 67: 177.304,74 €. Natürlich auch brutto.
Gewinn entspricht 130.897,86 €. Davon 801 € Freibetrag und 25% Abgeltungssteuer. Bleiben 144.780,53 € netto.
In dem Beispiel wäre also die bAV-Leistung netto höher und hat zusätzlich Garantie-Werte oder die Möglichkeit einer lebenslangen Rente, wenn gleich hier auch noch individuell die niedrigere gesetzliche Rente berücksichtigt werden müsste. Dennoch lässt sich nun pauschal nicht sagen, was nun speziell für Matte der bessere Weg ist, weil wir seine Ziele und Wünsche nicht kennen. Wenn man hier in die Tiefe geht, haben beide Varianten klare Vor-, aber auch Nachteile. Wie z.B. die mangelnde Flexibilität bei der bAV. Oder auf der anderen Seite, falls es denn ein Ziel ist, die lebenslange Altersrente. Daher machen Pauschalaussagen, wie die von utopus, aus meiner Sicht erstmal keinen Sinn, da der Bedarf an dieser Stelle völlig unklar ist.
Zumal auch noch die Variante Heirat/Scheidung/Kinder auch nicht angesprochen ist. Was man vermeiden sollte, sollte man auch ansprechen. Ansonsten kann das auch mal hässlich für einen enden.
Welche Folgen sich daraus ergeben können. Auch hier ist es eine Wette für die Zukunft wie sich dann die Gesetzgebung ändert.
Bei 36 Jahren verliert man insgesamt grob 2,4 Entgeltpunkte für die Rente - also derzeit ca. 75€ pro Monat gesetzlicher Rente.
Die Steuerfreibeträge von 801/1602€ hat man jährlich und nicht einmalig.
Bei Wertpapierverkauf in Richtung Rente kann man unter Umständen einmalig die 1/5-Regelung nutzen und hat dann deutlich weniger Steuern zu zahlen.
Bei der Allianz werden die Kosten vermutlich deutlich höher sein, als bei der Privatanlage -
besonders da nur ein Teil zur Beispielrendite angelegt werden kann, da der Rest für Kosten/Garantie benötigt wird.
Bei einer bAV kommt man nur noch schwer an das Geld ran - kann Vorteil oder Nachteil sein.
In meinem Beispiel oben ist es durchaus berücksichtigt, dass die Aufteilung so ist, wie bereits von Matte beschrieben. Und selbstverständlich nach Kosten.
Natürlich sind die Kosten eines Produkts wichtig, da sie auf die Ablaufleistung Wirkung haben. Aber nur weil ein Produkt keine oder niedrige Kosten hat, ist es ganz sicher kein Indiz dafür, dass die Auszahlung zum Schluss höher sein wird, als wie eins mit mehr Gebühren. Man kann es ja schön an meinem Beispiel erkennnen, dass trotz der bei ihrem Link genannten Produktkosten in der Allianz-bAV-Variante mehr raus kommt.
Hinsichtlich dem Hinweis, dass die Steuerfreibeträge jährlich zur Verfügung stehen. Auch das muss man wollen, denn das Ganze im Selbstmanagement durchzuführen kostet Zeit. Und nicht nur bis zur Rente, sondern auch darüber hinaus.
Aber nochmals. Ich habe hier für Matte weder eine Empfehlung für noch gegen die betriebliche Altersvorsorge, da ich seine Ziele und Wünsche nicht kenne. Aber pauschal zu empfehlen auf ETF's zu setzen, weil sie billig sind, halte ich nicht für zielführend.
Wenn sowohl bei bAV als auch bei ETF von 6% Wertentwicklung ausgegangen wird, muss die bAV ihre Kosten zusätzlich erwirtschaften, um unter dem Strich gleichviel heraus zu bekommen.
Das Beispiel in meinem Link hat auch 6% Rendite - nach 3,01% Kosten bleiben aber nur 2,99% übrig - allerdings OHNE Garantie - da im Beispiel von Matte nur 40% in Renditestarke Anlagen geht und 60% in sehr sichere renditearme Anlagen, wird selbst bei 6% Rendite der 40% vermutlich nichtmal die Inflation ausgeglichen.
Bei Netto 99,16€ weniger Netto bei 200€ Sparrate hat man natürlich auch ca. 66€ weniger Arbeitslosengeld/Krankengeld/Elterngeld - falls das in Betracht kommt.
