2007; Wie geht es im Jahr 2007 weiter an der Börse
Also, dann fange ich gleich mal an und gebe mal meine Einschätzung bekannt:
Börsen 2007
Ich glaube da muss man nicht Wahrsager sein, die Börsen werden nach unten korrigieren, so weit sie es nicht schon im Nov./Dez.2006 gemacht haben. Allerdings nicht zu dramatisch. 5% - 10% liegen aber schon drin.
Die Börse wird sich aber auch im 2007 wieder erholen und eher seitwärts tendieren. 2007 wird kein sehr gutes Börsenjahr geben aber auch nicht ein ganz schwaches. Mit gezieltem Trading können sicher einige Schnäppchen ins Körbchen gelegt werden.
Zinsen 2007
Die Kurz- und Langfristzinsen werden sich 2007 stabilisieren und tendenziell eher zurückkommen. Die kurzfristigen Zinsen (Libor-hypotheken) bleiben tief oder gehen eher zurück. Die langfristigen Zinsen (Hypotheken) werden sich eher vielleich anfänglich noch etwas verteuern, gehen aber im laufe des Jahres wieder zurück.
Obligationen
Weiterhin eher kurzfristige Laufzeiten wählen oder Festgeldanlagen für Geld das man kursfristig parkieren will. Ist immer noch besser als auf dem Sparkonto.
Rohstoffe
Boom dürfte vorbei sein. Gesuchte Rohstoffe (Uran) könnten noch steigen.
Edelmetalle
Ob Gold und Silber weiter steigen wird stark von der Inflation und den geopolitischen Krisen des Jahres 2007 abhängen. Die Vorräte von Gold und Silber sollen höher sein als der Bedarf im Jahr 2007. Also sind von der wirklichen Verbrauchernachfrage keine grossen Impulse zu erwarten.
Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass wie jedes Jahr der Ausblick auf das neue Jahr nicht einfach ist. Aber ein Plan und eine Strategiegrundlage muss man ja haben. Was aber nicht heisst, dass diese zu gegebenem Anlass nicht geändert werden darf.
Wer aber am 31.12.2007 im Vergleich zum 01.01.2007 10 % mehr "Mehrwert" im Depot hat, hat es vermutlich nicht schlecht gemacht.
Ich nehm vom 2006 eine weitere Erfahrung mit. Zu schnell hab ich mein Depot wieder gefüllt im Januar 2006, zum Teil unglücklich auf hohem Niveau, mit der Erwartung bis April steigt alles was unterbewertet war wieder an, bevor das Saison Signal Mai dann die Trendwende herleitet. Musste dann nachkaufen und unnötig noch mehr Kapital binden.
Für 2007 werde ich etwas vorsichtiger sein, eine gute "Kriegskasse" könnte sich nach einer 10%iger Korrektur lohnen....
2007 wird wieder ein tolles Jahr werden, mit Angst, Unsicherheit, Hoffnung, einfach allem was des aktiven Investors Herz erfreut.
Klar ist für mich, dass der lange lineare Anstieg für die meisten Aktien enden wird. Dies hat den Vorteil, dass man auch mal wieder etwas verkaufen kann. Das war ja in vielen Titeln ein Fehler in den letzten Jahren.
Der Punkt ist jedoch nicht wie 2007 wird, sondern was der Einzelne aus 2007 macht. Kaufen und liegen lassen, das wird wohl vorbei sein. Aktives, weitsichtiges, besonnenes - und oft schnelles - Handeln sind angesagt. Trends müssen erkannt werden. Wir haben doch die meisten Trends verschlafen. Und jetzt Poker? Nanotech? Rohstoffe? Verstädterung in China? Informations- und Unterhaltungsindustrie? Gesundheitswesen? Medtech?
Die klassischen Bewertungsinstrumente werden 2007 ihre Gültigkeit behalten, ergänzt durch das sich einbürgernde +/- 25% irrationale Moment.
