Sparen oder Kapital-Lebensversicherung?

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  1. Avatar von 00tetra
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    Frage Sparen oder Kapital-Lebensversicherung?

    Guten Tag

    Im Jahr 2004 wollte ich beginnen mir für die Zukunft etwas anzusparen. Von meiner Versicherung wurde mir damals geraten, eine Kapital-Lebensversicherung abzuschließen. Das sei das sicherste und ich würde am meisten Gewinn machen (damals war ich 19 Jahre alt und hab das einfach mal geglaubt!)

    Nun läuft diese Versicherung seit 6 Jahren. Dabei steigt der mtl. Versicherungsbeitrag jährlich um 5 %.
    Heute habe ich mich aus Langeweile einmal hingesetzt und habe etwas mit EXCEL und den Daten, die ich jährlich von der Versicherung bekomme herumgerechnet.
    Dabei konnte ich folgende erstaunliche (erschreckende) Entdeckungen machen.
    (Siehe Diagram im Dateianhang)

    1) Wenn ich die von mir bezahlten Beiträge zurückkaufen will, bekomme ich immer weniger raus, als ich bis dahin eingezahlt habe. (OK, damit komme ich noch klar)
    2) Wenn ich zwischen dem 9. und dem 26. Beitragsjahr die Zahlung einstelle- also ab dann beitragsfrei bin, dann bekomme ich nach Ablauf der Versicherungszeit MEHR als ich bis dahin eingezahlt habe. (Das kann ich mir jetzt kaum vorstellen- das müssen die Versicherer doch auch gemerkt haben)
    3) Die Auszahlung im letzten Beitragsjahr entspricht dem letzten Wert der Deckungsrückstellung. Dieser liegt aber weit unter der Summe die ich bis dahin eingezahlt habe! (Hm, das versteh ich jetzt nicht mehr. Eigentlich müsste es doch mehr sein? Mir wurde doch gesagt, dass ich Gewinn mache?)
    4) Spaßeshalber habe ich mal durchgerechnet was herauskommt, wenn ich das Geld, dass ich momentan in die Versicherung stecke jährlich auf ein Konto mit 2% Verzinsung einzahlen würde. Was dabei herauskam erstaunt mich dann doch.

    Nun frage ich mich:

    • Habe ich mich irgendwo total verrechnet?
    • Kapier ich das Versicherungssystem nicht richtig?
    • Wurde ich da mal wieder übers Ohr gehauen?
    • Was mache ich mit meinem Geld und der Versicherung jetzt am Besten?


    Anzumerken ist noch, dass ich die Todesfallentschädigung hier nicht berücksichtig habe. Mir ist schon klar, dass die Versicherung ja dieses Risiko einkalkulieren muss und deshalb Rücklagen bildet- aber die oben ausgerechneten Werte erscheinen mir dann doch irgendwie seltsam.
    Ach ja- und die Leistung im Todesfall brauche ich eigentlich nicht, da ich alleinstehend bin.

    Für Einschätzungen oder Aufklärungen über den Sachverhalt bin ich sehr dankbar.
    00tetra
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  2. Avatar von Graufell
    Graufell ist offline

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    Standard AW: Sparen oder Kapital-Lebensversicherung?

    Seit 1983 darf die Kapitallebensversicherung nach einem Urteil des OLG Hamburg ungestraft als "legaler Betrug" bezeichnet werden.

    Gib mal diesen Begriff in eine Suchmaschine deiner Wahl ein.

    Die einzigen, die guten Gewinn mit diesem Produkt machen, sind der Versicherungsverkäufer und die Versicherungsgesellschaft.

    Du schaust leider in die Röhre.

    Eine Dynamik ist auch eingebaut. Noch besser. Für die Versicherungsgesellschaft. Es sind jedesmal wieder Kosten fällig, die du zu zahlen hast.

    Du wolltest für die Zukunft ansparen. Ok. Wozu aber dann eine Lebensversicherung? Bist du verheiratet, möglicherweise Alleinverdiener und hast Kinder, die es im Falle deines Todes zu versorgen gilt?

    Du erwartest doch wohl nicht eine Rendite in den ersten Jahren, oder? Erstmal musst du doch die Kosten deines Produktes abstottern. Da kommen leicht ein paar Tausend Euro zusammen.

    Entschuldige bitte, dass mein Beitrag etwas sarkastisch klingt. Aber eine Kapitallebensversicherung ist wohl das mieseste Produkt, was die Versicherungen anzubieten haben. Und völlig ungeeignet, um für die Zukunft zu sparen.

    Von einem schlichten Sparbuch hast du mehr.

