ROHSTOFFE WISSEN

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    Standard ROHSTOFFE WISSEN

    Rohstoffe


    unterliegen wie alle anderen Anlagen auch Preisschwankungen. Diese Schwankungen sind abhängig von den vorhandenen Kapazitäten und der aktuellen industriellen Nachfrage. Die mögliche Preissteigerung, verursacht durch einen dieser Faktoren, ist demzufolge der potenzielle Ertrag einer Anlage in Rohstoffe.

    China hat einen rasant wachsenden Bedarf an Rohstoffen. Die erschlossenen Rohstoffvorkommen können - obwohl China zu den größten Ländern der Erde gehört - nicht mehr mit dem stetig steigenden Rohstoffbedarf und der wirtschaftlichen Dynamik Schritt halten. China verzeichnet vor allem Defizite bei Basismetallen, wie Kupfer oder Aluminium und bei der Energieversorgung.

    Um den langfristigen Rohstoffbedarf zu decken, wurde deshalb in letzter Zeit eine Vielzahl von Lieferverträgen mit verschiedenen Staaten geschlossen. Durch die anhaltend hohe Dynamik der Wirtschaft und eine Fülle von Infrastrukturprojekten steigt China zu einem der größten Rohstoffimporteure auf. Diese kurzfristig erhöhte Nachfrage stößt auf ein in den letzten Jahren kaum aufgebautes Angebot.

    Der CRB Index ist der älteste Rohstoffindex und ist auch heute noch weit verbreitet. CRB steht dabei für Commodity Research Bureau. Seit seiner ersten Berechnung im Jahr 1957 wurde der Index im Laufe der Zeit mehrfach umgestaltet. Das Indexkonzept wurde erst mit der zehnten Revision des Index im Mai 2005, mit der eine Umbenennung in Reuters/Jeffries CRB Index ("RJ/CRB") einherging, grundlegend geändert. Der Index umfasst derzeit 19 Rohstoff-Futureskontrakte.

    Rohstoffe werden im Kassamarkt oder als Derivate (Forwards, Futures) an einer oder auch an mehreren Rohstoffbörsen gehandelt. Dabei gibt es Börsen, die sich auf nur eine Rohstoffgruppe spezialisiert haben (z.B. die London Metal Exchange für Basismetalle), und andere, an denen mehrere Produktgruppen, wie z.B. Metalle und Getreide, gehandelt werden (so am Chicago Board of Trade).

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    GOLD


    Schon im Altertum faszinierte Gold die Menschen und es wurde geschätzt wegen seiner Seltenheit, Dauerhaftigkeit und Schönheit. Wie Archäologen erforscht haben, wurde Gold bereits 2000 v. Chr. in ägypten gefördert. König Krösus ließ die ersten Goldmünzen im 6. Jahrhundert v. Chr. herstellen. Die Römer brachten ihre ersten Goldmünzen 50 v. Chr. heraus.

    Gold ist ein Edelmetall, das selten in Reinform vorkommt, sondern meist in Form von Legierungen. Es verfügt über eine hohe Dichte und wird durch Luft, Feuchtigkeit, Hitze und den meisten Lösungsmitteln nicht angegriffen. Gold lässt sich gut verarbeiten und verfügt über hervorragende Leitfähigkeit für Elektrizität und Wärme. Diese Eigenschaften machen das gelbe Edelmetall zu einem wichtigen Rohstoff für die Industrie. Der wichtigste Einsatzbereich ist die Elektroindustrie. Ein anderer wichtiger Bereich, in dem Gold schon seit 3000 Jahren verwendet wird, ist die Zahntechnik. Die mit großem Abstand wichtigste Branche in der Gold verarbeitet wird ist mit 75 % jedoch die Schmuckindustrie.

    Auf allen Kontinenten wird Gold gefördert, mit Ausnahme der Antarktis (dort ist Bergbau verboten) Südafrika ist mit 16 % Marktanteil der Hauptproduzent. Weitere Vorkommen sind in den USA (v. a. Nevada) mit 12 %, in Australien mit 11 %, Russland mit 6,2 % und Kanada mit 5,8 % Marktanteil. 2003 lag die Minenproduktion bei 2593 Tonnen. Aus dem Recycling-Prozess kamen weitere 943 Tonnen. Das Gesamtangebot daraus ergab 3536 Tonnen. Gold hält praktisch ewig und taucht in der einen oder anderen Form immer wieder auf. Da immer tiefer gegraben werden muss, um auf neue Goldvorkommen zu stoßen, steigen die Kosten für die Goldförderung. Die Basis für den Goldpreis sind die Förderkosten. ältere Minen, die besonders hohe Kosten aufweisen, müssen geschlossen werden, sobald der Goldpreis zurückgeht. Dadurch wiederum verringern sich die Fördermengen. Zu Kapitalanlagezwecken lagert etwa 15 % der Jahresproduktion in Form von Goldmünzen und -barren in Tresoren. Seit Jahren besteht bei Gold ein Nachfrageüberhang. Zunehmend wird diese Lücke durch den Verkauf von Zentralbankgold geschlossen; ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage wäre heute ohne die enormen Goldbestände der Zentralbanken undenkbar.

    Der Kongress der Vereinigten Staaten entschied 1792 das ausgegebene Papiergeld durch Gold und Silber zu decken. Gold erhielt damit eine formale Rolle als Währung. Bei der Zentralbank konnte jeder Bürger sein Papiergeld gegen Gold und Silber eintauschen. 1971 hob Präsident Richard Nixon den Goldstandard auf. Der Zusammenbruch des Abkommens von Bretton Woods war die Folge. Die Preise von Gold und die Wechselkurse bewegen sich seitdem - zumindest in der Theorie - unabhängig voneinander. Deshalb haben die noch bestehenden beträchtlichen Goldreserven der Zentralbanken heute keine Bedeutung mehr. Allenfalls geben sie dem Staatsbürger ein (allerdings unerklärliches) Gefühl der Sicherheit. In den Tresoren der Zentralbanken lagern weltweit über 30 000 t Gold. Die Federal Reserve Bank hält den größten Anteil daran (ca. 26 %), gefolgt von der Deutschen Bundesbank (ca. 11 %) und der Banque de France (9,7 %). Legt man einen Goldkurs von 400 USD/Unze zugrunde, verfügt Deutschland über Gold im Wert von 44,8 Mrd. USD. Die geringe Bedeutung des Goldes als Deckung der Währung wird jedoch deutlich, wenn man bedenkt, dass allein die Neuverschuldung fürs nächste Jahr in etwa diesem Betrag entspricht.

    Die weltweiten Goldvorräte sind zurzeit so hoch wie noch nie in der Weltgeschichte. Gold ist - im Gegensatz zu anderen Rohstoffen die verbraucht werden - praktisch unzerstörbar. Der Preis für eine Feinunze Gold überwand im Januar 2006 die Marke von 560 USD und markierte damit den höchsten Stand seit 25 Jahren. Der Goldpreis verdoppelte sich damit innerhalb von vier Jahren. Die weltweiten, noch im Boden lagernden Goldreserven schätzt man auf 100.000 Tonnen, wovon etwa die Hälfte in Südafrika vermutet wird. Gold korreliert zumeist negativ zum US-Dollar: Fällt also der Dollar, steigt oftmals das Gold. Nach wie vor ist Gold aufgrund seiner Einzigartigkeit und seines Wertes eine beliebte Absicherung gegen Vermögensverfall in Zeiten von Inflation oder Krieg.

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Gold:

    New York Mercantile Exchange (COMEX)
    Chicago Board of Trade
    Tokyo Commodity Exchange

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    SILBER


    Silber konnte im Altertum noch direkt an der Erdoberfläche oder in sehr geringer Tiefe gefunden werden. Das Edelmetall wird schon seit 5000 v. Chr. von Menschen verarbeitet. Um 600 v. Chr. stieg seine Bedeutung, als die Griechen die ersten Silbermünzen herstellten. Hinsichtlich dieser Nutzung als Geldmetall hatte Silber bis ins 20. Jahrhundert hinein größere Bedeutung als Gold. Der Kongress der Vereinigten Staaten entschied 1792, das ausgegebene Geld durch Gold und Silber zu decken. Der zu dieser Zeit eingeführte Silberdollar wurde noch bis 1965 hergestellt. Gegenwärtig sind nur noch in Mexiko Silbermünzen im Umlauf.

    Silber überflügelt alle anderen Metalle in punkto Helligkeit der Farbe, Polierfähigkeit und Reflexionsvermögen. Das weiße Metall hat zudem die höchste Leitfähigkeit aller Metalle für Elektrizität und Wärme. Es ist leicht zu verarbeiten und reagiert nur mit einigen wenigen chemischen Substanzen. Da Silber in Reinform zu weich ist, wird es als Legierung mit Kupfer verwendet. Unter der in der Schmuckindustrie verwendeten Bezeichnung "Sterling Silber" ist eine Legierung mit einem Silberanteil von mindestens 92,5 % (d. h. 925) und Kupfer gemeint. Kupfer benutzt man, da es die Farbe des Silbers nicht verändert.

    Reines Silber (so genanntes gediegenes Silber) ist in der Natur noch rarer als Gold. Silber wird daher verstärkt bei der Förderung von Basismetallen gewonnen. Silbererze sind häufig mit Bleierzen vermischt. In den USA fällt etwa 50 % der Silberminenproduktion als Nebenprodukt von Kupfer, Blei und Zink an. Dieser Trend dürfte sich in Zukunft noch verstärken. Jährlich gewinnt man beinahe 20.000 Tonnen.

    Größter Silberproduzent ist Mexiko mit 15 % Marktanteil vor Peru (14 %), Australien (12 %), China und den USA (je 11 %). Etwa 25 % der Silberproduktion stammt aus dem Recycling von silberhaltigem Schrott. In den letzten Jahren nahm diese Quote beständig zu.

    43 % der Weltproduktion werden in der Industrie verarbeitet. Da Bakterien und Keime auf einer Silberoberfläche nicht überleben können, wird Silber in der Lebensmitteltechnik, der chemischen Industrie und der Pharmazie eingesetzt. Auch in der Elektrotechnik, beispielsweise bei der Batterieherstellung, findet Silber Anwendung. Der Anteil der Herstellung von Schmuck- und Silberwaren (z. B. Besteck) beläuft sich auf 30 %. Dieser Bereich bleibt verhältnismäßig konstant.