Allein die 1,75% in der Auszahlungsphase - können aus dem Beispiel oben - bei einem Kontostand von 321k€ im ersten Jahr über 5600€ Gebühren bedeuten!
Und Abschluß/Jahresgebühren in den ersten 5 Jahren (wichtig für Zinseszins) über 25% ...
Aus diesen Gründen würde ich persönlich das Geschenk vom Chef mitnehmen - aber beim Mindestbetrag bleiben.
Der Chef spart sich bei der bAV natürlich die 20% Sozialversicherung - und der Versicherungsverkäufer bekommt eine Provision.
Wenn sowohl bei bAV als auch bei ETF von 6% Wertentwicklung ausgegangen wird, muss die bAV ihre Kosten zusätzlich erwirtschaften, um unter dem Strich gleichviel heraus zu bekommen.
Das Beispiel in meinem Link hat auch 6% Rendite - nach 3,01% Kosten bleiben aber nur 2,99% übrig - allerdings OHNE Garantie - da im Beispiel von Matte nur 40% in Renditestarke Anlagen geht und 60% in sehr sichere renditearme Anlagen, wird selbst bei 6% Rendite der 40% vermutlich nichtmal die Inflation ausgeglichen.
Was sie hier machen, utopus, ist ein Produkt der 3.Schicht mit einem ETF vergleichen. Darum geht es doch aber gar nicht. Hier geht es um eine betriebliche Altersvorsorge, bei der auch die Steuer- und Sozialversicherungsersparnisse mit berücksichtigt werden müssen, die ein Investmentprodukt erstmal nicht bietet.
Wichtig sind - aus meiner Sicht - erstmal die ganzen Fragen zu Matte persönlich. Ist eine lebenslange Rente für ihn wichtig? Sind Garantien wichtig? Ist eine ständige Verfügbarkeit des Kapitals wichtig? Und so weiter...
Die von ihnen angesprochenen 5.600 € Gebühren bekomme ich gerade nicht nachvollzogen. Aber es ist an dieser Stelle auch erstmal völlig irrelevant. Denn die Frage nach dem Produkt kommt zum Schluss. Erst die individuellen Bedürfnisse.
Natürlich gilt es auch die Nachteile der geringeren Sozialversicherungsbeiträge zu berücksichtigen. Aber es macht keinen Sinn damit anzufangen, wenn die Zielsetzung nicht vorher feststeht. Der Titan hat es ja ganz oben klar auf den Punkt gebracht.
Die 5600€ Gebühren sind ganz einfach - in der Auszahlphase gönnt sich die Allianz zusätzlich zu den "normalen" 126€ jährlichen Kontogrundgebühren 1,75% vom Kontostand als Kosten im Rentenbezug - bei dem oben angegebenen 322k€ angesammelten Kapitals ergibt das das im ersten Jahr ca. 5600€
Bei vorausgesagten 940€ GesamtRente pro Monat wird also im ersten Rentenjahr 11280€ an den Rentner ausgezahlt und die Allianz bekommt ca. 5726€ ... wobei die Auszahlung des Rentners natürlich brutto ist und der Staat hier auch wie oben angegeben 50% bekommt.
Also 1/3 bekommt der Staat, 1/3 der Rentner und 1/3 die Allianz - das ist doch gerecht aufgeteilt oder?
(Im Fall der sofortigen Versteuerung bleiben dem Sparer 50% - bei der bAV nur 33% ;-) - dafür darf man mit dem brutto und dem Zinseszinseffekt arbeiten ... )
Die 5600€ Gebühren sind ganz einfach - in der Auszahlphase gönnt sich die Allianz zusätzlich zu den "normalen" 126€ jährlichen Kontogrundgebühren 1,75% vom Kontostand als Kosten im Rentenbezug - bei dem oben angegebenen 322k€ angesammelten Kapitals ergibt das das im ersten Jahr ca. 5600€
Bei vorausgesagten 940€ GesamtRente pro Monat wird also im ersten Rentenjahr 11280€ an den Rentner ausgezahlt und die Allianz bekommt ca. 5726€ ... wobei die Auszahlung des Rentners natürlich brutto ist und der Staat hier auch wie oben angegeben 50% bekommt.
Also 1/3 bekommt der Staat, 1/3 der Rentner und 1/3 die Allianz - das ist doch gerecht aufgeteilt oder?
