Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

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  1. Avatar von GreenKnuckle
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    Standard Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Moin erstmal!
    ich bin sowohl in diesem Forum als auch in der Finanzwelt generell relativ neu und bin aktuell auf der Suche nach einen sinnvollen Geldanlage für mich.

    Einmal zu mir:
    Ich bin 28 Jahre alt, ledig, wohne mit meiner Partnerin in Hamburg zur Miete, Kinder sind vorerst keine in Aussicht. Ich verdiene mittlerweile ausreichend Geld, als dass es sich lohnt, das nicht einfach auf meinem Girokonto/Tagesgeldkonto versauern zu lassen. Nun ist allerdings die Frage wie ich es am sinnigsten anlegen kann.
    Aktuell habe ich 2,5 Nettogehälter auf meinem Tagesgeldkonto bei der Volksbank - das ist eigentlich auch Maximum was ich hier haben will bzw. brauche.
    Dazu habe ich noch einen Aktiensparplan bei der Union Investment abgeschlossen, ebenfalls über meine Volksbank. Diesen bespare ich monatlich mit 500€. Ich weiß, dass diese Sparpläne unfassbar teuer sind und bisher hat dieser sich auch nicht rentiert (zumindest für mich).
    Als letztes habe ich noch einen Riesterrente-Sparplan über die Union Investment (UniProfiRente Select heißt das), diese würde ich glaube ich gern weiterlaufen lassen - außer ihr sagt, dass das großer Unfug ist^^

    Ich überlege nun, was ich alternativ zu dem Fondsparplan der Union Investment machen kann. Mir kommen eigentlich nur zwei Möglichkeiten in den Kopf:
    - ETF-Portfolio zusammensuchen und als langfristigen Sparplan besparen > dann müsste ich mich aber ja vermutlich 2-3x im Jahr hinsetzen und überlegen ob mein Portfolio so noch gut ist oder ob ich was anpassen muss.
    - einen Sparplan über einen Robo-Advisor (Quirion, Whitebox) laufen lassen > heißt für mich zwar weniger Rendite, aber dafür müsste ich mich um nichts kümmern (das ist eigentlich mein Wunsch)

    Die Frage ist nun, welche Option ich hier am ehesten in Erwägung ziehen sollte. Ich benötige das angelegte Geld eigentlich nicht - ein Hauskauf/-bau o.Ä. steht in den nächsten 5-10 Jahren nicht an.

    Wäre super, wenn ich hier ein bisschen Input bekommen könnte! Vielen Dank schon einmal!!

    Beste Grüße,
    GreenKnuckle

  2. Avatar von bruno68
    bruno68 ist offline

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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Hallo GreenKnuckl,