    Die Fototechnik ist mit 22 % drittwichtigster Abnehmer. Sie wird allerdings aufgrund der Verdrängung herkömmlicher Fotoapparate durch Digitalkameras immer weniger wichtig. In die Herstellung von Münzen und Medaillen schließlich fließen ungefähr 4 % der Silberproduktion.

    Schon seit vielen Jahren übertrifft die Nachfrage nach Silber das Angebot. Der Silberpreis befindet sich daher in einem stabilen Aufwärtstrend, zumal auch die Reserven diverser Börsen und Staaten fast vollständig verbraucht sind. Erfolgreiche Investoren wie Warren Buffet und George Soros sollen in Silber und Silberaktien investiert sein.

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Silber:

    New York Mercantile Exchange (COMEX)
    Chicago Board of Trade
    London Bullion Market
    Tokyo Commodity Exchange

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    PALLADIUM


    1803 entdeckte William Hyde Wollaston das Palladium und benannte es nach dem kurz zuvor entdeckten Asteroiden Pallas, den man seinerseits nach der griechischen Göttin Pallas Athene benannt hatte. Das silberweiß glänzende Palladium zählt zu den vier Edelmetallen und ist ein Metall der Platingruppe. Es besitzt eine etwas höhere Härte als Platin. Bei Raumtemperatur kann Palladium bis zum 850-fachen seines Volumens an Wasserstoff aufnehmen. Palladium ist ein sehr seltenes Element, kommt aber noch etwas häufiger vor als Gold und Platin. Vielfach wird Palladium als "das günstigere Platin" bezeichnet, da beide Edelmetalle einige Ähnlichkeiten bezüglich ihrer chemischen Eigenschaften zeigen.

    Palladium fällt vor allem bei der Förderung anderer Metalle als Nebenprodukt an, so etwa in Südafrika bei der Platin-, in Russland und Kanada bei der Nickelförderung. Daher setzt sich die Gewinnung von Palladium trotz bestehenden Überangebots und niedriger Preise weiter fort.

    Die wichtigsten Produzenten des weltweiten Angebots von jährlich etwa 220 Tonnen sind Russland mit einem Anteil von 46 %, Südafrika mit 36 % und die USA mit 8 %.

    Palladium wird vor allem in der Autoindustrie verwendet (50 %), speziell bei der Herstellung von Katalysatoren für Fahrzeuge. Während in Europa die Nachfrage unter Berücksichtigung der Rückgewinnung von 2003 auf 2004 um elf Prozent auf 32 Tonnen sank, da in Europa bei neuen Fahrzeugen in wachsendem Maße die Dieseltechnologie zum Einsatz kommt und die Katalysator-Technologie für Palladium noch nicht die Marktreife erreicht hat, stieg sie in den USA um 10,5 Prozent auf 32,5 Tonnen und in Japan um acht Prozent auf 17,3 Tonnen. Mit der neuen Euro-Norm V aber müssen die Abgase, um den Gehalt an Schadstoffen weiter zu verringern, bei sehr hohen Temperaturen verbrannt werden. Da Palladium bei Temperaturen bis 950°C verwendet werden kann und Platin nur bis 650°C, dürfte die Nachfrage nach Palladium dann stark ansteigen. Palladium wird auch als Elektrodenmaterial in Brennstoffzellen eingesetzt und soll als Speichermaterial für Wasserstoff im zukünftigen Wasserstoffauto dienen.

    In der Elektrotechnik werden weitere 15 %, in der Zahntechnik 14 % verarbeitet. In der Schmuckindustrie (12 %) wird Palladium zur Herstellung von Weißgold eingesetzt. Die Legierung wird vor allem in Asien gerne in Ringen und Schmuckstücken verwendet. Ein weiterer Abnehmer ist der Bereich Chemie (6 %).

    Die Nachfrage nach Palladium als Substitut steigt verstärkt bei Knappheit von Platin und den damit verbundenen höheren Preisen. Bis zur Jahrtausendwende verliefen die Kursverläufe von Platin und Palladium beinahe parallel. Palladium startete ein Aufwärtsbewegung, nachdem über Lieferschwierigkeiten in Russland spekuliert wurde, und konnte seinen Kurs von Mitte 1999 bis Anfang 2001 mehr als verdreifachen. Nachdem die Blase geplatzt war, verlor der Palladiumpreis während der darauf folgenden Korrektur um ca. 70 %. Seitdem verlaufen die Preise von Platin und Palladium unabhängig voneinander.

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Palladium:

    New York Mercantile Exchange (Bereich COMEX)
    London Platinum and Palladium Market (LPPM)
    Tokyo Commodity Exchange

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    PLATIN


    Aus dem spanischen Wort für Silber "platina" aufgrund der weißlich-grauen Farbe leitet sich die Herkunft des Namens des Edelmetalls Platin ab. Vergleicht man sie mit Gold und Silber, ist die Geschichte des Platin noch eine ziemlich kurze, denn erst 1856 gelang es dem deutschen Chemiker und Apotheker Wilhelm Carl Heraeus, das Platin in einer Knallgasflamme zu schmelzen und dadurch einer verbesserten Verwendbarkeit entgegenzuführen.

    Platin ist ein sehr seltenes Metall, weist einen hohen Siedepunkt auf, lässt sich leicht verformen und besitzt eine sehr gute elektrische Leitfähigkeit. Platin verfügt ebenso über eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Luft, Wasser und bestimmten Säuren. In der Legierung mit einem anderem Metall aus der Platingruppe, dem Iridium, entsteht eine sehr temperaturbeständige und harte Struktur. Das Pariser Urmeter und das Prototyp-Kilogramm bestehen daher aus einer solchen Platin-Iridium-Legierung.

    Bei Preisen über 1.000 Dollar pro Feinunze gilt Platin mit Abstand als das teuerste der vier Edelmetalle, was in den weltweit beschränkten Vorkommen und den verhältnismäßig aufwendigen Methoden zur Förderung begründet liegt. Man braucht zehn Tonnen Erz und einen 5-monatigen Veredelungsprozess, um eine Unze Platin mit 95 % Reinheitsgehalt, dem handelsüblichen Standard in Europa und den USA zu erhalten.

    Wichtigster Platinproduzent ist Südafrika mit einem Marktanteil von 74,8 %. Der im Nordosten Südafrikas gelegene Bushfeld-Komplex ist ein 66000 Quadratkilometer großes Gebiet, in dem die weltgrößten Reserven an Platin liegen. Hier fördern auch die beiden wichtigsten Platinproduzenten der Welt, die Anglo Platinum und die Impala Platinum. Der zweite bedeutende Produzent ist Russland mit 16,8 % Marktanteil. Hier beherrscht vor allem der russische Minenkonzern Norilsk Nickel den Markt. Die verbleibenden Marktanteile der Platinproduktion teilen sich Kanada, die USA und die übrige Welt. Reine Platinbergwerke gibt es vor allem in Südafrika, ansonsten fällt Platin hauptsächlich als Nebenprodukt bei der Förderung von Buntmetallen an. Nur etwa 15 % der Jahresproduktion stammen aus dem Recycling von platinhaltigem Schrott.

    Die Nachfrage nach Platin übertrifft schon seit vielen Jahren die Fördermenge und konnte nur durch den verstärkten Abbau russischer Lager befriedigt werden.

    In der Automobilindustrie wird der größte Anteil der Platinproduktion (43 %) für die Herstellung von Katalysatoren verwendet. Der zweite bedeutende ist die Schmuckindustrie mit 34 %. Die verbleibenden Anteile verteilen sich auf chemische Industrie, High-Tech-Bereich (Herstellung von Computerfestplatten) und die Glasherstellung. Obendrein setzt man Platin überall dort ein, wo Stoffe gefragt sind, die nicht korrodieren dürfen: z. B. in der Medizin, Elektrotechnik und Petrochemie. Mit einem Anteil von 0,1 % ist die Produktion von Brennstoffzellen noch relativ unwichtig für den Verbrauch von Platin. Bis 2015 jedoch soll der Bereich 10 % der Platinproduktion abnehmen.

    In Bezug auf Leitfähigkeit, Verarbeitung und Wirkung mit anderen chemischen Substanzen besitzen Platin und Palladium sehr ähnliche Eigenschaften. Bei Platinknappheit und den damit einhergehenden hohen Preisen kann die Industrie Platin durch das günstigere Palladium ersetzen. Einzige Ausnahme: die Schmuckindustrie.

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Platin:

    New York Mercantile Exchange (Bereich COMEX)
    Chicago Board of Trade
    London Platinum and Palladium Market (LPPM)
    Tokyo Commodity Exchange

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    ALUMINIUM


    Der Name Aluminium leitet sich vom lateinischen "alumen" (Alaun) ab. Nach Sauerstoff und Silicium steht das Metall in der Elementhäufigkeit an dritter Stelle. Dem deutschen Chemiker Friedrich Wöhler gelang die Herstellung von reinem Aluminium in Pulverform 1827. Der Preis von Aluminium war zu jener Zeit höher als der von Gold. In der heute bekannten Form wird Aluminium erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts verarbeitet. Davor war die Isolation von Aluminium aus Bauxit zu teuer. Erst mit der Entwicklung eines neuen Verfahrens begann der Siegeszug des hellen Metalls. Neben der Primärgewinnung von Aluminium aus Bauxit ist das Recycling zu einem wichtigen Lieferanten für die Schmelzereien geworden. Die Wiederverwertung von Getränkedosen macht dabei den größten Anteil aus.

    Heute ist Aluminium aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ob in der Automobilindustrie (z.B. moderne Karosserien aus Aluminium), in der Verpackungsindustrie (z.B. Getränkedosen) oder im Baugewerbe, Aluminium ist überall gefragt. Auch im Flugzeugbau und in der Weltraumtechnik ist Aluminium der Werkstoff der Wahl. Das Metall hat ein geringes Gewicht, rostet nicht, ist leicht verformbar und verfügt über eine hervorragende Leitfähigkeit. Aus diesem Grund sind beispielsweise Überlandstromleitungen in der Regel aus Aluminium.