Einige Aktien - rein spontan und nicht abschliessend - mit denen ich 2007 mit total unterschiedlichen Strategien - die eine oder andere Gewinnchance sehe:
Aber nicht mit kaufen / halten. Einige sollte man demnächst abstossen, andere später, andere dann kaufen, andere wann? Wie im Garten: mal hat dieses Gemüse Saison, mal jenes. Auch nächstes Jahr wird geerntet was nach dem Schädlingsbefall übrig bleibt.
Volatilität wird das Thema / die Chance sein.
Je nach Risikoneigung / Renditeziele kann man ja mit kaufen / verkaufen, Kernposition halten und zukaufen / verkaufen etc. agieren. Konzeptionell oder bauchig?
Wer etwas Zeit aufbringen kann, für den wird 2007 spannend, lehrreich, lukrativ...
2007 wir weder besser noch schlechter als andere Jahre werden. Nur fliegen die Tauben nicht mehr ganz durchgebraten ins Maul. Man muss / kann den Finish wieder selber machen.
...auf Sicht von 3-4 Monaten haben wir in guten Werten noch sehr gute Chancen auf Kurssteigerungen von 20-30%, gerade weil der Oelkurs nicht mehr gross steigen sollte und auch an der Zinsfront sich eine Trendwende abzeichnet. ....
...danach sehen wir dann weiter .....
Also - auf geht's - sucht die Rosinen :lol:
Zitat von Springer
Ich nehm vom 2006 eine weitere Erfahrung mit. Zu schnell hab ich mein Depot wieder gefüllt im Januar 2006, zum Teil unglücklich auf hohem Niveau, mit der Erwartung bis April steigt alles was unterbewertet war wieder an, bevor das Saison Signal Mai dann die Trendwende herleitet. Musste dann nachkaufen und unnötig noch mehr Kapital binden.
Für 2007 werde ich etwas vorsichtiger sein, eine gute "Kriegskasse" könnte sich nach einer 10%iger Korrektur lohnen....
...auf Sicht von 3-4 Monaten haben wir in guten Werten noch sehr gute Chancen auf Kurssteigerungen von 20-30%
Den Grossteil dieser guten Rosinen scheine ich wieder mal nicht zu kennen. Ist schon ein Fluch als Blinder durch die Welt wandeln zu müssen unter all den Sehenden.
Einige Aktien - rein spontan und nicht abschliessend - mit denen ich 2007 mit total unterschiedlichen Strategien - die eine oder andere Gewinnchance sehe:
Ich finde du hast es hier auf einer der wichtigsten Punkte gebracht. Unterschiedliche Strategien für unterschiedeliche Titel bzw. Märkte. Von kurzen gelegenheitstrends Trades bis langfrist Investment. Ich werde ein sehr unterschiedliches Portfolio fahren, und je nach Titel anders vorgehen. Ich denke man ist dadurch keineswegs "unseriöser", als solche Investoren die "nur" eine Strategie fahren (nicht abwertend gemeint), oder immer strikt nach den gleichen Prinzipien (z.B Dividendestrategie, Momentum etc.). Ich "breche" gelegentlich auch mal Regeln und investiere dort wo andere zurückschrecken.
Der China Markt wird wohl auch im 2007 ein Thema bleiben, den die schrauben jährlich das BIP hoch.
Persönlich möchte ich noch mehr Erfahrungen mit antizyklischen Investments machen, vielleicht hat's ja einige User die da schon Profi's sind und Tipps zu vergeben haben?
Den Grossteil dieser guten Rosinen scheine ich wieder mal nicht zu kennen. Ist schon ein Fluch als Blinder durch die Welt wandeln zu müssen unter all den Sehenden.
...und dabei hat Dein Avatar so schöne grosse Augen hehe
aber mach Dir nichts draus, der Hans spielt halt in einer anderen Liga
Ich gehe davon aus, dass sich die Börsen in den nächsten 1 - 3 Wochen weiter nach unten orientieren werden. Das dürfte aber in geordneten "Bahnen" ablaufen. Aber so +/- 5 % dürften es schon werden.
