Altersvorsorge in jungen Jahren

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  1. Avatar von Gregory
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    Standard Altersvorsorge in jungen Jahren

    Hallo zusammen ,

    ich möchte mich gerne über Altersvorsorge in jungen Jahren informieren. Aktuell bin ich 25 Jahre und arbeite seit rund 2 Jahren im öffentlichen Dienst (Angestellter, nicht verbeamtet).

    Zur normalen gesetzlichen Rentenversicherung besitze ich eine Wohn-Riester (ehem. Riester-Renten-Vertrag), einen Bausparvertrag (welchen ich bis ins Alter nicht anfassen mag) sowie die VBL-Versicherung von meinem Arbeitgeber.

    Eigentlich war mein Plan nun zeitnah eine private Rentenversicherung abzuschließen um meinen Lebensstandard im Alter halten zu können. Beitragsmäßig bin ich von 10% meines Bruttolohns - also rund 300 Euro - ausgegangen. Meiner Versicherungsdame empfahl mir, zwei Verträge abzuschließen, um flexibel auf die Lebenssituationen reagieren zu können indem z.B. ein Vertrag zwischenzeitlich pausiert wird. Eine Beitragsanpassung während der Laufzeit wäre laut ihr nicht möglich. Da ich im Moment noch keine großen Kosten habe, dachte ich an 300 Euro plus 150 Euro.

    Gestern haben ich mich mit meinen Arbeitskollegen unterhalten. Diese meinen, dass eine private Rentenversicherung unnötig ist. Nun bin ich mir sehr unsicher über meine Planungen und hoffe, dass Ihr Licht ins dunkle bringen könnt.

    Bin auf eure Antworten gespannt.

    Viele Grüße

  2. Avatar von Freeliner
    Freeliner ist offline

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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Hallo Gregory

    Meiner Versicherungsdame empfahl mir, zwei Verträge abzuschließen
    Klar, dann gibts zwei mal Provision

    Eine Beitragsanpassung während der Laufzeit wäre laut ihr nicht möglich
    Wär für mich schon mal ein Grund nicht abzuschließen

  3. Avatar von uwehaensch
    uwehaensch ist offline

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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Warum kommt denn anscheinend nur einen private Rentenversicherung in Frage ? Es gibt gute Gründe hierfür aber ob diese Gründe bei Dir durchschlagen ?

    Warum nicht einfach flexibles Fondssparen, außerhalb eines Versicherungsmantels ?

    Nicht das Pferd von hinten aufzäumen, sich selbst möglichst schlau machen, alle Möglichkeiten erklären lassen und dann in Ruhe entscheiden.

    "besitze ich eine Wohn-Riester (ehem. Riester-Renten-Vertrag)": Was heißt das genau ? Hattest Du eine riestergeförderte Rentenversicherung ? Wenn ja , was ist damit und warum hast Du die nicht behalten ? Jeder riestergeförderte Vertrag ist wohnriesterfähig. Wenn Du damit meinst das Du nun statt einer Rentenversicherugn einen riestergeförderten Bausparvertrag hast, selbst Schuld. Hat Dir das auch Deine "Versicherungsdame" empfohlen ?

    Deiner "Versicherungsdame" würde ich zukünftig mit gehöriger Skepsis begegnen.
    "Eine Beitragsanpassung während der Laufzeit wäre laut ihr nicht möglich" - das z.B. ist kompletter Unsinn.

  4. Avatar von Gregory
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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Hallo
    Zitat Zitat von uwehaensch
    Warum kommt denn anscheinend nur einen private Rentenversicherung in Frage ? Es gibt gute Gründe hierfür aber ob diese Gründe bei Dir durchschlagen ?

    Warum nicht einfach flexibles Fondssparen, außerhalb eines Versicherungsmantels ?
    Jap - du hast absolut Recht - allerdings muss ich offen zugeben, dass ich mich damit nicht auskenne. Ich würde mir das alles auch gerne in Ruhe erklären lassen, allerdings beraten alle meine bisherigen Berater/Beraterinnen nur in jene Richtung, wo sie am meisten Provision erhalten.
    Nicht das Pferd von hinten aufzäumen, sich selbst möglichst schlau machen, alle Möglichkeiten erklären lassen und dann in Ruhe entscheiden.

    Zitat Zitat von uwehaensch
    "besitze ich eine Wohn-Riester (ehem. Riester-Renten-Vertrag)": Was heißt das genau ? Hattest Du eine riestergeförderte Rentenversicherung ? Wenn ja , was ist damit und warum hast Du die nicht behalten ? Jeder riestergeförderte Vertrag ist wohnriesterfähig. Wenn Du damit meinst das Du nun statt einer Rentenversicherugn einen riestergeförderten Bausparvertrag hast, selbst Schuld. Hat Dir das auch Deine "Versicherungsdame" empfohlen ?
    Ich hatte lt. Versicherungsmensch (diesmal jmd. anderes) eine Riester-Rente, welche zu einem Riester-Bausparvertrag (der Wüstenrot Tarif heißt RB/U) geändert wurde. Der Berater hatte mir dies damals ans Herz gelegt.

    Zitat Zitat von uwehaensch
    Deiner "Versicherungsdame" würde ich zukünftig mit gehöriger Skepsis begegnen.
    "Eine Beitragsanpassung während der Laufzeit wäre laut ihr nicht möglich" - das z.B. ist kompletter Unsinn.
    Wie bereits in der ersten Antwort geschrieben, würde ich gerne eine andere Versicherungsdame nehmen - nur welche? Allen kommt es immer nur auf ihr eigenes Wohl an.

  5. Avatar von uwehaensch
    uwehaensch ist offline

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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Bisher warst Du scheinbar mehr "Opfer", es wird Zeit dass Du "Täter" wirst. Selbst ist der Mann, d.h. ja nicht dass Du Alles und alle Details kennen musst, aber je mehr Du verstehst desto besser und desto weniger musst Du "Beratungen" blind glauben. Mach´ Dir mal nicht so viele Gedanken über Berater, ein grundsätzliches Vertrauen musst Du einem solchen schon entgegen bringen. Und ja, die leben davon, das alleine ist aber nicht schlecht.