    An dieser Stelle ist die zunehmende Wichtigkeit der Golfstaaten als produzierende Länder noch zu erwähnen. Europa wird in wenigen Jahren nicht mehr an erster Stelle bei den Aluminiumproduzenten stehen, sollten diese Staaten (Dubai, Bahrain, Iran) ihre hochgesteckten Ziele erreichen. Für diese Entwicklung sind die fast unbegrenzt verfügbaren Energiereserven in der Region maßgeblich, die bei der Herstellung von Aluminium erforderlich sind. Energiekosten machen ein Viertel der Herstellungskosten von Aluminium aus, was zu einer starken Korrelation zwischen Rohöl- und Aluminiumpreis führt. Als Saddam Hussein 1990 seine Truppen Kuwait besetzen ließ, stieg der Ölpreis stark an, da eine neue Ölkrise befürchtet wurde. Der Aluminiumpreis folgte und verteuerte sich um ca. 600 USD, von 1.550 USD auf 2.100 USD. Die aktuell stark gestiegenen Rohölpreise bedingen die steigenden Aluminiumkurse mit. Den letzten Preisanstieg beim Öl machte der Aluminiumkurs jedoch nicht mit. Aluminium verlor sogar an Wert. Grund hierfür ist der von Seiten der Edelmetalle aufgebaute Preisdruck. Eine allgemein negative Stimmung am Markt wiegt also mehr als der drastisch gestiegene Ölpreis und damit verbunden steigende Kosten.

    Die größten Verbraucher sind die USA und Europa. China holt allerdings aufgrund seiner boomenden Wirtschaft, vor allem der Bauwirtschaft, auf. Die größten Produzenten sind China, Russland und die USA. Die wichtigsten Erzvorkommen befinden sich in Australien, Guinea, Brasilien, Jamaika, Indien, Guyana und Indonesien.

    Aluminium wird an der London Metal Exchange und an der New York Mercantile Exchange (Bereich COMEX) gehandelt, wobei die LME die primäre Börse für Aluminium weltweit darstellt und die höchste Liquidität bietet. In 2001 wurden an der LME über 25 Mio. Kontrakte gehandelt, was bei einer Kontraktgrößße von 25 Tonnen eine Gesamtsumme von 625 Mio. Tonnen ergibt. Die Tick-Größe bei den Futures beträgt 50 US-Cent pro Tonne. Bei den Optionen hingegen ist Tick-Größe je nach Höhe des Basispreises unterschiedlich. Die Währung, in der gehandelt wird, ist USD, es kann jedoch in Jap. Yen, Brit. Pfund und in EUR abgerechnet werden. Die Laufzeiten der Kontrakte reichen von Kassa bis hin zu 63 Monaten. 1987 wurde der erste Kontrakt auf Aluminium an der LME gehandelt.

    Betrachtet man den Langfristchart, stößt der Kurs immer wieder an einen Widerstand. Seit Ende 1993/Anfang 1994 verringert sich die Schwankungsbreite entlang eines 10 Jahre andauernden symmetrischen Dreiecks. Anfang 2004 hat der Kurs erstmalig das seit Anfang 1994 ausgebildete symmetrische Konsolidierungsdreieck verlassen.

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Aluminium:

    London Metal Exchange
    New York Mercantile Exchange (COMEX)

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    KUPFER

    Vom ersten Abbauort, der Insel Zypern, wurde der Name "Kupfer" abgeleitet. Seit über 10.000 Jahren wird Kupfer verwendet. In der Cheops-Pyramide konnten Archäologen Rückstände eines Abwassersystems aus Kupfer entdecken. Dessen Rohre waren nach über 5000 Jahren immer noch gebrauchsfähig.

    Aus dem 8. Jahrtausend v.Chr. stammen die ältesten Kupferfunde aus Anatolien. Kupfer wurde als eines der ersten Metalle von Menschen genutzt. Wegen der zunehmenden Verbreitung wird die Zeit zwischen dem 4. und 3. Jahrtausend v. Chr. häufig sogar als Kupferzeit bezeichnet. Zunächst wurde Kupfer in Reinform verwendet, später setzte man das Metall auch beim Legieren bzw. Mischen mit anderen Metallen ein.

    Nach Eisen und Aluminium wird Kupfer am häufigsten verbraucht. Reines Kupfer ist hellrot, hart und gut schmiedbar. Auf Grund seiner mechanischen, physikalischen, biologischen und chemischen Eigenschaften kommt das Schwermetall Kupfer in zahlreichen Lebensbereichen zum Einsatz.

    In der Industrie ist Kupfer eines der am häufigsten verarbeiteten Metalle. Es besitzt hervorragende Leitfähigkeit für elektrischen Strom (nur Silber leitet noch besser), hohe Widerstandsfähigkeit gegen jegliche Art von Korrosion und ist leicht zu verformen. Kupfer wird auch zur Herstellung von Messing (Kupfer-Zink-Legierung) und Bronze (Kupfer-Zinn-Legierung) verwendet, die eine höhere Härte aufweisen, als das Basismetall selbst.

    In der Sanitäts- und Elektroinstallation werden etwa 75% der weltweiten Kupferproduktion weiterverarbeitet. Auf einer Kupferoberfläche können keine Bakterien entstehen, da Kupfer biostatisch ist. Um die Verbreitung von Bakterien einzugrenzen, wird das Metall daher verstärkt bei der Herstellung von Lebensmitteln, in Klimaanlagen und selbst bei Türklinken verwendet. Auch die Bedeutung von Kupfer im Sektor High-Tech (z.B. bei Computerchips, Sonnenkollektoren, Hybridmotoren) nimmt immer mehr zu.

    Weltweit schätzt man die Ressourcen auf 2,3 Mrd. t, wobei erst 12% abgebaut worden sind. 1,6 Mrd. Tonnen vermutet man auf dem Festland, weitere 700 Mio. Tonnen unter dem Meeresboden. Ein besonderes Merkmal von Kupfer ist, dass es ohne Qualitätsverlust recycelt und wiederverarbeitet werden kann und somit unerschöpflich ist. Mehr als ein Zehntel der weltweiten Kupferproduktion, in Deutschland sogar fast die Hälfte, wird so über Energie sparendes Recycling von kupferhaltigem Schrott abgedeckt.

    Weltweit wird Kupfer abgebaut, in Chile und den USA liegen momentan die größten wirtschaftlich förderbaren Reserven. Man schätzt, dass diese ungefähr 20 Prozent der globalen Reserven ausmachen. Im Jahr 2003 wurden 15,21 Mio. Tonnen Kupfer produziert. Mit einem Anteil von 35% an der Weltproduktion war dabei Chile der größte Produzent, dahinter liegen Indonesien mit 8,4 % und die USA mit 8,0%. In Australien, Peru, im Kaukasus, auf den Philippinen, im Iran und in Spanien, Portugal, Polen und Deutschland befinden sich weitere große Erzlagerstätten.

    Da Kupfer heute überwiegend in der Bauindustrie und in der Elektroindustrie zum Einsatz kommt, ist der Umfang der Bautätigkeit in den Industrie- und den Schwellenländern, wie gegenwärtig speziell in China, maßgeblich für die Nachfrage. Seit Anfang 2003 liegt die Nachfrage nach Kupfer über dem Angebot, wodurch die Lagerbestände mittlerweile nahezu gänzlich ausgeschöpft sind. Zudem verlagerte sich in den letzten Jahren die Kupfer verarbeitende Industrie verstärkt in die Schwellenländer. Beispiel hierfür ist die Produktion von Bauelementen für Klimaanlagen in China.

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Kupfer:

    London Metal Exchange
    New York Mercantile Exchange (COMEX)

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    NICKEL


    Das silberfarbene, stark glänzende Metall ist relativ hart, gut zu verarbeiten, magnetisch und leitfähig. In über 300.000 verschiedenen Produkten kommt Nickel zum Einsatz. Man schätzt, dass jährlich ca. 4,5 Mio. Tonnen nickelhaltigen Schrotts recycled werden. Beinahe 25 % der weltweiten Nachfrage nach Nickel wird so gedeckt. Für den Menschen wirkt Nickel in reiner Form giftig, obwohl es als Spurenelement in geringen Mengen auch im menschlichen Körper vorkommt. Man beobachtete nicht nur allergische Reaktionen beim Einatmen oder Kontakt mit dem Metall, sondern auch eine krebserregende Wirkung.

    Vor allem bei der Herstellung von Edelstahlsorten und anderen rostbeständigen Legierungen wird Nickel verarbeitet. Über zwei Drittel der Nickelproduktion fließen in diesen Bereich. Beim Flugzeugbau werden spezielle Nickellegierungen für die Herstellung von Turbinenblättern oder anderer kritischer Bestandteile der Triebwerke verwendet. Vergleichbare Anwendungsbereiche für Nickellegierungen gibt es bei Kraftwerken. Auch bei der Herstellung von Münzen als Ersatz für Silber und in Akkus kommt Nickel zum Einsatz. Die Baubranche ist, neben der Automobilindustrie, ein wichtiger Verbraucher unterschiedlichster Edelstahlsorten. Der Bauboom in China sorgt hier für steigenden Bedarf. Vor allem die Edelstahlsorten, die aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften beim Bau von Hochhäusern gebraucht werden können, sind in China begehrt, da das Land zurzeit eine Großstadt nach der anderen emporschießen lässt. Hohe Nickelpreise verstärken allerdings den Trend zu Stahlsorten mit geringerem Nickelanteil sowie zur Entwicklung von Stahlveredelungsverfahren ohne die Zufuhr von Nickel.

    Die weltweiten Zinkreserven schätzt man auf 1,9 Milliarden Tonnen. Elementares Zink kommt in der Natur nicht vor. Wichtigste Zinkerze sind Zinkblende und Zinkspat. Wichtige Vorkommen sind in Kanada, Russland, Australien und Kuba. Ungefähr 40 % der weltweiten Nickelproduktion werden nach Europa geliefert, gefolgt von Asien und Amerika. Der Nickelverbrauch nimmt wegen der jährlich stark steigenden Stahlproduktion in China überproportional zu. Ein Fünftel der Weltproduktion von Edelstahl findet mittlerweile in China statt. Aufgrund der dafür nicht ausreichenden eigenen Nickelvorkommen ist der Import von Nickel unumgänglich. Die weltweite Produktionsmenge hat sich seit 1970 mehr als verdoppelt. Die Lagerbestände des größten Nickelproduzenten, Norilsk Nickel, haben großen Einfluss auf das Nickelangebot.

    An der London Metal Exchange lautet ein Kontrakt auf sechs Tonnen Nickel mit einem Reinheitsgehalt von mindestens 99,8%. Der Preis lautet auf USD/Tonne.

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Nickel:

    London Metal Exchange

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    NATURAL GAS

    Der fossile Brennstoff Erdgas ist in der Reinform form-, farb-, und geruchlos. In dem Gemisch verschiedener Kohlenwasserstoffe (z. B. Methan, Ethan, Propan und Butan) sowie u. a. Kohlendioxid, Stickstoff und Schwefelwasserstoff können darüber hinaus auch Edelgase (z. B. Helium) enthalten sein.

