Kakao

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  1. Avatar von Dany1
    Dany1 ist offline
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    Standard Kakao

    Hallo Karat und andere Rohstofffans...

    Gibts evtl. ein schlaues Zertifikat für Kakao? Kakao lief bis jetzt ziemlich flach aber wenn untenstehende Aussagen zutreffen, dann müsste langfristig etwas zu machen sein...


    PRESSE/Barry Callebaut fürchtet Engpass bei Kakao
    20.02.2006 06:37:15, AWP Basic German

    HAMBURG (AWP International) - Der weltgrößte Schokoladenproduzent Barry
    Callebaut fürchtet einen Kakao-Engpass wegen der schnell steigenden Nachfrage
    aus China. ""Wenn der Schokoladenkonsum auf den Märkten in Asien anzieht,
    dürfte langfristig, in etwa fünf bis zehn Jahren, die Nachfrage das Angebot
    übersteigen"", sagte Patrick de Maeseneire, Chef von Barry Callebaut, der
    ""Financial Times Deutschland"" (Montagsausgabe).

    Der schweizerische Konzern rechnet nach Angaben des Blattes damit, dass ein
    Wandel der Essgewohnheiten zu hohen Wachstumsraten beim Verbrauch von
    Schokoladenprodukten in China, Indien und Indonesien führt. Während ein
    Verbraucher in Europa durchschnittlich rund zwei Kilogramm reinen Kakao
    jährlich verspeist, isst ein Konsument in China nicht einmal 20 Gramm, haben
    Marktanalysen der Internationalen Kakao-Organisation ICCO ergeben.

    Sollten die Chinesen tatsächlich eine Schwäche für Kakaoprodukte entwickeln,
    dürfte dies nach Einschätzung von Marktexperten den Preis des Rohstoffes steil
    nach oben treiben. ""Die Angebotsseite ist am Kakaomarkt nicht elastisch genug,
    um auf Nachfrageerhöhungen zu reagieren. Es dauert einfach zu lange, bis neue
    Bäume einmal Früchte tragen"", sagte Christoph Eibl, Leiter Rohstoffhandel bei
    Tiberius Asset Management, der Zeitung. Kakaobäume gediehen nur in einem engen
    Gürtel rund um den Äquator, vor der ersten Ernte vergingen mehr als fünf
    Jahre.

  2. Avatar von the Godfather
    the Godfather

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    Heute im Tagi hat es ein Artikel über Kakao (finde ihn aber auf der Tagionlinepage nicht mehr :evil: ), ausserdem wird ebenso das von Callebaut nochmals bestätigt.
    Momentan läuft Kakao auf einen Engpass zu und auch Charttechnisch scheint für mich der Einstieg recht gut.

    Hier ein Zerti von ABN AMRO: WKN: ABN0CF
    ISIN: NL0000210946

    Hab es mir heute zugelegt.

    Gruss

  3. Avatar von beat
    beat ist offline

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    Noch der erwähnte Tagi-Artikel:

    «Tages-Anzeiger» vom 28.2.2006, Seite 29

    Süss, bei Schleckmäulern begehrt und vielleicht bald schon unerschwinglich


    Einerseits erobert die Schokolade neue Märkte, andererseits wird weniger Kakao produziert.
    Und so drohen Engpässe und Preisaufschläge.

    Von Christine D€™Anna- Huber, Kapstadt

    Noch immer wird in der Elfenbeinküste mehr Kakao produziert als anderswo auf der Welt. Rund 1,3 Millionen Tonnen sind es pro Jahr, das sind gut 40 Prozent des weltweit gehandelten Kakaos. Doch 2002 brach im einstigen « Wirtschaftswunderland Afrikas » ein blutiger Bürgerkrieg aus. Nach einem missglückten Putschversuch gegen Präsident Laurent Gbagbo wurde das Land zweigeteilt: Der Norden ist in der Hand der Rebellen, den Süden kontrollieren regierungstreue Milizen, und dazwischen bewachen französische Truppen und Uno- Blauhelmsoldaten eine Pufferzone. Ein Friedensabkommen ist zwar unterzeichnet, aber noch längst nicht umgesetzt. Eine auf wackligen Füssen stehende Übergangsregierung sollte die regierungstreuen Milizen und die Rebellentruppen entwaffnen und bis spätestens im Oktober Wahlen vorbereiten. Und immer flackern sporadisch Unruhen auf.

