Eigentümer wollen uns Mietern die Wohnung verkaufen - bitte um Rat

Wir werden hier im Forum kaum einschätzen können, inwiefern der "Schwarzbau" problematisch ist, bei der Schilderung der bisherigen Eigentümer, das sei kein großes Problem in Verbindung mit dem plötzlichen Verkaufswunsch schrillen bei mir aber alle Alarmglocken. Auch können wir hier ohne Kenntnis der finanziellen Situation u.ä. kaum einen Rat dazu geben, ob eine solche Wohnung - selbst wenn sie weiterhin ohne größeren Aufwand als Wohnraum nutzbar wäre - eine sinnvolle Investition wäre.

Wenn ich es richtig gelesen habe, betrifft eure Wohnung der "Schwarzbau" nicht direkt, sondern eine andere Wohnung und somit wohl auch einen anderen Eigentümer. Aber ob dieser Eigentümer etwas rückabwickeln könnte und somit das Risiko auf der Wohneigentumsgemeinschaft lastet müsste geprüft werden.

Du beschwerst dich ja auch über die Heizintensivität. Diese hast du ja aktuell schon zu tragen - wenn sie für dich in 2023 nicht zu hoch sind, dann dürften sie auch in den kommenden Jahren nicht zu hoch sein.

Aktuell weiß am Immobilienmarkt keiner wo es wirklich hingeht. Zum einen die Pläne unserer Regierung, dann die gestiegenen Zinsen und die extreme Verteuerung der Immobilien im letzten Jahrzehnt, wovon der aktuelle Eigentümer wohl noch von profitieren will. In den letzten Jahren war ein Verkäufermarkt - das schwenkt nun zum Käufermarkt. Und das müsst ihr ausnutzen, indem ihr den aufgerufenen Preis deutlich nach unten handelt.
Allerdings kommen meiner Meinung nach bei einem Kaufpreis von rund 800.000 € auch nicht so viele andere Käufer in frage, sodass das Risiko einer Eigenbedarfskündigung möglicherweise in weite Ferne rückt.

Ich kann euch auf jeden Fall verstehen, dass ihr nervös werdet, aber ich würde keine Kurzschlusshandlung vollziehen. Euer Schritt in dieses Forum ist ein erster, guter Schritt.

Ohne direkte Zahlen, wie Miete, Einkommen und monatliche Ausgaben, Eigenkapital, Kaufpreis, Wohnnebenkosten und Hausgeld, fällt es natürlich schwer euch zu beraten.

Zitat von salatentom

Hallo liebe Communtity,
ich bin ganz neu hier und habe wirklich wenig Expertise im Bereich Finanzen und Immobilien, daher seht mir meine eventuelle Unwissenheit nach.
Mein Partner und ich wohnen aktuell zur Miete in einer 109qm grossen Maisonettewohnung in Berlin. Es handelt sich um einen Altbau (4.OG), dessen Dach in den Neunzigern ausgebaut wurde (5. OG). Im Sommer letzten Jahres eröffneten unsere Vermieter uns, dass sie herausgefunden haben, dass es sich beim 5.OG um einen „Schwarzbau“ handele, und dieser zu Teilen umgebaut, jedoch glücklichweise nicht komplett zurückgebaut werden müsse. Konkret heisst es, die Gaube des Dachs müsse „vorgesetzt“ werden (wodurch sich Stand letzter Sommer die Wohnfläche aber auch die Miete laut Eigentümern verringert hätte.)

Nun haben die Eigentümer uns eröffnet, dass sie die Wohnung verkaufen möchten und uns gefragt, ob wir Interesse hätten, sie zu kaufen.
kurzum: ich bin etwas überrrumpelt, da ich tatsächlich noch nie über den Kauf einer Wohnung nachgedacht habe.

würdet ihr in der community das überhaupt erwägen, wo doch bekannt ist, dass es sich teils um einen Schwarzbau handelt? Abgesehen davon, dass die Frage natürlich aussteht, wie wir uns das leisten sollen.

Ausserdem ist die Wohnung eben eine klassische Altbauwohnung, es ist entweder zu kalt oder im Sommer zu heiss, die Gastherme ist uralt, man heizt sich im Winter blöde, es gibt keine Badewanne und die Dielen im 4.OG platzen lamgsam auseinander. Es käme langfristig also einiges auf uns zu.

Wir hängen aber trotzdem sehr an der Wohnung, da sie einfach wunderschön ist. Immowelt spuckt mir aber gerade einen Marktwert von 800 000€ aus und es bleibt wie gesagt noch die Frage,was mit dem Schwarzbau passiert.

Hat jemand einen Rat oder eine ähnliche Erfahrung gemacht? Sollen wir das Angebot gleich ausschlagen, weil es nur rin Minusgeschäft wäre?
Zusätzlich haben wir natürlich Angst, dass die neuen Eigentümer blöd sind, und irgendwann rauswerfen und/oder die Miete erhöhen…

Danke schon mal für eure Zeit und Hilfe!

Ich würde das auf gar keinen Fall kaufen, weil ein Schwarzbau immer eine teure Überraschungskugel ist.

Unbedingt beim zuständigen Bauamt nachfragen ob und wie der Schwarzbau nachträglich "legalisiert" werden kann. Sofern es nur an der Baugenehmigung und ein paar Kleinigkeiten fehlt und eine Zusage zur Nachgenehmigungsfähigkeit vorliegt, kann man das in den Kaufpreis eingepreist durchaus machen. Wenn allerdings noch umfangreiche Brandschutzauflagen erfüllt werden müssen wird es vermutlich nicht so einfach.
Wie gesagt erstmal mit dem Bauamt sprechen, wie die das einschätzen.

Das fängt ja mit Nebenkostenabrechnungen (die ja teilweise auf m² beruhen) an - und endet im Zweifel mit Auflagen, einen 2. Rettungsweg (z.B. Feuerleiter o-ä.) zu gewährleisten - sonst kann u.U. die Nutzungserlaubnis für das ganze Haus versagt werden ...