    Erdgas entsteht auf ähnliche Weise wie Erdöl und kommt daher oft in unterirdischen Lagerstätten zusammen mit Erdöl vor. In Form einer Linse sammelt sich das Gas über dem Erdöl an. Das Erdgas fördert sich sozusagen von selbst, sobald das Reservoir geöffnet ist, da es unter hohem Druck steht. Oft dienen bereits abgebaute Gasfelder als Speicherraum für das geförderte Erdgas. In einigen Fällen fassen diese Hohlräume bis zu einer Milliarde Kubikmeter. In die Industrieregionen gelangt das Erdgas entweder über Pipelines oder durch den Transport mit speziellen Tankschiffen.

    Erdgas ist nach seiner erstmaligen kommerziellen Nutzung im Jahr 1785 in Großbritannien zu einem der wichtigsten Energieträger geworden. Es deckt rund 25% des weltweiten Energiebedarfs ab. Als Kraftstoff für PKW und als Heizgas in privaten Haushalten gewinnt Erdgas immer mehr an Bedeutung.

    In Europa erfolgt die großräumige Verteilung des aus Russland und Großbritannien kommenden Erdgases seit den 70er Jahren über die Transeuropäische Naturgas-Pipeline.

    Die Hauptförderländer sind Russland mit 22 % und die USA mit 20 % Weltanteil. Weitere bedeutende Förderstaaten sind Kanada mit 6,8 %, Großbritannien mit 3,6 %, Algerien mit 3,0 %, Indonesien, die Niederlande, Norwegen, Usbekistan, Iran, Argentinien, Mexiko, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabische Emirate und Malaysia. Wichtige Importeure von Erdgas sind die USA, Deutschland, Japan, die Ukraine, Italien, Frankreich und Weißrussland.

    Die nachgewiesenen Welterdgasreserven reichen nach Hochrechnungen noch knapp 67 Jahre. Ein großer Teil dieser Reserven wird im Nahen Osten und auf dem Gebiet der ehemaligen GUS-Staaten vermutet.

    Der Preis für Erdgas korreliert sehr stark mit dem Ölpreis. In Europa besteht sogar eine Preisbindung von Erdgas an den Preis für Heizöl, da die einzelnen Versorgungsunternehmen nur wenigen Anbietern aus Russland, Norwegen und Holland gegenüberstehen. Ein Missbrauch dieses Oligopols soll durch Anpassung an die aktuellen Marktpreise mit Hilfe der Preisbindung und durch langfristige Verträge verhindert werden.

    Der Kontrakt in New York lautet auf die Lieferung von 10.000 Mio. britischen thermischen Einheiten.

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Natural Gas:

    New York Mercantile Exchange
    International Petroleum Exchange, London

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    BRENT CRUDE OIL

    Vor Millionen von Jahren entstand aus den Rückständen von Meerespflanzen und Tieren, die die Urmeere bevölkerten, das Rohöl. Die Nutzung von Rohöl als Energiequelle begann 1854, mit der Erfindung der Kerosin-Lampe. Etwa 650 Mrd. Barrel Öl wurden bisher gefÖrdert, im Erdreich vermutet werden noch weitere 1000 Mrd. Barrel.

    In ihrer Studie "Oil Outlook to 2025" rechnet die OPEC mit einer weltweit ständig weiter steigenden Ölnachfrage. Das Öl-Kartell geht von 2002 bis 2010 von einem Anstieg der Ölnachfrage um 12 Millionen Barrel auf 89 Millionen Barrel pro Tag (MbpT) (1.8 % p. a.) aus. Die Nachfrage werde von 2010-2020 um weitere 17 Millionen Barrel auf 106 MbpT ansteigen. Einen weiteren Anstieg sieht die OPEC in den darauf folgenden 5 Jahren, um 9 Millionen Barrel auf 115 MbpT. Die weltweite Nachfrage nach Öl wird somit bis 2025 um fast 50 % zunehmen. Durch Entwicklungsl¨nder, allen voran Asien, werde drei Viertel dieser Nachfragesteigerung generiert.

    Nach Einschätzung der OPEC werden außerhalb der OPEC organisierte Öllieferanten nach 2010 ein Angebotsmaximum bei 55-57 MbpT erreichen. Mit einem zunehmenden Einfluss auf das weltweite ölangebot rechnet die OPEC nach 2010. Mit einem ausreichenden Angebot an Rohöl sei nach Einschätzung der OPEC in den nächsten 20 Jahren zu rechnen, so dass der OPEC-Korbpreis für die weltweit sieben wichtigsten Ölsorten sich bei durchschnittlich 20 $ - 25 $ einpendeln dürfte. Derzeit testet die OPEC eine Ausweitung des OPEC-Baskets auf 11 Ölsorten. Kurzfristige Preisausschläge in beide Richtungen seien dabei nicht auszuschließen.

    Das Ölangebot weltweit lag nach vorläufigen Schätzungen von Oil Market Intelligence im März 2005 400 000 Barrel pro Tag über der weltweiten Nachfrage. Im Vergleich zum Vorjahr sank der prozentuale Zuwachs des weltweiten Ölverbrauchs, das Verbrauchsvolumen jedoch lag im März 2,1 % über dem Vorjahr. Im März 2005 wurden durchschnittlich 84,7 Millionen Barrel pro Tag konsumiert. Das Angebot stieg auf 85,1 Millionen Barrel pro Tag. Das Wachstum der weltweiten Nachfrage beginnt allerdings entsprechend den Erwartungen des Marktes abzunehmen. Der Markt wirft nichtsdestotrotz einen genauen Blick auf die weltweiten Rohölvorräte, besonders da zur Sommerzeit in Europa und in den USA die Nachfrage nach Benzin wieder ansteigen wird. Weiterhin bleibt der Angebotsüberschuss knapp. Weitere Preisspitzen bei Rohöl könnten in den nächsten Monaten durch deutliche Nachfragespitzen und die eher träge Reaktion auf der Angebotsseite ausgelöst werden.

    In den letzten Wochen regten sich vermehrt Stimmen aus verschiedenen Ländern, die auf eine wachsende Unbehaglichkeit bezüglich der Rohölpreise hindeuteten, obwohl die Preiselastizität der Ölnachfrage in den letzten Monaten relativ hoch war - das heißt, die Nachfrage reagierte nur unterproportional negativ im Verhältnis zu den Preisanstiegen. Ein Hinweis auf eine fallende Preiselastizität der Nachfrage nach Rohöl könnte die Wachstumsverlangsamung in der März-Studie von Oil Market Intelligence sein, um einen Trend auszumachen, dürften jedoch noch weitere Daten nötig sein.

    Fundamental sei der durchschnittliche von der OPEC für die nächsten zwei Jahrzehnte prognostizierte Preis von 20 $ - 25 $ durch mehrere Faktoren gerechtfertigt. Erstens könne in diesem Zeitraum für ein ausreichendes Angebot gesorgt werden. Zweitens sei auf der Höhe dieses Preises die Erschließung sehr teurer Ölvorräte nicht rentabel. Es drohe Überkapazität und ein Einbruch des Ölpreises, sollte es zur Erschließung sehr teurer Ölvorräte kommen, so die OPEC. Bei einem langfristigen Durchschnittspreis von 20 $ - 25 $ je Barrel sei jedoch eine drohende Überkapazität nicht zu erwarten. Drittens: Für die Versorgung des Marktes mit dem nötigen Angebot sei ein Preis auf diesem Niveau ausreichend, um die nötigen Kräfte in Bewegung zu setzen. Auch die Budgetanforderungen der Mitgliedsstaaten sieht die OPEC auf diesem Preisniveau als erfüllt an.

    Es gibt namhafte Vertreter am Markt, die - während die OPEC einen deutlichen Rückgang der Ölpreise erwartet - der aktuellen Aufwärtsbewegung bei Rohöl noch viel Potential beimessen. Die Analysten der renommierten US-Investmentbank Goldman Sachs warnen vor einem weiteren deutlichen Anstieg des Ölpreises. Danach könnten die Ölmärkte gerade erst am Anfang der Phase eines "Superanstiegs" stehen. So könnte der Preis für US-Leichtöl in der Spitze bis auf 105 $ je Barrel steigen, so die Experten. Der Preis für US-Leichtöl liegt in der Regel 2 $ - 3 $ uOuml;ber dem Preis für die Nordsee-Sorte Brent, die in London an der IPE gehandelt wird, während US-Leichtöl an der NYMEX gehandelt wird. Nach zuvor 50 $ - 80 $ gehen die Analysten innerhalb der gerade laufenden Übertreibungsphase von einem Preis zwischen 50 $ - 105 $ aus. In der Folge hoben Goldman Sachs ihre Prognose für den durchschnittlichen Ölpreis für 2005 und 2006 auf 50 $ bzw. 55 $ an. Für beide Jahre lagen die Prognosen bisher bei 40 $. Die Analysten begründeten ihre Prognose unter anderem mit dem "unverwüstlichen weltweiten Nachfrageanstieg" und der zunehmenden spekulativen Komponente bei der Preisbildung von US-Leichtöl. Hoffnung auf eine Entspannung beim Ölpreis gebe es laut Goldman Sachs nur bei einer deutlichen Verlangsamung des Konjunkturwachstums der asiatischen Länder.

    Erdöl ist als bedeutendster globaler Energieträger der wichtigste Rohstoff der Industriegesellschaften. Es ist bei der Erzeugung von Elektrizität und Wärme unverzichtbar und dient als Treibstoff für fast alle Transportmittel. In der chemischen Industrie wird es als Einsatzstoff bei der Herstellung unzähliger Kunststoffe verwendet und findet sogar in Kosmetika und Medikamenten Anwendung.

    Der stetigen Nachfrage steht jedoch ein begrenztes Vorkommen gegenüber. Das US-Investmenthaus Goldman Sachs beziffert den Anteil von Rohöl am weltweiten Produktionsvolumen sämtlicher Rohstoffe auf fast 45 Prozent. Damit gilt RohÖl als der mit Abstand wichtigste Rohstoff der Welt.

    In den vergangenen Jahren wurde relativ wenig Kapital in die Entdeckung, Förderung und Weiterverarbeitung von Rohöl investiert. Deshalb schaffen die weltweiten Förderkapazitäten nur mühsam die hohe Nachfrage aus den USA, aber auch den deutlich gestiegenen Bedarf Chinas und Indiens zu stillen. Laut Internationaler Energiebehörde (IEA) lag die weltweite Rohölnachfrage im Dezember 2005 bei 83,3 Mio. Barrel pro Tag.

