Student mit verrückten (?) Finanzphantasien

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  1. Avatar von netbroke
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    Standard Student mit verrückten (?) Finanzphantasien

    Guten Tag Community,
    Das ist mein erster Beitrag, entschuldigen Sie daher bitte etwaige Fehler oder nicht-beachtung von forumüblichen Gepflogenheiten.

    Meine Ausgangslage
    Ich bin Student, habe ein monatliches Einkommen von 700€ netto und praktisch keine laufenden Kosten (keine Schulden, Wohne noch zu Hause etc.). Natürlich gibt man im Alltag sein Geld auch gerne aus, ich würde mich grundsätzlich als sehr sparsam beschreiben. Auf meinem Girokonto befinden sich ca. 4000€, dieser Betrag wird im Monat um ca. 300€ mehr (Mal mehr, Mal weniger). Der Grund warum ich mich in letzter Zeit intensiv mit dem Thema Finanzen beschäftigt habe ist, dass ich über ein Sparbuch mit 6.500€ verfüge, welches zur Zeit zu Hause herumliegt und ich dem Geld quasi beim Wertverlust zusehen, und das will ich nicht.

    Meine Überlegungen
    Da ich keine Schulden habe, gibt es in diesem Bereich nichts zu tun. Ein Finanzpolster von 3-6 Monatsgehältern habe ich zur Zeit auf meinem Girokonto, ich würde das Geld vom Sparbuch also gerne investieren. Infrage kommen für mich eigentlich viele Methoden, ich habe mich aber für ein langfristiges, passives Investment in ETFs entschieden. Da 6.500€ kein Riesen Kapital sind, wird es wenig Sinn machen ein aufwändiges Portfolio (z.B. All-Weather) aufzubauen, ich denke zunächst aufgrund der Einfachheit und meinem Erfahrungsmangel an eine simple 70/30 Aufteilung in MSCI World und EM. Von dem Geld am Sparbuch würde ich gerne 6.000€ über ein Jahr verteilt (alle 4 Monate jeweils 2000€) ins Portfolio legen, und 500€ zum "Spielen" mit Einzelaktien verwenden und an Erfahrung gewinnen.
    Der Erste Schritt das alles umzusetzen wird die Eröffnung eines Tagesgeldkontos sein, da ich sowieso auf ein 2-Konten-System umsteigen möchte.

    Meine Fragen
    1.) Das Geld am Sparbuch wird am Tagesgeldkonto liegen bis ich es vollständig investiert habe. Brauche ich dieses Konto dann überhaupt noch? Angenommen ich möchte meinen ETF Plan dann monatlich mit 50€ besparen, kann ich diese 50€ nicht gleich von meinem Konsumkonto überweisen? Wieso der Zwischenschritt übers Sparkonto?

    2.) Was ist ihre Meinung zu meinen Vorstellungen? Haben Sie Tips oder Anregungen für mich? Überlege ich irgendetwas grundlegend Falsch?

    3.) Macht es Sinn die 6.000€ fürs Portfolio teilweise in 3 Schritten zu investieren oder soll ich doch lieber alles auf einmal reinstecken?



    Vielen Dank für Ihre Zeit, für konstruktive Antworten bedanke ich mich im vorraus.

    Mit freundlichen Grüßen,
    netbroke

  2. Avatar von Dante
    Dante ist offline

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    Standard AW: Student mit verrückten (?) Finanzphantasien

    1.) Ich weiß nicht warum du das überhaupt über ein Tagesgeldkonto machen willst. Kann man ein Tagesgeldkonto überhaupt als Referenzkonto für ein Depot einrichten oder willst du vom TG auf das Depotkonto überweisen und von da aus dann in den Sparplan?

    2.) Zieh durch, alles richtig.

    3.) Es ist Glücksspiel, welche von beiden Methode am Ende etwas gebracht haben sieht man erst danach. Von daher ist es recht egal was du machtst. Mach einfach das womit du dich wohler fühlst, denn so groß wird der Unterschied am Ende wahrscheinlich eh nicht sein.

  3. Avatar von tneub
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    Standard AW: Student mit verrückten (?) Finanzphantasien

    Das Tagesgeld hat ggf. Sinn gemacht, als es noch Zinsen darauf gab.

    1.
    Dann konnte man z.B. 3 Monate aufs Tagesgeld sparen und dann umschichten. Vor allem bei Kleinbeträgen war und ist das ggf. kostengünstiger, wenn man nur quartalsweise statt monatlich kauft. Aber auch hier musste man übers normale Konto gehen, da man vom Tagesgeld nicht woanders hin überweisen kann.
    Das Tagesgeld kann auch jetzt noch Sinn machen, wenn man das Geld aus dem "Blick" haben möchte. bzw. eine Strategie wählt, die eben nicht 100% RK3 bedeutet.

    2.
    Die 70/30 Verteilung hast du dir sicher irgendwo angelesen und wurde in der Vergangenheit vielfach empfohlen . Aktuell machen auch viele 100% Vanguards FTSE All World. Ist halt noch ein Schritt simpler, weil man sich das jährliche Umschichten erspart und ggf. kostengünstiger weil je nach Depot nur einmal Kaufkosten entstehen.


