BHW Förder maXX und BHW BauSparvertrag

11.05.2015, 17:59

Hallo liebes Forum,
habe hier so einige Threads durchgelesen und jetzt auch eine Frage.

Ich bin 22 Jahre alt, verheiratet und seit Ende letzten Jahres Vater.

Ich habe am Anfang meiner Ausbildung einen Bausparvertrag bei der BHW abgeschlossen, der vor ca. einem Jahr geändert wurde. Hier mal die Daten:

Code:

Vertragsart: BHW BauSparvertrag
Zinssatz: 0,100 % 
Vertragssumme: 100.000,00 € 
aktueller Kontostand: ~2000 € 
Bewertungszahl: 0,28
voraussichtliche Zuteilung: 2.Q / 2031

Jetzt hatte ich wieder einen Termin, weil ich daran denken sollte meine "10% Bonusprämie inkl. Steuervorteile für dieses Jahr zu beantragen".

Der Berater hat mir einen neuen, zusätzlichen Tarif empfohlen:

Code:

Tarif: Förder maXX 1,9
Guthabenzins p.a.: 1,00 %
Bausparsumme: 45000€

In meinen bisherigen Vertrag habe ich 40€ VL + 88€ im Monat eingezahlt. Jetzt war die Empfehlung, die 40€ VL wie gehabt in den Bausparvertrag fließen zu lassen und 90€ in den neuen Vertrag zu zahlen.

Wenn ich alles richtig verstanden habe, dann erhalte ich staatliche Zuschüsse i.H.v. 608€/Jahr für den neuen Vertrag (Wohnriester).

Ich habe bis nächste Woche Donnerstag Zeit zu überlegen, was ich jetzt mache, weil das Angebot nur bis zum 31.05.2015 steht und ich am Freitag nächste Woche ins Ausland fliege.

Folgenden Sparplan habe ich von dem Berater bekommen:

Code:

Bausparbeiträge: 55.932,00 EUR
Guthabenzinsen: 13.264,15 EUR
Tarifbonus*: 6.290,80 EUR
Altersvorsorgezulage (Gutschrift Bausparkonto): 6.976,00 EUR
Abschlussgebühr: 450,00 EUR
Kontogebühren: 537,00 EUR
Guthaben bei Abrechnung: 75.185,15 EUR
Auszahlungsbetrag: 81.475,95 EUR
Spargewinn: 25.543,95 EUR
* Nach Ablauf von 15 Jahren seit Vertragsabschluss entfällt der Bonusanspruch für das jeweilige Jahr,  wenn die Umlaufrendite am 15.12. des vorangegangenen Kalenderjahres unter 3% lag. Die Umlaufrendite ist eine durschnittliche Rendite festverzinslicher Wertpapiere, die regelmäßig von der Bundesbank ermittelt wird.

Ich habe viele Fragen gestellt und versuche auch viele Informationen zu finden, aber irgendwie blicke ich da nicht ganz durch. Vielleicht kann mir hier jemand unabhängig weiterhelfen?

PS: Wir möchten gerne in naher Zukunft (innerhalb der nächsten 2 Jahre, je früher desto besser) ein Haus kaufen/bauen.

11.05.2015, 18:43

Hallo,
zunächst einmal:

seit Ende letzten Jahres Vater.

Herzlichen Glückwunsch!
Dann ein paar (möglicherweise unsortierte) Gedanken von mir:

In meinen bisherigen Vertrag habe ich 40€ VL + 88€ im Monat eingezahlt. Jetzt war die Empfehlung, die 40€ VL wie gehabt in den Bausparvertrag fließen zu lassen und 90€ in den neuen Vertrag zu zahlen.

Mal unabhängig davon,ob ein Anspruch auf Wohnungsbauprämie oder AN-Sparzulage besteht: Die vL sollen allen Ernstes zu mickrigen 0,1% Zinsen angelegt werden?Da gibt es deutlich attraktivere Alternativen.Und auch wenn der Wunsch nach einem Eigenheim den BSV als Option erscheinen lässt,so bleibt die Bausparsumme deutlich zu hoch und müsste (mit Zustimmung) der Kasse reduziert werden oder der Sparbeitrag deutlich nach oben angepasst werden.Darüberhinaus müsste der BSV die Kombination aus Ansparzins und "normalem" Darlehen erst einmal schlagen,da wäre ich gelinde gesagt skeptisch.

Wenn ich alles richtig verstanden habe, dann erhalte ich staatliche Zuschüsse i.H.v. 608€/Jahr für den neuen Vertrag (Wohnriester).

