Was Finanzen angeht, würde ich mich noch als ziemlichen Anfänger beschreiben, es wird aber Zeit, sich mal mit der ganzen Sache zu beschäftigen. Ich hoffe trotzdem, hier etwas Infos und Vorschläge zu bekommen, vielen Dank vorab
Kurz zu mir:
Ich habe gerade mein Studium beendet, werde nun eine Promotion in der Industrie beginnen und verfüge damit über ein kleines Einkommen
Zugleich habe ich noch drei Sparbücher, auf denen insgesamt knapp 10.000 liegen. Mit Blick auf die Altersvorsorge möchte ich dieses Geld nun entsprechend einsetzen. Daher nun meine Frage:
- Wäre es sinnvoll, ca. 9 000 vom Sparbuch auf ein Festgeldkonto zu übertragen, um wenigstens ein bisschen Zinsen zu bekommen? Falls ja, welchen Anbieter könnt ihr hier empfehlen?
All dieses Geld direkt in Aktien einzusetzen, ist mir momentan noch viel zu risikoreich. Das kann und werde ich nicht beginnen, wenn ich mich nicht eingelesen und fit genug dazu fühle. Die restlichen 1 000 ggf. auf ein Tagesgeldkonto?
- Gleichzeitig würde mich ein thesaurierender ETF-Sparplan über mehrere Jahre interessieren. Von meinem monatlichen Einkommen wäre aber die Sparrate bei maximal 60 Euro pro Monat. TradeRepublic hatte ich mir hier mal ausgesucht, gibt zwar nur iShares, aber das müsste mir ausreichen.
Wie würdet ihr vorgehen? Die drei Sparbücher weiter zu behalten wäre ja komplett sinnlos.. Was würdet ihr am ehesten mit dieser Summe machen?
Lass die Sparbücher einfach mal offen. Du kannst aber das Geld dort raus holen.
du sagst du hast du hast das Studium abgeschlossen hast du nun auch schon eine BU sonst bringt dir eine AV im schlechtesten falle gar nichts weil du diese dann aufbrauchen müsstest bevor du staatliche Hilfe bekommst. Also wenn noch nicht getan eine richtige BU in einer höhe die dein jetztiges Gehalt absichert mit der Option dass es sich dann auf das Gehalt nach der Promotion anpassen lässt. Aber ohne eine Kombination mit einer Rürup. 70% von deinem netto sollten es ca. Sein.
dann kannst du dir überlegen, dass du für kurzfristige ausgaben Geld benötigen könntest Auto echt. Das musst du auf einem Tagesgeldkonto lassen. Hausnummer sind 3 netto Gehälter oder entsprechend angepasst an den Bedarf. Mehr oder weniger
wenn dass alles erledigt würde ich mich um die AV/Fonds kümmern. Meist bekommt man aber in der Industrie auch gute BAV muss man sich anschauen. Gerade bei hohen Gehältern über BBM GRV kann es sich lohnen wenn man dauerhaft privat versichert ist, zum aktuellen Zeitpunkt.
du solltest bei Zinseinnahmen darauf achten dass dein jährlicher Freibetrag mit Ausschüttungen und Zinsen gedeckt ist sonst verschenkst du Geld. Also ausschüttende Fonds suchen keine thesaurierende.
zunächst einmal bist Du schon weiter als 90% der Deutschen, die einfach ihr Geld weiter auf dem Sparbuch versauern lassen würden.
Aus eigener Erfahrung in der Familie weiß ich, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung Existenzen retten kann, Insofern wäre das auch der erste Schritt für eine regelmäßige Besparung.
Was das Geld auf den Sparbüchern betrifft: Der Unterschied zwischen Festgeld- und Tagesgeldzinses ist aktuell so minimal, dass es aus meiner Sicht keinen Sinn macht, darüber überhaupt nachzudenken - zumal Du an das Festgeld erstmal nicht mehr rankommst.
Du könntest folgendes tun:
1.) Überlegen, wieviel Geld Du davon wirklich in den kommenden 12 Monat benötigst - also: neuer Fernseher, Waschmaschine, Fahrrad, usw... Auf diesen Betrag schlage ich gerne immer nochmal 10% Sicherheitspuffer obendrauf. Die Gesamtsumme ist das, was auf jeden Fall auf Deinem Tagesgeld liegen sollte.
2.) Für 1 TEUR könntest Du Dich mal mit Xetra-Gold beschäftigen. Das ist eine schöne Absicherung für den Fall der Fälle und auch steuerlich sehr interessant.
