Versicherungsdschungel, Altersvorsorge und dann wär da noch der Hausbau

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  1. Avatar von manu151186
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    Standard Versicherungsdschungel, Altersvorsorge und dann wär da noch der Hausbau

    Hallo erstmal!
    Ich bin neu hier im Forum weil mich seit geraumer Zeit einige Fragen vorallem in Bezug auf Versicherungen quälen.
    Kurz zur Vorgeschichte. Mein Onkel ist Versicherungsvertreter bei der Ergo (früher Hamburg Mannheimer). Jetzt ist es so, dass mein Onkel als ich meine Ausbildung angefangen habe sofort auf der Matte stand und mir ettliche Versicherungen aufgedrängt hat. Im guten Glauben mein Onkel würde mich doch nie übers Ohr hauen habe ich natürlich viele abgeschlossen.


    Mittlerweile besitze ich folgende Versicherungen:

    1) Rentenversicherung mit Kapitalwahlrecht (abgeschlossen am 1.11.2004, Laufzeit bis 1.11.2051, monatlicher Beitrag 33,39 Euro)
    Hier erhalte ich eine Garantierte Rente in Höhe von 121,55 Euro oder einmalig einen garantierten Geldbetrag in Höhe von 27.788,81 Euro.
    Ich habe hier bewusst das Wort Garantiert mit aufgenommen, da mir hier die Versicherung in anbetracht auf eine anfallende Überschussbeteiligung noch deutlich höhere Beträge in Aussicht stellt. Über den Wahrheitsgehalt der Überschussbeteiligung lässt sich streiten...

    2) Kapitallebensversicherung (abgeschlossen am 1.10.2001, Laufzeit bis 1.10.2046, monatlicher Beitrag 21,95 Euro)
    Hier erhalte ich am 1.10.2046 einen garantierten Betrag von 16.795 Euro + Überschussbeteiligung

    3) Risikolebensversicherung (abgeschlossen am 1.9.2003, monatlicher Beitrag 20,50 Euro)
    Bei dieser Versicherung ist eine BU-Versicherung mit enthalten, hierbei erhalte ich im Falle der Berufsunfähigkeit eine monatliche Rente von 500 Euro bis zum 01.09.2038. Diese Versicherung stört mich sehr. Zum einen habe ich nicht vor meine hinterbliebenen im Falle meines Todes abzusichern, da ich ohnehin sehr viel Barvermögen besitze (bedingt durch eine Erbschaft) und somit ohnehin für meine Familie gesorgt ist. Hierbei hab ich schon recherchiert, dass ich diese Risikolebensversicherung in eine normale Lebensversicherung umschreiben lassen kann. Der Zweite Punkt der mich stört ist die enthaltene BU-Versicherung, da ich die 500 Euro bei BU nur bis zum Jahr 2038 erhalte, und ich da erst 52 Jahre alt bin. Hier erscheint mir eine eigenständige BU-Versicherung mit einer längeren garantierten Rente sinnvoller. Die Beiträge hierzu werden sich in Grenzen halten da ich nichtraucher bin und einen Bürojob ausübe. Welche Rente sollte hier bei der BU angestrebt werden? 500? 600?. Hier tappe ich im Dunkeln. Ich finde generell diese Kombination aus Risikolebensversicherung und BU-Versicherung mehr als unglücklich, da man hier sehr schnell den Überblick verliert (das wollen ja die Versicherungsgesellschaften)

    4) Kapitallebensversicherung (abgeschlossen am 1.12.2003, Laufzeit bis 1.12.2051, monatlicher Beitrag 61 Euro)
    Hierbei handelt es sich um meine wertvollste Lebensversicherung, im Erlebensfall erhalte ich einen garantierten Betrag in Höhe von 50.742,00 Euro + Überschussbeteiligung

    Jetzt zu meinen eigentlichen Problem bzw. Gedankengang. Ich fühle mich gnadenlos überversichert. Wenn ich die ganzen Beträge aus Renten und Lebensversicherungen zusammenzähle, dann erhalte ich wenn ich alt bin sehr sehr viel Geld. Doch was nützt mir das Geld im Alter? Ich bin jetzt Jung, ich habe vor ein Haus zu bauen und dies stellt daher mein oberstes Ziel dar. Hierbei hoffe ich auf eure Hilfe. Wenn ich mir jetzt diverse versicherungen auszahlen lasse, dann erhalte ich nur grob gesagt die Hälfte der bezahlten Beiträge als Rückkaufswert weil den Rest die Versicherung einsteckt. Zweite Möglichkeit, Versicherungen beitragsfrei setzen, dann hätte ich zumindest keine Beiträge verloren und da ich die Versicherungen recht früh abgeschlossen habe müsste ich die Auszahlung später auch nicht versteuern.