    so einfach wird es nicht, was sie wollen gibt es nicht!
    Guter Rat kann teuer werden
    Was als Tipp gut gemeint war, kann für Vermittler oder Finanzberater zur bösen Haftungsfalle werden. Dabei genügt es, sich als Tippgeber an einige Grundsätze zu halten, um sich zu schützen.
    Vermittler von Versicherungen oder Bausparverträgen, Berater für Finanzanlagen wie Investmentfonds oder außerbörslicher Kapitalanlagen sind vom Fach. Sie sind gleichsam Experten in Finanzdingen.
    So nehmen sie ihre Kunden und Mandanten jedenfalls wahr.
    Dass aber nicht jeder dieser „Geldexperten“ auch zu jedem Produkt eine Erlaubnis hat, hierzu zu beraten, können sie nicht wissen. Und so passiert es jeden Tag, dass Kunden und Mandanten ihren – nehmen wir den Versicherungsvermittler – auch mal zu anderen Produkten befragt.
    Er ist ja nun mal vom Fach, er hat vielleicht einen guten Tipp. Kein Vermittler würde in einer solchen Situation seinen Kunden vor den Kopf stoßen, er dürfe dazu nichts sagen. Oder sich die Blöße geben, er könne dazu nichts sagen. Und außerdem: Wie in der Ärzteschaft auch sind Finanzdienstleister in ihrer Region meist gut vernetzt. Man kennt sich halt, empfiehlt einander.
    Haftungsrisiko unbekannt
    Dass sich der Vermittler und Finanzdienstleister dabei auf sehr brüchigen Haftungsgrund bewegen, ist vielen nicht bewusst. Wenn sie bei ihren Kundengesprächen andere Produktbereiche an-, oder gar gezielte Empfehlungen aussprechen, mutieren sie durch ihre Aussagen automatisch zum Tippgeber. Dabei vertrauen die Kunden ihrem scheinbaren „Finanzexperten“ aufgrund der bisherigen Beziehung und übertragen dies automatisch auf das empfohlene Produkt oder den empfohlenen Anbieter. Führt der Tipp, Ratschlag beim Kunden dann aber zu einem Schaden, hat der Berater ein gehöriges Haftungsproblem. Reales Beispiel aus der Praxis: Ein Versicherungsmakler wird von einem Mittelständler angesprochen, nachdem dessen Familienunternehmen gerade verkauft worden ist. Ob er denn einen guten Vermögensverwalter kenne. Der empfohlene Vermögensverwalter schafft es, binnen dreier Jahre gut drei Millionen Euro Ersparnisse durch Finanzwetten gegen den Markttrend bis auf eine halbe Million Euro zu verspekulieren. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beantragte später die Insolvenz des mehrfach verklagten Vermögensverwalters. Dem Makler als Tippgeber wird vorgehalten, dass er doch die Berichterstattung über eine seit Jahren in der Finanzbranche bekannte „Verlustserie“ des Vermögensverwalters hätte kennen müssen. Außerdem hatte er wissen müssen, dass das Geld in einen Dachfonds gesteckt wird, der von den gleichen Personen gemanagt wird wie denen, denen er sein Privatvermögen anvertraute, so dass eine Interessenkollision vorprogrammiert gewesen sei. Der Insolvenzverwalter bestätigt eine laufende Vergütung des Tippgebers.
    Haftung ohne Vergütung
    Die Folge: Der Makler hatte dafür keine Klausel und somit keinen ausreichenden Schutz in seiner Vermögenschadenhaftpflicht und haftete mit seinem Privatvermögen.
    Und da er als Person den Tipp gegeben hatte und vergütet wurde, konnte er sich auch nicht hinter seiner GmbH verstecken.

    „Bereits das Reichsgericht (RGZ 52, 365) hat 1902 entschieden, dass es ausreicht, wenn jemand mit erkennbarem Bedarf an zuverlässiger Auskunft sich an einen Anwalt wendet, ein mit Haftung verbundener Auskunftsvertrag aus sozialtypischem Verhalten zustande kommt. Auf den Parteiwillen haften zu wollen (Rechtsbindungswillen) kommt es nicht an, sondern auf den objektiven Empfängerhorizont (RG JW 1928, 1134 f.).

    Es muss nicht einmal eine Vergütung für den Tippgeber vorliegen.
    Er rechnet vielleicht gar nicht mit einer Belohnung für den ermöglichten Vertragsabschluss im In- oder Ausland.


    Entscheidend ist, dass es sich immer dann, wenn es um erhebliche Verantwortung geht, um keine haftungsfreie private Gefälligkeit mehr handelt.

    Wenn der vermeintliche Tippgeber indes sogar „den Abschluss eines konkreten Geschäfts bereits so umfassend vorbereitet und abgewickelt hat, dass der Kunde den Auftrag nur noch zu unterschreiben und abzusenden hat oder wenn der Vermittler nach einer Anlageberatung die vom Kunden unterschriebenen Orderbelege weiterleitet“, dann, so der Bundesgerichtshof (BGH) in seinem Urteil vom 05.12.2013 (Az. III ZR 73/12), benötigt der Tippgeber durchaus eine Erlaubnis.