    Kakao finanziert Kriegswirtschaft

    Trotz des Konfliktes ist der Kakao die grösste Devisenquelle der ivorischen Wirtschaft geblieben, hat der Regierung erlaubt, ihre Kriegsführung zu finanzieren, und den Rebellen im Norden zu einem lukrativen Schmuggelhandel verholfen. Seit ihrer Einführung durch die Kolonialherren 1912 scheint die Kakaobohne der Elfenbeinküste nebst Wohlstand immer wieder auch Leid zu bringen. Bis Ende der 80er- Jahre verhalf der Handel mit dem wertvollen Rohstoff dem Land zu relativem Wohlstand, der arbeitsintensive Kakao- Anbau bot zudem auch zahlreichen Wanderarbeitern aus den umliegenden westafrikanischen Ländern ein Einkommen. Doch dann zerfielen die Weltpreise, und die Elfenbeinküste blieb auf Ernteüberschüssen sitzen. Plötzlich waren die Wanderarbeiter nicht mehr willkommen, wurden im Gegenteil für die verschlechterte Wirtschaftslage verantwortlich gemacht. Bis sich die politisch angeheizte Fremdenfeindlichkeit auch in ethnischen Spannungen und schliesslich im Bürgerkrieg entlud.

    Vernachlässigte Plantagen

    Die instabile politische Lage wiederum hat sich auf die Kakaoernte ausgewirkt. Denn Kakao ist eine Pflanze, die viel Wasser und Pflege benötigt und die, vom Wind geschützt, nur im Halbschatten gedeiht. In der Elfenbeinküste wird sie deshalb vor allem auf kleinen Familienbetrieben im waldigen Süden angebaut.

    Viele dieser Plantagen liegen jetzt brach. Die Kakaobauern fürchten sich, ihrer Arbeit nachzugehen, kämpfen im zweigeteilten Land mit schwierigen Lieferbedingungen, haben ihre Produktion eingeschränkt oder ganz aufgegeben die Anbaufläche ist seit dem Bürgerkrieg jedes Jahr um rund 10 Prozent geschrumpft, neue Kakaopflanzen werden kaum mehr angepflanzt.

    Menschenrechtsorganisationen erheben auch immer wieder den Vorwurf, dass statt der Wanderarbeiter aus den westafrikanischen Nachbarländern nun Kindersklaven einen Teil der Arbeit verrichten müssten. All diese Faktoren führen dazu, dass weniger und qualitativ schlechterer Kakao produziert wird. Jüngsten Berichten zufolge prognostiziert das Handelshaus ED& F Man Cocoa Ltd. für dieses Jahr eine Ernte von rund 1,195 Millionen Tonnen das kleinste Volumen seit Beginn der Krise.

    Auch der Schweizer Konzern Barry Callebaut, weltweit grösster Hersteller von Kakao- und Schokoladeprodukten, spricht in seinem letzten Bulletin von Besorgnis erregend schwachen Ernteerträgen in der Elfenbeinküste.

    Engpass ist absehbar

    Die Folgen auf dem Weltmarkt sind absehbar: Seit der grösste Kakaoproduzent immer weniger produziert, sinkt die Produktion kontinuierlich. Dieses Jahr wird der Rückgang voraussichtlich 2,8 Prozent betragen. Und leicht lässt er sich nicht ausgleichen: Kakaobäume wachsen langsam und tragen erst nach vier bis fünf Jahren erstmals erntereife Kakaobohnen.

    Das ist umso fataler, weil nun gleichzeitig die Nachfrage gestiegen ist. Bisher waren Westeuropa und Nordamerika die wichtigsten Kakao- Abnehmer. Doch jetzt kommen auch Indien und China langsam auf den Geschmack: Diese neue asiatische Vorliebe hat letztes Jahr bereits zu einem Marktdefizit von 38 000 Tonnen geführt. Und der Trend dürfte anhalten. Barry Callebaut rechnet damit, dass der Konsum in Asien in nächster Zeit jährlich um bis zu 25 Prozent wachsen dürfte, und warnt laut « Financial Times Deutschland » deshalb vor nichts weniger als einem « Kakao- Notstand » .

    Man stelle sich vor: Sollten 1,3 Milliarden Chinesen sich in Zukunft nicht mehr mit 20 Gramm Schokolade im Jahr begnügen, sondern wie jeder durchschnittliche Europäer ganze zwei Kilogramm davon verspeisen wollen, dann kommen schreckliche Zeiten auf Schokoladeliebhaber zu.