Falls Riester grundsätzlich für sie/euch infrage kommt,gibt es auch andere Möglichkeiten.Die eine wäre ein Banksparplan,um sich ohne Kosten zunächst einmal die Förderung zu sichern.Das will gut überlegt sein,da würde ich mir keinen Druck machen lassen.Wenn das tolle Angebot dann Ende Mai nicht mehr steht,gibt es definitiv andere Angebote.Ich finde die Konstruktion missglückt.Auf der einen Seite gibt es einen BSV,der in Relation zur Bausparsumme viel zu niedrig bespart wird und in dem die vL mickrigst verzinst vor sich hindümpeln.Auf der anderen Seite wird,bevor dieses Problem angegangen wird,schon wieder ein neuer Vertrag empfohlen,bei dem ich davon ausgehe,dass sie das Prinzip "Wohnriester" noch gar nicht vollumfänglich verstanden haben.Da würde ich persönlich von einer übereilten Entscheidung absehen und mir die Zeit nehmen,um diese doch komplexe Materie besser zu durchdringen.Das dürfte letztlich die deutlich sinnvollere Investition sein.
Und wenn der Vermittler dieses Konstrukt mit Wissen des Immobilienwunsches vorgeschlagen hat,würde ich dem beim nächsten Termin die Kekse wegfuttern
und danach das Weite suchen.Ohne Abschluss.

12.05.2015, 09:20

Vielen dank erstmal für den Beitrag.

Ich werde den neuen Vertrag nicht abschließen bzw widerrufen.

Ich habe bisher ca. 4000€ eingezahlt, mein Kontostand beträgt aber nur ca. 2000€. Ich frage mich, wo das ganze Geld hin ist... Frage ich mal meinen "Berater" beim nächsten Termin.
Das ganze weckt in mir immer mehr Misstrauen und ich fühle mich über den Tisch gezogen.
Was mache ich denn jetzt mit meinem bestehenden Vertrag? Einfach so wie der ist weiterlaufen lassen? Den monatlichen Sparbeitrag möchte ich erstmal nicht erhöhen.

Und wenn der Vermittler dieses Konstrukt mit Wissen des Immobilienwunsches vorgeschlagen hat

Ich habe dem Vermittler ganz klar und deutlich gesagt, dass wir auf jeden Fall in naher Zukunft ein Haus kaufen/bauen möchten.

12.05.2015, 09:57

Ich habe bisher ca. 4000€ eingezahlt, mein Kontostand beträgt aber nur ca. 2000€. Ich frage mich, wo das ganze Geld hin ist... Frage ich mal meinen "Berater" beim nächsten Termin.

Falls für den alten Vertrag eine Abschlussgebühr von 1,6% der Bausaprsumme fällig wurde,sind das schon einmal 1600€.Das würde die Diskrepanz zwischen Einzahlungen und Kontostand erklären.

Das ganze weckt in mir immer mehr Misstrauen und ich fühle mich über den Tisch gezogen.

Nun ja...beim damaligen Abschluss mag das noch anders ausgesehen haben,allerdings ist die Bausparsumme schon sehr ambitioniert angesetzt.Was wurde denn an dem Erstvertrag geändert?
Was allerdings aus meiner Sicht gar nicht geht,ist die Folgeberatung.Dem Berater müsste doch bewusst sein,dass der Erstvertrag eine gefühlte Ewigkeit für die Zuteilungsreife benötigt,wenn die Einzahlungen so wie bisher getätigt werden.Und dann einen neuen Bausparvertrag anzubieten,ohne diese bestehende Baustelle anzusprechen,das mutet schon etwas absurd an.

Was mache ich denn jetzt mit meinem bestehenden Vertrag? Einfach so wie der ist weiterlaufen lassen? Den monatlichen Sparbeitrag möchte ich erstmal nicht erhöhen.

Ich würde klipp und klar zum Ausdruck bringen,dass in absehbarer Zeit Eigentum erworben werden und das der Erstvertrag Bestandteil der Finanzierung sein soll.Dann soll der Berater mal seine Arbeit machen und entsprechende Vorschläge unterbreiten,wie das realisiert werden kann,bspw. über eine Teilung des Vertrages oder eine Reduzierung der Bausparsumme.
Ob man das dann wirklich so macht,hängt auch von den Konditionen des Vertrages ab (→Darlehenszins),aber der Berater soll mal was für sein Geld machen und euch ganzheitlich beraten.Dazu gehört auch der bestehende Vertrag.

12.05.2015, 10:03

Was wurde denn an dem Erstvertrag geändert?

Der Erstvertrag hatte eine Bausparsumme von 28.000€.

Ich habe da morgen einen Termin und werde versuchen einige Frage zu klären.

Darüber hinaus habe ich um einen Beratungstermin bei Dr. Klein und Interhyp nachgefragt.