3.) Den Rest (aber bei 10 TEUR maximal 2 TEUR als sicherheitsorientierter Anleger) könntest Du zwar auf Dein Tagesgeld legen, aber monatlich davon einen breit gestreuten ETF (z.B. auf den MSCI World) besparen. Zum Beispiel mit 100 EUR/Monat. Dann wären nach 20 Monaten die 2 TEUR investiert.
4.) Beschäftige Dich aber für das Thema ETF auf jeden Fall auch mit sogenannten Stop-Loss-Orders. Die können dafür sorgen, dass Du nochmal deutlich mehr Sicherheit in Dein Vermögen bekommst.
du solltest bei Zinseinnahmen darauf achten dass dein jährlicher Freibetrag mit Ausschüttungen und Zinsen gedeckt ist sonst verschenkst du Geld. Also ausschüttende Fonds suchen keine thesaurierende.
Sollte das nach der letzten Steuer Reform nicht egal sein?
Eigentlich schon. Solange der Anbieter den Freistellungsauftrag hat, führt er bis zu der Grenze keinen Steuern ab. Egal ob aus Vorabpauschale oder Dividenden.
Grundsätzlich würde ich für den Vermögensaufbau Thesaurierende ETF nehmen, da hier die Kosten der Wideranlage entfallen.
Da bei Thesaurierenden ETF über den Sparerpauschbetrag hinaus keine Dividenden sofort versteuert werden, gibt es hier einen kleinen Steuerstundungseffekt.
Sollte das nach der letzten Steuer Reform nicht egal sein?
Das war auch meine ursprünglich Info. Allerdings ist wohl aufgrund der Zinslage die Vorabpauschale so gering, dass man zur Nutzung des Sparerfreibetrages dann doch wieder in Richtung Ausschüttend tendieren kann/sollte.
Sollte das nach der letzten Steuer Reform nicht egal sein?
Siehe Antwort von tneub.
Zudem kannst du mit dem ausgeschüttetem Geld sollte es nicht wieder automatisch angelegt werden, auch das machen manche Depots auch unentgeltlich wieder, dein Depot rebalancieren. Das ist auch praktisch, da man nicht extra Geld in die Hand (mit extra Kosten) nehmen muss um dies zu tun.
Weiter kann man so immer den Freibetrag ausschöpfen was bei immer weiter fallenden Zinsen immer mehr ausschüttende Zinsen/Dividenden benötigt. Somit hat man dem Staat sofort um den Freibetrag erleichtert und muss nicht bis zur Steuererklärung warten. Ich habe meine für letztes Jahr erst ende September erhalten..... Das wären 9 Monate Kredit gewesen für den Staat gewesen hätte ich den Freibetrag von 2018 nicht schon in 2018 verbraten....
Und hat man den Freibetrag immer dauerhaft sicher ausgeschöpft schenkt man zum einen dem Staat nicht Geld zum anderen stundet man ihm das Geld nicht bis zur Steuererklärung und Rückerstattung der zuviel gezahlten Steuern. Zudem müsste man sich die Mühe machen dann die Erstattung aus den Zinseinkünften heraus rechnen. Da bin ich zu faul ich nutze somit lieber den Freibetrag aus und investiere dann die 801€ entsprechend.
Liegt man sicher drüber ohne Frage, dann aber thesaurierende Anlagen wählen.
Was ist inzwischen besser: thesaurierender oder ausschüttender ETF?
Anleger mit dem Ziel der Steuerstundung, also der Hinauszögerung der Steuerzahlung, fahren nach derzeitigem Stand geringfügig besser mit thesaurierenden ETFs. Bitte beachten Sie bei solchen Überlegungen immer Ihre persönliche steuerliche Situation. Nicht immer ist Steuerstundung sinnvoll. In vielen Fällen ist es sogar von Vorteil, heute schon Erträge zu realisieren. Nur mit steuerlich relevanten Erträgen können Anleger den Steuerfreibetrag in Höhe von 801 Euro ausnutzen.
Das gleich könnte man meiner Meinung nach auch erreichen wenn man eine Position verkauf die gut gelaufen ist und wieder anlegt. Was den Nachteil hat das man doppelte Kosten hat.
Ich lege Aktien, Fonds etc nicht an um zu Zocken sondern dauerhaft (Buy & Hold). Ich habe nicht groß Zeit dann noch extra zu kaufen, verkaufen, dass ich meine Erträge voll bekomme.
