Kosten berechnen für Verträge der Altersvorsorge

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  1. Avatar von hamtho
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    Standard Kosten berechnen für Verträge der Altersvorsorge

    Hallo in die Runde,


    ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Altersvorsorge, nachdem ich das Gefühl bekommen habe, dass meine bisherige PAV nicht so "kundenorientiert" war, wie mir seinerzeit versprochen wurde.


    Jetzt habe ich einen neuen Berater, der mit Provisionstarifen wirbt und natürlich auch wieder das Blaue vom Himmel verspricht - natürlich nicht ohne mir gleichzeitig zu raten, dass ich alle bisherigen Verträge kündigen soll, weil diese ja totaler Schrott sind und dementsprechend lieber alles in durch ihn vermittelte Verträge zu investieren.


    Nun möchte ich nicht vom Regen in die Traufe kommen und versuche mich selber entsprechend tief mit den Sachverhalten auseinanderzusetzen. Aber da ist es gar nicht so einfach, alle Informationen zusammenzutragen.


    Vielleicht kurz zu meiner Grundsituation:
    Ende 2008 habe ich 3 Verträge abgeschlossen:


    1.) Allianz IndexSelect mit monatlicher Besparung von 100€ zzgl. ein paar Extrazahlungen.
    Die eingezahlten Beiträge sind somit heute auf 33.000€ angewachsen


    2.) AXA TwinStar Invest. Hier bezahle ich durch die Dynamik mittlerweile 190€ und es sind ca. 15.000€ zusammengekommen.


    3.) Heidelberger Leben TopInvest mit monatlicher Besparung von 150€.


    Wie würdet ihr diese Verträge bewerten? Ich versuche mich gerade daran, die Zahlen zusammenzusuchen, damit ich einen RIY dafür berechnen kann - aber daran scheitere ich, weil die Zahlen für mich nicht so offensichtlich sind. Habt ihr deswegen eine Idee, wo man diese Zahlen herbekommen kann?
    Insbesondere auch die unterschiedlichen Stufen finde ich schwierig. Da sind auf einen die Kosten, die für den Versicherungsmantel ausgeschrieben sind, aber dann gibt es ja genauso noch die Kosten, die von der Fondgesellschaft berechnet werden.
    Wie ermittel ich denn jetzt hier die Abzüge und bekomme heraus, welches Geld letztendlich wirklich in einen Fond hineinfliesst und dementsprechend auch zum Kapitalaufbau verwendet wird.


    Folgende Kosten habe ich jetzt mal identifiziert und wäre Euch dankbar, wenn ihr mir dafür eine Einschätzung bzw. Korrektur mitteilen würdet:


    Verwaltungskosten (Anbieter):
    - Kosten für Einzahlungen
    - Kapitalverwaltungskosten
    - Garantiekosten
    - Grundgebühr / Stückkosten (jährlich)


    Verwaltungskosten (Fonds):
    - Ausgabeaufschlag
    - Fondkosten
    - Depotkosten


    Davon mal unabhängig: Würdet ihr diese Verträge weiter besparen oder lieber in neue Verträge umschichten? Machen Honorartarife da überhaupt Sinn, oder sollte ich nicht einfach in einen ganz normalen ETF-Sparplan investieren, um mich ganz von Versicherungsanbietern frei zu machen?


    Ich bin für Eure Hilfe dankbar.

  2. Avatar von Reibold
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    Standard AW: Kosten berechnen für Verträge der Altersvorsorge

    Hallo Hamtho,

    die Kosten die in den Verträgen enthalten sind bekommt man auf Anfrage von der Versicherungsgesellschaft genannt.
    In aller Regel werden der Versicherung vom Fondsanbieter nur Kosten für die Verwaltung berechnet. Ausgabeaufschläge dürften für Fonds innerhalb einer Versicherung nicht anfallen.

    Für die vorhandenen Verträge haben Sie Abschlussgebühren / Vertriebskosten bezahlt. Das würde für einen neuen Vertrag wieder anfallen.
    Der müsste also schon deutlich besser sein, damit sich das lohnt.
    Vorsicht bei der Übertragung von Vermögen aus einem alten Vertrag in einen neuen. Meist wird das bei der neuen Gesellschaft als Einmalzahlung mit voller Abschlussgebühr behandelt. Somit würde das gleiche Geld ein zweites Mal mit Gebühren belegt werden.
    Sie könnten aber über die Dynamik nachdenken, weil dabei für jeden Schritt wieder Abschlussgebühren fällig werden.

    Grundsätzlich bietet eine Versicherung im Vergleich zu einer direkten Fondsanlage eine andere steuerliche Behandlung und die Garantie, dass eine lebenslange Rente ausbezahlt wird, egal wie lang das Leben sein wird. Bei einem Fonds kann das Geld verbraucht sein solange man noch lebt.
    Von dieser lebenslangen Rente wird nur ein recht geringer Ertragsanteil der Einkommenssteuer unterworfen. Bei einem Auszahlplan aus einem Fonds muss immer der komplette Gewinn pro verkauftem Fondsanteil der Kapitalertragssteuer unterworfen werden. Diese beträgt heute 25 %, solange der persönliche Steuersatz nicht niedriger ist. Gut ausgestattete Rentner werden hier von einer Versicherungsrente profitieren.
    Auch bei der Einmalzahlung wird die Versicherung steuerlich gefördert, weil nur 50 % des Gewinns mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern ist. Wenn man das in ein Jahr legt, in dem man schon kein Arbeitseinkommen mehr bezieht, kann das noch ein Vorteil gegenüber der Kapitalertragssteuer sein.