    Die für Europa wichtigste Rohölsorte Brent ist nach dem gleichnamigen Nordsee-Ölfeld benannt. Das leichte Brent-Rohöl gelangt von der Nordsee aus über eine Unterwasserpipeline zum Ölterminal Sullom Voe auf Mainland, Shetland und wird per Tanker weiter transportiert.

    Insgesamt gibt es auf der Welt Dutzende von Rohölsorten, die alle unterschiedliche Eigenschaften und Preise haben. Die Herkunft reicht von Alaska North Slope über Arab Light bis zu Zuetina, einer Stadt in Libyen. An den Terminbörsen in London und New York werden jedoch standardisierte Produkte gehandelt, so genannte Referenzöle. Die Preise aller anderen Sorten werden dann als Abschlag oder Zuschlag auf das Referenzöl ermittelt. Für die USA ist das meistgehandelte Referenzöl West Texas Intermediate (WTI). In Asien beherrscht Dubai Fateh den Markt. Weiter Referenzölsorten sind Leona, Tijuana, Alaska North Slope, Zuetina oder Urals.

    Ein schwacher Dollar lässt den realen Wert von Öl ansteigen, da an den Rohölmärkten in Dollar abgerechnet wird. Die geringe Produktion im Irak und die Limitierung der Fördermengen durch die OPEC führt zu einem niedrigen Angebot. Aufgrund besserer Qualitüt und höherer Transportkosten ist der Rohölpreis in New York in der Regel 2 USD pro Barrel höher als der OPEC-Preis. Etwa ein Drittel des weltweiten Rohölangebots stellt die OPEC bereit.

    2003 wurden pro Tag weltweit 76,78 Mio. Barrel Rohöl gefördert. Wichtigster Produzent war Saudi-Arabien mit einem Marktanteil von 12,8 %, gefolgt von der Russischen Föderation (11,4 %) und den Vereinigten Staaten (9,2 %). Betrachtet man die Verteilung der Erdölproduktion nach Regionen, stammt knapp ein Drittel der Weltproduktion aus dem Nahen Osten, knapp 20 % aus Nordamerika (USA, Kanada und Mexiko) und rund 14 % aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Neben der aktuellen Förderung ist die Höhe der Erdölreserven für die zukünftige Versorgung entscheidend. Fast 2/3 der Erdölreserven lagern im Nahen Osten, wobei Saudi-Arabien über den grüßten Anteil mit 22,9 % verfügt (263 Mrd. Barrel). 1940 schlossen sich Iran, Irak, Kuwait, Saudi-Arabien und Venezuela zur OPEC (Organisation of Petroleum Exporting Countries) zusammen. Ziel dieses Kartells ist es, ein Mengenkontingent und einen Preiskorridor für Öl vorzugeben, um faire und stabile Preise zu gewährleisten. Zu den fünf Gründungsmitgliedern kamen später noch Qatar, Indonesien, Lybien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Algerien und Nigeria hinzu. Heute produziert die OPEC nur noch knapp 40 % des weltweiten Erdölangebots.

    Beim Ölverbrauch stehen die USA an erster Stelle. Der Verbrauch liegt mit 20 Mio. Barrel pro Tag etwa fünfmal so hoch wie in China, dem zweitwichtigsten Ölkonsumenten. Nur etwa 6 % der Weltproduktion werden im Nahen Osten verbraucht.

    Rohöl wird an der New York Mercantile Exchange (NYMEX), an der International Petroleum Exchange in London und an der Singapore Exchange gehandelt. In New York werden zwei Sorten gehandelt; Light Sweet Crude Oil und Brent Crude Oil. Der Unterschied zwischen den Sorten liegt in der chemischen Zusammensetzung. Die Nordseesorte Brent ist in Europa üblich. Die Sorte Western Texas Intermediate (WTI), die zweite an der NYMEX gehandelte Sorte, ist die amerikanische Benchmark.

    Neben der Nordseesorte Brent, der europäischen Benchmark, ist vor allem in den USA die Sorte WTI (West Texas Intermediate) wichtig. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI korreliert stark positiv mit dem Brent-Preis und liegt meist um ca. 2 US-Dollar darüber. Gründe hierfür sind die bessere Qualität (WTI besitzt einen niedrigeren Schwefelgehalt) und höhere Transportkosten.

    Die Rekordjagd beim Ölpreis scheint vorerst zu Ende. Das Rekordhoch vom August bei 78 US-Dollar dürfte einige Zeit Bestand haben. Eine Seitwärtsentwicklung in der breiten Spanne zwischen 54 und 68 US-Dollar ist für die nächsten Monate zu erwarten.

    Der Ölmarkt entspannt sich also deutlich. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent notiert zwar immer noch auf einem Niveau, das etwa doppelt so hoch ist wie Anfang 2004 und erstmals im Sommer 2005 erreicht wurde. Gleichwohl nahm die Korrektur der vergangenen Wochen ein Ausmaß an, wie es seit dem vierten Quartal 2004 nicht mehr zu beobachten war, mit Abschlägen von 20 Prozent die letzte größere Abwärtsbewegung von September bis November 2005 also bereits übertrifft.

    Bekanntermaßen kommt es in jedem langfristigen Bullenmarkt immer wieder zu größeren Gegenbewegungen nach unten. Die aktuelle hat aber eine ganz besondere Qualität. Sie deutet darauf hin, dass die jüngsten Rekordstände im Brent-Ölpreis von mehr als 78 US-Dollar so rasch nicht mehr überboten werden. Im Sommer 2004 wurden erstmals die Niveaus vom ersten Irakkrieg überboten, Seitdem dauerte es jeweils nur zwei bis sieben Monate, ehe ein neuer Preislevel erreicht war. Durch die charttechnischen Ereignisse der letzten Wochen sind Preise von mehr als 80 US-Dollar zunächst aber in weite Ferne gerückt.

    Im September durchbrach der Ölpreis ein Unterstützungsbündel, das sich über lange Zeit bewährt hatte. So wurde nicht nur die steigende 200-Tage-Linie signifikant unterschritten, was zuletzt im Jahr 2003 der Fall war. Es konnte darüber hinaus auch ein dreijähriger Aufwärtstrend nicht mehr verteidigt werden. Jetzt ist das wahrscheinlichste Szenario eine Seitwärtskonsolidierung des Ölpreises, wobei als gute Unterstützung die breite horizontale Zone zwischen 54 und 60 US-Dollar dient. Dieser nähert sich ein weiterer, seit fast fünf Jahren gültiger Aufwärtstrend an, der momentan aber noch eine Korrektur bis 48 US-Dollar zuließe. Nun tritt als massiver Widerstand der waagerechte Bereich bei 67/68 US-Dollar in Erscheinung, wo inzwischen auch der 200-Tage-Durchschnitt verläuft. Eher unwahrscheinlich ist, dass die Hürde so schnell wieder übersprungen wird. Für die Aktienmärkte ist die Botschaft klar: Vorerst dürften vom schwarzen Gold keine Störfeuer ausgehen.

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Rohöl der Nordseesorte Brent:

    International Petroleum Exchange, London
    New York Mercantile Exchange

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    BAUMWOLLE

    Mit einem Anteil von über 50 % ist die Naturfaser Baumwolle der bedeutendste Textilrohstoff der Welt. Von den Büscheln langer Fasern in den Früchten des Baumwollstrauches leitet sich der Name Baumwolle ab. Seit 3.000 v. Chr. ist Baumwolle als Textilrohstoff bekannt und begehrt. In Asien nahm die Baumwolle ihren Ursprung, ehe die Inder sie nach China brachten und der Rohstoff schließlich seinen Weg über Byzanz nach Westeuropa fand. Fugger in Augsburg verarbeitete die Baumwolle um die Mitte des 14. Jahrhunderts erstmals in Deutschland. Nachdem im 19. Jahrhundert mit der Mechanisierung der Textilindustrie die Voraussetzungen für eine rationelle Verarbeitung geschaffen worden waren, begann der eigentliche Aufschwung. Selbst in der Textilproduktion unserer modernen High-Tech-Gesellschaften ist die Faser noch immer Nummer 1.

    Während der langen Wachstumsperiode benötigt Baumwolle viel Sonnenschein und viel Feuchtigkeit. Bei der Ernte ist Trockenheit gefordert. Das ovale Gebilde, zudem die Blüte sich entwickelt hat, platzt bei Reife auf. Die Anfälligkeit gegen Wind und Regen ist in dieser Zeit besonders ausgeprägt. Die Ernte läuft in den USA zu 95% maschinell ab. Getrocknet und gereinigt, wird die geerntete Baumwolle zu Ballen verpackt.

    Wegen ihrer einzigartigen Struktur sind die Fasern der Baumwolle ideal für die Textilherstellung geeignet. Die Qualität der Baumwolle ist umso besser, je dünner, länger und fester die Faser ist. Die Samenfasern werden zu Garn gesponnen. Diesen verwendet man zur Herstellung von Textilien in reiner Form oder in Mischungen z. B. mit Viskose oder Leinen. Der Einsatzbereich von Baumwolle ist sehr weit. Er erstreckt sich von Kleidung bis hin zu medizinischem Material.

    Größter Produzent ist China mit einem Marktanteil von 24%, dahinter die USA (20%), Indien (14%) und Pakistan (8%), neben Brasilien, Ägypten und der Türkei. Das einzige Land mit einer nennenswerten Produktion in der EU ist Griechenland. Größte Baumwolle-Importeure sind China und Indonesien. Die Wanderung der Textilindustrie in Niedrig-Lohn-Länder wird durch den hohen Verbrauch der Länder in Asien und den Rückgang der Herstellung von Baumwollkleidung in Europa und in den USA deutlich.

    Die Preise für die Naturfaser sind durch das ständige Überangebot an Baumwolle seit 1995 von über 100 Cent auf unter 30 Cent im Jahre 2001 gefallen der niedrigste Preis seit der großen Weltwirtschaftskrise.

    Der Kontrakt lautet auf Lieferung von 50.000 Pfund von Baumwolle der Sorte Nr. 2. Die Länge der Faser soll 1 2/32 inches betragen.

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Baumwolle:

    New York Board of Trade (New York Cotton Exchange)
    Central Japan Commodity Exchange
    Osaka Mercantile Exchange

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    KAFFEE


    Wertmäßig ist Kaffee nach Rohöl der wichtigste Rohstoff und nach Wasser das am häufigsten konsumierte Getränk der Welt.