Vor Weihnachten bis Ende 2006 dürfte es sich beruhigen und die Depots
der Grossanleger werden noch mit aussichtsreichen Aktien ergänzt. Solide, sicher Werte dürften gesucht sein.
Für 2007 denke ich, dass man etwas zu optimistisch ist. Die Gewinne der Unternehmungen werden zwar weiterhin gut sein, aber davon werden leider nur die wenigsten Menschen profitieren können. Es wäre eben auch wichtig dass die Konsumenten "das Geld" hätten damit die Unter-nehmungen laufen! Aber ohne Geld kein Konsum. Jedenfalls keine Steigerung. Und sobald bei den Konsumenten Angst aufkommt, wird ihr Konsumverhalten zurückhaltender.
Auch die Zahlen von letzter Woche aus Amerika deuten eher auch einen
Abschwung (Einkaufmangerindex) hin. Entgegen den Erwartungen haben auch die Oelpreise wieder angezogen. Auch die Machtspiele um den Einfluss im Nahen Osten (Libanon, Syrien, Iran, Irak, Palästinänser, Arabische Liga, USA) tragen auch nichts bei für eine Entspannung am Oelmarkt.
Auch der "Kampf" um begehrte Rohstoffe werden bald ihre Spuren hinterlassen. In einer TV-Sendung habe ich gestern gesehen, dass z.B. sich China in Chile 50% der Kupferproduktion auf viele Jahre hinaus gesichert hat. Chile (ich glaube es ist Chile) hat weltweit die grössten Kupfervorkommen. Der weltweite Einfluss von China wird in den nächsten Jahren noch viele Probleme für die westliche Welt und für die jetzt noch führenden Wirtschaftsnationen bringen. Jetzt machen wir China noch stark, aber bald müssen wir nach deren Pfeife tanzen. Ganz entscheidend ich auch dass der Westen die Mentalitäten der Menschen in Asien total unterschätzt. Es erscheint mir ganz klar, dass China mit den vielen Menschen die Weltherrschaft anstrebt bzw. anstreben muss und das in einigen Jahren auch schaffen wird. Da wird es noch ein grosses Umdenken in der westlichen Welt brauchen.
Ich denke immer mehr, dass wir im nächsten Jahr eine eher flach verlaufende Börse erleben werden. Keinen Höhenflug aber auch keine grosse Talfahrt. Das viele Kapital das angelegt werden muss wird dazu beitragen.
ich würde konjunktursensitive titel vorerst meiden. bei einem abschächenden wirtschaftswachstum steigen automatisch die risikoprämien. plötzlich erscheinen dann aktien nicht mehr günstig.
Nachdenkliches Statment von CH-Nationalbankpräsident Roth:
Bin froh, dass das teils naiv euphorische Gelaber vieler Medienschnorri
durch das wertvolle Statement von Herrn Roth für 2007 relativiert werden sollte.
Kopiert:
11:26 SNB/Roth: Steigender Risikoappetit ist beunruhigend
Zürich (AWP) - SNB-Direktoriumspräsident Jean-Pierre Roth warnt die Finanzmärkte davor, einen zu grossen Risikoappetit zu entwickeln. Er beobachte einige der jüngsten Entwicklungen auf den Finanzmärkten mit wachsendem Unwohlsein, sagte Roth am Freitag in seinem Referat anlässlich des Jahrestreffens der International Business Academy an der Universität Freiburg.
Der zuletzt starke Anstieg der Preise für Vermögenswerte, die geringe Volatilität an vielen Märkten und die tiefen Credit Spreads belegten eine beispiellose Zuversicht der Investoren in die Zukunft, gepaart mit einem grossen Appetit auf Risiken aller Art.
Roth kann sich jedoch nur schwer vorstellen, das sich die Weltwirtschaft in einer Phase beschleunigender und anhaltender Prosperität befindet. Zwar habe die Globalisierung zu einer sichereren und stabileren Welt geführt, doch dieses Gefühl könne auch zu Selbstgefälligkeit verleiten, warnte Roth. Denn von der völligen Abwesenheit von Risiken auszugehen, sei falsch.