    Wie immer, muss man also jeden Einzelfall genau betrachten und nicht pauschal den einen oder anderen Weg verdammen!

    MfG

    Alexander Reibold
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  3. Avatar von marinapecunia
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    Standard AW: Kosten berechnen für Verträge der Altersvorsorge

    Hallo und guten Tag!

    Ich stimme meinem Kollegen zu. Nach 10 Jahren macht es kaum Sinn eine Versicherung zu kündigen, um eine neue abzuschließen.

    Schade, das der "neue" Berater einen so schlechten Eindruck bei Ihnen hinterlassen hat. Denn das Sie sich mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigen ist erst einmal ganz toll!
    Aber was verstehen Sei unter "nicht kundenorientiert"? Was sind "Provisionstarife"? Sind das die üblichen Tarife, bei denen die Provision von den Versichern an die Vermittler gezahlt wird?

    Honorartarife, hierbei zahlen Sie ein Honorar an den Berater, und die Versicherung wird ohne Provisionskosten berechnet, enthalten aber noch andere Kosten, sind damit auch nicht kostenfrei. Also ganz ohne Kosten geht es bei Versicherungen nicht, wie auch bei allen anderen Waren - beim Auto beinhaltet der Kaufpreis auch die Provision für den Autohändler!

    Am wichtigsten ist doch, gerade bei dern Altersvorsorge, das sie genau auf Sie passt und aber auch flexibel ist. Ein Makler steht voll auf Ihrer Seite und berät Sie bestens(Ausnahmen bestätigen die Regel). Es ist schon eine Aufgabe für einen Fachmann, denn es reicht nicht zu fragen Versicheurng oder Investment, sondern man muss ja dann auch wissen, welche Versicherung oder welches Investment,

    Daher sind wir Vermittler angehalten eine vernünftige Bedarfsanalyse zu machen, es gibt ja jetzt auch eine mit DIN, und aus dieser Analyse können dann für jeden Kunden ganz individuell Schlußfolgerungen abgeleitet werden.


    Investment oder Versicherung?

    Das ist zuerst einmal eine Frage der Risikobereitschaft, Ihrer Risikobereitschaft und Ihres Wissensstandes bzgl. diesen Themas. Beraten werden Sie da fachlich am besten von Finanzanlagenvermittlern(Gewerbeordnung § 34 f). Investmentsparverträge sind in der Regel kürzer und Aktien u.ä. kaufen und halten, hängt von Ihnen ab. Das ist also auch etwas für Menschen, die verläßlich, sich selbst gegenüber, sind und das Geld dann auch fürs Alter liegen lassen oder weiter anlegen. UND auch der Kauf von Aktien, Fondsanteilen u.ä. kostet Geld! Der Ausgabeaufschlag beträgt in der Regel 5-7 % und beim Verkauf noch einmal, egal wo Sie die Aktien, ... kaufen.

    Versicherungen haben den Vorteil in der Regel langfristig zu laufen, so haben Sie eine Sicherheit, dass das Geld dann auch da ist, wenn Sie es brauchen. Sie können einen Versicheungsvertrag mit unterschiedlichen Garantien und Leistungen verknüpfen, wie lebenslange Rente, Todesfallleistung, Beitragsfreistellung bei Berungsunfähigkeit, ...

    Es gibt staatliche steuerliche Förderungen, einen garantierten Rechnungszins und nicht zuletzt mehr Sicherheit. Risiken werden hier auch von der Versichertengemeinschaft getragen/gezahlt. Was bei einem reinen Fondsparplan nicht möglich ist.


    Mein Fazit: Lassen Sie sich von einem Versicherungsmakler beraten, der ist bei der IHK regiestriert, ganz auf Ihrer Seite, kennt sich aus und haftet für seine Beratung.

    Sie haben sicher bemerkt, das Thema Kosten habe ich nur kurz angeschnitten. Es macht auch keinen Sinn sich damit lang und breit auseinanderzusetzten. Erst einmal sitzen darüber Versicheurngmathematiker lange bei der Berechnung/Gestaltung von Tarifen, zweitens macht Ihnen jeder Makler einen Preis-Leistungs-Vergleich mit aktuellen Vertragangeboten und "last but not least" ist es sehr viel wichtiger die richtige Altersvorsorge - Zusammenstallung - zu haben und sie zahlen zu können, als hier und da ein paar Cent zu sparen.
    Ich hoffe, es hilft Ihnen weiter!

  4. Avatar von Marco1976
    Marco1976 ist offline

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    Standard AW: Kosten berechnen für Verträge der Altersvorsorge

    Hallo hamtho, eine Frage vorab wie lange hast du noch bist deine Verträge auslaufen? Danach können wir uns gerne deine Situation näher ansehen und Licht ins Dunkler bringen.

    Viele Grüße Marco1976

  5. Avatar von hamtho
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    Standard AW: Kosten berechnen für Verträge der Altersvorsorge

    Zitat Zitat von Marco1976
    Hallo hamtho, eine Frage vorab wie lange hast du noch bist deine Verträge auslaufen? Danach können wir uns gerne deine Situation näher ansehen und Licht ins Dunkler bringen.

    Viele Grüße Marco1976
    Die Verträge sind 2008 gestartet und laufen regulär noch bis 2044.

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