Auf ETFs umdisponieren?

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  1. Avatar von Wulpinger
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    Standard Auf ETFs umdisponieren?

    Hallo Zusammen,

    Im April habe ich bei meiner Bank in ein Fond investiert. Ich hatte einiges angespart und einmal auch geerbt. Damals hatte ich rein gar keine Ahnung wenn es um Investieren ging und habe mich deswegen an meine Bank gewandt.

    Nun ist etwa 60% meines Vermögens in diesem Fond investiert. Nun begann ich etwas vor 2 Monate mich mehr mit Finanzen und eben auch Investitionen auseinander zu setzten. Leider lernte ich dadurch auch, dass ich viel zu viel an Gebühren zahle da meine Bank auch viel an meinem Geld verdient und das ETFs viel sinnvoller wären. Auch lernte ich, dass die klassischen Fond mit Manager mehr und mehr von ETFs verdrängt werden.

    Nun überlegte ich mich natürlich, dass Geld vom Fond zu nehmen und in ETFs zu stecken aber bin mir dennoch etwas unsicher.


    1. Wie gesagt setze ich mich erst seit ca 2 Monate auseinander und zweifle demnach noch etwas. z.b. ist der Investmentplan des Fond bei 5-10 Jahren. Ich befürchte also vielleicht viel zu verlieren wenn ich das Fond auflösen würde. Ich überlegte mir also, dass Fond zumindest noch für 5 Jahre laufen zu lassen.

    2. Außerdem kenne ich mich auch noch nicht sehr mit ETFs aus. Ich verstehe es rein theoretisch (was grössteils mein Wissen eben über diese Themen ist, theoretisch) und habe daher keine Ahnung wie man ETFs kauft. Klar über die Börse, nehme ich an aber ich meine, ob man auch bei ETFs diversifizieren sollte wenn man lange anlegen möchte?


    Ich würde gerne die Meinung der etwas erfahrenen Investoren hier hören und vielleicht ein paar Tipps dazu bekommen.

    Danke und Gruss

  2. Avatar von bruno68
    bruno68 ist offline

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    Standard AW: Auf ETFs umdisponieren?

    Was soll ich ihnen raten, Wulpinger?