Die Stabilität des Finanzsektors habe zuletzt die - wenn auch verringerte - Gefahr von Finanzmarktkrisen in den Hintergrund treten lassen. Vor allem das Ausmass der potenziellen Krisen habe aber deutlich zugenommen, gab der SNB-Chef zu bedenken. Darum gelte es wachsam zu bleiben, sagte Roth abschliessend.
Was die Prognosen betrifft halte ich mich lieber an folgenden Spruch.
Quelle: FuW.
"Wer weiss, dass er nichts weiss, weiss schon etwas.
Wüsste er wirklich nichts, wüsste er nämlich nicht, dass er nichts weiss" :lol:
Wenn der "Roth" etwas sagt glaubt man es! Wenn der Karat aber warnt,
ist er der ewige Pessimist.
Interessant
Heute kann ich jedem noch einen Artikel in der Aargauer Zeitung empfehlen. Es handelt sich um ein Interview mit Andrew Mwenda, Oekonom und ehemaliger Berater der Weltbank und Chef der ugandischen "Daily Monitor"!
Seine Aussage: " Hört bitte auf, uns zu helfen"! Damit meint er die weltweite Entwicklungshilfe für Afrika. Diese verhindere nur die Entwicklung in Afrika und halte die korrupten Regierung an der Macht. Er sagt eigentlich genau das was ich schon seit Jahren denke. Viele andere "Beteiligte" dieser Entwicklungshilfe sehen das sicher genau so. Aber viele denken auch, lieber korrupte Regierungen und es ist mehr oder weniger Ruhe, als massive Veränderung voranzutreiben. Viele Pfründe würden austrocknen und so werden wohl weiterhin Arme arm und Reiche reich bleiben.
Also jeder Franken der planlos nach Afrika fliesst und nicht direkt unter persönlicher Überwachung in Projekte für die Bevölkerung fliesst ist sinnlos ausgegeben und verhindert, dass sich Afrika sich entwickeln kann.
So, es gäbe noch viel zu schreiben. Lest den Artikel in der Aargauer Zeitung. Ich muss mich jetzt bereit machem zum Walking! Obwohl das Wetter nicht gerade so anmächelig aussieht. Aber das stärkt den Durchhaltewillen. Was ja auch an der Börse wichtig ist!
Wenn der "Roth" etwas sagt glaubt man es! Wenn der Karat aber warnt,
ist er der ewige Pessimist.
Ich sehe da keinen Widerspruch. Die Aussage von "Roth" ist glaubwürdig, diejenigen von "Karat" meist etwas pessimistischer als der Forumskonsensus. "Karat" ist in meinen Augen auch sehr glaubwürdig, und zum Pessimissmus neigend. :wink:
Es ist schon richtig Gefahren zu erkennen und zu benennen. Aber man darf sich dann nicht in's Schneckenhaus zurückziehen. Da gilt es neue Chancen zu suchen. Mit dem reinen Absichern des Vorhandenen verfällt man gerne in die Bewahrermentalität weiter Kreise in der Schweiz, welche schlussendlich der Anfang vom Abstieg ist.
[Es ist schon richtig Gefahren zu erkennen und zu benennen. Aber man darf sich dann nicht in's Schneckenhaus zurückziehen. Da gilt es neue Chancen zu suchen. Mit dem reinen Absichern des Vorhandenen verfällt man gerne in die Bewahrermentalität weiter Kreise in der Schweiz, welche schlussendlich der Anfang vom Abstieg ist.
Hallo Beat,
Sehr schöne Analyse. Kann ich glattweg unterschreiben. :lol:
Möchte noch beifügen, dass dies auch sehr oft eine Alterserscheinung ist.:
Je älter desto ängstlicher oder vorsichtiger. Erkenne diese Schwäche auch bei mir. Aber: Eine erkannte Gefahr ist nur noch eine halbe Gefahr... :wink:
Gruss Rich