Guten Morgen Forum,
da ich im Finanz-Forum schon sehr gut bei einem Bauspardarlehen beraten wurde, hätte ich noch Fragen zu meinem Riester Vertrag.
Bin gerade dabei meine Finanzen ein wenig zu ordnen.
Ich geb euch erstmal ein paar Daten.....falls ihr mehr bräuchtet, einfach anfragen.
Es ist eine Riester-Rentenversicherung der Debeka, hab nur Daten von 2024.
Garantiertes Kapital ihres Vertrages zum 31.12.2023: 22 237,61 Euro
Ihre gezahlten Eigenbeiträge: 18612,20 Euro
Gutgeschriebene Grundzulagen: 169,20 Euro
Abschluss und Vertriebskosten 36,32 Euro
Verwaltungskosten: 94,78 Euro
Gutgeschriebene Garantiezinsen: 598,23 Euro
Gutgeschriebene Überschussbeteiligung: 22,40 Euro
Garantiertes Kapital zum 31.12.2024: 22 757, 64 Euro
Eigenbeitrag und Zulagen:
Monatlicher Eigenbetrag : 155,10 Euro jährliche staatliche Zulagen 175 Euro
Welche Leistungen erhalten sie bei Rentenbeginn zum 1. Februar 2050
Monatliche garantierte Rente aus Eigenbeiträgen: 348,88 Euro
Monatliche Rente aus den staatlichen Zulagen: 45,28 Euro
Bisher erreichte monatl. Rente aus laufender
Überschussbeteiligung: 1,29 Euro Monatliche Gesamtrente 395,45 Euro
Welche Leistungen hätten sich bei Kündigung zum 1. Januar 2025 ergeben:
Garantierter Rückkaufswert (einm. Leistung) 24315,14 Euro
Bisher erreichte einmalige Leistung aus laufender Überschussbeteiligung : + 194,81 Euro
Für die Zukunft nicht garantierte Leistungen
Schlussüberschuss: + 1,55 Euro
Gesamte einmalige Leistung: 24511,50 Euro
Welche Leistungen erhalten sie ab Rentenbeginnzum 1.Februar 2050 bei Beitragsfeststellung zum 1. Januar 2025
Monatliche garantierte Rente aus Eigenbeiträgen: 141,84 Euro
Monatliche Rente aus den staatlichen Zulagen: 22,99 Euro
Bisher erreichte monatl. Rente aus laufender
Überschussbeteiligung: 1,29 Euro
Monatliche Gesamtrente 166,12 Euro
Der Gesamtrente zugrundeliegendes Kapital: 45162,30 Euro
Ich habe vor kurzem bei der Rentenversicherung angefragt nach der Gesamtsumme der Altersvorsorgezulagen
und Steuerermäßigungen: 5854,10 Euro
Ist natürlich schon ganz schön viel Geld wenn ich den Vertag kündigen würde und dann den in einen ETF anlegen würde...oder besser beitragsfrei stellen und die 155 Euro in einem ETF ansparen?
Bin da hin-und hergerissen.
Als weitere Altersvorsorge habe ich noch 2 Lebensversicherungen, insgesamt 100000 Euro, 2003 und 2004 abgeschlossen und eine DirektRente index-safe die mein Arbeitgeber bei "Die Stuttgarter" abgeschlossen hat und auch den Monatsbeitrag einbezahlt.
Monatliche garantierte Mindestrente : 277,47 Euro.
..ansonsten bin ich verheiratet..2 Kinder...meine Frau arbeitet in Teilzeit...wohne in einem Eigenheim das über ein Bauspardarlehen abgelöst wird( nochmal Dank an dieses Forum)......meine Frau hatte auch einen Riester Vertrag den haben wir beitragsfrei gestellt und sparen anstelle 100 Euro monatlich in einen Etf.
Ich habe 2011 einen Riester-Fondssparplan bei der DWS und meine Frau 2013 einen klassischen Sparplan bei der Sparkasse abgeschlossen.
Per 31.12.2024 habe ich 9.006,23 € Eigenbeitrag eingezahlt und 1.765,31 € staatliche Förderung erzielt, also insgesamt 10.771,54 €. Der Depotwert lag jedoch nur bei 6.975,20 €.
Da der Depotwert also gerade mal bei 65% des garantierten Kapitals lag, habe ich schon Mitte 2023 beschlossen gehabt, die Riesterrente ad acta zu legen.
Ich habe nicht regelmäßig gespart, sondern zwischendurch auf Grund des schlechten Fonds-Verlaufs unterbrochen und dann mal wieder gedacht, dass es wegen der Förderung doch ganz gut wäre...
