Fondsgebundene Rentenversicherung Sinnvoll ?

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  1. Avatar von Peterli85
    Peterli85 ist offline
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    Standard Fondsgebundene Rentenversicherung Sinnvoll ?

    Servus Freunde,

    ich bin der Peter und 31 Jahre alt.
    Ich bin seit 2 Jahren mit dem Studium fertig und arbeite fleißig wieder und da kommen so Themen wie eine Altersvorsorge natürlich auch irgendwann wieder auf.

    Überall liest man, dass Riester, Rürup und LV derzeit nicht mehr viel bringen.
    Abhilfe kann wohl eine Fondsgebundene Police bringen und verspricht steuerliche Vorteile und dicke Renditen.

    Und wie es so ist hat der Peter jetzt eine Police abgeschlossen von der Conti (Rente Invest Tarif RI FR3) und dies über einen Makler.
    Start ist der 01.07 und ich werde so ca. 300€ im Monat investieren. Was mich aber schockiert sind das große Risiko und die hohen Kosten für Vertriebsprovision, Maßnahmen etc. (ca. 3200€), welche dann quasi monatlich auf die nächsten Jahre vom Einzahlungsbetrag abgehen. Was mir vorher nicht ganz bewusst war. Fühlt sich auch nicht gut an zu wissen das quasi ein Jahr Einzahlung erstmals quasi "drauf" geht.

    Zu den empfohlenen Fonds zählen der Votobel Fund - Global Equity B USD und Robeco BP Global Premium Equites, welche ich als gut erachte aber dennoch Frage ich mich inwiefern die Kosten über die Jahre mit einer unsicheren Wachstumslage der Fonds wieder rein geholt werden kann? In vielen Quellen wird im Internet davon abgeraten.
    Ich finde halt überhaupt keine Garantie krass und ich weiß nicht nach wie viel Jahren überhaupt mal ein Plus zu erwarten ist. Klar die Laufzeit ist auch lang um Schwankungen auszugleichen im späteren Verlauf soll dann auf sichere Märkte/ Fonds geschichtet werden etc.

    Wie ist generell eure Einschätzung? Was macht überhaupt Sinn? Sind die Kosten normal?

    lieben Gruß,
    Peter

  2. Avatar von alex8656
    alex8656 ist offline

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    Standard AW: Fondsgebundene Rentenversicherung Sinnvoll ?

    Ok bei einer reinen AN-finanzierten BAV muss ich euch recht geben. Da hat nur der Staat und der AG was von... jedoch habe ich jetzt mal folgende Rechnung aufgemacht (Zinsen und Zinseszinsen außen vor)

    AN Brutto: 3475€ (Durchschnitt in West DE)
    BAV (gemisch AG gibt die Vorteile weiter und übernimmt 17%)
    Aktueller max Beitrag 254 € (42€ AG 212€ AN)

    Dann ergibt sich bei einer Restzeit von 35 Jahren ein Polster von 106,680€ (ohne Zinsen)

    Zahlt man nicht in die BAV erhält man bei diesem Gehalt 106,60€ mehr netto! > legt diesen an: bei 35 Jahren 44.772€ (ohne Zinsen)

    Der Unterschied in der gesetzlichen Rente beträgt nach Bierdeckelrechnung (45 Jahre einbezahlt) 95€ mehr Rente / monatlich

    Bedeutet: Ich habe dann ohne BAV 95€ /mtl + 44.772€ Polster

    Mit der BAV habe ich dann 95€ weniger Rente jedoch ein Polster von 106.680€

    Also kommt es jetzt im Endeffekt doch darauf an, wieviel % Zinsen das Produkt erwirtschaftet in welches ich das Geld anlege. Bei der BAV sind glaube ich nur 2% garantiert... aber selbst wenn ich die 44.772€ während der Zeit gut anlege, müssen ja erstmal die Differenz von 61908€ überbrückt werden?

    Oder sehe ich hier etwas komplett falsch? Falls ja: wo ist mein Denkfehler?


    EDIT mit Zinsen:

    Mit BAV und 2% Zinsen (bei mtl. 254€) kommen dabei 154.317,14 € raus
    Ohne BAV und mit 6% Zinsen (bei mtl. 106,60€) kommen dabei 151.874,12 raus

    EDIT Fondswahl:

    Wenn man dann von der Fondswahl gebrauch macht und einen Fonds wie diesen hier auswählt:

    https://www.onvista.de/fonds/DWS-FUNDS-INVEST-ZUKUNFTSSTRATEGIE-EUR-ACC-Fonds-LU0313399957

    Sollte man doch über die 2% kommen... auch wenn man mal den TER und Co. großzügig mit 4% kalkuliert...