    Dem verklagten Vermittler in diesem Fall wurde zum Verhängnis, dass er keine Erlaubnis nach § 32 Kreditwesengesetz (KWG) für die Vermittlung von Finanzinstrumenten besessen hatte.
    Folgerichtig kann oder wird niemand zu ihren Wünschen etwas sagen, sonst bringt dieser sich selbst in die eigen Bankrottfalle, selbst für kostenfreie Tipps. 10 Jahre mal 12 Monate mal 500 € = 60.000 € ohne Zinsen! = erhebliche Verantwortung !

    Entweder sind sie bereit für ein Beratung oder Unterrichtung zu zahlen, oder lassen es ganz und vertrauen nur sich selber, mit der Folge des möglichen Totalverlustes ihres Vermögen, also ohne Chance auf Schadensersatz!

    Bruno68

  3. Avatar von tneub
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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    @bruno68
    Haftest du auch für deine Urheberrechtsverstösse?

  4. Avatar von titan1981
    titan1981 ist offline

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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Wenn du alternativen zu deinen Aktiensparplan suchst.

    Kann ich dir sagen, dass du dich nach Depots umschauen solltest, die jährlich nichts oder nicht viel kosten 15€/a und ab Summen über 25.000€ würde sich eine Aufteilung in mehreren Fonds lohnen, da entfallen meist die jährlichen Gebühren für das Depot, wenn man über den richtigen Vermittler geht. Sollte man nicht über die 801€ Zins- und Dividendenerträge kommen lohnen sich ausschüttende Fonds. Beim Fonds selber würde ich bis das Depot groß genug ist auf einen ETF-Fonds zurück greifen welcher eine geringe Transaktionsgebühr verursacht ~0,2% und Weltweit mit möglichst vielen Einzeltiteln investiert.
    Also einen FTSE All World oder MSCI World als ausschütter bis die 801€ Dividende dauerhaft erbracht wird und ab einer Summe von 25.000€ bei dem das Depot kostenlos wird über den Vermittler über mehr Fonds nachdenken die zusätzlich hinzu kommen (EM, NA, EU, PA)

    Ergebnis du suchst dir den entsprechenden Fondsvermittler raus und ein ausschüttenden "ETF Welt-Fonds" aus und hast ca. 5 Jahre Ruhe bevor du wieder nachschauen musst um etwas anzupassen. Als Beantwortung auf deine Frage.

  5. Avatar von utopus
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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Ich würde mal genau schauen, wieviel dein Aktiensparplan pro Jahr kostet - was kostet das Depot/Verrechnungskonto bei der Volksbank - was kostet jede Ausführung des Sparplans (Pro Ausführung und evtl. Ausgabeaufschlag) - dann würde ich mit der WKN der/des Fonds schauen, was diese an TER pro Jahr kosten.

    Dann würde ich im Hinterkopf behalten, dass es ETF auf z.B. MSCI-World gibt, die 0,2% pro Jahr kosten - kostenlose Depots mit kostenlosen Sparplänen gibt es auch.
    Bei 6000€ im ersten Jahr hast du durchschnittlich ~3000€ im Depot dann kostet das Ganze bei 0,2%TER 6€ im 1. Jahr - später natürlich entsprechend mehr.
    (Man kann natürlich schauen, wie dein Fonds im Vergleich zum MSCI-World abgeschnitten hat.)

    Ein Robo-advisor kostet ca. 1% pro Jahr - das wären schon 30€ extra im ersten Jahr ... und das vervielfacht sich ja im Laufe der Jahre.

    Beim Riester würde ich ebenfalls schauen, wie hier die Kosten sind - wieviel hast du (seit wann?) incl. Zulagen eingezahlt und wieviel ist er zur Zeit wert?