    Die Kaffeepflanze (lat. Coffea) gehört zur Familie der Rötegewächse. Sie wächst rund um den Äquator in den tropischen Regionen und braucht das ganze Jahr über viel Regen und Temperaturen oberhalb von 21° C. Die Früchte des Kaffeebaumes, die Kaffeebohnen, sind das wichtigste Agrargut im globalen Nord-Süd-Handel und erinnern von Form und Farbe her an Kirschen. Pro Jahr werden aus der Ernte eines Kaffeebaums 1 bis 1,5 Pfund gerösteter Kaffee produziert.

    Kaffee wurde im 9. Jahrhundert in Äthiopien, in der Region Kaffa, entdeckt. Durch Sklavenhändler gelangte das Getränk im 14. Jahrhundert nach Arabien, von wo aus es sich immer weiter ausbreitete. Damals hatte Arabien eine Art Monopolstellung beim Handel. Die Stadt Mocha (Mokka genannt), die im heutigen Jemen lag, stand im Mittelpunkt des Geschehens. Im 17. Jahrhundert wurde das erste Kaffeehaus in London eröffnet. Man nannte es "Penny University", wegen des Preises für eine Tasse. Eines dieser ersten Kaffeehäuser war der Geburtsort der London Stock Exchange.

    Vier Kaffeesorten werden unterschieden: Arabica, Robusta, Liberica und Excelsa. Die letzten beiden sind eher irrelevant, die Arabica hingegen macht etwa 60 % der Weltproduktion aus. Wichtigste Anbauländer für diese Sorte sind Brasilien und Kolumbien. Andere große Produzenten sind Costa Rica, Mexiko und Guatemala. Die Plantagen liegen in einer Höhe zwischen 600 und 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Die Sorte Robusta ist stärker im Geschmack und weniger anspruchsvoll, sie wächst auch in niedrigeren Lagen ab 200 bis 600 Metern. Wichtigste Anbauländer für Robusta sind Indonesien, West Afrika, Brasilien und Vietnam. Der Anteil von Robusta-Kaffee an der Erzeugung liegt bei knapp 40 Prozent.

    Die Nachfrage nach Kaffee ist durch saisonale Schwankungen gekennzeichnet. Extreme Bewegungen, wie man sie etwa von Schweinebäuchen kennt, gibt es zwar nicht, da sich aber gezeigt hat, dass in den warmen Sommermonaten 12 % weniger Kaffee getrunken wird als im Jahresdurchschnitt, gehen die Kaffeeimporte im späten Frühjahr und im Sommer zurück, bevor sie dann im Herbst und Winter wieder anziehen.

    Der größte Kaffeeproduzent der Welt war im Jahr 2005 Brasilien mit 2,179 Mio. Tonnen grünen Kaffeebohnen, was ca. 28,2 % der Welternte ausmachte, gefolgt von Vietnam, Indonesien und Kolumbien. Ein Sack Kaffee wiegt 60kg.

    Im Mai beginnt die Ernte in Brasilien und erstreckt sich über mehrere Wochen. Dann ist in Brasilien Spätherbst. Danach kann schon Frost eintreten und Teile der Ernte zerstören. Auch zu große Trockenheit kann zu Ernteausfällen führen, wie in der Saison 2003/2004.

    Kaffee wird normalerweise als grüne Bohne in die Welt verschifft. 90% des Kaffeehandels lautet auf grüne ungeröstete Bohnen. Die Röstung der Kaffeebohnen findet dann in Röstereien rund um die Welt statt. Jacobs (Kraft Foods) in Berlin betreibt die größte Kaffeerösterei.

    Die größten Kaffeekonsumenten sind die US-Amerikaner. Es folgen Deutschland, Frankreich Japan und Italien.

    Bei Preissteigerungen verändert sich die Nachfrage nach Kaffee nur wenig, Kaffee hat einen unelastischen Preis. Am meisten Einfluss auf den Preis haben Wetter und politisches Klima in den Produzentenländern.

    Auf die beteiligten Länder hat der Handel mit Kaffee große wirtschaftliche Auswirkungen. Kaffee ist nach Erdöl der wichtigste Exportrohstoff. Von seiner Herstellung und Verarbeitung leben über 100 Millionen Menschen, viele Dritte-Welt-Länder sind vom Verkauf des Kaffees abhängig. Die seit Jahren sinkenden Weltmarktpreise decken aber schon heute oft nicht mehr die Kosten der Erzeugung. Die Leidtragenden dieser Entwicklung sind die Kleinbauern.

    Bedeutendste Märkte für den Handel mit Kaffee:

    London International Financial Futures Exchange (LIFFE)
    New York Board of Trade

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    KAKAO


    Über 3000 Jahre reicht die Geschichte des Kakaos zurück. Der Baum galt Mayas und Azteken als heilige Pflanze. Sie stellten aus seinen Früchten ein Getränk her, das eine bedeutende Rolle bei religiösen Ritualen spielte. Neben Gold und Edelsteinen war Kakao eine der Opfergaben für die Toten. Mayas und Azteken nutzten die Bohnen auch als Zahlungsmittel und Wechselgeld.

    Seit dem Barock war Schokolade in Italien, Frankreich und an den deutschen Fürstenhöfen bekannt und begehrt, in England fand sie bereits Eingang in die bürgerlichen Schichten. Als 1728 Spanien das Kakaomonopol verlor, geriet der Handel in die Kontrolle der Holländer. Im 19. Jahrhundert endete mit dem Abstieg des Adels und dem Aufschwung des Bürgertums im 19. Jahrhundert vorläufig die Ära der Trinkschokolade. Mit der industriellen Revolution begann jedoch für das braune Gold der endgültige Durchbruch.

    Der bis zu 15 Meter hohe, immergrüne Kakaobaum wächst im tropischen Regenwald. Erst Mitte des 18. Jahrhunderts bekam er seinen biologischen Namen Theobroma cacao("Speise der Götter"). Die Samen des Kakaobaumes und das daraus hergestellte Pulver wird Kakao genannt. Da die Kakao-Pflanze zu ihrem Wachstum auf nährstoffreiche Böden, Temperaturen oberhalb von 16° C und viel Wasser angewiesen ist, kann Kakao nur in den regenreichsten und wärmsten Tropen zwischen 20° südlicher Breite und 20° nördlicher Breite angebaut werden. Die Pflanze ist auch sehr anfällig gegen Krankheiten und Pilze.

    Man unterscheidet ungefähr 20 verschiedene Kakaoarten. Criollo und Forastero werden zur Schokoladenherstellung verwendet. Der Anteil der in Südamerika angebauten Criollo, der edelsten und teuersten Sorte, an der Weltproduktion macht nur 15 % aus. Die viel robustere Sorte Forastero wird in Afrika angepflanzt und findet überwiegend bei Kakaomischungen Anwendung. Nach 5-6 Jahren trägt der Kakaobaum Früchte. Nur einige der Tausenden von Knospen einer Pflanze entwickeln sich zu Hülsen, aus denen man dann die Kakaobohnen gewinnt. Im September/Oktober beginnt die Haupterntesaison in Westafrika und kann bis Januar/März andauern.

    Zur Herstellung von Kakao werden die Bohnen nach der Ernte getrocknet, gesäubert und geröstet. Anschließend wird in speziellen Mühlen aus den Bohnen Kakaopulver gewonnen. Für eine ausgewogene Ernährung ist Kakao aufgrund seiner Bestandteile (20 % Eiweiß, 40 % Kohlenhydrate und 40 % Fett) sehr wertvoll. Die belebende Wirkung des Kakaos geht auf das enthaltene Theobromin, ein dem Koffein ähnliches Alkaloid, zurück.

    Zur Herstellung von Schokolade verwendet man ungefähr zwei Drittel der Kakaoproduktion, als Kakaopulver verkauft man etwa ein Drittel. Aus den Kakaobohnen stellt man Kakaobutter oder Kakaopulver her. In den letzten Jahren kamen immer neue und kostengünstigere Ersatzprodukte für Kakaobutter für die Schokoladenherstellung auf den Markt, was zu einer sinkenden Nachfrage führte. Die Produzenten haben sich darauf eingestellt und legen den Schwerpunkt auf die Herstellung von Kakaopulver.

    Für zahlreiche Entwicklungsländer ist Kakao ein wichtiges Exportprodukt. Die wichtigsten Produzenten sind die Elfenbeinküste, Indonesien, Ghana, Nigeria, Brasilien und Kamerun. Hauptabnehmer sind die USA, Deutschland und die Niederlande.

    Der Kakao-Markt reagiert allgemein sehr sensibel auf die politische Entwicklung in Westafrika, insbesondere an der Elfenbeinküste. So führen Umstände, die Ernte oder Ausfuhr behindern, zu steigenden Preisen.

    Der Preis des Future-Kontrakts auf die Lieferung von 10 Tonnen wird in USD/Tonne angegeben.

    Bedeutendste Märkte für den Handel mit Kakao:

    London International Financial Futures Exchange (LIFFE)
    New York Board of Trade, Bereich CSCE (Coffee, Sugar and Cocoa Exchange)

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    ORANGENSAFT


    Nach Apfelsaft ist Orangensaft der beliebteste Saft in Deutschland. Im Durchschnitt trinkt man hierzulande 10,4 Liter pro Jahr. Durch Auspressen von süßen und sauren Orangen sowie Mandarinen gewinnt man den Orangensaft. Ein Getränk darf allerdings laut der Fruchtsaft-Verordnung nur dann als Saft ausgezeichnet werden, wenn es zu 100 % aus dem Fruchtsaft und Fruchtfleisch der entsprechenden Früchte stammt. Orangensaft darf auch keine Zusätze wie Farbstoffe oder Konservierungsstoffe enthalten. Die EU schreibt vor, dass pro Liter Fruchtsaft bis zu 15 Gramm Zucker zugesetzt werden dürfen, wenn die Ausgangsfrüchte wetterbedingt zu wenig Zucker enthalten. Für eine solche Korrekturzuckerung besteht keine Angabepflicht auf der Verpackung. Ein Vermerk wie "Ohne Zuckerzusatz" ist aus dieser Sicht überflüssig.