    3.
    Rein statistisch betrachtet macht es Sinn alles sofort reinzustecken, weil die Börse im Durchschnitt steigt und es damit sinnvoller ist, das Geld möglichst frühzeitig zu investieren. Für die Psyche ist ggf. eine Verteilung sinnvoller.

  4. Avatar von netbroke
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    Standard AW: Student mit verrückten (?) Finanzphantasien

    Vielen Dank für die Antwort!
    Meine Überlegung war dass ich das Geld vom Sparbuch zunächst aufs Tagesgeldkonto überweise (um die wenigen Euro Zinsen mitzunehmen), und dann wie erwähnt Schrittweise investiere, nur weiß ich nicht was ich mit dem Konto machen soll wenn es in einem Jahr leer ist (Kündigen geht natürlich immer).
    Wäre es sinnvoller bei einem Konto zu bleiben und das Sparbuch so wie die Besparung der ETFs direkt über mein Girokonto abzuwickeln?
    Die 70/30 Verteilung wird tatsächlich sehr oft erwähnt, vielen Dank für ihren Tipp! (weiß jedoch nicht ob mein Broker den Vanguards Index anbietet)

  5. Avatar von netbroke
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    Standard AW: Student mit verrückten (?) Finanzphantasien

    Danke für Ihren Beitrag!
    Weiter unten im Thread habe ich auf eine Antwort des Benutzers tneub reagiert und dort geschildert welche Überlegung hinter dem Tagesgeldkonto standen. Bin nur etwas verwirrt weil so viele das 2-Konten-System empfehlen, mir erschließt sich aber der Sinn hinter dem Zweiten Konto nicht (oder wäre mein Depot als zweites Konto zu sehen?), da in meinem Fall ja mein gesamter monatlicher Sparbetrag ins Portfolio geht.

  6. Avatar von Dante
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    Standard AW: Student mit verrückten (?) Finanzphantasien

    Ich selbst habe ein Tagesgeldkonto, auf dem sich mein Notgroschen befindet. Ansonsten habe ich beim Depotanbieter ein Girokonto als Verrechnungskonto, auf welches am Anfang des Monats per Dauerauftrag von meinem Gehaltskonto das Geld für das Depot überwiesen wird. Das TG Konto habe ich nur, damit dieser Notgroschen von meinen normalen Ausgaben getrennt ist und auch nicht sofort zugriffsbereit ist.

  7. Avatar von tneub
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    Standard AW: Student mit verrückten (?) Finanzphantasien

    Ich finde ein Tagesgeldkonto trotz der geringen Zinsen immer noch gut. Bei mir liegt nur ein kleiner Teil auf dem Konto und der größte Teil des Notgroschens liegt auf dem Tagesgeld.
    Bei mir ist das innerhalb von Sekunden rumgeschoben. Wenn man bei verschiedenen Banken ist, braucht es halt einen Tag. In der Regel ist es aber doch absehbar, wenn man an den Notgroschen muss, so dass man vorher reagieren kann.
    Gerade wenn man noch keine großen unregelmäßigen Abbuchungen wie z.B. jährliche Versicherungszahlungen hat, ist das doch sehr überschaubar, was da vom Konto runtergeht.
    Mehr als 1 Monatsgehalt braucht man da doch eigentlich nicht als Monatsübertrag.
    Wenn ich jetzt von deinen 4000€ auf dem Konto ausgehe, könnten z.b. 3000€ standardmäßig als Reserve auf dem Tagesgeld liegen. Das ist dein eiserner Grundstock, der immer auf dem Tagesgeld verbleiben sollte.
    Die 300€ die du jeden Monat übrig hast splittest du in eine Langfristanlage, und kaufst davon z.B. ETF und der Rest kommt mit aufs Tagesgeld, um davon irgendwann man ein eigene Wohnung einrichten zu können, Auto zu kaufen oder zu verreisen.


    Aus meiner Sicht bietet das Tagesgeld auch eine gewisse Sicherheit, falls mal jemand dein Konto plündert, dann ist halt nicht so viel drauf und man hat immer noch Geld auf dem Tagesgeld in der Rückhand.

  8. Avatar von titan1981
    titan1981 ist offline

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    Standard AW: Student mit verrückten (?) Finanzphantasien

    Was du als Student schon in Angriff nehmen kannst wäre eine BU vorzubereiten. Damit du bei Berufseinstieg gleich richtig abgesichert bist. Da du deine Krankenakte aufarbeiten musst um die besten Konditionen zu bekommen. Würde ich das frühzeitig angehen. Und dann so anpassen dass du später gut durch das Arbeitsleben ggf. 70+ kommst. Eine entsprechende BU könnte da sehr hilfreich sein. Bis zur Rente ist es ein langer Weg der alles sparen unter Umständen zerstören kann

    wie die anderen sagten kannst du zum schnuppern erst einen Teil deines Geldes investieren und mal sehen wie du reagierst sollten die Börsen mal 50% im negativen stehen. Wenn du dann imBeruf bist kannst du die sparraten deutlich steigern. Ich spare von meinem netto, derzeit 46%, die dann in eine meiner Säulen der AV gehen. Zeil ist es früher in Rente gehen zu können wenn ich keine Lust mehr habe zu arbeiten.

  9. Avatar von netbroke
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    Standard AW: Student mit verrückten (?) Finanzphantasien

    Alles klar, vielen Dank für Ihre Auskünfte, ich werde die Tipps auf jeden Fall berücksichtigen!

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