Wer in diesen Tagen nach der richtigen Geld- oder Kapitalanlage sucht, hat es beim besten Willen nicht einfach. Das Jahr 2011 war bisher die reinste Berg- und Talfahrt in der Finanzwelt. Man denke nur an den zeitweiligen Goldboom, an den tiefen Fall der Aktien und Währungen und den Streit über eine mögliche Einführung der Eurobonds. CEO beim Wealth Management der UBS, Jürg Zeltner, hält die korrekte Investition auch zu nicht-Krisenzeiten schon für eine heikle Angelegenheit: „Die Zahl der Anlage- und Investitionsmöglichkeiten ist bereits heute fast unüberschaubar geworden und wächst täglich an Zahl und Produktvarianten. Gleichzeitig müssen Investitions - und Anlageentscheidungen immer schneller und zeitgleich zu den jeweiligen Marktzeiten getroffen werden, und das vor dem Hintergrund einer weltweiten Verkettung von Informationen, Ereignissen und Märkten.“ Wie soll man sich dann erst zu krisenreichen Zeiten für die geeignete Investition entscheiden können?
Eine Anlagemöglichkeit hat in diesem Jahr ebenfalls einen ganz neuen Boom erleben dürfen. Die Rede ist von Immobilien. Der Run auf Häuser und Wohnungen in den Städten nahm gar kein Ende im vergangenen Sommer, was natürlich auch dazu führte, dass der Preis massiv in die Höhe getrieben wurde und dem Markt bald eine Überhitzung drohte. Die Lage hat sich auch in den Herbst hinein nicht wirklich entspannt. Experten warnen vor einer zu hohen Nachfrage und Häuser in Städten wie Hamburg, Frankfurt, München und Berlin sind so gut wie gar nicht mehr bezahlbar. Das trifft natürlich vor allem die Personen, die wirklich an der Wohnung oder dem Haus direkt interessiert sind und dies nicht nur als Geldanlage nutzen wollen. Für sie wird es zu einer unmöglichen Mission, sich ein Eigenheim zu suchen.
Profitieren wiederum können von der Situation natürlich die Makler. Bei ihnen brummt das Geschäft. Besonders in Berlin boomt der Verkauf von Häusern. Die Verkaufszahlen für Wohn- und Geschäftshäuser sind hier im ersten Halbjahr 2011 um beinahe ein Drittel gestiegen. In Hamburg nahmen die Zahlen um 19 Prozent zu, in Stuttgart um 11 Prozent. Auch Privateinleger können, wenn sie über ein stattliches Einkommen verfügen, bei dem Run auf die Häuser mitmischen.