    Die aus dem Handel bekannten Orangensäfte werden als Direktsaft oder seit 1945 aus Konzentrat hergestellt. Zur Herstellung von Konzentrat müssen die leicht flüchtigen Aromen aus dem Saft extrahiert werden, bevor dieser auf ein Siebtel eingedampft wird. Dann werden ihm die Aromen wieder hinzugefügt. Das eingefrorene Konzentrat kann dann bei verbesserter Haltbarkeit gelagert und transportiert werden. Allerdings verliert sich bei diesem Verfahren die Hälfte des Vitamins C.

    Heute baut man Orangen in fast allen Teilen der Welt mit tropischem oder subtropischem Klima an, wobei beinahe 90 Prozent der Orangensaft-Produktion und 50 Prozent der weltweiten Orangenernte aus Brasilien und den USA (Florida) stammen. Etwa drei bis vier Jahre nach der Pflanzung tragen die Orangenbäume erstmals Früchte, der maximale Ernteertrag kann nach etwa acht Jahren erwartet werden. Die Orangenbäume Brasiliens sind durchschnittlich nur zwanzig Jahre produktiv, in Florida bis zu vierzig Jahre.

    Zwischen Oktober und Dezember werden die Orangen geerntet. Der Einsatz von Erntemaschinen ist hierbei nicht möglich, da die Früchte nicht gleichzeitig reif werden. Somit ist die Ernte sehr personal- und damit kostenintensiv. Die jährlichen Fröste und in Florida auch Hurrikans sind ein großes Problem auf den Plantagen. Ein leichter Frost beeinträchtigt die Qualität der Früchte, schwerer Frost zerstört die Früchte und unter Umständen den ganzen Baum. Der daraus resultierende Produktionsausfall kann ehestens nach fünf Jahren wieder eingeholt werden.

    Daraus ergibt sich eine wie es bei Commodities im Bereich Agrar typisch ist spezifische Saisonalität: Das Hoch liegt im Mai (Risikoaufschlag aufgrund der Frostgefahr in Brasilien) oder November (Hurrikan-Saison in Florida), das Tief im Februar oder September. Auch die hohen Kosten für den Einsatz chemischer Pflanzenschutz- und Düngemittel sind neben den klimatischen Risiken ein wichtiger Faktor, da die Monokulturen auf den Plantagen sehr anfällig für Krankheiten und Schädlingsbefall sind.

    Die Nachfrage sank in der Vergangenheit auch durch Änderungen im Ernährungsbewusstsein (Atkins-Diät in den USA). Mit steigendem Wohlstand steigt aber im Allgemeinen der Verbrauch von Orangensaft. So traten in jüngster Zeit zunehmend "aufstrebende" Länder wie China oder die ehemaligen Länder des Ostblocks als Importeure auf.

    Gehandelt wird "frozen concentrated orange juice", FCOJ.

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Orangensaft:

    New York Board of Trade (NYBOT)

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    ZUCKER


    Zucker (Saccharose) wird überwiegend aus Zuckerrüben und Zuckerrohr gewonnen. Chemisch und physikalisch besteht kein Unterschied zwischen Rüben- und Rohrzucker. Der uns vertraute weiße Zucker setzt sich aus vier verschiedenen Zuckerarten zusammen: Glukose, Dextrose, Fruktose (Fruchtzucker) und Laktose (Milchzucker). Alle Zuckerarten gehören der Gruppe der Kohlenhydrate an. In vielen Pflanzen findet sich Zucker. In höchster Konzentration jedoch kommt er in der Zuckerrübe (8-22 %) und im Zuckerrohr (7-18 %) vor.

    Zuckerrohr baut man in tropischen und subtropischen Regionen an, da es dort Zeiten mit sehr viel Niederschlag und Abschnitte mit großer Hitze und Trockenheit gibt. Die Pflanze kann unter diesen Bedingungen am besten gedeihen. Die Zuckerrübe hingegen baut man vor allem in gemäßigten Klimazonen an, da für sie Niederschläge im ganzen Jahr bei mäßigen Temperaturen ideal sind. Während Zuckerrohr das ganze Jahr über angebaut und geerntet wird, wird die Zuckerrübe im Frühjahr ausgesät und im Herbst geerntet. 70 % des in über 100 Ländern produzierten Zuckers kommt aus dem Zuckerrohr, wobei dieser Anteil noch immer weiter anwächst, da Zucker aus Zuckerrohr weniger preisempfindlich ist, ist doch die Pflanze nicht von saisonalen Zyklen abhängig. Zuckerrüben hingegen stammen vornehmlich aus der EU und Russland. Die Zuckerrübe ist eine vergleichsweise junge Kulturpflanze und wird erst seit etwa 200 Jahren zu Zucker verarbeitet.

    Aus Brasilien, als dem bedeutendsten Zuckerproduzenten und -exporteur kommen ca. 16 % der Zuckerproduktion, gefolgt von Indien (14 %), China (6 %) und den USA (5 %). Die wichtigsten Herstellerländer innerhalb Europas sind Frankreich, Deutschland und Polen.

    In Brasilien gilt Zuckerrohr als die wichtigste Energiepflanze. Der größte Produzent und Exporteur verarbeitet nämlich die Hälfte seiner Zuckerernte zu Treibstoff für Autos. Über 60 % der weltweiten Ethanolproduktion stützt sich auf Zucker. Speziell zuckerproduzierende Länder des Südens entwickeln ihre heimische Ethanol-Industrie, da die Raffinerien hochqualifizierte Arbeitsplätze im ländlichen Bereich schaffen. Strategisches Ziel dieser Staaten ist aber auch die Emanzipation von schwankenden Weltmarktpreisen für Zucker auf der einen und für Erdöl auf der anderen Seite.

    An der CSCE (Coffee, Sugar and Cocoa Exchange) ist der am aktivsten gehandelte Kontrakt der Sugar No. 11. Der Kontrakt lautet auf Lieferung von 112000 Pfund zentrifugiertem Rohzucker.

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Zucker:

    New York Board of Trade, Bereich CSCE (Coffee, Sugar and Cocoa Exchange)
    London International Financial Futures and Options Exchange (LIFFE)
    Chicago Board of Trade (CBOT)

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    MAIS


    Mais hat als wichtigste Getreidesorte der Welt in den letzten Jahren die bis dahin bedeutendsten Getreidesorten Weizen und Reis verdrängt. Die Maispflanze ist so widerstandsfähig, dass sie überall auf der Welt gedeihen kann und daher in vielen Ländern ein Grundnahrungsmittel ist. Sie wächst in fast allen Klimazonen in Höhenlagen von 0 - 3600 Metern über dem Meeresspiegel. Das Erntejahr läuft von September bis August. Der internationale Handel der neuen Ernte startet verschoben um einen Monat im Oktober und läuft bis September des Folgejahres.

    Mais wird schon seit Jahrtausenden kultiviert, inzwischen gibt es über 3000 Kultursorten. Die daraus herausgebildeten Hauptvarietäten unterscheiden sich in der Beschaffenheit der Körner: Hartmais mit seinem runden harten Korn ist die Maissorte, die bei der Entdeckung durch Kolumbus in der Karibik und in Mittelamerika weite Verbreitung hatte. Von dort transportierte man sie per Schiff nach Europa, Afrika und Asien. Beim so genannten Zahnmais liegt zwischen den hornigen Seiten des Kornes ein weiches mehliges Nährgewebe. Zahnmais und die Mischformen aus Hart- und Zahnmais besitzen heute die größte Bedeutung für die Wirtschaft. Puffmais, eine Variante des Hartmais, gehört zu den ältesten Maiszüchtungen der Indianer. In den USA, Argentinien und Kanada wird heute in immer größerem Umfang gentechnisch veränderter Mais angebaut.

    Jährlich werden weltweit etwa 700 Millionen Tonnen Mais erzeugt. Davon entfallen allein auf die USA etwa 40 Prozent. Dahinter folgen China, Brasilien und die EU als weitere große Produzenten. Man schätzt, dass der weltweite Verbrauch weiter zunehmen wird. Die USA sind der größte Verbraucher. Hier wird auch der größte Teil der Weltproduktion weiterverarbeitet, gefolgt von China und Brasilien. Nur ein kleinerer Teil der Weltproduktion gelangt auf die internationalen Märkte, da die größten Produzenten auch gleichzeitig die größten Verbraucher sind. Die Staaten in Lateinamerika und Afrika sind die größten Importeure, aber auch der Nahe Osten und Asien, vor allem Japan, Südkorea und Taiwan.

    In Europa und den USA werden etwa 80 % der Maisproduktion, in Deutschland ungefähr 70% des angebauten Mais für Futterzwecke (Silomais) verwendet. In der Lebensmittelindustrie verarbeitet man den Rest zu Körnermais (hierbei werden die Maiskörner im Gegensatz zum Silagemais vom Kolben getrennt und in Konserven verkauft), Maisstärke (Maizena), Glukosesirup, Maiskeimöl, Cornflakes, Popcorn, Polenta, Erdnussflips und Maispapier (auch Zigarettenpapier) oder auch Tortillas. Seit kurzem wird Mais auch in Biogasanlagen zur Energiegewinnung verwendet.

    Am Chicago Board of Trade lautet der Kontrakt auf die Lieferung von 5000 Büschel der Sorte Nr. 2.

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Mais:

    Chicago Board of Trade

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    SAJABOHNEN


    Bereits seit 5000 Jahren werden in China Sojabohnen angebaut. Vermutlich stammen sie von der in Asien auch heute noch wild vorkommenden Glycine soja ab. Den Weg auf die anderen Kontinente fand die Bohne erst im 17. und 18. Jahrhundert. Soja benötigt ein warmes Klima und viel Wasser. In den USA beginnt die Aussaat im Mai und dehnt sich über zwei Monate aus. Die Sojapflanze benötigt je nach vorherrschenden Wetterbedingungen 100-150 Tage bis die Bohnen im Herbst geerntet werden können.

    Die Nutzpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler ist die weltweit bedeutendste ölpflanze. Aus der Sojabohne stammen über 50 % des weltweit produzierten Pflanzenöls. Etwa 60 % Prozent der Welt-Sojaproduktion wird aus gentechnisch veränderten Sojabohnen gewonnen.