    Ich stehe an dieser Stelle gewaltig auf dem Schlauch. Welche Versicherungen soll ich weiterlaufen lassen, welche beitragsfrei setzen und soll ich gar einige kündigen? Was mir auf jeden Fall missfällt ist die Risikolebensversicherung weil ich von der rein gar nichts habe, die will ich schon umschreiben lassen damit ich zumindest meine Beiträge wieder sehe. Vom Gefühl her würd ich meine niedrige Lebensversicherung Beitragsfrei setzen, die hohe Lebensversicherung weiterlaufen lassen, die Risikolebensversicherung umschreiben lassen auf eine Kapitallebensversicherung ohne BU-Versicherung. Mir eine separate BU-Versicherung irgendwo suchen. Bei der Rentenversicherung bin ich mir nicht sicher. Was sind denn schon 120 Euro Rente im Monat in 40 Jahren? Freilich sagen jetzt viele, das ist nur der garantierte Wert hierzu kommen noch überschussanteile usw. Aber hier sind die Versicherungen auch eher so, dass sie hier große Zahlen an den Kunden weitergeben und die Realität sieht dann doch ein wenig anders aus.

    Und da ich vor habe ein Haus zu bauen, stellt sich mir natürlich die Frage ob hierfür nicht vielleicht meine Versicherungen noch sinnvoll wären oder sind diese gänzlich uninteressant? Ist es sinnvoll ein Versicherungsdarlehen aufzunehmen? oder ist hier ein Bankdarlehen viel sinnvoller? Kann ich bei einer Bank wo ich ein Darlehen für den Hausbau will eine Versicherung (hier die hohe Lebensversicherung) als Sicherheit hinterlegen? Fragen über Fragen. Ich mache mir mit meinen 24 Jahren schon sehr viele Gedanken über diese Thematik und will das ganze in die richtige Richtung lenken. Und ich finde einfach gefühlsmäßig dass die Versicherungen einfach viel zu viele sind.

    Ich zähle auf euch!

  2. Avatar von EasyD
    EasyD ist offline

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    Standard AW: Versicherungsdschungel, Altersvorsorge und dann wär da noch der Hausbau

    Das sie sich hierüber Gedanken machen spricht für sie. Obwohl sie schon viele Dinge preis gegeben haben, so ist es doch nur ein Bruchteil von allem, wenn man konkrete Empfehlungen daraufhin geben sollte.

    Daher kann ich ihnen nur Tipps geben, worüber sie sich Gedanken machen sollten.

    Bei den Kapitallebens- bzw. Rentenversicherungen kommt es voll und ganz auf ihre Ziele und Wünsche im Alter an. Da sie sich Gedanken darüber machen, dass sie ein Darlehen für ihren Hausbau benötigen, wird wohl ihr Erbe nicht so hoch sein, dass etwas davon ihnen zur Rente zur Verfügung steht. Hier müsste man einmal ihr Altersvorsorge-Ziel inflationär hochrechnen und ihre kompletten Ansprüche dagegen rechnen. Steuern und Sozialversicherungsabgaben nicht zu vergessen. Meinen Erfahrungen nach sind da die rund 100 €, die sie zurzeit investieren, eher deutlich zu wenig.

    Bei der Risikolebensversicherung gebe ich ihnen Recht. Wenn sie da beispielsweise keine Familie zu versorgen haben und das auch nicht planen, dann muss man da auch nichts absichern.

    BU-Rente als eigenständiges Produkt bin ich mit ihnen auch komplett im Boot. Bei 500 € kann ich mir allerdings nicht vorstellen, dass das bedarfsgerecht ist. Da wäre die Frage, ob sie hiervon überhaupt ihre zukünftige Darlehensrate bezahlen könnten? Die Rentenhöhe sollte so dicht wie möglich an ihrem Nettoeinkommen liegen und mindestens eine Laufzeit bis zum 63.Lebensjahr haben, besser länger.

