Nichtabnahme Forwarddarlehen

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  1. Avatar von Manni679
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    Standard Nichtabnahme Forwarddarlehen

    Hallo zusammen,

    ich bräuchte den Rat der Finanzexperten. Wir haben vor 2 Jahren gepokert und ein Forwarddarlehen über die DSL Bank abgeschlossen, welches nächstes Jahr im Sommer mit einem Zinssatz von 1,51 % für 10 Jahre als Volltilger beginnt zu laufen. Die Darlehensrestsumme beträgt 108.000 €.

    Ich finde den Zinssatz, den wir abgeschlossen haben eigentlich immer noch „gut und solide“, aber was der Markt jetzt anbietet… da muss man schon zweimal hinschauen um es glauben zu können. In unserer Situation ist die Entwicklung sicher kein Drama. Ich stelle mir trotzdem die Frage, ob es sich lohnen würde den geschlossenen Vertrag mit der DSL Bank zu kündigen? Frisst die Entschädigungsleistung die ersparte Zinsleistung beim Abschluss von möglichen 0,8 %?

    Ich erwarte jetzt keine Belehrung zu unserer Handlung ein Forwarddarlehen abgeschlossen zu haben. Wir haben spekuliert, das wissen wir. Hopp oder Topp für die Bank und den Kunden. Jetzt ist der Zins unerwartet weiter extrem gefallen. Hätten wir jetzt ein Zinsniveau von etwa 1,2 % für 10 Jahre würde ich sicher hier kein Thema erstellen.
    Ich würde mich über eine grobe rechnerische Lösung freuen.

  2. Avatar von utopus
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    Standard AW: Nichtabnahme Forwarddarlehen

    Ihr zahlt also über die 10 Jahre ca. 8154€ Zinsen - weil ihr euch schon vor 2 Jahren festlegen wolltet - das sind 67,95€ pro Monat.

    Wenn die Zinsen jetzt bei 3% stehen würden, wäre es gerecht, wenn die Bank kündigt und neu abschließen möchte?
    Bei 0,8% wären es 4320€ plus Vorfälligkeit + Grundbuchkosten etc.

    Meine Meinung: Verträge sind einzuhalten.

  3. Avatar von StGe1973
    StGe1973 ist offline

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    Standard AW: Nichtabnahme Forwarddarlehen

    Manni,

    vor 2 Jahren als Forward abzuschließen war sicher eine gute Idee. Draghi wollte ja eigentlich spätestens 2019 mit der Normalisierung der Geldpolitik beginnen. Dass nun die Wirtschaft lahmen beginnt, USA und China ihren Handelskonflikt austragen usw. das wußte niemand vorher und deshalb ist Draghi eben wieder auf den Pfad "Geld ist noch nicht billig genug" eingeschwenkt.

    Zunächst müsste die Bank da zustimmen, was sie im Normalfall nur tun wird, wenn ihr das neue Darlehen wieder bei der gleichen Bank abschließt. Lohnen wird es sich für dch auf keinen Fall, da die Bank immer mit dem Anlagezins von Hypothekenbriefen rechnet, die aktuell so in etwa bei 0,2% für 10 Jahre liegen. Also grob müsstest ihr pro Jahr ca. 1,3% Entschädigung bezahlen, eher 1,1 bis 1,2% da die Bank noch ersparte Verwaltungsgebühren und erspartes Risiko abziehen muss. Der Betrag muss dann noch abgezinst (auf heutigen Barwert) werden.

    Lohnen tun sich solche Geschichten unserer Erfahrung nach nur, wenn 2 Punkte erfüllt sind:
    1. Es handelt sich um eine Kapitalanlage, dann kann die Forfälligkeitsentschädigung voll als Kosten angesetzt werden d.h. Staat bezahlt einen großen Teil der Entschädigung.
    2. Gleichzeitig die Darlehensumme stark abgesenkt wird.

    Sonst ist die Vertragseinhaltung immer die beste Lösung, auch wenn es ärgerlich sein mag, dass es heute noch billiger gewesen wäre. Vor 2 Jahren ein Forwarddarlehen abzuschließen war mit dem damaligen Informationsstand absolut nachvollziehbar.

  4. Avatar von Manni679
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    Standard AW: Nichtabnahme Forwarddarlehen

    Hallo, vielen Dank für die hilfreichen Antworten. Meine Anfrage sollte nicht falsch verstanden werden, natürlich sollte man seine Verträge einhalten. Wenn ihr mir zu einer Kündigung geraten hättet, wäre ich ja auch bereit gewesen die vertragliche Vorfälligkeitsentschädigung zu leisten. Dannach wäre der Vertragspartner – die liebe Bank – sicher nicht gekränkt gewesen. Als Laie habe ich mir schon gedacht, dass es sich wahrscheinlich nicht rechnet. Jetzt habe ich Gewissheit und kann damit gut leben. Als wir unser Haus gekauft haben, hätte ich eine Anschlussfinanzierung mit einem Zinssatz von 1,51 % nicht für möglich gehalten. Alles Gute!

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