Herr Albrecht war höchst erfreut, als er im Herbst 2006 einen Brief von seiner Bank erhielt. Er hatte ein Angebot für einen Anschlusskredit mit einem Zinssatz von 5,3 % für seine laufende Hypothekenfinanzierung erhalten: Da sein erster Kredit 7,3 % betragen hatte, schien ihm das Angebot sehr lukrativ zu sein, da sich damit auch die monatlichen Raten von 980 Euro auf 745 Euro verringern würden. Doch so günstig der neue Zinssatz des Anschlusskredits im Vergleich zum ersten Kredit auch zu sein schien, war er im Vergleich zu den Marktkonditionen doch sehr schlecht. Denn im Herbst 2006 lagen die Zinssätze für Hypothekenfinanzierungen bei preiswerten Anbietern nämlich teilweise bei 4,3%. Damit war das Angebot von Herr Albrechts Hausbank um einen Prozentpunkt über den Bestangeboten auf dem Markt. Da Herr Albrecht sich aber nicht informiert hatte, nahm er das Angebot seiner Bank an und unterschrieb den Vertrag für den Anschlusskredit.

Laut einer Untersuchung der ING-Diba handeln fast 70% aller Immobilienbesitzer bei der Prolongation eines Kredits wie Herr Albrecht: Sie akzeptieren das Kreditangebot ihrer Bank ohne es weiter zu hinterfragen und verschenken somit eine nicht zu unterschätzende Summe! Der Kreditnehmer geht als langjähriger Kunde meist davon aus, dass er von seiner Hausbank ein besonders günstiges Finanzierungsangebot bekommt und dabei passiert genau das Gegenteil: Der langjährige Kunde bekommt häufig viel schlechtere Konditionen angeboten, weil die Banken von der Faulheit ihrer Kunden ausgehen und dies ausnutzen!