    Hier was zum Nachdenken
    Ich habe 350.000 Euro an der Börse verzockt – fast mein ganzes Vermögen
    Ich war dumm, gierig und risikofreudig.
    Ich war 26 und dumm. Mit 18 war ich in die USA gekommen. Ich hatte kein Geld und hielt mich während des Colleges mit beschissenen Jobs über Wasser. Seit meinem Abschluss habe ich ausschließlich im Sales-Bereich gearbeitet. Ich habe keine tolle Uni besucht. Bei meinem ersten Job verdiente ich 40.000 US-Dollar im Jahr. Beim nächsten waren es 50.000. Erst vor dreieinhalb Jahren bekam ich einen vernünftigen Job und fing an, richtig Geld zu machen. Es war fantastisch.
    Ich hatte sonst keine Hobbys. Nur Geld verdienen und meinen Kontostand wachsen sehen. So habe ich mir eine ordentliche Summe zusammengespart. Das war so ziemlich alles, was ich drei Jahre lang tat: arbeiten, arbeiten, arbeiten. Ich brauchte etwas, um auf andere Gedanken zu kommen. Sonst wäre ich durchgedreht. Geld zu investieren schien mir aufregend, ein bisschen wie Glücksspiel.
    Ich bin super konservativ. Ich gebe kaum Geld aus. Meine monatlichen Ausgaben betragen etwa 2.500 Dollar, davon gehen 900 für die Miete drauf. Die drei größten Anschaffungen, die ich in den vergangenen zehn Jahren gemacht haben, waren 2014 ein Laptop, 2017 ein Auto für 2.700 Dollar und vor Kurzem ein neues iPhone für 1.300 Dollar. Bis dahin hatte ich immer das alte von meiner Mutter bekommen, wenn sie sich ein neues geholt hat.
    Auch wenn das jetzt blöd klingt: Ich würde mich auch als konservativer Anleger bezeichnen. Ich hatte 300.000 Dollar auf einem Sparkonto, das im Jahr 1.000 Dollar abwarf. Es war lächerlich. Zu meinem Job gehört es, Informationen über Unternehmen einzuholen und zu versuchen Geschäfts- und Wirtschaftsmodelle zu verstehen. Ich lese viel und es gibt eine Menge Bücher übers Investieren.
    2017 legte ich ein bisschen Kleingeld, etwa 3.000 Dollar, in Krypto an. Ich habe alles verloren. Da ich insgesamt nur 5.000 Dollar hatte, war das für mich schon viel Geld. Aber ich sah, wie alle um mich herum super viel Kohle machten. Ich arbeite im Tech-Bereich und viele meiner Kolleginnen und Kollegen sind schwerreich, so um die zehn Millionen Dollar reich. Und dann passierte GameStop. Ich wurde gierig und hatte vor allem Angst, etwas zu verpassen.
    Es begann mit einer 5.000-Dollar-Finanzwette auf die Aktie des Kinobetreibers AMC. Als ich dann auf etwas anderes setzte, wurden aus den 5.000 Dollar 15.000. Daraus wurden wiederum 50.000 Dollar, als ich auf Silber umstieg. Dann hatte ich das Gefühl, mein Geld endlich mal sicher anzulegen. Alibaba schien mir eine sichere Wette. Der Kurs war zu dem Zeitpunkt zwar von 300 auf 245 US-Dollar gefallen, aber ich suchte ein Unternehmen mit geringem Kurs-Gewinn-Verhältnis und alle Analysten gaben Alibaba ein Buy-Rating mit 40 bis 50 Prozent Aufwärtspotenzial. Ich hatte das Gefühl, hier eine sehr, sehr sichere Sache vor mir zu haben.
    Dann habe ich alles auf eine Karte gesetzt, besser gesagt auf ein Finanzprodukt: Call-Optionsscheine auf Alibaba zu einem Basispreis von 200 US-Dollar. Mit diesen Optionsscheinen kaufst du nicht direkt Aktien, sondern vielmehr das Recht, an einem bestimmten Termin eine Aktie zum entsprechenden Basispreis zu kaufen. Liegt der Kurs der Aktie an dem Termin höher als dein Basispreis, machst du Gewinn, liegt er darunter, will niemand mehr deine überteuerten Optionsscheine haben und dein Geld ist futsch. In Wirklichkeit ist das alles noch ein gutes Stück komplizierter, aber kurz gesagt: Ich wettete darauf, dass der Alibaba-Kurs nicht unter 200 US-Dollar sinken würde.
    Im Februar investierte ich 300.000 US-Dollar, so ziemlich mein komplettes Kontoguthaben. Meine Risikokalkulation ging folgendermaßen: Ich würde vielleicht nicht steinreich werden, aber auch nicht viel verlieren. Die Nachteile schienen mir überschaubar und im allerschlimmsten Fall würden mir am Ende noch 280.000 Dollar bleiben.
    Fast sofort ging der Alibaba-Kurs auf Talfahrt. Ich verfolgte ihn Tag und Nacht, es machte mich fertig. Zu meinem Unglück wird die Aktie auch noch an zwei Börsen gehandelt, in Hongkong und den USA. Du kannst also Montag bis Freitag den Kurs beobachten, Tag und Nacht.