    "Ich hatte lt. Versicherungsmensch (diesmal jmd. anderes) eine Riester-Rente, welche zu einem Riester-Bausparvertrag (der Wüstenrot Tarif heißt RB/U) geändert wurde. Der Berater hatte mir dies damals ans Herz gelegt." U.a solche Schnappsideen (weiß ich zwar natürlich nicht ganz genau, vermute es aber stark) werden dann eben nicht mehr blind umgesetzt.

    Du bist jung und hast bisher nur wenig Lehrgeld bezahlt. Ab sofort solltest Du unbedingt nur das kaufen was Du vollständig verstehst und wo Du (ggf. mit Hilfe eines Beraters) alle Vor- und Nachteile kennst., nur so kannst Du für Dich abwägen, Schlüsse ziehen und die Umsetzung voran treiben.

  6. Avatar von domrepp
    domrepp ist offline

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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Oh Gregory,
    wenn man das so liest, bekommt man fast Schmerzen. Es scheint so, als wärst Du ein Musterbeispiel dafür, wie einfach "Berater" an Provisionen kommen können.

    Warum diese Verträge, welche Begründen kamen da? Hast Du vor zu bauen, weißt Du, wofür ein Bausparvertrag überhaupt da ist (für die Altersvorsorge ganz sicher nicht!!!), weißt Du, was dieses ganzes hin und her Dich kostet? ...und noch viele andere Fragen, die Dir vorab hättest stellen sollen. Dann wären diese Produkte möglicherweise nicht abgeschlossen worden.
    Die Experten, wie mein Vorredner, können Dir sicher konkrete Produktempfehlungen geben - bei mehr Infos. Aber eines kann ich Dir sicher auch sagen: NICHTS mehr abschließen und nicht mehr bequatschen lassen, bevor Du ein wenig Ahnung von der Materie hast. Auch wenn es Zeit kostet, nehm Dir von mir aus 1-2 Jahre, lies Artikel, hier im Forum, in anderen Foren, Bücher usw., damit Du nicht weiter abgezockt wirst. Uwehaensch sagte es bereits, sei skeptisch zukünftig!!!
    Wenn Du bis dahin sparen willst, ein Tagesgeldkonto bei einer Direktbank und fertig. Da kommst Du immer dran und verlierst, außer vielleicht etwas Inflation, solange nichts!!!

  7. Avatar von hugocontrollo
    hugocontrollo ist offline

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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Bin schon Rentier. Wenn ich heute nochmal 25 wäre, würde ich alles übrige Geld in Aktien-ETFs stecken. Über 30-40 Jahre können Aktien nur Gewinn machen. Die Streuung kommt über den ETF, z.B. auf den DAX oder MSCI-World oder DowJones. Das ist tausendmal besser als Versicherungen.
    Man darf natürlich nicht verkaufen müssen, deshalb:übriges Geld, nichts, was man irgendwann mal braucht vor der Rente.

  8. Avatar von tneub
    tneub ist offline

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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Zitat Zitat von hugocontrollo
    Bin schon Rentier. Wenn ich heute nochmal 25 wäre, würde ich alles übrige Geld in Aktien-ETFs stecken. Über 30-40 Jahre können Aktien nur Gewinn machen. Die Streuung kommt über den ETF, z.B. auf den DAX oder MSCI-World oder DowJones. Das ist tausendmal besser als Versicherungen.
    Man darf natürlich nicht verkaufen müssen, deshalb:übriges Geld, nichts, was man irgendwann mal braucht vor der Rente.
    Tja wer kann das schon.
    Ich habe mein übriges Geld mit Anfang 20 auch in Aktienfonds gesteckt. Dann kam der große Einbruch der Börsen ab dem Jahr 2001 und das Geld war nur noch einen Bruchteil wert.
    Mit der Liebe kam dann die Frage, wo entwickelt sich das weitere Leben hin. Nach und nach reifte die Idee vom eigenen Haus und so wurden dann für das notwendige Eigenkapital im Jahr 2012 die Fonds mit leichtem Plus verkauft. Rückwirkend betrachtet wäre das Geld auf einem Tagesgeldkonto über die 11 Jahre vermutlich besser verzinst gewesen, aber das konnte zum Kaufzeitpunkt keiner wissen.
    Auch jetzt hab ich meine Altersvorsorge wieder auf Aktien aufgebaut, diesmal in Form von ETFs. Der Großteil meines Kapitals ist in der Immobilie gebunden, für den Rest möchte einfach weiterhin flexibel bleiben.

    Die Zeit wird immer schnellebiger und man muß immer flexibler werden. Demnächst soll die Flexirente kommen. Der Zeitpunkt für den Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand wird damit aufgeweicht.
    Eine starre private Rentenversicherung mit hohen Kosten ist an der Stelle meines Erachtens nicht mehr zeitgemäß für einen 25 Jährigen, bei dem noch alle Optionen im Leben offen stehen.

    PS: Das ist eine persönliche Meinung eines Finanzlaien.

  9. Avatar von Horst1953
    Horst1953 ist offline

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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Ich denke eine flexible und rentable Altersvorsorge in rentablen Wertpapieren, also Fonds, macht am meisten Sinn. Riester ist nach wie vor eine rentable Option, wenn man sich mal damit beschäftigt und leider nicht nur Versicherungsmaklern und Medien glaubt. Vorab solltest du also definitiv weitere Infos einholen und individuell entscheiden, was für dich die perfekte Lösung ist.

  10. Avatar von Pandemonium
    Pandemonium ist offline

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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Ich würde mir nochmal Gedanken darüber machen, ob du wirklich den genannten Betrag monatlich fix in eine Altersvorsorge stecken kannst und dir darüber im Klaren bist das das ganze eine wirklich langfristige Angelegenheit ist.

    Aus aktueller Sicht geht es vielleicht, aber die Lebenssituation und die Bedürfnisse eines jeden von uns können sich von Heute auf Morgen ändern und dann brauchen wir mal mehr, mal weniger Geld. Ich würde deshalb stets nur einen Bodensatz auf so lange Zeit hin anlegen und vor allem nur wenn die Beitragsgestaltung während der Laufzeit etwas flexibler ist!