Per 31.12.2024 hat meine Frau 5.021,70 € Eigenbeitrag eingezahlt und 2.245,44 € staatliche Förderung erzielt, also insgesamt 7.207,14 €. Hinzu kommen 270,95 € Zinsen.
Unsere Strategie ist jetzt, dass wir in den Vertrag meiner Frau den Mindestbetrag einzahlen, der reicht um die maximale Zulage zu erhalten. Da sie nur in Teilzeit arbeitet ist der Betrag nicht so hoch. Somit bekommen wir 775 € staatliche Förderung jährlich (ebenfalls 2 Kinder).
Vielleicht ist das ja auch eine Strategie für euch - ohne die genauen Details eurer Verträge zu betrachten.
Klar, du hast in deinem Vertrag deutlich mehr Geld eingezahlt als ich und eine besser Fondsentwicklung, sodass sich ein Auflösen möglicherweise lohnen könnte.
Die Frage wäre was möchtest du denn haben eine lebenslange Absicherung und deine Lebenserwartung ist deiner Meinung nach hoch, dann eine RV. Du kannst dein Alter das du erreichen musst recht genau ausrechnen wie lange du Leben musst um wieder alles raus zu bekommen. Dann kannst du auch noch Rechnen wie lange du Leben könntest wenn du deine Einzahlungen in einen ETF gesteckt hättest mit der Verzinsung und einem Entnahmeplan wie lange du leben darfst damit dir die Rente bis dahin reicht. Inflation bitte auch beachten die ist ja bei deiner Riester ja konstant....
Ich würde an deiner Stelle nicht nur auf wenige Säulen meine Altersvorsorge stellen. Es gibt je nach Einkommen auch andere Dinge die man nutzen kann, die sich dann ggf. lohnen oder in deine Wünsche besser integrieren könnten.
GRV, BAV, Riester, Rürup, ETF-Depot, PRV, Immobilien, Aktien, Edelmetalle etc.
Wenn du dir Gedanken machst über AV machst, dann mache dir vorab Gedanken was du im alter benötigst, das ist das entscheidende.. und dann könnte man weiter unterscheiden, was benötigt man mit welcher Rentensteigerung um bis zum ableben den gewünschten Lebensstandard zu erhalten, vor allem wenn die Inflation mit 2,5-3% zuschlägt.... Reicht dann noch die GRV, Riester und deine Lebensversicherungen in der Zahlleistung aus? Das musst du dir erst einmal selber durch rechnen welchen Standard möchte man, welche Kosten habe ich noch im Alter, wie lange Lebe ich? möchte ich Vererben oder verbrauchen und das Kapital stück für Stück bis zum Ableben verbrauchen... Dann hast du eine Summe x die jedes Jahr um deine Wunschinflation größer werden muss, das musst du dir je nach Wunsch absichern. Es gibt viele Wege, manche werden sich lohnen manche nicht. Manche werden in der Zeit dahin so (politisch) verändert werden dass sie sich nicht mehr lohnen. Anderer werden sich dafür dann doch noch lohnen weil die anderen Möglichkeiten bewusst "verschlechtert" wurden. Somit kann die Antwort nur lauten sich nicht auf weniges Produkte zu verlassen oder zu einem Klumpenrisiko werden zu lassen.... Was spricht gegen eine ausgewogene Altersvorsorge, welche praktisch alle Möglichkeiten die jetzt sinnvoll sind abdeckt? Wohl wissend, dass man die Steuerhöhe im Alter nicht kennt, die Besteuerung von ETF, RV in der Zukunft auch nicht? Jegliche Verträge die man jetzt abschließt werden aus dem heutigen Wissenstand und Rechtslage getroffen. Alles was in der Zukunft liegt kann so eintreffen muss es aber nicht. Somit könnte man die Steuervorteile in der Zukunft weder für ETF noch für Versicherungen abschätzten... und ob man so lange durch halten kann.... Was wären die Folgen wenn man nicht mehr in einen ETF einzahlt und was wenn man die Versicherung nicht mehr bezahlt?...
Auch ein guter Tipp Bruno wird sich melden, der wird irgend etwas schreiben, bitte einmal in seinem Profil lesen was er sonst von sich gibt und dann entscheiden ob man nicht gleich auf "Ignore" drückt.
vielen Dank schon mal für eure Antworten. Ja, da muss ich nochmal in mich gehen und durchrechnen ob ich diesen Riestervertrag weiter bespare oder doch ruhen lassen und in einen ETF anlege.