  3. Avatar von Tikonteroga
    Tikonteroga ist offline

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    Standard AW: Fondsgebundene Rentenversicherung Sinnvoll ?

    Zitat Zitat von alex8656
    Ok bei einer reinen AN-finanzierten BAV muss ich euch recht geben. Da hat nur der Staat und der AG was von... jedoch habe ich jetzt mal folgende Rechnung aufgemacht (Zinsen und Zinseszinsen außen vor)

    AN Brutto: 3475€ (Durchschnitt in West DE)
    BAV (gemisch AG gibt die Vorteile weiter und übernimmt 17%)
    Aktueller max Beitrag 254 € (42€ AG 212€ AN)

    Dann ergibt sich bei einer Restzeit von 35 Jahren ein Polster von 106,680€ (ohne Zinsen)

    Zahlt man nicht in die BAV erhält man bei diesem Gehalt 106,60€ mehr netto! > legt diesen an: bei 35 Jahren 44.772€ (ohne Zinsen)

    Der Unterschied in der gesetzlichen Rente beträgt nach Bierdeckelrechnung (45 Jahre einbezahlt) 95€ mehr Rente / monatlich

    Bedeutet: Ich habe dann ohne BAV 95€ /mtl + 44.772€ Polster

    Mit der BAV habe ich dann 95€ weniger Rente jedoch ein Polster von 106.680€

    Also kommt es jetzt im Endeffekt doch darauf an, wieviel % Zinsen das Produkt erwirtschaftet in welches ich das Geld anlege. Bei der BAV sind glaube ich nur 2% garantiert... aber selbst wenn ich die 44.772€ während der Zeit gut anlege, müssen ja erstmal die Differenz von 61908€ überbrückt werden?

    Oder sehe ich hier etwas komplett falsch? Falls ja: wo ist mein Denkfehler?


    EDIT mit Zinsen:

    Mit BAV und 2% Zinsen (bei mtl. 254€) kommen dabei 154.317,14 € raus
    Ohne BAV und mit 6% Zinsen (bei mtl. 106,60€) kommen dabei 151.874,12 raus

    EDIT Fondswahl:

    Wenn man dann von der Fondswahl gebrauch macht und einen Fonds wie diesen hier auswählt:

    https://www.onvista.de/fonds/DWS-FUNDS-INVEST-ZUKUNFTSSTRATEGIE-EUR-ACC-Fonds-LU0313399957

    Sollte man doch über die 2% kommen... auch wenn man mal den TER und Co. großzügig mit 4% kalkuliert...


    Hallo,

    ich glaube nicht, dass du das so rechnen kannst.

    Eine Prognose bzw. ein Vergleich wäre wohl sehr aufwändig, da viele wichtige Parameter der Zukunft wie z. B. die (durchschnittliche) Rendite des Fonds, die Entwicklung deines persönlichen Steuersatzes, die Entwicklung der Sätze für die Sozialversicherungen, deine Gehaltsentwicklung, die Inflation, die Entwicklung deiner gesetzlichen Rente, ... nicht bekannt sind. Es gäbe wohl auch sehr sehr viele mögliche Szenarien ...

    Das ist ja auch der Nachteil an solchen Versicherungen, dass man kaum abschätzen kann, ob man ein gutes oder ein schlechtes Geschäft gemacht hat. Das klingt zwar überzeugend, wenn ein Versicherungsvertreter von Steuerersparnissen spricht, man sollte die Bedeutung jedoch nicht überbewerten ...

    Grüße

  4. Avatar von Malapascua
    Malapascua ist offline

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    Standard AW: Fondsgebundene Rentenversicherung Sinnvoll ?

    Zitat Zitat von Tikonteroga
    Wenn man Beiträge über die Entgeltumwandlung in den Versicherungsvertrag einzahlt hat das halt auch folgende Nachteile:

    1. Das Sozialversicherungspflichtige Bruttoeinkommen wird reduziert. Dies führt dazu das Lohnersatzleistungen wie etwa Krankengeld oder Arbeitslosengeld 1 aber auch die Alters- und Erwerbsminderungsrente niedriger ausfallen.


    Spielt nur eine Rolle wenn man unterhalb der BBG der RV verdient.




    1. Wenn man Krankengeld oder Arbeitslosengeld 1 erhält, muss man entweder den vereinbarten Beitrag für die BAV vom Netto bezahlen oder man muss die BAV falls möglich vorübergehend stilllegen. Dadurch sinkt die Rentenleistung.
    Ja, wenn man nix mehr einzahlt sinkt die Rentenleistung. Ist jetzt nicht ganz so überraschende oder?