  11. Avatar von Couponschneider
    Couponschneider ist offline

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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Meine Tipps.

    1. Heiraten Sie die Versicherungsdame oder schießen Sie sie zusammen mit ihren Verträgen in den Wind.
    2. Ich hätte diese Verträge nie abgeschlossen. Sie sind noch jung. Gehen Sie in Aktien.
    3. Der Hinweis mit dem Aktienfonds ist daneben. Das kann passieren, keine Frage. Aber: a) Aktienfonds sind keine Aktien. Aktienfonds sind Gebührenmonster. b) Auf dem Höhepunkt der Aktienmärkte einmalig einzahlen und hoffen, dass es alles gut geht, ist sehr naiv. Man muss kontinuierlich sparen und investieren.

    Lesen Sie aber vorher ein paar Bücher über die Börse und übers Investieren. Betreiben Sie Buy and Hold mit Aktien gestandener Unternehmen. Kein Daytrading oder mittelfristige Spekulation mit irgendwelchen Pennystocks.

    Ich bin mittlerweile bei über 19000 € Depotwert angelangt: https://couponschneider.blogspot.de/

    Ich bin mit 26 recht spät in den Beruf, weil Diplomstudiengang, Wehrpflicht, Abitur nach 13 Jahren und mein Depot überragt dank Zinseszinseffekten das, was mit Produkten des betreuten Sparens möglich ist. Fehler habe auch ich unterwegs gemacht, anfangs nicht zu sehr auf Gebühren geachtet, unsinnige Aktien gekauft, um sie zwei Tage später wieder zu verkaufen. Großes Pech hatte ich mit RWE: Zwei Monate vor Fukushima kaufte ich meine ersten RWE-Aktien. Dennoch habe ich einen internen Zinsfuß von über 12 % seit 2009. Die Fehlentscheidungen sind da drin. Obwohl ich erst seit 2009 an der Börse bin, spare ich erst ab 2010/11 wirklich aggressiv.

    Sie sind 25 und noch ein Jahr jünger als ich bei meinen ersten Schritten an der Börse. Lassen Sie sich bloß nicht einreden, Sie verlören Geld, wenn Sie jetzt nach wenigen Jahren diese komischen Verträge kündigen. Das ist eine Illusion, um die Leute bei der Stange zu halten. Tatsächlich aber kann kein Versicherungsfritze oder Bankenheini sagen, Sie verlören Geld, wenn Sie jetzt kündigten, denn er weiß ja nur, was Sie bekämen, wenn Sie den Vertrag fortführten und welchen Rückkaufswert Sie heute erhalten. Er nimmt aber an, wenn Sie kündigten, dass Sie das ganze eingesparte Geld sofort verballern. Das ist aber Unfug. Da er nicht weiß, was Sie mit dem Geld (Rückkaufswert + eingesparte Beiträge) anstellen wollen, steht ihm dazu keine Aussage zu.

    Ich stand 2011 selber vor der Entscheidung: Eine Unfallversicherung mit Prämienrückgewähr fortzuführen oder aber den Rückkaufswert (ca. 50 % des Endwertes, Auszahlung wäre 2021 oder 2022 gewesen) und die eingesparten Beiträge in den Aktienmarkt investieren. Ich rechnete es damals durch und kündigte daraufhin meine Unfallversicherung. Heute, 5,5 Jahre später, kann ich nur sagen, dass ich es richtig gemacht habe. Ich damals auch konservativ gerechnet. Selbst wenn die Börsen nicht so gut gelaufen wären, wäre mein Ergebnis immer noch viel besser als der Versicherungsquatsch.

    Sie müssen nur den ersten Schritt tun. Der erste Schritt ist der Wille, sich selber um die eigenen Finanzen zu kümmern und das "betreute Sparen" aufzugeben."Betreutes Sparen" umfasst Riester, Rürup, Bausparen, Aktienfonds und andere Fonds und Versicherungen mit Sparanteil (KLV, Versicherungen mit Prämienrückgewähr, Heiratsversicherungen für Kinder). "Betreutes Sparen" klingt abfällig und diese Wirkung beabsichtigt. Meine Eltern haben auch auf das "betreute Sparen"gesetzt. Die wurden von den Versicherungen und Banken nach der Wiedervereinigung ziemlich überrumpelt. Die oben genannte Unfallversicherung schlossen meine Eltern für mich ab. Als mein Vater starb, habe ich mir die ganzen Papiere aus den 90ern reingezogen. Als Erbe musste ich das. Meine war auch schon über zehn Jahre tot. Es war wirklich traurig. Mein Vater starb arm. Er hatte zwar Grundstück und Haus und keine Schulden, aber auch nur wenig Guthaben auf dem Girokonto. Wegen wiederholten Fahrens unter Alkoholeinfluss (natürlich ohne Führerschein) hätte er am Ende auch noch knapp 2000 € Strafe berappen dürfen. So eine Strafzahlung gehört glücklicherweise nicht zur Erbmasse, sondern verfällt, wenn der Bestrafte stirbt. Hätte er die Strafe noch gezahlt, dann wäre das Girokonto bei ca. +-0 € gewesen. Ich habe auch die Lohnabrechnungen meiner Eltern aus den 90ern gesehen: Da wäre so viel Luft gewesen für Investitionen, stattdessen ging viel für den Versicherungsvertreter drauf, für die LBS usw. Die hätten von 1991 bis 1995 zusammen problemlos 1800 DM pro Monat zusammenlegen können, für Aktienkäufe. Die hätten den Hausbau 1995/6 aus der Portokasse zahlen können. Stattdessen hat mein Vater bis 2009/2011 Schulden getilgt.

  12. Avatar von Pilot
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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Couponschneider, ich möchte sicherlich nicht behaupten dass du unrecht hast. Dein Erfolg gibt Dir zudem recht!

    Was die Fonds angeht hast du auch recht. Das ist ein Service der von der Bank oder den Managern angeboten wird und das kostet eben. Service kostet, nicht nur hier.