Also soviel in Ausschütteranlegen, dass jedes Jahr die 801€ ausgeschöpft sind + Puffer dann auf Thesaurierende umsteigen und die Position einfach weiter halten. Ob ein Fonds mehr im Depot steht der dann nicht mehr bespart wird ist egal. Für 801€ Zins/Dividendenerträge muss schon ein gewisser Grundstock vorhanden sein. Viele haben diesen aber nicht und verschenken jedes Jahr Geld.
Ich habe
Aktien
ETF-Fonds
Edelmetalle
Tagesgeld
Festgeld
Sparbücher
Genossenschaftsanteile
und betreibe Crowedinvesting
Da muss man halt den Überblick und Zeit rein stecken. Mir reicht der Aufwand das immer zu Rebalancieren. Ein Teil der Fonds generieren mir das auslasten des Freibetrages und das Depot legt automatisch die Ausschüttungen kostenfrei wieder an.
Was ist inzwischen besser: thesaurierender oder ausschüttender ETF?
Anleger mit dem Ziel der Steuerstundung, also der Hinauszögerung der Steuerzahlung, fahren nach derzeitigem Stand geringfügig besser mit thesaurierenden ETFs. Bitte beachten Sie bei solchen Überlegungen immer Ihre persönliche steuerliche Situation. Nicht immer ist Steuerstundung sinnvoll. In vielen Fällen ist es sogar von Vorteil, heute schon Erträge zu realisieren. Nur mit steuerlich relevanten Erträgen können Anleger den Steuerfreibetrag in Höhe von 801 Euro ausnutzen.
Ich glaube das beschreibts ganz gut und deckt sich mit meiner Aussage.
Zitat von kub0185
Das gleich könnte man meiner Meinung nach auch erreichen wenn man eine Position verkauf die gut gelaufen ist und wieder anlegt. Was den Nachteil hat das man doppelte Kosten hat.
Ich bin auch gerade dabei meine Freibeträge zu optimieren und überlege dieses Jahr auch noch einen ETF zu verkaufen und neu zu kaufen. Ggf hat man so sogar die Möglichkeit sich von kleinen Depotpositionen zu trennen und auf andere zu gehen oder das Rebalancing vorzunehmen.
# schnell verfügbares Tagesgeld (<24h) Deutschland
# Tagesgeld verfügbar innerhalb von 4 Banktagen Schweden
Für größere unerwartete Ausgaben >20k innerhalb 4 Tagen habe ich ausreichend Kreditlinie bei Kreditkarten bzw Dispo. auf Girokarten. Noch nie gebraucht nur zur Sicherheit.
Die Bank bietet in Deutschland ihre Dienste an. Also kein Anbieter dazwischen geschaltet. 0,55%
macht bei aktueller Inflation immer noch einen Realverlust von 0,55% an Wert. Ist aber deutlich besser als 0,01% etc. an Zinsen die einem andere Banken anbieten.
Es werden dort keine Steuern einbehalten, somit gibt es dort auch kein Freistellungsauftrag. Das muss man dann bei der Steuererklärung machen. Hatte ja gesagt der Freibetrag muss ausgeschöpft sein und wenn mein Depot mir die Ausschüttungen gleich wieder anlegt nenne ich das in dem Fall praktisch, da dort der Freibetrag aufgebraucht wird ich keine Fonds verkaufen muss um den Freibetrag auszuschöpfen und ich keine Arbeit mit dem wieder Anlegen habe.....
Mit der Steuererklärung bekomme ich dann halt weniger ausgezahlt, weil erst dann die Steuern erhoben werden und dann auch einbehalten werden. So stundet mir der Staat meine Steuerschuld bei ihm bis Ende September des Folgejahres und ich habe das Geld monatlich zur Verfügung
Wie würdet ihr vorgehen? Die drei Sparbücher weiter zu behalten wäre ja komplett sinnlos.. Was würdet ihr am ehesten mit dieser Summe machen?
Malouu
Geld auf jeden Fall runter von den Sparbüchern! Da verlierst du aufgrund von Inflation nur Geld mit der Zeit. Behalte am besten einen Puffer für Notfälle/nötige Ausgaben. Man sagt hier reichen in etwa 3 Monatsgehälter, aber das kommt natürlich auch auf die Höhe deines Gehalts an. Das am besten auf ein flexibles Tagesgeldkonto.
Den Rest solltest du investieren. ETFs sind hier die einfachste Möglichkeit für Anfänger: wenig Aufwand und netterweise auch wenige Kosten verglichen mit anderen Investitionsmöglichkeiten. Du findest inzwischen viel Literatur, die darüber ausführlich informiert. Ein bisschen einlesen und schon kannst du loslegen. Viel Erfolg!