  6. Avatar von GreenKnuckle
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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Danke erst einmal an alle!
    Also mein Aktiensparplan hat einen Ausgabeaufschlag von 5% und eine TER von 1,46%. Er ist über die letzten 10 Jahre besser als der MSCI World gelaufen (+11,89%), aber das bringt mir bei den aufgerufenen Kosten nicht wirklich etwas. Das ganze läuft insgesamt jetzt gut 1,5 Jahre und war seitdem nie wirklich im "Plus". Aktuell dümpel ich bei -1 bis -2% rum - kein Drama aber auch nicht toll nach 1,5 Jahren... Wenn ich mir überlege, dass von meinen 18x500€ = 9000€ schon alleine 5% Ausgabeaufschlag (450€) und 1,46% TER (131,40€) = 581,40€ einfach weg sind... hätte ich mein Geld in ein ETF gesteckt, wäre das jetzt entsprechend mehr. Ich dachte da an eine ganz schlichte Kombi aus 75% MSCI World + 25% MSCI EM oder so, da muss ich selbst auch keine allzu große Ahnung vom Finanzwesen haben schätze ich.

    Mein Riester läuft auch ca. 1,5 Jahre, hier habe ich bisher ca. 3300€ eingezahlt (monatliche Rate aktuell 125€) und 175€ Zulage bekommen. Steuerlich kann ich hier auch noch etwas absetzen, das habe ich für dieses Jahr aber leider zu spät herausgefunden. Der "Riesterfond" liegt aktuell bei ca. +5% (die Zulage mal mitgerechnet). Da ich mit dem Rentenfond eigentlich ganz zufrieden bin, wollte ich eigentlich nur das andere Geld umschichten - würde hier denn ein so schlichtes Portfolio wie oben beschrieben ausreichen?

  7. Avatar von utopus
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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Der hier?
    https://wertpapiere.ing.de/Investier...s/DE0008477076

    Die 5% Ausgabeaufschlag sind natürlich der Hammer - wenn man das (hypothetisch) mal 40 Jahre bis zur Rente macht, wären das schon mal 12000€ ...
    Beim TER muss man schauen wieviel im Durchschnitt im Depot war - 0€ Am Anfang und 9000€ nach 18 Monaten sind durchschnittlich 4500€*1,45% *1,5 Jahre = ca. 100€.

    Wenn man das mal 10 Jahre gemacht hat (mal ohne Kursgewinne 60.000€ eingezahlt) - 3000€ Ausgabeaufschlag plus 4350€ TER - das muss der Fonds erst einmal erwirtschaften. (Die aktiven Fondsmanager wollen ja auch leben ...)
    Ein ETF hätte bei 0,2% TER nur 600€ gekostet.

  8. Avatar von GreenKnuckle
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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Dafür hat der Fond halt besser performt als z.B. der MSCI World. Aber das was der Fond besser performt nimmt er sich halt auch selbst.
    Von den 11,89% Rendite über die letzten 10 Jahre gehen doch noch die 5%+1,46% runter, oder? So dass nurnoch gut 5% Rendite für mich übrig bleiben? Dagegen sieht der MSCI dann doch wieder besser aus?

  9. Avatar von titan1981
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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Von der Vergangenheit sollte man nie auf die Zukunft schließen. Was man aber sicher weiß, dass der Index auf dauer jeden aktiven Fonds übertroffen hat. Da Menschen aber auch Fondsmanager fehler machen. Man muss selber entscheiden was einem lieber ist. Bei aktiven Fonds würde ich eher mit einer rendite von 3% rechnen. Wenn mehr raus kommt ok aber meist halt nicht..... Aber jeder hat so seine Vorlieben und Meinungen.

    Die Depotkosten sollte man auch nicht vergessen.