    Aber du schreibst immer von was, was damals niemand wusste und was aus heutiger Sicht sicherlich richtig war.
    Du bist 2009 eingestiegen und wir schreiben 2017. Seither gab es keine größere Korrektur am Markt. Das Zinsniveau ist ganz anders, auch das Darlehen deiner Eltern betreffend, und und und.

    Ich habe auch schon einige Zigtausende Gewinn und Verlust am Markt realisiert, hatte dabei fast einen 6-stelligen Betrag im Spiel und das war gesundheitlich kein Spaß mehr. Brauch ich nicht mehr un bin deshalb auch fast ganz raus. ...zZt.
    Seither liegt das Geld auf dem Tagesgeldkonto und wartet auf bessere Zeiten.

    Ich glaube dass bessere Zeiten kommen werden um einzusteigen als momentan.
    Coupon du hast den Zeitpunkt damals fast optimal erwischt. Das ist aber sicher nicht die Regel. Das zu glauben oder diese Meinung zu verbreiten wäre nicht seriös.
    Du bist, wenn ich dich richtig verstanden habe, 12% p.a. im Plus und das über 8 Jahren. Je nachdem wie du investiert bist, bei einem heutigen Crash kann aber alles und noch viel mehr morgen bereits weg sein.


    Gregory, Ich möchte mich auch den Vorrednern anschließen.
    ...Park dein Geld oder den Großteil davon erst mal sicher (Tagesgeldkonto), auch wenn du deshalb auf Rendite verzichtest und real sogar etwas Verlust machst. Informiere dich über alle Möglichkeiten in der Zwischenzeit, führe Buch über deine Finanzen, handle dann überlegt, optimiere und streue dein Kapital!
    Dazu musst dich zudem entscheiden, ob du dein Kapital selbst verwaltest und somit Chance aber auch Risiko erhöhst oder dir den Luxus von Service einer Bank/Versicherung/Manager leistest und den renditemäßig sicheren Weg wählst.

    Keiner kann in die Zukunft sehen oder DEN RICHTIGEN WEG voraussagen. Morgen, nächstes Jahr, oder in 30 Jahren wissen wir ob es das richtige war. ;-)

  13. Avatar von Hunzinger
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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Hallo Gregory

    Also ich glaube hier handelt es sich mal wieder um den Fall, von unpassenden Produkten für deinen Vermögensaufbau bzw deiner Altersvorsorge.

    Zunächst einmal ist das Thema äußerst wichtig und ein Kompliment, dass du schon in Jungen Jahren die Wichtigkeit dieses Themas erkannt hast. Die Wichtigkeit erkennen viele nicht und gerade auch schon einige Menschen mit denen ich zu tun hatte unterschätzen dieses Thema und kommen dann mit 30 auf die Idee och ich könnte mal ein bisschen was für meine Altersvorsorge machen, dann kann ich ja mit 30 in Rente gehen.

    So funktioniert allerdings die Altersvorsorge leider nicht. Die größte Macht nennt man Zinses Zins Effekt und die Fetten Jahren kommen dann erst hinten raus. Deshalb fang in Jungen Jahren an und genieße später mal einen guten Wohlstand.

    Jetzt aber zu deinem persönlichen Anliegen. Also in der heutigen Zeit muss man seine Anlagestrategie meiner Meinung nach ein bisschen splitten. Wir arbeiten dafür mit einer so genannten Vermögenspyramide. Bei dieser prüfen wir, welche Dinge für dich persönlich wichtig sind und wie man dein Grundgerüst gegebenenfalls verstärken oder ausbauen kann. Bei dir ging es ja um die Altersvorsorge.

    Die 10 Prozent die du nanntest sind auf jeden Fall schon einmal ein sehr guter Anhaltspunkt. Jedoch ist deine Sparrate von 450 Euro alleine für einen Altersvorsorge Vertrag viel zu hoch. Hier in den Kommentaren habe ich schon gelesen, dass dir Fonds sparen empfohlen wurde. So weit so gut aber man sollte auf jeden Fall nicht alles in die Hand der Wirtschaft geben.

    Ich kenne jetzt deine persönliche Situation nicht, weil ich keine Analyse bei dir durchgeführt habe. Aber wenn du wirklich 450 Euro zur Verfügung hast, würde ich dir empfehlen dass du 100 - 150 Euro in einen Rentenvertrag monatlich gibst. Aber hier ist meiner Meinung auch ganz wichtig, dass die Dynamik machst. Ganz grob bedeutet, dass die Dynamik deinen Sparbetrag jedes Jahr erhöht. So besiegst du die Inflation und läufst nicht Gefahr, was dich heute gut abgesichert hätte ist in der Zukunft vielleicht nur noch die Hälfte Wert.

    Darüber hinaus würde ich dann weitere 150 Euro in einen Fondssparplan anlegen. Hier ist auch ganz wichtig, dass du Zeit mitbringst. Bei der Börse ist es ganz wichtig mit einem längeren Zeithorizont anzulegen. Alles was hier über 10 Jahre hinaus geht hast du eine hohe prozentuale Wahrscheinlichkeit auf Gewinne.

    Den Rest würde ich auf ein Sparbuch bzw Tagesgeldkonto packen, da du mit diesem Geld deine Reserve aufbauen kannst und für kurzzeitige Ereignisse im Schadensfall eine gute Reserve hast. Hier hat sich der Betrag von 10.000 Euro in der Vergangenheit sehr bewehrt.

    Zu guter letzt würde ich die noch empfehlen mit deinem Wohnungsbauriester etwas zu verändern. Dieses Produkt ist eigentlich ein Kombi Produkt aber für die meisten Menschen ziemlich unpassend. In meiner Karriere hatte ich wirklich noch keinen Klienten bei dem ein Wohnungsbauriester sinnvoll war.

    Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen und am besten überlegst du dir wirklich noch einmal ob die Versicherungs Dame wirklich den kompetentesten Eindruck hinterlassen hat.

    Bei weiteren Fragen stehe ich gerne auch per PN zur Verfügung.

    Ich hoffe wirklich du hast jetzt noch nicht die ganze Summe in einen Rentenvertrag gepackt.