(Im Fall der sofortigen Versteuerung bleiben dem Sparer 50% - bei der bAV nur 33% ;-) - dafür darf man mit dem brutto und dem Zinseszinseffekt arbeiten ... )
Das stimmt nicht. Die 1,75% beziehen sich auf die Jahresrente, also auf die rund 11.280 €. Dementsprechend entstehen jährliche Kosten in Höhe von 197,40 €.
Vom Prinzip, aber da kann man sicherlich drüber streiten, ist auch dieser Wert aus meiner Sicht nicht relevant. Bei einer lebenslangen Altersrente geht es um das Thema Langlebigkeit. Stirbt die betroffene Person "früh", dann war es finanziell ein schlechtes Geschäft. Lebt er hingegen überdurchschnittlich lange, dann ist es ein gutes Geschäft gewesen. Unabhängig davon wie hoch nun die jährlichen Kosten im Rentenbezug sind, da ja die Rente nicht plötzlich eingestellt wird, wenn das komplette Kapital aufgebraucht ist.
Abgesehen davon auch hier einmal grundsätzlich: Innerhalb von Gruppenverträgen, wie einer bAV, reden wir häufig von reduzierten Kosten im Vergleich zum selben Produkt innerhalb der 3.Schicht. Ob nun also die Kosten, die in ihrem Link benannt sind, nun tatsächlich auch beim Vertragsangebot von Matte in dieser Höhe sind, ist ebenfalls nicht bekannt.
Erstmal vielen Dank für die rege Diskussion.
Vorweg, ich habe noch kein Vertragsangebot vorliegen, die bekomme ich erst in den nächsten Tagen/Wochen.
Dass die Allianz sowas nicht aus Nächstenliebe macht, war mir klar. Die Kosten fand ich allerdings schon nicht ohne. Danke für den Link @utopus
Aus verschiedenen Gründen würde ich mich für eine Einmalauszahlung entscheiden und gegen eine lebenslange Rente. Das Spiel, auf überdurchschnittlich lange Lebenszeit zu setzen, spiel ich nicht mit.
Die Garantieauszahlung finde ich prinzipiell nicht schlecht, allerdings geht diese ja auch stark auf Kosten der möglichen Rendite.
Der Allianz-MA meinte sogar selbst, dass er bei meinem Anlagehorizont die Garantie als unnötig erachtet, da ein sinnvolles Aktiendepot in der Zeit normalerweise so viel Rendite erwirtschaften sollte, dass selbst bei einem Crash zum ungünstigsten Zeitpunkt (kurz vor Rentenbeginn) noch mehr vorhanden sein sollte, als eingezahlt wurde. Bei der BAV kann er halt auch nicht aus, und muss diese Garantie drinnen lassen.
Diese Meinung teile ich.
Die theoretische Verfügbarkeit des Kapitals ist mir da schon wichtiger, weshalb ich meine Altersvorsorge auch Zukünftig vorrangig privat aufbauen will. Deshalb bin ich auch nicht bereit, eigentlich mehr als 50€ zu machen. Der Vorschlag mit den 100€ bzw. den VL kam vom Allianz-MA. Ist ja klar, je mehr ich einzahle, desto mehr verdient er und die Allianz.
Zu den Punkten Heirat/Kinder/Scheidung:
Ich bin bereits verheiratet, Kinder sind geplant. Meine Frau ist verbeamtete Lehrerin und sollte selbst genug Altersvorsorge mit ihrem Konzept bekommen.
Insofern spielt das bei meinen Betrachtungen nur eine untergeordnete Rolle.
Das gilt allerdings dann auch im Falle einer Scheidung. Dass ich in diesem Fall aus dem Haus raus muss, ist mir bewusst. Ich könnte das Haus auf Dauer gar nicht alleine bewirtschaften und bezahlen, gleiches gilt für sie. Es käme dadurch wohl zu einem Verkauf, welchen ich aber durch die Lage relativ entspannt sehe.
Darin erkenne ich persönlich allerdings nicht wirklich einen Zusammenhang zu meiner BAV.
Ich bin von dem Konzept BAV ansich nicht so wirklich überzeugt, viel eher strebe ich ein "Abgreifen" des 50€-Bonus vom Chef an. Und ja, es ist tatsächlich so, dass wir die 50€ auch schon bekommen, wenn ich nur 10€ einzahle.