    Zumal die chinesische Regierung die Elfenbeinküste zurzeit ganz offen umwirbt: In der Hauptstadt Abidjan hat sie ein neues Parlamentsgebäude finanziert. Und hofft im Gegenzug für diesen Freundschaftsbeweis wohl auf einen privilegierten Marktzugang.

  4. Avatar von the Godfather
    the Godfather

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    AA super beat! Danke!

    Hier noch hintendrein, falls es jemanden interessiert: Valor: 1796063


    Gruss

  5. Avatar von richard100
    richard100 ist offline

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    Ich sehe das aus meiner Optik mal so.:
    Es gibt Wirtschaftsgüter die braucht man zum Leben, und solche die braucht man nicht unbedingt. Für die erste Kathegorie bin ich gewillt ein Mehrpreis zu bezahlen, wenn der Markt dies so verlangt.
    In diese Kathegorie fallen z.B. Medikamente, Benzin, Telephonie, Internet etc, etc.
    Schokolade, wird sie zu teuer, kann man darauf verzichten. Die Preise werden mehrheitlich vom Verbraucher gestaltet.
    Schokolade soll ja angeblich ein Trostspender sein, vor allem bei Liebeskummer. Aber eben, wirds zu teuer, dann kann man auch ein Schnapps dagegen genehmigen.. :lol: Prost.
    Nur so ein Gedankengang. :wink:
    Gruss Rich

  6. Avatar von the Godfather
    the Godfather

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    Zitat Zitat von richard100
    Ich sehe das aus meiner Optik mal so.:
    Es gibt Wirtschaftsgüter die braucht man zum Leben, und solche die braucht man nicht unbedingt. Für die erste Kathegorie bin ich gewillt ein Mehrpreis zu bezahlen, wenn der Markt dies so verlangt.
    In diese Kathegorie fallen z.B. Medikamente, Benzin, Telephonie, Internet etc, etc.
    Schokolade, wird sie zu teuer, kann man darauf verzichten. Die Preise werden mehrheitlich vom Verbraucher gestaltet.
    Schokolade soll ja angeblich ein Trostspender sein, vor allem bei Liebeskummer. Aber eben, wirds zu teuer, dann kann man auch ein Schnapps dagegen genehmigen.. :lol: Prost.
    Nur so ein Gedankengang. :wink:
    Gruss Rich
    Stimmt, aber dafür müssen die Preise zuerst einmal steigen, dass man darauf verzichten kann und davon kannst Du ja profitieren

  7. Avatar von slin
    slin

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    Zitat Zitat von the Godfather
    AA super beat! Danke!

    Hier noch hintendrein, falls es jemanden interessiert: Valor: 1796063


    Gruss

    Wieso ein Zertifikat in Frankfurt kaufen wenn man es auch in Zürich haben kann?

    COCOQ Valor 1940815

    Gruss SLIN

  8. Avatar von the Godfather
    the Godfather

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    Der Kakaopreis steigt, das Zerti bleibt heute aber kleben, wieso das denn?

  9. Avatar von urswi
    urswi

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    rollen?

  10. Avatar von the Godfather
    the Godfather

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    Zitat Zitat von urswi
    rollen?
    =?

  11. Avatar von urswi
    urswi

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    text ist nicht von mir....


    Also: Eigentlich will man bei Rohstoffzertifikaten die Entwicklung von Rohstoffkursen nachvollziehen. Einfach ist dies nicht möglich, denn in den meisten fällen will der Anleger sich ja keinen Goldbarren unter das Bett legen.
    Bei den Banken können wir nachlesen, dass es sich bei Rohstoffzertifikaten um ein Investment in rollende Rohstofffutures handelt. Wie verdienen Banken oder wir Investoren dabei? Dazu sollte man vielleicht erst einmal wissen wie Futures funktionieren.