Ich möchte außerdem mal bei anderen lokalen Banken (Sparkasse, Volksbank) nachfragen.

12.05.2015, 10:06

Der Erstvertrag hatte eine Bausparsumme von 28.000€.

Ach was...und dann auf 100.000€ aufgestockt?Da würde mich mal interessieren,wie man euch das schmackhaft gemacht hat.

12.05.2015, 10:10

Ich hatte damals gerade meine Ausbildung abgeschlossen und wollte mein Geld gut anlegen.
Der Berater hat mir erklärt, dass der Zins gerade sehr niedrig ist und man sich diesen Zins jetzt auf jeden Fall sichern sollte. In meinem Fall war ich mir sicher, dass ich das Geld aus dem Bausparvertrag auf jeden Fall in eine Immobilie investieren möchte. Deshalb meinte der Berater, dass es sehr gut wäre, die Bausparsumme auf 100.000€ zu erhöhen.

Eine Entscheidung, die ich schon mehrfach bereut habe...

12.05.2015, 10:24

Ich hatte damals gerade meine Ausbildung abgeschlossen und wollte mein Geld gut anlegen.
Der Berater hat mir erklärt, dass der Zins gerade sehr niedrig ist und man sich diesen Zins jetzt auf jeden Fall sichern sollte. In meinem Fall war ich mir sicher, dass ich das Geld aus dem Bausparvertrag auf jeden Fall in eine Immobilie investieren möchte. Deshalb meinte der Berater, dass es sehr gut wäre, die Bausparsumme auf 100.000€ zu erhöhen.

Ich möchte dem Berater da jetzt nichts unterstellen und gehe einmal davon aus,dass er auch erwähnt hat,dass dann auch die Sparrate entsprechend erhöht werden sollte.In erster Linie profitiert natürlich auch der Vermittler über die Abschlussgebühr von einer Erhöhung.Und ein Bausparvertrag kann eigentlich niemals eine gute Geldanlage und ein gutes Zinssicherungsinstrument zugleich sein.In dem damaligen Zinsumfeld mag das Argument des "guten Zinses" und der Sicherung desselben ein Argument gewesen sein,aber das erkauft man sich eben durch einen entsprechend niedrigen Sparzins während der Ansparphase.Gute Rendite und niedriger Darlehenszins können niemals ein gutes Team bilden

.
Wie hoch wäre denn der Darlehenszins des Vertrages?

12.05.2015, 10:26

Wie hoch wäre denn der Darlehenszins des Vertrages?

Weiß ich leider nicht aus dem Kopf, aber ich sehe mal nach wenn ich zuhause bin.

12.05.2015, 10:52

Vielen Bausparverträge eigenen sich aufgrund der sehr hohen Tilgung gar nicht für den Hausbau/-kauf bzw. man muss sich die hohe Tilgung leisten können.
Da gibt es dann wieder Gebühren für den Tarifwechsel...

Ich hatte es mir vor ein paar Jahren durchgerechnet für einen kleinen zuteilungsreifen BSV mit ~6.000€ Guthaben. Es macht keinen wirklichen Unterschied bei einer Finanzierung über mehrere 100.000 Euro.
Verkompliziert das ganze aber unnötig.

15.05.2015, 16:01

Wie hoch wäre denn der Darlehenszins des Vertrages?

Alter Vertrag (28.000€): 3,75%
Aktueller Vertrag (seit ca einem Jahr, 100.000€): 2,35%

Der Berater hat mir erklärt, dass man diesen Vertrag wie einen Kuchen teilen kann und somit z.B. schon 10.000€ aus dem Vertrag nehmen kann, wenn man etwa 4.000€ angespart hat.

Der Vertrag heißt übrigend BHW Dispo maXX.

Der neue Vertrag, der aktuell noch bis Ende Mai 2015 zu haben ist, ist ein Wohnriester (Förder maXX), bei dem die BHW 10% Bonus auf die Einzahlungen dazuzahlt.

Ich habe nun schon stundenlang zum Thema Wohnriester gelesen und auch einige Fragen mit dem Berater besprochen, verstehe aber immernoch nicht alles.

Jetzt mal vereinfacht erklärt: Ich zahle z.B. jährlich 1200€ ein und bekomme 608€ (154€ je für mich und meine Frau + 300€ fürs Kind) = 1808€/Jahr
Wann sehe ich das Geld? Muss ich da erstmal eine bestimmte Summe angespart haben? Außerdem habe ich gehört, dass man dafür später (Rente?) Steuern zahlen muss. Wie ist das genau?

BHW Förder maXX und BHW BauSparvertrag

BHW Förder maXX und BHW BauSparvertrag

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