Meine Überlegung ist ja, dass meine Rendite ist automatisch und unabhängig von der Entwicklung des Finanzprodukts am höchsten sein sollte, wenn mein Eigenanteil so gering wie möglich ist.
Ich hab mal bisschen mit den unterschiedlichen Eigenanteilen gespielt. Bei 2% Inflation, sowie 6% Rendite des RK3-Anteils (den 40% vom Depot), sowie 2% Rendite der restlichen 60% RK1-Anteil, 35 Jahre Anlagedauer.
Nicht betrachtet ist hierbei, dass die Allianz auch relativ Zeitnah den RK3 Anteil runter schraubt. (Bei 30j Restlaufzeit noch 35%, 25j = 30%, 20j = 22%, 15j = 20%, 12j = 17%).
Das schwächt die Rendite und erhöht somit den Eigenanteil.
Bei 10€ Eigenanteil beträgt der Endanteil von mir ~12%.
Bei 25€ sind es 23%,
Bei 50€ sind es 34%,
bei 100€ sind es 45%.
Sämtliche Vor- und Nachteile mal außen vorgelassen heißt das doch, dass ich am meisten davon habe, wenn ich am wenigsten einzahle. Oder hab ich hier nen krassen Denkfehler?
Aus leidlicher eigener Erfahrung kann ich selber bereichten, dass auch wenn die Partner eigentlich selber genug im Bezug auf Altersvorsorge erwirtschaftet haben, trotzdem aus purem Spaß den anderen gängeln. Bei mir hatte dies schlussendlich bedeutet, dass die Frau nicht nur den Zugewinn aus der Ehezeit bekam sondern auch noch die hälfte des vor der Ehe bekommen Erbe, nur weil der Zeitpunkt einer Lebensversicherung damals so gefallen ist, dass das Erbe als Altersvorsorge gegolten hat und zudem zu der Ehezeit hinzugezählt wurde..... Also solche Stichtage vorher genau überprüfen....
Weiter wäre wichtig, dass du und deine Frau ungefähr gleich viel für die Altersvorsorge machen. D.h. es bringt nichts wenn du wenn es kinder weiter Rentenanwartschaften oder Zugewinn generierst und deine Frau oder umgekehrt nicht. Der der mehr hat muss dann ausgleichen, was eigentlich nicht weiter schlimm wäre nur der der Ausgleichen muss hat die Arbeit.... und bei Böswilligkeiten die unweigerlich bei 99% aller Scheidungen vorkommen ist das richtig viel Arbeit..... Es darf niemals ein Ungleichgewicht in der Ehe entstehen, selbst bei dem selber angespartem oder beim Arbeitspensum/Gehalt....
Deine Erwartungen an die Renditen finde ich zu hoch. Gehe lieber von 2,5% Infaltion aus und eine Rendite des RK 3 von 3% und 1,5% im RK 1 Anteil aus.
Bei dem privaten angesparten würde ich nur mit maximal 5% rechnen.
Wow, bei deinen Annahmen für die Rendite/Inflation wird das ziemlich deutlich, dass sich das nur rentiert, weil der Chef so viel drauf gibt.
Hab das grad mal betrachtet:
2,5% Inflation, 3% RK1/1,5% RK3.
Dabei würde der RK3 Anteil mehr an Wert verlieren, als durch den RK1 Anteil erwirtschaftet wird.
Beispiel mit 10€ Eigenanteil + 50€ vom Chef:
Der Endwert läge bei 23775,20€.
Eingezahlt wurden mal 25.200€. Selbst eingezahlt hab ich 4.600€. Da die Garantie hier greift, bekäme ich 25.200€
Erst bei einer RK1-Rendite von ~3,65% Liegt der Endwert ungefähr auf dem Niveau der Einzahlungen. Nicht berücksichtigt sind hierbei die Kosten für die BAV.
Für mich ist die Sache nun klar, ich zahl 10€ ein, um die 50€ vom Chef mitzunehmen und fertig.
Werden hier denn die ganzen 60€ pro Monat auch angelegt - oder werden vor der Anlage noch Kosten abgezogen?
(Gibt es z.B. noch zusätzlich eine Risikoabsicherung für Tod/BU/Witwen-/Waisenabsicherung?)
Die Garantie bezieht sich auf die gesamt eingezahlte Summe?