    Mit freundlichen Grüßen

  14. Avatar von uwehaensch
    uwehaensch ist offline

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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Zitat Zitat von Hunzinger
    Also ich glaube hier handelt es sich mal wieder um den Fall, von unpassenden Produkten für deinen Vermögensaufbau bzw deiner Altersvorsorge.
    Aha, das steht schon mal am Anfang sofort fest.

    Zitat Zitat von Hunzinger
    Jetzt aber zu deinem persönlichen Anliegen. Also in der heutigen Zeit muss man seine Anlagestrategie meiner Meinung nach ein bisschen splitten. Wir arbeiten dafür mit einer so genannten Vermögenspyramide. Bei dieser prüfen wir, welche Dinge für dich persönlich wichtig sind und wie man dein Grundgerüst gegebenenfalls verstärken oder ausbauen kann.
    Wer ist wir ? Die DVAG.

    Zitat Zitat von Hunzinger
    Die 10 Prozent die du nanntest sind auf jeden Fall schon einmal ein sehr guter Anhaltspunkt. Jedoch ist deine Sparrate von 450 Euro alleine für einen Altersvorsorge Vertrag viel zu hoch. Hier in den Kommentaren habe ich schon gelesen, dass dir Fonds sparen empfohlen wurde. So weit so gut aber man sollte auf jeden Fall nicht alles in die Hand der Wirtschaft geben.
    Wieso sind 450 Euro zu hoch ? Und wieso nicht nur Fondssparen ? Aussagen ohne irgendeine ansatzweise Begründung.

    Zitat Zitat von Hunzinger
    Ich kenne jetzt deine persönliche Situation nicht, weil ich keine Analyse bei dir durchgeführt habe.
    Genau, und deswegen ist der Rest Unsinn.

    Zitat Zitat von Hunzinger
    Aber hier ist meiner Meinung auch ganz wichtig, dass die Dynamik machst. Ganz grob bedeutet, dass die Dynamik deinen Sparbetrag jedes Jahr erhöht. So besiegst du die Inflation und läufst nicht Gefahr, was dich heute gut abgesichert hätte ist in der Zukunft vielleicht nur noch die Hälfte Wert.
    Deswegen findet man bei den Verträgen der AMV auch meist Dynamiken ab 5 % p.a. aufwärts.

    Zitat Zitat von Hunzinger
    Zu guter letzt würde ich die noch empfehlen mit deinem Wohnungsbauriester etwas zu verändern. Dieses Produkt ist eigentlich ein Kombi Produkt aber für die meisten Menschen ziemlich unpassend. In meiner Karriere hatte ich wirklich noch keinen Klienten bei dem ein Wohnungsbauriester sinnvoll war.
    Was bitte ist ein "Wohnungsbauriester" ? Die nachfolgende Aussage ist genauso falsch wie sie unsinnig und entlarvend ist.

    Du erzählst hier allgemeinen Kram und haust Aussagen raus die unbegründet und nicht nachvollziehbar sind. Sowa skennt man (kenn eich) von der DVAG zu Hauf, aber hier in diesem Forum ist das nicht hlifreich und tendenziell überflüssig.

  15. Avatar von Hunzinger
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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Ich verstehe Ihre Anhaltspunkte leider nicht ?

    Warum nicht alles beim Fondssparen ?

    Von mir aus können Sie ihre gesamten Rücklagen in Fonds etfs oder Einzelaktien packen. Nur wundern Sie sich nicht wenn beim nächsten Crash sie erst einmal massive Verluste ertragen müssen. Dann müssen Sie erst einmal stark bleiben und nicht der negativen Börsen Psychologie verfallen. ( Bei Verlusten verkaufen und wenn es dann wieder steigt einsteigen )

    Wegen der Dynamik habe ich keine Angabe gegeben, woher kommen denn ihre Vorwürfe ? Schließen Sie einfach ihre Verträge ohne Dynamik ab ist doch auch okay, das von mir war nur ne Empfehlung wie ich das machen würde nichts weiteres und da hat wohl jeder andere Ansichten. Und eins ist wohl Fakt. In 40 Jahren sind 200.000 Euro durch die Inflation weniger Wert wie jetzt.

    Es war natürlich Wohn-Riester gemeint. Bitte entschuldigen Sie, das nehme ich auf meine Kappe ich sollte vorher noch einmal Korrektur lesen. Aber erzählen Sie mir doch einmal die Vorteile dieser Form ?

    Wenn man alles Geld in seine Altersvorsorge packt das man so im Monat übrig hat, was glauben Sie wird dann passieren, Wenn man keine Rücklagen hat und muss eine höhere Reparatur bezahlen ? Etwa ein Klein Kredit mit hohen Zinsen. Oder etwa Man greift auf seinen Fonds zurück der gerade enorm niedrig steht unter Umständen. Wenn ich sage, man sollte Rücklagen bilden, was hab ich denn persönlich davon ? Wenn es mir persönlich ums Verkaufen gehen würde, hätte ich ganz andere Sachen empfohlen, weil 450 Euro ist doch schon ein ganz schöner Batzen Geld.

    Also wagen Sie sich doch aus ihrer Deckung und anstelle von nur Angriffen die ich von ihnen lese sagen Sie doch mal was man so mit den 450 Euro anstellen sollte, da bin ich gespannt. Es tut mir leid für Sie, dass Sie scheinbar schon schlechte Erfahrungen mit Beratern gemacht hatten aber verurteilen Sie doch nicht alle gleich im Vorfeld.

    Wie gesagt die Wortverdrehung war meine Schuld aber das kommt eben davon wenn man gerade im Stress ist.

    Ich wünsche ihnen natürlich trotzdem einen angenehmen Tag

    Mit freundlichen Grüßen

  16. Avatar von Couponschneider
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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Sicherlich, Pilot, habe ich einen guten Einstieg erwischt. Aber:

    1. Ich habe 2009/10 große Einmalinvestitionen nicht tätigen können. Wegen Gehaltserhöhungen ist sogar so, dass die Investitionen mit den Jahren steigen. Sie erwähnten die DAX-Performance von 14 % p.a. seit 2009.

    2. Es gab seit 2009 mehrere Krisen und Einbrüche. Es ist verkehrt, zu behaupten, wir hätten seitdem nur steigende Kurse gesehen. Im letzten Jahr war ich mit meinem Depot in der Nähe des Einkaufspreises. Im Februar 2016 konnte man BASF für 58 € kaufen.