    Am 13. April sagte meine Mutter mir, dass ich sofort aussteigen und verkaufen soll. Vielleicht war es mein Ego, vielleicht einfach nur Dummheit, aber ich war noch immer felsenfest von meinem Plan überzeugt. Immerhin sagten alle "schlauen Leute", dass der Kurs wieder hochgehen wird. Ich vertraute darauf. Und bald hatte ich wieder knapp 100.000 Dollar angespart. Ich steckte im Juli alles in die Wette. Insgesamt hatte ich nun also etwa 400.000 Dollar investiert, das entspricht um die 350.000 Euro. Natürlich hatte mir meine Mutter davon abgeraten, aber ich tat es trotzdem. Ich war dumm, gierig und risikofreudig.
    In den folgenden zehn Tagen stürzte der Kurs wieder um 30 Prozent ab. Ich war inzwischen vollkommen aus dem Geld, wie es im Finanzsprachlich heißt. Das bedeutet, dass sich der Aktienwert unterhalb des Basiswerts befindet. Oder kurz gesagt: Ich war im Arsch.
    Meine 400.000 lösten sich quasi in Luft auf. Zu diesem Zeitpunkt war mir bewusst, dass ich aus der Sache nicht mehr rauskommen würde. Ich betete, am Ende noch wenigstens 300.000 Dollar zu haben. Und nein, ich bin nicht religiös.
    Aber in Wahrheit war ich ziemlich optimistisch. Ich hatte noch 75.000 über und hoffte, dass sich der Alibaba-Kurs erholen würde, was er natürlich nicht tat. In der Zeit, in der ich überlegte, wie ich das ganze Geld zurückverdienen könnte, waren aus den 75.000 bereits 50.000 Dollar geworden.
    Zwei Monate war ich einfach nur deprimiert. Ich wusste, dass ich es verschissen hatte, und ich fühlte mich dumm. Ich war so unglücklich, dass meine Eltern mich mit Samthandschuhen anfassten. Klar, meine Mutter hatte mir ein paarmal gesagt, dass ich unbedingt verkaufen soll, aber sie unterstützte mich trotzdem. Sie wusste, dass ich mich deswegen schon selbst genug fertigmachte. Ich hätte auf sie hören sollen. Sie hatte mir gesagt, dass ich mein Portfolio etwas breiter aufstellen sollte. Aber wegen ihrer ständigen Ratschläge hatte ich das dringende Bedürfnis, es unbedingt anders machen zu müssen.
    Im Oktober verkaufte ich dann alles und schloss den Account meiner Trading-App. Das war kurz vor meinem Geburtstag. Ich wollte das einfach nicht mehr mit mir rumschleppen. Mir blieben knapp unter 20.000 Dollar, trotzdem fühlte ich mich viel besser.
    Eine Sache, die mir geholfen hatte, war eine zufällige Begegnung mit einem Mann. Er dürfte in seinen 50ern sein. Über viele Jahre hatte er 150.000 Dollar angespart und sie investiert. Er verlor etwa 110.000 davon. Jetzt sei es ihm nur noch wichtig, seine beiden Töchter durchs College bringen zu können, sagte er. Und ja, worüber jammerte ich eigentlich? Ich habe ein Dach über dem Kopf. Ich habe mehr als genug zu essen. Wo ist das Problem?
    Auch wenn ich kein Freund von Fonds bin – dieses Passive ist einfach nicht meins –, glaube ich nicht, dass meine manische Methode die Lösung ist. Viele Trader haben einfach keine Ahnung. Ich habe das Gefühl, dass gerade die jüngeren Leute richtig, richtig dumm sind – vor allem, die, die gerade viel Kohle haben. Es gibt eine Menge Typen wie mich, die meinen, den Aktienmarkt zu kennen und die Risiken abwägen zu können. Aber die meisten tun es nicht. Aktienhandel gehört nicht in ihren Kompetenzbereich. Sie sind nichts als eingebildete Idioten.
    Ich muss es ja wissen, ich war einer davon. Ich hatte keine Ahnung, was ich da tat.
    Alibaba ist inzwischen unter 115 US-Dollar wert. Das ist weniger als die Hälfte von dem Preis, zu dem ich eingestiegen bin. Rückblickend war es natürlich extrem offensichtlich, dass mein Plan in Sachen Risikomanagement total bescheuert war. Es war eine Kombination aus Ego, Gier, heilloser Selbstüberschätzung und der Angst, etwas zu verpassen. Aber ich würde es wahrscheinlich wieder tun. Ich würde nicht noch mal 100.000 Dollar nachlegen, aber ich hätte die erste 300.000-Dollar-Wette gemacht. Wenn ich nicht so dermaßen auf die Schnauze geflogen wäre, würde ich jetzt wieder denken: Hey, da kenne ich mich aus, das kann ich. Was, wie ich jetzt weiß, definitiv nicht der Fall ist. Was wäre gewesen, wenn ich noch mal drei Jahre gewartet hätte? Hätte ich dann zwei Millionen Dollar in den Sand gesetzt, statt 300.000?
    Aber bei allem Geld, das ich verloren habe, gab es eine Sache, die ich noch viel mehr bereute. Mir wurde klar, dass ich überhaupt keine anderen Hobbys oder Interessen hatte. Seit drei Jahren habe ich nichts gemacht, als zu arbeiten. Ich kann mich an kein Wochenende erinnern, an dem ich einfach nur Spaß hatte. Wie beschissen ist das denn?
    Ich hoffe, Sie verstehen jetzt, dass man selber keine Einmannshow sein kann.
    bruno68

