U.K. Defizit

Eine Frage, Lancelot:

Haben die Briten ihre Schulden bei den eigenen Bürgern oder im Ausland?

Scheint mir nicht ganz unerheblich.

Marcusfabian fragt: "Haben die Briten ihre Schulden bei den eigenen Bürgern oder im Ausland?"

Die visible Trade Deficit und die Current Account Deficit beziehen sich auf Defizite mit dem Ausland.

Der visible Trade Deficit ist mit Waren (Importe grösser als Exporte).

Der Current Account Deficit ist mit Dienstleistungen wie Versicherungen und Zahlungen betreffend Dividende, Zins, usw.
Die Dienstleistungsbilanz ist oftmals zugunsten GB aber diese deckt den Trade Defizit fast nie.

Das heisst, wie im Fall der USA, bekommt GB ständigen Zuschuss von Übersee.
Deshalb ist die Währung dauerhaft unter Druck.

Auch wie in den USA, ist Industrie in GB vorwiegend auf dem Heimmarkt konzentriert.
Durch Übernahmen werden ausländische Base geschaffen und diese schicken Dividende nach GB zurück und dienen auch Englische Exporte zu fördern.

Im Gegensatz zu ihre amerikanischen Kollegen, haben englische geschäftsleute wenig Ahnung vom Geschäft ausserhalb GB.
Sie lassen ihre ausländische Tochtergesellschafte meistens in Ruhe.

Hier muss man das Management-Talent der Amerikanern anerkennen, in dem Sinne,
dass sie ihre ausländische Tochtergesellschafte sehr gut kontrollieren,
meistens trotz keinem Kenntnis der lokalen Sprachen und Gewöhnheiten.
In diesen Umständen lassen die Engländer den Finger davon.
Die Amerikaner marschieren einfach vorwärts und ihre Management-Methoden und Prinzipien einsetzen.

Was interne Defizit betrifft, hat GB wie die meisten Länder einen Defizit.
Treasury Bills werden verkauft, um die staatliche Ausgaben zu decken.
Die aktuelle Regierung hat neu das Prinzip etabliert: kein geleihtes Geld für laufende Ausgaben, nur für Investitionen.
Es ist eine gute Idee, aber es gibt natürlich immer wieder Debatte darüber,
welche sind die laufende Ausgaben und welche sind Investitionen.

Du fragst "Haben die Briten ihre Schulden bei den eigenen Bürgern?" Siehe da, das wäre ein Widerspruch.
Interne Verteilungskämpfe zwischen den Bürgern hat nichts mit GB als einem Land zu tun.
Das ist eine interne Angelegenheit. Es ist mir nicht bewusst, dass, ausser Richard,
allzuviel Ausländer vom Pfund und englischen Anleihen abhängig sind.

Im grossen und ganzen, läuft alles verhältnismässig gut in GB.
Kein Problem mit Angst von Währungskollaps, wie in Amerika ...... oder?

Lancelot

"Bank of England will not be pleased"

UK records highest-ever global trade deficit of 6.0 bln stg in November

LONDON (AFX) - The UK recorded its worst ever monthly trade in goods deficit
during November as the oil account slipped into the red for the fifth month running,
official figures showed today.

The office for National Statistics revealed that the trade in goods deficit
during the month stood at 6.0 bln stg, against an upwardly revised 5.1 bln
the previous month. Analysts polled by AFX News had expected a deficit of 4.7 bln stg,
slightly higher than October's original estimate of 4.6 bln.

On a geographical basis, the EU trade in goods deficit during November
widened to 2.9 bln stg from 2.8 bln in October, while the non-EU shortfall
swelled to 3.0 bln stg from 2.3 bln. Analysts had expected the non-EU deficit
to widen more modestly to only 2.4 bln.

The statistics office said total exports of goods during November fell 1.0
pct to 18.2 bln stg while total imports of goods rose 3.0 pct to 24.1 bln,
with imports from non-EU countries up a hefty 4.0 pct.

A spokeswoman at the statistics office said the larger-than-usual increase
in non-EU imports was largely due to the purchase of aircraft, in particular
Boeing Co's 757s and 737s, consumer goods other than cars, and precious stones.

Further damage to the trade in goods deficit came from the oil account,
which has traditionally been in surplus - and to a sizeable degree -, since
North Sea oil came onstream in the late 1970s.

The oil account has now been in deficit for five consecutive months for the first time
since comparable monthly records began in the 1980s.

Investec economist David Page noted that the Bank of England will not be
pleased with the figures - which he described as "pretty ugly" -, given that
it had been hoping for a rebalancing of the economy.

Der Pfund wird weiter fallen, nehme ich an.

Lancelot