    3. Es gab aber eine größere Korrektur: Ein Korrektur nach oben. Ich halte es für inankzeptabel, dass das Wort Korrektur nur für fallende Kurse verwendet wird.

    4. Ich betreibe keine Markettiming, deswegen ware ich nicht mehr auf günstige Einstiegsmöglichkeiten.


    Als Anleger hat man Gewalt über mehrere Dinge: 1. Wahl des Assets, 2. Gebühren, 3. Diversifizierung als Risikoverkleinerung. 4. Steuern.

    1. Ich wähle nur Unternehmen, die mich vom Geschäftsmodell und von den Zahlen überzeugen. Ich beschränke mich auf Aktien.
    2. Ich minimiere meine Gebühren, indem ich in großen Tranchen kaufen. Laufende Gebühren fallen bei Aktien auch nicht an, deshalb beschränke ich mich auf Aktien.
    3. Ich diversifiziere und habe über 20 Aktien im Depot, aus unterschiedlichen Branchen und Ländern.
    4. Auch die Steuer sagt mir, dass Buy and Hold zu machen ist, weil es steuergünstig ist.

    Für Markettiming brauche ich eine Glaskugel und die habe ich nicht. Da ich mathematisch gut beschlagen bin, auch in der Stochastik, kann ich gut mit den nicht kalkulierbaren Risiken an der Börse umgehen. Ich kann sie gut abschätzen. Vielleicht werden ein, zwei Unternehmen in meinem Depot in den nächsten 20 Jahren Totalverlust erleiden, ich weiß nur nicht, welche.

    Ich kann dem Fragesteller empfehlen, was hier oben schon einmal geschrieben wurde: Erstmal Verträge kündigen und das Geld auf einem Tagesgeldkonto parken. Nichts überstürzen. Nichts unterschreiben, das die Flexibilität wieder einschränkt und Gebühren verursacht. In der Zwischenzeit bitte lesen, lesen, lesen. Investorenliteratur, die Blogs von Tim Schäfer, vom Finanzwesir oder vom Finanzrocker. Ich führe auch Haushaltsbuch und weiß genau, wohin mein Geld fließt. Auch das empfehle ich.

    Der größte Trick der Versicherungsvertreter ist die Angst vor den nächsten Crash. Davon sollte man sich nicht verrückt machen lassen. Wer als Investor mind. 20 Jahre auf dem Buck hat, lässt sich von einem Crash nicht beeindrucken, denn die Kurse korrigieren danach wieder nach oben. Deswegen ärgert es mich auch so, dass im Börsenspruch mit Korrektur immer nur Kursestürze gemeint sein sollen. Die 20 Jahre erreicht man nicht über Nacht. Man muss aber anfangen, umso früher, desto besser, denn dann wächst die Kaltschnäuzigkeit gegenüber diesen Pinschern aus den Finanzmedien und aus dem Versicherungsbetrieb.

    Gut auswählen, kaufen und liegenlassen. Fertig. Dann ist man maximal flexibel und maximal Rendite.

  17. Avatar von Hunzinger
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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Couponschneider Top Beitrag, Daumen hoch .

    Du weißt auf jeden Fall was du tust, darf ich Fragen wie hoch deine Performance 2016 war.

    Für solche beschlagenen Profis wie du es bist ist diese Taktik auch vollkommen okay, nur wenn man sich nicht mit der Börse auskennt kann diese Taktik sehr gefährlich sein meiner Meinung nach.

  18. Avatar von Pilot
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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Zitat Zitat von Pilot
    ...Park dein Geld oder den Großteil davon erst mal sicher (Tagesgeldkonto), auch wenn du deshalb auf Rendite verzichtest und real sogar etwas Verlust machst. Informiere dich über alle Möglichkeiten in der Zwischenzeit, führe Buch über deine Finanzen, handle dann überlegt, optimiere und streue dein Kapital!
    Dazu musst dich zudem entscheiden, ob du dein Kapital selbst verwaltest und somit Chance aber auch Risiko erhöhst oder dir den Luxus von Service einer Bank/Versicherung/Manager leistest und den renditemäßig sicheren Weg wählst.
    Zitat Zitat von Couponschneider

    Erstmal Verträge kündigen und das Geld auf einem Tagesgeldkonto parken. Nichts überstürzen. Nichts unterschreiben, das die Flexibilität wieder einschränkt und Gebühren verursacht. In der Zwischenzeit bitte lesen, lesen, lesen. Investorenliteratur, die Blogs von Tim Schäfer, vom Finanzwesir oder vom Finanzrocker. Ich führe auch Haushaltsbuch und weiß genau, wohin mein Geld fließt. Auch das empfehle ich.
    DU wäre mir lieber.

    Wir haben die ähnliche Sichtweise und verfahren was die Einstellung zur Buchführung und Ausgabeverhalten angeht auch sehr ähnlich.

    Ich würde aber nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass der reine Aktienhandel für jeden das Richtige wäre. Für dich sicherlich, gilt aber nicht pauschal für jeden. Außer Mathematik gehört da noch viel mehr dazu, nicht nur beim reinen Aktienhandel.

    Es kommt auch auf die persönliche Risikobereitschaft an, den Willen sich ständig mit der Sache beschäftigen zu wollen, Disziplin und besonnenes Handeln in Ausnahmesituationen und nicht zuletzt den Zeitaufwand den man einsetzen möchte und kann.

    Wie geschrieben deine Performance war im Vergleich zum Dax durchschnittlich, wobei ich natürlich Eckdaten von dir nicht weiß und die Zahlen nur sehr grob überschlagen habe.
    Ein Aktien-Fonds mit den Gebühren dürfte da natürlich auch nicht hinkommen.
    ...Nur am Rande angemerkt, es gibt auch andere Fonds, bei deren Sektor es für "Kleinanleger" keine Alternative gibt.