  10. Avatar von GreenKnuckle
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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Einmal für mich zum Verständnis:
    Der Vorteil der aktiv gemanageden Fonds ist, dass sie besser als der Markt laufen können (aber auch schlechter) - ein Index geht logischerweise nur soweit hoch/runter wie es auch der Markt tut. Wenn mein Manager also gut ist/ich Glück habe/o.Ä., dann läuft mein Fond besser als ein Index, allerdings muss er schon mindestens ca. (in meinem Fall) 5% besser als der Markt/Index laufen, damit sich das für mich überhaupt lohnt, weil sonst ja nur der Manager und meine Bank davon profitieren.
    Kurzum: Ein aktiver Fond bietet potentiell größere Renditen, jedoch sind diese aufgrund der hohen laufenden Kosten und dem Faktor Mensch eher unwahrscheinlich, sodass auf lange Sicht eine Indexabbildung effizienter funktioniert. Stimmt das soweit?

  11. Avatar von titan1981
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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Richtig,
    wenn der Manager gut ist und den Index schlägt hast du mit dem aktiven mehr Gewinn, wenn er nicht so gut ist läuft es wegen den Kosten schlechter für dich, nicht für die Banken und dem Fonds-Manager. Und keiner wird dir sagen welcher Fondsmanager gerade den Fonds betreut, das kann im nächsten jahr schon ein anderer sein und langfristig >10 Jahre machen das nur die wenigsten Manager mit einem Fonds, da sind auch durchaus wechsel drin. Die man so nicht mitbekommt.

    Der Nachteil eines EFT ist halt nur, dass man sich einmal hinsetzen und entscheiden muss, den Rest macht der Markt. Gerade bei kleinen Summen <25.000€ lohnt es sich meist nicht den Aufwand zu betreiben in mehr als nur einen "World-Fonds" zu investieren. Der erste Wechsel auf einen weitern Fonds wäre beim Wechsel vom Ausschütter Fonds auf einen Thesaurierenden Fonds wenn man die Zinserträge von 801€ dauerhaft durchbricht. Dann wechselt man auf den Thesaurierenden "World-Fonds" bis das Depot bei ca. 25.000€ Depotwert kostenlos wird. Dann kann man sich noch einmal hinsetzen und weitere Fonds wie EM, NA, EU, PA hinzufügen und entsprechend BIP etc. wichten. So spart man sich eine Menge Zeit und Geld.

  12. Avatar von tneub
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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Zitat Zitat von GreenKnuckle
    Stimmt das soweit?

    Fast richtig.
    Die 5% Ausgabeaufschlag sind aber nur bei Einzahlung und nicht jedes Jahr fällig. Betrachten man das Jahr, muß er also die 5% über die Laufzeit zzgl. der Differenz aus den jährlichen Gebühren (1,45%-0,2%) zuzüglich eventueller Depotgebühren schlagen.

    Betrachtet man ein Jahr, schaffen das meines Wissen rund 1/3 der Fondmanager den Index zu schlagen. Da das aber jedes Jahr andere Fondmanager sind, reduziert sich die Anzahl der Aktiven Fonds, die über die Laufzeit den Index schlagen auf ein Minimum.
    Die Anzahl, die das dauerhaft schafft, bewegt sich dann irgendwann im einstelligen Prozentbereich.

  13. Avatar von GreenKnuckle
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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Zitat Zitat von titan1981
    Richtig,
    wenn der Manager gut ist und den Index schlägt hast du mit dem aktiven mehr Gewinn, wenn er nicht so gut ist läuft es wegen den Kosten schlechter für dich, nicht für die Banken und dem Fonds-Manager. Und keiner wird dir sagen welcher Fondsmanager gerade den Fonds betreut, das kann im nächsten jahr schon ein anderer sein und langfristig >10 Jahre machen das nur die wenigsten Manager mit einem Fonds, da sind auch durchaus wechsel drin. Die man so nicht mitbekommt.