  3. Avatar von titan1981
    titan1981 ist gerade online

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    Standard AW: Auf ETFs umdisponieren?

    Du kannst ja mit einem Sparplan anfangen und ausprobieren wie es für dich ist den Vergleich hast du ja zu den Fonds was besser läuft und dann kannst du selber entscheiden.

    achso Bruno kannst du ignorieren der möchte dich nur teuer beraten und das auch noch schlecht, da kannst auch bei der bank bleiben das wird günstiger mit dem selben Gewinn oder auch nicht

  4. Avatar von ZehWeh
    ZehWeh ist offline

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    Standard AW: Auf ETFs umdisponieren?

    Ob und wie weit du Diversifikation betreibst hängt ja von deiner Strategie und Risikobereitschaft ab. Es gibt mittlerweile glaube ich gut 2500 verschiedene ETF. Für den Kleinanleger kommt davon aber nur ein Bruchteil überhaupt in Frage, da es den meisten Kleinanlegern vermutlich primär um Renditen bzw. Gewinnzuwachs geht. Um zumindest etwas Sicherheit einbauen fahren die meisten ein Weltportfolio um möglichst breit zu investieren und Schwankungen durch lokale Märkte abzufedern.

    Realisieren lässt sich das mit verschiedenen Portfolios. Momentan ist die 1 ETF Strategie sehr im Trend ( meist ein World oder ACWI). Früher waren es 70/30 Weltdepots.

    Kaufen kannst du ETF bei fast jedem Broker oder über dein Depot bei der Bank. Hier muss man aber auf die Gebühren achten. Manche Banken verlangen auch für Sparpläne Gebühren und jede Gebühr mindert deine Rendite. Daher ist der Trick sich zuerst eine Strategie und ETF auszusuchen und dann zu schauen wo man diesen dauerhaft kostengünstig besparen kann.

    Was für ein Fonds ist das überhaupt, den du da hast ? Bankberater sind in den meisten Fällen keine Berater, sondern Verkäufer und handeln im Interesse der Bank. Kann also sein, das sie dir einen Schrottfonds verkauft haben bei dem sich noch nicht einmal die 5 Jahre lohnen. Mal ganz davon abgesehen schlagen die wenigsten Fonds dauerhaft ihren Index.

  5. Avatar von reviloilover
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    Standard AW: Auf ETFs umdisponieren?

    Hallo,

    1) Du brauchst ein Depot in das du die börsengehandelte ETFs hineinlegen kannst.
    Bekommst du bei deiner eigenen Bank. Empfehlen würde ich ein Depot wo du direkt und mit vielen verschiedenen Wertpapieren handeln kannst. In der Regel Direktbanken im Internet.
    Die haben auch viele Sparpläne, worüber man monatlich ein paar ETFs automatisiert einkaufen kann. Durch Sparpläne hast du über 10 Jahre hinweg auch immer zum Durchschnittswert eingekauft und steckst nicht in der Konkurrenz mit Spekulanten. Spekulant = Risiko.

    2) Ich bin deinen Weg vor 10 Jahre gegangen und hab mich selbst informiert, allerdings ohne vorher bei der Bank zu fragen. Bei Bekannten und Freunden konnte ich feststellen, dass kaum jemand sein Produkt genau kennt und selbst wenn jemand die Unterlagen rausholte, nicht wirklich die Details verstand. Das waren durchaus gebildete Menschen, die einfach keine Lust hatten sich damit auseinanderzusetzen und der Bank halt vertrauen.
    Das ein Weg und auch in Ordnung, es sollte aber schon klar sein, dass die dabei auch was verdienen dürfen und deshalb Gebühren verlangen.
    Ich persönlich hab aber nicht so das Vertrauen zu Bankberatern und bevorzugte deshalb deine Vorgehensweise jetzt, weil für mich Sicherheit auch Verstehen bedeutet.
    Deshalb hatte ich mich einige Monate schlau gemacht und dann selbst entschieden wo ich anlege. So kenne ich mein Risiko besser und es hat sogar Spaß gemacht, macht es bis heute.

    ETF und dort ETF World ist der Trend, Aktien von großen Firmen finde ich persönlich transparenter und wenn ich einen vertrauenswürdigen Freund habe der sich Selbständig macht und dafür eine Finanzierung benötigt und ich glaube an seinen Erfolg.
    Dann würde ich persönlich sogar am ehesten in diesen Freund investieren.

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