    Die Zeiten sind aber andere wie damals nach 2007/2008 und 2011 oder gar wie zu Zeiten am "neuen Markt".
    Du hattest den perfekten Einstieg erwischt und das mit den " alle 7 Jahren..." ist ja hier denk ich mal auch jedem bekannt.
    Wer aber meint beim jetzigen Einstieg noch über mehrere Jahre hinweg mit "sicheren Aktien" (Bluechips von DAX z.B.), ohne Risikopapiere, ETC, Zertifikate, etc. Renditen von 10% und mehr einzufahren sieht es sehr optimistisch. Ich meine zu optimistisch und kann sich auch mit soliden Aktien ordentlich verbrennen.
    Hierzu muss man auch verstehen was Aktien überhaupt sind und wie die Kurse entstehet. Dass der Kurs "gesunde am Wachstum angelehnt" sein muss und man muss sich Gedanken machen wo ggf. die restliche Rendite her kommt und ob sich dann nicht doch langfristig eine Blase bildet.

    Alles ist endlich und dein Risiko wird mit steigendem Alter und eingesetztem Kapital immer größe und du nicht umschichtest oder Kapital vom Markt nimmst oder dich die Gier packt.

    Beispiel:

    Es läuft bei Dir weiter sehr gut und kurz vor Renteneintritt, oder sagen wir mit 60 Jahren hast einen Börsen-Crash. Bis dahin gut gelaufen. Nur plötzlich 50-70% der letzten 40 Jahre weg und nun fehlt dir die Lebenszeit um diese Flaute auszusitzen.
    ...oder persönlicher Schicksalsschlag, oder... kann Viel passieren.

    Ich kann deine Performance aber noch immer nicht ganz nachvollziehen.
    Du schreibst dass 2009 kein großer Einstieg möglich war, Investitionen und Mittel erst nach und nach kamen, du überwiegend in Bluechips wie RWE und BASF, also eher risikoarm und gestreut sowie bei den großen Dividendenzahlern investiert hast und dein Depot vor nicht mal einem Jahr im Einstiegsbereich war.
    Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast über die 10 Jahre gesehen einen durchschnittlichen Anstieg von 12% p.a. netto erwirtschaftet.
    Das heißt entweder hab ich einen massiven Denkfehler um diese Uhrzeit, oder die Rechnung geht nicht oder nur sehr schwer auf.
    Welche Titel mit Kauf- und Verkaufsdatum waren in deinem Depot. Es ist für mich schwer zu glauben dass man über 10 Jahre hinweg sowohl bei der Wahl der Titel und beim Ein- als auch Verkauf so gut wie immer goldrichtig lag.
    Zudem schließt es sich fast schon aus dass die großen Dividendenzahler zudem einen überdurchschnittlichen Kursgewinn hinlegen. Brutto müsstest dann ja bei 15-17% liegen. Du schaffst offensichtlich beide Wege nur mit Mathematik.

    ...Wenn es so einfach ist und bei Dir so war Respekt, dann wird man noch viel von Dir hören.

  19. Avatar von Couponschneider
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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Zitat Zitat von Hunzinger
    Couponschneider Top Beitrag, Daumen hoch .

    Du weißt auf jeden Fall was du tust, darf ich Fragen wie hoch deine Performance 2016 war.

    Für solche beschlagenen Profis wie du es bist ist diese Taktik auch vollkommen okay, nur wenn man sich nicht mit der Börse auskennt kann diese Taktik sehr gefährlich sein meiner Meinung nach.
    Ich weiß nicht, ob das ironisch gemeint ist. Ein "beschlagener Profi" bin ich nicht. Ich bin ein durchschnittlicher Anleger. Mein interner Zinfuß ist, wie "Pilot" schon richtig anmerkte, nichts besonderes. In den letzten Jahren war viel möglich und langfristig wachsen Aktien im Schnitt mit ca. 8 % pro Jahr (Kurswachstum und Dividendenrendite).

    Man muss sich mit der Börse nicht großartig auskennen. Ich kenne auch nicht alle möglichen Finanzinstrumente und musste mir neulich noch einmal nachlesen, was eigentlich dieser Hexensabatt ist. Viel braucht man nicht, nur ein wenig gesunden Menschenverstand, Geld, Gedanken, Geduld und ein wenig Glück gehört natürlich auch dazu. Man muss gute Unternehmen finden und ewig halten. Umso früher man anfängt, desto besser ist. Ich habe meine ersten Aktien mit 27 Jahren gekauft.

    Ich bin der Meinung, dass jeder diesen Weg gehen kann und sollte, so wie jeder auch Auto fährt. Da können es die Leute nicht früh genug erwarten, den Führerschein zu machen, obwohl da mehr auf dem Spiel steht als an der Börse. Bei mir ist es eher andersherum: Fahren mit dem Auto finde ich grauslich und versuche es weitestgehend zu vermeiden, während ich keine Schmerzen habe, mein Geld schaufelweise an die Börse zu tragen. Die Angst sollte man den jungen Leuten nehmen und nicht erst schüren.

    Ein Beispiel: Winston spart mit Aktien, 30 Jahre lang, 100 € monatlich. 100 € * (1,08^30-1)/(1,08^(1/12)-1) = 140855 €. (Eigenanteil: 12 * 30 * 100 € = 36000 €). Lassen wir doch die Börse vor Rentenbeginn um 50 % einstürzen: Dann haben die Aktien immer noch 70000 € an wert.

    Adolf aber war etwas ängstlich und legte sein Geld in eine KLV an: 30 Jahre lang, 100 € monatlich, 3 % (davon träumen manche Leute heute): 100 € * (1,03^30-1)/(1,03^(1/12)-1) = 57871 €. Adolf setzt sich zwar nicht dem Risiko des Börsencrashs aus, aber dennoch hat er weniger Knete als Winston, der den Crash erleidet. 70000 € sind mehr als 57871 €. Die Aufgabe von Versicherungsvertretern war es, dieses Faktum wegzureden.

    (Meine Intention ist nicht, mit 100 € pro Monat Aktien zu kaufen. Dann schlägt die Gebührenfalle zu. Darüber habe ich auf meinem Blog kürzlich einen Beitrag geschrieben.)