    Der Nachteil eines EFT ist halt nur, dass man sich einmal hinsetzen und entscheiden muss, den Rest macht der Markt. Gerade bei kleinen Summen <25.000€ lohnt es sich meist nicht den Aufwand zu betreiben in mehr als nur einen "World-Fonds" zu investieren. Der erste Wechsel auf einen weitern Fonds wäre beim Wechsel vom Ausschütter Fonds auf einen Thesaurierenden Fonds wenn man die Zinserträge von 801€ dauerhaft durchbricht. Dann wechselt man auf den Thesaurierenden "World-Fonds" bis das Depot bei ca. 25.000€ Depotwert kostenlos wird. Dann kann man sich noch einmal hinsetzen und weitere Fonds wie EM, NA, EU, PA hinzufügen und entsprechend BIP etc. wichten. So spart man sich eine Menge Zeit und Geld.
    Vielen Dank, das hat schon gut geholfen! Jetzt muss ich aber wegen ausschüttenden und thesaurierenden ETFs nochmal nachfragen.
    - Ausschüttend heißt, dass mein Fond einmal im Jahr Geld an mich ausschüttet, welches dann auf meinem Girokonto landet
    - Thesaurierend heißt, dass ich keine Ausschüttung auf mein Girokonto bekomme, sondern dass die Ausschüttung direkt wieder in meinen Fond fließt und ich somit eine Art Zinseszins-Effekt generiere
    Stimmt das so? Wieso sollte ich dann erst einen ausschüttenden ETF nehmen, ist zum Vermögensaufbau nicht ein thesaurierender ETF besser?

  14. Avatar von titan1981
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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Nicht ganz,
    bei dem richtigen Depot werden die Ausschüttungen des Fonds umgehend wieder angelegt, meist ohne die 0,2% Kosten für den Fondskauf. Sprich der Fonds thesauriert man hat keine Arbeit damit. Vorteil man braucht den steuerfreien Freibetrag auf der sonst jährlich bei Nichtnutzung verfällt. --> Steuerfreie Einnahmen... Erst danach zahlt man die Abgeltungssteuer etc. ~mit 28% auf Erträge.... Es landet also nichts auf deinem Girokonto
    ja der zinseszins Effekt hast du auch hier nur verfallen da jedes jahr die 801€ Freibetrag wenn man diese nicht irgendwie ausschöpft. Bei 0,01% zinsen auf Festgelder sehr schwer die auszuschöpfen.....

    Erklärung siehe Freibetrag und Steuer

  15. Avatar von tneub
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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Vereinfachtes Beispiel:
    Angenommen du kaufst für 5000€ und verkaufst nach 5 Jahren für 10000€, musst du 10.000€-5000€ abzgl. 801€=4199€ versteuern.

    Bekommst du dagegen jedes Jahr 500€ ausgeschüttet und legst die gleich wieder selbst an, dann werden diese gegen den Freibetrag gerechnet und gelten als versteuert (Steueraufwendung 0€)
    Grob gerechnet hast du somit für 5000€+5x500=7500€ Aktien gekauft und verkaufst die für 10.000€.
    Versteuern muß du somit nur 10.000-7.500 anzgl. 801€ =1.699€


    Vor 2 Jahren wurde das Gesetz etwas angepasst, so dass es auch bei den thessaurierenden ETF zu Versteuerung einer Vorabpauschale kommen kann, die dann beim Verkauf wieder entgegen gerechnet wird.
    Damit sollten beide gleich behandelt werden.
    Bei der aktuellen Zinslage kommt das aber nicht richtig zum greifen.