    1. Von der Deutschen Rentenversicherung erhält man einen Zuschuss für die gesetzliche oder private Krankenversicherung von 7,3 % der Altersrente. Von der Versicherung (hier AM) erhält man diesen Zuschuss nicht.
    Siehe zu 1. Spielt nur eine Rolle wenn man unterhalb der BBG verdient. Dann sollte man auch die Finger weg lassen von der Entgeldumwandlung.


    1. Wenn die gesetzliche Rente unter dem Existenzminimum liegt, erhält man evtl. keine Aufstockung auf das Existenzminimum, weil die Rentenleistung aus der BAV angerechnet wird und man mit der gesetzlichen Rente und der privaten Rente das Existenzminimum erreicht.
    Das ist ein Argument gegen jede Form der Altersvorsorge.

  5. Avatar von Tikonteroga
    Tikonteroga ist offline

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    Standard AW: Fondsgebundene Rentenversicherung Sinnvoll ?

    Zitat Zitat von Malapascua
    Spielt nur eine Rolle wenn man unterhalb der BBG der RV verdient.
    Ja, wenn das Bruttoeinkommen die BBG der Kranken- und Pflegepflichtversicherung um den umgewandelten Betrag übersteigt, wird das Krankengeld nicht beeinflusst. Wenn das Bruttoeinkommen die BBG der Rentenversicherung um den umgewandelten Betrag übersteigt, werden die Altersrente, die Erwerbsminderungsrente und die Altersrente nicht beeinflusst.

    Zitat Zitat von Malapascua
    Ja, wenn man nix mehr einzahlt sinkt die Rentenleistung. Ist jetzt nicht ganz so überraschende oder?
    Ja, aber es ist ja nicht wünschenswert. Bei einem Vertrag mit einer garantierten Verzinsung und einer garantierten Rente, erwartet man ja dann diesen Betrag. Und um ganz genau zu sein, erstattet die Versicherung in so einem Fall die Abschlussgebühr nicht anteilig zurück. Unter Umständen kann es auch nicht möglich sein, die Versicherung stillzulegen, weil z. B. die Mindestsumme an Beiträgen nicht eingezahlt wurde...

    Zitat Zitat von Malapascua
    Siehe zu 1. Spielt nur eine Rolle wenn man unterhalb der BBG verdient. Dann sollte man auch die Finger weg lassen von der Entgeldumwandlung.
    Hier bin ich ja darauf eingegangen:

    Zitat Zitat von Tikonteroga
    Ich fände eine BAV z. B. in folgendem Szenario gut oder überlegenswert:

    Ein Arbeitnehmer hat ein monatliches Bruttogehalt, dass 104 % der Beitragsbemessungsgrenze entspricht. Das wären 2017 dann 6.350 EUR + 254 EUR = 6.604 EUR. Der Arbeitnehmer muss nur von 6.350 EUR die Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung und die Arbeitslosenversicherung bezahlen. Jetzt könnte er 254 EUR über die Entgeltumwandlung in eine BAV einzahlen. Auf seine spätere Rente, das Arbeitslosengeld 1, das Krankengeld, ... hat dies keine Auswirkungen. Die 254 EUR müsste er mit 42 % zzgl. Solidaritätszuschlag von 5,5 % versteuern. Dadurch hat er eine Steuerersparnis von 112,55 EUR (44,31 %). Wenn der Arbeitgeber dann noch einen Teil der 254 EUR übernimmt, dann ist das um so besser ...
    Zitat Zitat von Malapascua
    Das ist ein Argument gegen jede Form der Altersvorsorge.
    Nein, aber man sollte es sich halt sehr gut überlegen und die BAV nicht nur abschließen, weil z. B. ein Versicherungsvertreter damit wirbt, dass man Steuern und Sozialversicherungsbeiträge "sparen" kann. Es gibt ja nicht nur Vorteile, sondern es gibt auch Nachteile...

  6. Avatar von flore
    flore ist offline

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    Standard AW: Fondsgebundene Rentenversicherung Sinnvoll ?

    Hallo Peterli85,
    hast du schon mal in Betracht gezogen, dich von einem Experten beraten zu lassen?
    Ich habe persönlich gute Erfahrung mit feelix gesammelt. Das war zwar vor allem im Rahmen einer Baufinanzierung, aber sie beraten auch umfassend zu Versicherungen. Deine Fragen kannst du in einem Online-Termin stellen. Hier ist der Link dazu: www.myfeelix.de

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