    Der hohe Gehalt an Eiweiß (etwa 39 %) und an Öl (etwa 17 %) macht den Hauptwert der Sojabohne aus. Der Proteingehalt von Soja ist höher als bei jeder anderen Pflanze. In den exportierenden Ländern verwendet man Soja zum überwiegenden Teil als Tierfutter. Darüber hinaus ist Soja der Rohstoff für die unterschiedlichsten Lebensmittelzutaten und -zusatzstoffe. Schätzungsweise enthalten zwischen 20000 und 30000 Lebensmittelprodukte Sojakomponenten in der einen oder anderen Form. Als Nahrungsmittel werden die eiweißreichen Samen insbesondere in Asien genutzt. Aus gemahlenen gelben Sojabohnen mit Wasserdampf gewinnt man die Sojamilch. Der aus Sojamilch hergestellte Quark ist als Tofu bekannt. Da Sojaprotein alle essentiellen Aminosäuren besitzt, verwendet man es als Fleischersatz in vegetarischen Gerichten.

    Die Nachfrage und Produktion nehmen beständig zu. 1980 waren weltweit noch ca. 75 Mio. Tonnen Sojabohnen geerntet worden, 2005 waren es bereits ca. 215 Mio. Tonnen. Hauptanbauregionen und wichtigste exportierende Länder für die Sojabohne sind heute die USA mit 40 % Anteil an der Welternte, Brasilien mit 25 % und Argentinien mit 18 %. Aber auch China und Indien zählen zu den größeren Anbaugebieten.

    In Europa ist Soja zumeist als Trockenbohne bekannt, in Amerika und Asien dagegen wird sie eher frisch verarbeitet. Ausgereifte Bohnen sind nahezu unbegrenzt lagerfähig. Die EU führt jährlich etwa 16 Millionen Tonnen Sojabohnen ein. Diese werden in Ölmühlen zu Futtermitteln (Sojaschrot 13,4 Mio. t) und Öl (3 Mio. t) verarbeitet. Die bedeutendsten Importländer für Sojabohnen sind Japan, die Niederlande und Deutschland.

    Bei Sojabohnen lautet der Future am CBOT (Chicago Board of Trade) auf die Lieferung von 5000 Büschel Sojabohnen. Für das durch das Pressen der Bohnen gewonnene Sojaöl gibt es am CBOT auch spezielle Futureskontrakte. Sojaöl verarbeitet man zu Brat-, Back- und Streichfetten. Bei Sojaöl lautet die Lieferung auf 60000 lbs. Sojaöl. Und auch Sojaschrot wird dort gehandelt. Bei Sojaschrot lautet der Kontrakt auf die Lieferung von 100 Tonnen Sojamehl. Auch an Rohstoffbörsen in Brasilien, Argentinien, China und Japan werden Sojabohnen gehandelt.

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Sojabohnen:

    Chicago Board of Trade (CBOT)

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    WEIZEN


    Aus der Kreuzung mehrerer Getreide- und Wildgrasarten ging der heutige Saatweizen hervor. Einkorn und Emmer waren die ersten von Menschen angebauten Weizenarten. Deren Herkunftsgebiet ist der vordere Orient. Aus der Zeit zwischen 7800-5200 v. Chr. stammen die ältesten Nackt-Weizenfunde. Weizen ist damit die zweitälteste Getreideart nach Gerste. Der Weizen gewann eine wichtige Bedeutung durch seine Ausbreitung nach Europa, Nordafrika und Asien, obwohl der Anbau lange Zeit hinter dem der Hauptgetreidearten Einkorn, Emmer und Gerste zurückblieb. Erst durch das ab dem 11. Jahrhundert in Mode kommende Weißbrot etablierte sich der Weizen und ist heute die am häufigsten angebaute Getreideart und nimmt auch den größten Anteil der Getreideanbauflächen ein.

    Die mehr als 1000 Weizensorten haben ganz unterschiedliche Ansprüche an Boden und Klima. Weizen allgemein ist eine sehr anspruchsvollste Getreideart. Er verträgt Kälte schlechter als Roggen und benötigt mehr Wärme und Feuchtigkeit. Kalkhaltige, humusreiche und milde Lehmböden eignen sich am besten zum Weizenanbau. An den US-Börsen unterscheidet man zwischen Frühlings- und Winterweizen. Im Frühling angebauter Weizen wird im Sommer, Winterweizen im Frühling geerntet. Drei Viertel der Jahresproduktion ist Winterweizen.

    Das Getreide aus der Familie der Süßgräser ist nach Mais das weltweit wichtigste Grundnahrungsmittel. Weizen wird in mehr als 80 Ländern angebaut und deckt rund 20 % des Kalorienbedarfs der Weltbevölkerung ab. Für Menschen in vielen Ländern ist Weizen als Brotgetreide ein Grundnahrungsmittel und ist von großer Bedeutung als Futtermittel für die Tiermast. Das Haupteinsatzgebiet ist die Lebensmittelbranche, das wichtigste Erzeugnis hier ist das Mehl. Obendrein wird Weizen auch bei der Produktion von Bier, Whiskey und Speiseöl verarbeitet.

    Im Jahr 2005 wurden weltweit 630 Mio. Tonnen Weizen produziert. Wichtigster Weizenproduzent war China mit einem Marktanteil von 15 %, gefolgt von Indien (13 %) und den USA (9 %). Von der Produktion gelangt nur etwa ein Fünftel auf den Weltmarkt, da große Teile der Ernte von den Produzentenländern selbst verbraucht werden. Größter Verbraucher ist China mit einem Anteil von 17 %, gefolgt von der EU (16 %), Russland (7 %) und den USA (5 %). Größte Exporteure sind die USA, die EU, Russland und Australien. Größte Importeure sind die EU, Brasilien und China.

    Die typische Saisonalität für Weizen ergibt ein Hoch in der Zeit zwischen Dezember bis Januar und ein Tief von Juni bis August. Besonders während der Aussaat im September/Oktober steigt der Weizenpreis häufig. Die größte Gefahr besteht für den Weizen zur Blütezeit Ende April/Anfang Mai. Oft kommt es auch kurz vor der Ernte im Juli/August noch zu steigenden Preisen. Ab Mitte Januar startet regelmäßig mit dem steuerlich motivierten Verkauf die Abwärtsbewegung bis in den späten August, nur noch durch zwischenzeitliche Kurserholungen unterbrochen.

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Weizen:

    Chicago Board of Trade (CBOT)
    London International Financial Futures and Options Exchange (LIFFE)

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    LEBENDRIND


    Aus Regionen der USA mit sehr kalten Wintern, wie Texas, Kansas, Nebraska, Colorado, Oklahoma, Iowa, South Dakota, Minnesota und Montana kommen die größten Viehzüchter des Landes für "Lebendes Rind", häufig auch als "Lebendrind" bezeichnet. Der Geburt der Kälber im Frühjahr kommt eine hohe Bedeutung zu, um so für etwa sechs Monate Weideflächen und mildes Wetter ausnutzen zu können. Die Kälber werden nach 6-8 Monaten, bei einem Gewicht von 300 bis 600 Pfund, von der Mutter getrennt. Als junge Kälber werden sie von speziellen Viehzüchtern gekauft und gefüttert bis sie ein Gewicht von 600 bis 800 Pfund haben. Damit sind sie erwachsen und gehören zur Kategorie Mastrind (Feeder Cattle). Spezielle Mastbetriebe kaufen die Rinder zu diesem Zeitpunkt. Sie versuchen mit besonderem Futtermittel die Gewichtszunahme anzutreiben. Getreide, Eiweißzusätze u. a. sind Bestandteile dieses Futters. Bis zur Schlachtreife dauert es 4-8 Monate. Das Zielgewicht erreichen die Mastrinder bei einem Gewicht von bis zu 1200 Pfund. Dann werden die Rinder als Lebendrind (Life Cattle) an Schlachthöfe verkauft.

    Zwei Faktoren bestimmen die Rinderzucht besonders: der Preis für Futtermittel, hauptsächlich Mais, und die Zahl der Mastrinder. Deshalb besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen Mastrind und Lebendrind: ein Mangel an Mastrind wird später mit einiger Wahrscheinlichkeit zu einer Unterproduktion von Lebendrind führen. Der Aufbau einer Rinderherde dauert 7 bis 12 Jahre, der Abbau einer Herde circa 5 Jahre.

    2003 betrug die Weltproduktion an Rindfleisch 49,789 Mio. Tonnen. Die USA sind größter Produzent von Rindfleisch mit einem Marktanteil von 25 %, dahinter Brasilien (15,5 %), die EU (14,8 %) und China (12,1 %). Größte Konsumenten sind ebenfalls die USA mit 25,6 %, die EU (15,3 %), Brasilien (13 %) und China (12 %).

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Lebendrind:

    Chicago Mercantile Exchange

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    MAGESERES SCHWEIN


    Ferkel werden zweimal pro Jahr ausgetragen, um ein konstantes Angebot frei von Zyklen zu garantieren. Die Austragung eines Wurfes von 9 bis 10 Ferkeln dauert 3½ Jahre. Die meisten Schweine werden zwischen März und Mai geboren. Die Ferkel werden zunächst drei bis vier Wochen gesäugt. In weiteren 5 Monaten mästet man sie für einen maximalen Gewichtszuwachs. Das schlachtfertige Schwein, das etwa ein halbes Jahr alt ist, nennt man Lebendschwein. Pro Pfund Futter (hauptsächlich Getreide und Eiweißzusätze) legen Schweine ungefähr 3 Pfund an Gewicht zu. 254 Pfund gilt als das optimale Gewicht für die Schlachtung. Daraus lassen sich annähernd 90 Pfund Fleisch gewinnen.

    Weltweit werden pro Jahr rund 90 Mio. Tonnen Schweinefleisch produziert. China ist mit beinahe 50 % der wichtigste Produzent von Schweinefleisch, dahinter folgen die EU und die USA. Auch beim Verbrauch liegt China an der Spitze, dahinter EU und USA. Größter Exporteur von Schweinefleisch ist dagegen die EU, größter Importeur Japan.

    Da im Vergleich zum Markt für Rinder die Farmer über geringere Möglichkeiten verfügen, auf Preisschwankungen zu reagieren, indem sie Schweine einige Monate früher oder später zum Schlachten geben, unterliegt das Angebot von Schweinen deutlichen Zyklen.

    Grund für Preisschwankungen kann zum Beispiel ein höheres Angebot sein, resultierend aus einer erhöhten Anzahl an Schweinen, dem höheren Durchschnittsgewicht der Tiere oder gestiegenen Importen, die Zunahme der Nachfrage oder Preisänderungen bei Rindfleisch, beispielsweise verbunden mit der Sorge um BSE.

    Beim Handel an der Börse findet nur ein Barausgleich statt, es gibt also keine physische Lieferung.

    Bedeutendste Märkte für den Handel von Magerem Schwein:

    Chicago Mercantile Exchange (CME)

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