    FUTURES sind heute abgeschlossene nach Menge, Qualität standardisierte Verträge über einen Basiswert mit Erfüllungstermin in der Zukunft. Bezahlt wird bei Lieferung.
    Wenn der vereinbarte Vertragspreis dem an den Märkten gehandelten Futures-Preis entspricht fließ zunächst einmal kein Geld; der Future hat keinen Wert an sich, der Kontraktwert ist zunächst null; Erfüllung des Vertrages ist erst in der Zukunft.
    Ich denke hier haben wir schon eine Möglichkeit, womit der Emittent Geld verdient. Als Anleger bezahlt man das Rohstoffzertifikat sofort, während die Bank nur einen kleinen Teil (dazu später) sofort ausgeben muss. Der Emittent hat also einen Zinsgewinn.
    Rohstoffindices werden als Excess Return - und Total Return Rohstoffindices berechnet. Bei Excess Return verbleibt der Zinsgewinn beim Emittenten beim Total Return Indices wird das Geld fest verzinst (Total Return kann man daher vielleicht mit einem Performanceindex vergleichen)

    Während der Laufzeit profitiert natürlich der Käufer des Futures von steigenden Futurespreisen. Der Futureskäufer (Futuresverkäufer analog) trägt aber auch das Risiko fallender Futureskurse.
    Eben dieses Risiko muss mit einer Geldsicherheit (der initial margin) abgedeckt werden. Fällt der Futureskurs wird erst einmal diese initial margin aufgebraucht fällt der Kurs weiter muss der Käufer des Futures ab unterschreiten einer Schwelle (maintenance margin) Geld nachschießen. Es wird sozusagen ein Konto geführt, bei dem, wenn der Futureskurs sinkt Geld abgebucht wird, wenn der Futureskurs steigt Geld gutgeschrieben wird. Ich glaube eventuelle Guthaben werden vom Kontoführer (Clearingstelle) verzinst.


    Nun kann es je nach Laufzeit der Futures zu unterschiedlichen Futurespreisen kommen.
    Wenn der Preis des Unerlyings bei heutiger Lieferung (Kassa- oder Spotmarktpreis) höher als der Futurespreis ist und kurzlaufende Futurespreise höher notieren als langlaufende, dann spricht man von Backwardation. Wenn umgekehrt der Kassapreis niedriger ist als die Futurespreise, dann spricht man von Contango.
    Für den Anleger bietet sich im Fall einer Backwardation Futuresstrukturkurve eine Gewinnchance. Ein Kurzlaufender Future wird zu einem geringeren Preis als dem Kassapreis gekauft. Wenn dann der Future kurz vor der Fälligkeit steht und die Futuresstrukturkurve ungefähr so geblieben ist wie beim Einstand, dann kann der ehemalige Future, der durch den Zeitablauf fast zu einem Kassainstrument geworden ist für den teuren Kassakurs verkauft werden. Aber Vorsicht: Bei Rohstoffen drehen sich die Futuresstrukturkurven (Contango Backwardation und umgekehrt)

    Um ungefähr einen Kursverlauf wie am Kassamarkt hinzubekommen wählen die Emittenten der Rohstoffzertifikate kurzlaufende Futures (drei monatige scheinen üblich zu sein). Da das Zertifikat keine begrenzte Laufzeit haben soll muss irgendwann während der Laufzeit des Futures ein neuer mit wieder dreimonatiger Laufzeit gekauft werden. Dieses Vorgehen wird Rollen genannt. Bekommt man bei diesem Rollen für einen alten Future mehr Geld als man für einen neuen Future bezahlen muss, dann gibt der Emittent natürlich trotzdem wieder alles Geld das er durch den Verkauf eingenommen hat für neue Futures aus. Er bekommt dann aber für einen verkauften Future mehr neue. Oder mit Emittentenworten ausgedrückt: Die Partizipationsrate steigt. (analog bei Contango Partizipation sinkt).

    Wer verdient womit Geld?
    -Konstrukteur des Index: Managementgebühr/ Nutzungsgebühr für die Indexzusammenstellung
    -Emittent: Managementgebühr, Spread beim An-/ Verkauf, Gebühren beim Rollen, evtl. Währungssicherung
    -Wir Investoren: Steigende Kurse, evtl. Backwardation

    Hauptindices
    -GSCI berechnet als Total Return und als Excess Return Index. GS-Zertifikate meistens auf den Excess Return keine Nutzungsgebühren für den Index
    Gewichtung nach Wert der Weltproduktion
    -ABN Produkte
    z.B. Soft Commodity I: 0,10% des Wertes bei jedem Rollover abgezogen
    -RICI Rogers International Commodity Index®
    Managementgebühr für Index 1,75% p.a. exclusiv Rolloverkosten
    Gewichtung nach Relevanz für den täglichen Bedarf

  12. Avatar von the Godfather
    the Godfather

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    Ich versteh grad mal Bahnhof bei diesem Text. -egal, das Zerti zieht heute nach und legt grad um +3.80% (16:29) zu!

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