    Umso jünger die Leute sind, umso leichter ist der Einstieg. Die geringeren Barmittel verhindern, dass gleich zu viel auf einmal investiert wird. Ich habe auch Anfängerfehler gemacht, aber mit wenig Geld und daher schmerzt es heute kaum noch. Wer aber mit zu viel Geld auf die erste eine Karte setzt, kann schnell alles verlieren. Wer seinen ersten Crash mit wenigen tausend Euro erlebt, macht eine wertvolle Erfahrung, die ihn für den Crash bei 500000 € Depotwert stählt.

  20. Avatar von Pilot
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    Standard AW: Altersvorsorge in jungen Jahren

    Zitat Zitat von Couponschneider

    Viel braucht man nicht, nur ein wenig gesunden Menschenverstand, Geld, Gedanken, Geduld und ein wenig Glück gehört natürlich auch dazu. Man muss gute Unternehmen finden und ewig halten. Umso früher man anfängt, desto besser ist. Ich habe meine ersten Aktien mit 27 Jahren gekauft.
    Coupon, du hast mit deiner Aufzählung nicht unrecht. Allerdings vergisst du einen, wie ich meine den entscheidenden, Parameter - Den Menschen, seine Persönlichkeit und sein angeborenes Verhalten im Stressfall (Angriff, Starre, Flucht).

    Wie ich selbst erfahren habe, ist Disziplin und besonnenes Handeln in Stresssituationen wichtiger als alles andere. Kommt natürlich auch auf das Produkt drauf an, aber man muss am Markt ein "Zocker" sein und bei Kursverlusten, vorallem wenn es mal mehrere Prozentpunkte sind, cool bleiben.
    Ich habe vor paar Jahren mein Produkt gekannt, ich habe gewußt wie das Spiel funktioniert, hatte viel gelesen und hatte in den entscheidenden Momenten sowas von daneben gelegen mit meinen Entscheidungen. Ich habe festgestellt, nein, ICH bin kein Zocker und habe alles deutlich im Minus verkauft.
    Heute bin ich sowas von froh, dass ich rechtzeitig die Reißleine gezogen hatte, obwohl mein "übriges Spielgeld" zur Hälfte weg war.

    Ich kenne viele Leute die waren damals am "neuen Markt" investiert, haben sogar auf anraten ihrer Banksklaven sogar Kredite aufgenommen und haben sich letztendlich verbrannt und eine hohe 6-stellige Summen war weg. Ich kenne aber auch den einen oder anderen die haben sich ein Häuschen mit dem Gewinn damals erwirtschaftet. Keiner von ihnen ist nun mehr investiert, auch nicht die mit den Megagewinnen, die sicherlich Ahnung von der Materie haben und die finanziellen Mittel als "Spielgeld". Warum wenn es so einfach ist und man nur gewinnen kann?

    Sofern man die Produkte vom Markt vergleichen möchte, so muss man auch feststellen, dass es bei Aktien mehr oder minder das gleiche Spiel ist, nur grundsätzlich etwas langsamer und die Spitzen sind nicht so ausschlagend wie bei den mir gehandelten Zertis oder ETC. Bei den Aktien-Fonds ist es noch etwas langsamer und die Spitzen noch flacher. Es ist eben auch eine Frage wieviel Risiko möchte man gehen und wieviel Zeit, Nerven und Gesundheit ist einem die Rendite (Geld) wert.


    Zitat Zitat von Couponschneider

    Ein Beispiel: Winston spart mit Aktien, 30 Jahre lang, 100 € monatlich. 100 € * (1,08^30-1)/(1,08^(1/12)-1) = 140855 €. (Eigenanteil: 12 * 30 * 100 € = 36000 €). Lassen wir doch die Börse vor Rentenbeginn um 50 % einstürzen: Dann haben die Aktien immer noch 70000 € an wert.

    Adolf aber war etwas ängstlich und legte sein Geld in eine KLV an: 30 Jahre lang, 100 € monatlich, 3 % (davon träumen manche Leute heute): 100 € * (1,03^30-1)/(1,03^(1/12)-1) = 57871 €. Adolf setzt sich zwar nicht dem Risiko des Börsencrashs aus, aber dennoch hat er weniger Knete als Winston, der den Crash erleidet. 70000 € sind mehr als 57871 €. Die Aufgabe von Versicherungsvertretern war es, dieses Faktum wegzureden.

    Und was ist mir der Inflation? Ist die bei deiner Rechnung mit inbegriffen? (Mathematik war nicht meine Stärke und ist schon länger her, daher versteh ich deine Formel nur zum Teil)


    Gehen wir von folgendem Szenario aus:
    3% p.a. Inflation über die 30 Jahre (sie lag die letzten 40 Jahre zw. 8% und um 0). Crash, kurz vor Rentenbeginn - 50% des eingesetzten Kapitals weg.
    Ich nehm die von Dir genannten 70.000€. Der Kaufwert halbiert sich alle ca. 25 Jahre bei 3%. Kaufwert nach 30 Jahren < 30.000€. Sicherlich ist meine Rechnung nicht ganz richtig und würde nur stimmen wenn man sofort zu Beginn das Kapital eingesetzt hätte, aber es ist kein unwesentlicher Teil und öffnet die Sichtweise auf andere Dinge.

    Sicherlich erreicht zZt. kein anderes Produkt bei dem man monatlich einen Betrag bezahlt, ohne ein zu hohes Risiko einzugehen die 8%. Diese 8% Durchschnitt erreicht man bei Aktien auch nur wenn man durchschnittliche Titel zu durchschnittlichen Kursen kauft und unmittelbar vor dem Crash muss der der Kurs auch gerade an der Spitze stehen (wovon auszugehen ist). Alles andere verringert zudem die Rendite, aber sicherlich auch die Chance.


    Man muss sich ein Produkt aussuchen das man absolut versteht, man muss wissen was man garantiert am Ende bekommt (sofern wir keinen 3. WK haben, halb Deutschland durch ein explodierendes KKW unbewohnbar ist oder die Aliens die Welt wegen Haferflocken zerstören), die wahrscheinliche Kaufkraft muss einem genügen, ebenso muss man entscheiden will ich mich selbst darum kümmern oder kümmern lassen und dafür bezahlen.

    (danke auch für deine PM, die schau ich mir später mal genauer an).

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