    Eine Lebensversicherung als Sicherheit bei einer Finanzierung zu hinterlegen ist möglich. Wenn sie allerdings schon durch das Erbe ein hohes Eigenkapital haben und dann auch noch entsprechend verdienen, wäre das nicht unbedingt nötig.

    Ob sie nun ihre Finanzierung bei einer Bank oder Versicherung machen, ist aus meiner Sicht vollkommen irrelevant. Das Entscheidende ist neben den Konditionen hier das Konzept.

    Ich hoffe, ich konnte ihnen ein wenig weiterhelfen.

  3. Avatar von Gerd
    Gerd ist offline

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    Standard AW: Versicherungsdschungel, Altersvorsorge und dann wär da noch der Hausbau

    Hallo
    Ich kann mich meinem Vorredner über weite Strecken nur anschließen. Bu als eigenständiges Produkt. Die Risiko in eine Lebensversicherung umwandeln bringt nichts. Das eingezahlte Geld ist weg. Es war ja nur der Risikobeitrag. Bei den anderen 3 Verträgen schreiben sie einmal von einer Rentenversicherung und 2 mal von einer Lebensversicherung. Die garantierten Erträge sind aber prozentual bei allen Verträgen gleich, das wundert mich. Bei Lebensversicherungen ist immer eine Todesfallsummme mit versichert und diese drückt dramatisch den Ertrag. Also bitte noch einmal genau hinschauen. Der 33,39 € Vertrag wurde damals staatlich gefördert. Diese Förderung gib es aber seit 2005 schon nicht mehr. In Bausch und Bogen beitragsfrei stellen will überlegt sein, da die Auszahlungen steuerfrei sind. Erst klären ob Renten- oder Lebensversicherung. Mit einem komme ich nicht klar. Heute 24 Jahre und 2001 schon eine Rentenversicherung abgeschlossen?

  4. Avatar von Rosengarten
    Rosengarten ist offline

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    Standard AW: Versicherungsdschungel, Altersvorsorge und dann wär da noch der Hausbau

    Hm, Mindestverzinsung in Abhängigkeit des Zeitpunkt Vertragsabschluss...ab 1.1.2005: Rechnungszins 2,75%,
    ab 1.1. 2000: Rechnungsztins 3,25%,

    ad 1. eff. Zins 1,58 %

    ad 2. eff. Zins 1,48 %

    ad 3. BU. Bevor du diesen Vertrag kündigst erst schauen, ob du eine eine neu BU zu akzeptablen Preisen überhaupt bekommst. Damals warst du vielleicht gesünder als heute. Es gibt Versicherungen bei denen eine RisikoLV mit Mindestversicherung (meist nur 5.000,- ) eine BU enthalten haben. Die kann sogar günstiger sein als eine reine BU. Die rücken die Vertreter natürlich nicht raus, das sie da kaum noch was verdienen - z.B. Nürnberger. Mithin stellt sich bei vielen Berufen eh die Frage ob man einen BU wirklich braucht. Nur 3 von 1000 Kunden bekommen eine solche Rente. Ein richtig gutes Geschäft für die Versicherungen und die vielen Anwälte, die meist über viele Jahre verhindern, dass eine solche Rente überhaupt gezahlt werden muß.

    ad 4. eff. Zins 1,46 %

    Worüber wollen Sie mit Ihrem Onkel noch reden ? Über die rund 3.500,- Euro Provision ? Mithin sollten sie ihrem Onkel auch ein wenig dankbar sein. Sie haben schon ein Fundament. Andere in Ihrem Alter haben meist noch nix. Sie haben schon die Kostenphase weg.

    Zur Frage ausreichend abgesichert. Das hängt von Einkommen, Vermögen, Familienstand und Erwartungen hinsichtlich Zukunft ab. Die Summen hier sumiert dürfte kaum wirklich ausreichen eine nachhaltige Absicherung in der Rentenzeit zu haben. Ob das mit solchen Produkten möglich ist, können sie nu ja selber feststellen. Nach 12 Jahren können sie aus den Verträgen raus mit Steuerfreiheit. Dazu müssen sie eine gewisse Zeit eingezahlt haben. Meine die Regel war 7 + 5 oder 8 + 4 also 7/8 Jahre zahlen und 5/4 aussetzen möglich. Fragen sie mal einen Makler.

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