  16. Avatar von GreenKnuckle
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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Einmal zum Nachvollziehen für mich:

    Thesaurierender Fond

    Ich lege 5.000€ für 10 Jahre in einen Fond, es gibt keine Ausschüttungen sondern es wird immer direkt reinvestiert. Nach 10 Jahren habe ich 10.000€, also 5000€ Profit. Steuern muss ich also auf 5.000€-801€ = 4.199€ zahlen.
    Ausschüttender Fond
    Ich lege 5.000€ an, jährlich werden 200€ ausgeschüttet. Diese 200€ sind kleiner als 801€, darum steuerfrei. Dieses Geld wird (entweder von mir oder evtl vom Fond automatisch) wieder angelegt, sodass ich selbst nicht mehr 5.000€ eingezahlt habe, sondern 5.000€ + 10x200€ = 7.000€. Wenn mein Fond dann also nach 10 Jahren bei 10.000€ steht, muss ich nur noch Steuern zahlen auf 10.000€-5.000€-2.000€-801€ = 2.199€. Das ist weniger als 4.199€, also zahle ich weniger Steuern.

    Frage 1: Wenn meine jährlichen Ausschüttungen über 801€ liegen - sagen wir mal 1000€ jährlich - muss ich 199€ versteuern für dieses Jahr. Wenn ich das über 10 Jahre mache, hätte ich 10x Steuern auf 199€ gezahlt, also auf 1.990€. Wäre das nicht immer noch besser als ein thesaurierender Fond, bei dem ich bei einer Auszahlung gleich einen sehr großen Teil versteuern müsste?

    Frage 2: Woran erkenne ich, ob ein ausschüttender Fond auf mein Girokonto ausschüttet oder von alleine reinvestiert?

  17. Avatar von utopus
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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Das mit der Wiederanlage der Ausschüttungen ist vermutlich eher eine Einstellungssache in deinem Depot und hängt nicht unbedingt vom ETF selber ab.

  18. Avatar von tneub
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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Zitat Zitat von GreenKnuckle
    Frage 1: Wenn meine jährlichen Ausschüttungen über 801€ liegen - sagen wir mal 1000€ jährlich - muss ich 199€ versteuern für dieses Jahr. Wenn ich das über 10 Jahre mache, hätte ich 10x Steuern auf 199€ gezahlt, also auf 1.990€. Wäre das nicht immer noch besser als ein thesaurierender Fond, bei dem ich bei einer Auszahlung gleich einen sehr großen Teil versteuern müsste?
    Wenn du eine entweder/oder Entscheidung hast, dann vermutlich. Du kannst natürlich auch splitten und wählst einen ausschüttenden ETF und wenn du merkst, dass du dich den 801€ näherst, lässt du ab da alle weiteren Sparraten auf einen thesaurierenden ETF einzahlen.

  19. Avatar von GreenKnuckle
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    Standard AW: Mittel- bis langfristige Geldanlage für Finanzwelt-Neuling

    Erstaunlich wie einfach das alles ist, wenn man es so super erklärt bekommt. Vielen Dank!!
    Dann wird es wohl tatsächlich Zeit, meinen teuren Aktienfond abzustoßen, mir ein günstiges Depot einzurichten und in (erstmal ausschüttende) ETFs zu investieren

    Ich denke für den Anfang sollte ein einfaches Portfolio mit 85% MSCI World und 15% MSCI EM ganz sinnvoll sein, oder? Gerade jetzt, wo ich (noch) nicht so viel Ahnung habe?

  20. Avatar von tneub
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    Zitat Zitat von GreenKnuckle
    Ich denke für den Anfang sollte ein einfaches Portfolio mit 85% MSCI World und 15% MSCI EM ganz sinnvoll sein, oder? Gerade jetzt, wo ich (noch) nicht so viel Ahnung habe?
    Generell ist die Aufteilung recht gut, wenn man den USA-lastigen MSCI etwas ausgleichen will. Ob das dann 85/15 oder 80/20 ist, macht vermutlich keinen großen Unterschied.
    Bei 500€ Sparrate sind 15% = 75€. Das mag gehen. Sollte die Sparrate niedriger sein, würde ich überlegen, ob nicht auch eine 1 ETF Lösung reicht.
    Ggf. dafür auch mal den Vanguard All World als 1 ETF Lösung anschauen:

    https://www.fool.de/2020/04/12/welch...tse-all-world/

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