  3. Avatar von pmk
    pmk ist offline

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    Standard AW: Sparen oder Kapital-Lebensversicherung?

    Hallo,

    immerhin hast du noch einen Vertrag nach altem Recht abgeschlossen, d.h. du darfst die Leistung bei Ablauf steuerfrei einheimsen. Beim Sparer ist das nicht der Fall! Renditekiller sind aber tatsächlich die Dynamik, evtuell noch monatliche Zahlweise und Unfalltodzusatzversicherung. Das lässt sich aber
    ändern. Da der Vertrag bereits länger als 5 Jahre läuft, hast du die Abschlusskosten bereits weitgehend bezahlt. Durch Kündigung jetzt würdest du einen glatten Verlust realisieren. Kapitallebensversicherungen zeichnen sich durch einen exponentiellen (wenn auch keinen exorbitanten Renditeverlauf aus. So sind sie nun mal konstruiert und das macht sie eben
    auch unflexibel - wer kann schon 30-40 Jahre in seine berufliche Zukunft blicken? Außer du bist Beamter
    Die Police zu kündigen ist sicher keine leichte Entscheidung für dich. Ich würde sie auch davon abhängig machen, ob du bei einem ertragstarken Versicherer abgeschlossen hast, den Todesfallschutz wirklich haben willst (ein Neuabschluss als RLV zu einem späteren Zeitpunkt bringt wg. des höheren Eintrittsalters auch Nachteile) und wie hoch du dein persönliches Risiko einschätzt, die Prämien irgendwann nicht mehr bedienen zu können.
    Und natürlich die Alternative - bei 2% vor Steuern sehe ich die nicht im Sparbuch

    Gruß, Peter

    Zitat Zitat von 00tetra
    Guten Tag

    Im Jahr 2004 wollte ich beginnen mir für die Zukunft etwas anzusparen. Von meiner Versicherung wurde mir damals geraten, eine Kapital-Lebensversicherung abzuschließen. Das sei das sicherste und ich würde am meisten Gewinn machen (damals war ich 19 Jahre alt und hab das einfach mal geglaubt!)

    Nun läuft diese Versicherung seit 6 Jahren. Dabei steigt der mtl. Versicherungsbeitrag jährlich um 5 %.
    Heute habe ich mich aus Langeweile einmal hingesetzt und habe etwas mit EXCEL und den Daten, die ich jährlich von der Versicherung bekomme herumgerechnet.
    Dabei konnte ich folgende erstaunliche (erschreckende) Entdeckungen machen.
    (Siehe Diagram im Dateianhang)

    1) Wenn ich die von mir bezahlten Beiträge zurückkaufen will, bekomme ich immer weniger raus, als ich bis dahin eingezahlt habe. (OK, damit komme ich noch klar)
    2) Wenn ich zwischen dem 9. und dem 26. Beitragsjahr die Zahlung einstelle- also ab dann beitragsfrei bin, dann bekomme ich nach Ablauf der Versicherungszeit MEHR als ich bis dahin eingezahlt habe. (Das kann ich mir jetzt kaum vorstellen- das müssen die Versicherer doch auch gemerkt haben)
    3) Die Auszahlung im letzten Beitragsjahr entspricht dem letzten Wert der Deckungsrückstellung. Dieser liegt aber weit unter der Summe die ich bis dahin eingezahlt habe! (Hm, das versteh ich jetzt nicht mehr. Eigentlich müsste es doch mehr sein? Mir wurde doch gesagt, dass ich Gewinn mache?)
    4) Spaßeshalber habe ich mal durchgerechnet was herauskommt, wenn ich das Geld, dass ich momentan in die Versicherung stecke jährlich auf ein Konto mit 2% Verzinsung einzahlen würde. Was dabei herauskam erstaunt mich dann doch.

    Nun frage ich mich:

    • Habe ich mich irgendwo total verrechnet?
    • Kapier ich das Versicherungssystem nicht richtig?
    • Wurde ich da mal wieder übers Ohr gehauen?
    • Was mache ich mit meinem Geld und der Versicherung jetzt am Besten?


    Anzumerken ist noch, dass ich die Todesfallentschädigung hier nicht berücksichtig habe. Mir ist schon klar, dass die Versicherung ja dieses Risiko einkalkulieren muss und deshalb Rücklagen bildet- aber die oben ausgerechneten Werte erscheinen mir dann doch irgendwie seltsam.
    Ach ja- und die Leistung im Todesfall brauche ich eigentlich nicht, da ich alleinstehend bin.

    Für Einschätzungen oder Aufklärungen über den Sachverhalt bin ich sehr dankbar.
    00tetra

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