Allgemeine finanzierungsfrsge bei geringem Einkommen

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  1. Avatar von monk110
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    Frage Allgemeine finanzierungsfrsge bei geringem Einkommen

    Hallo in die Runde,

    seit einigen Jahren lede ich schon als Gast mit und nun habe ich selber eine Frage.

    Situation ist wie folgt:
    Mein Verlobter hat aus einem Erbe Eigenkapital erhalten. Da wir wenig verdienen würden wir jetzt
    1. Eine Immobilie zur Vermietung als Rentensicherheit erwerben, mit Eigenkapital + Immobilienkredit
    2. Mit dem restlichen Geld ein Eigenheim erwerben.

    Meine Frage ist nun, wie wahrscheinlich wäre es, eurer Erfahrung nach, dass uns eine Bank eine Finanzierung gewährt, und wäre eurer Meinung Nach die Reihenfolge richtig oder wäre es Besser erst das Eigenheim zu erwerben eventuell mit der Finanzierung und erst dann die zuvermietende Immobilie?

    Unser Einkommen ca 1400 Netto p.P. + 350 p.P Minijob, also ca € 3500 netto im Monat.
    Eigenkapital ist derzeit zusammen ca. €100.000
    Zusätzlich aus dem Erbe ca 30000.
    Die Immobilie welche wir mit Finanzierung erwerben wollen würden kostet € 230.000 + Spesen , aslo ca € 260000 und erwirtschaftet ca € 1400 im Monat.
    Wir würden einen Kredit von € 200000 dafür aufnehmen wollen. Denkt Ihr die Bank würde uns den geben? Wenn für die Bank wichtig sein sollte, wir werden im Oktober Heiraten. Währen die Chancen auf einen Kredit dann besser?

    Ich hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt und hoffe das mir jemand Antworten wird.

    Liebe Grüße, Nadine

  2. Avatar von BenniG
    BenniG ist offline

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    Standard AW: Allgemeine finanzierungsfrsge bei geringem Einkommen

    Hallo,
    du hast noch nichts über euer Alter erzählt, aber auf Grund eines potentiellen Kinderwunsches habt ihr noch bestimmt 30 Jahre bis zur Rente.
    Kinder sind aber eben auch ein Kostenfaktor. Zum einen natürlich direkte Kosten für Spielzeug, Klamotten und Nahrung, aber auch indirekte durch Kürzertreten auf der Arbeit.

    Die erste Immobilie zu erwerben und zu bezahlen ist immer am schwersten. Wenn ihr jetzt für das Anlageobjekt 200.000 € aufnehmt, dann habt ihr einige Jahre vor euch, ehe eine Bank bei eurem Einkommen bereits ist, weitere 200.000 bis 300.000 € "auf's Spiel" zu setzen. Nehmen wir mal an, ihr würdet diese und nächstes Jahr was kaufen, dann hättet ihr eine halbe Millionen € Schulden, dass passt einfach nicht zum Einkommen von 3.500 €.
    Klar, ihr werdet wahrscheinlich Mieteinnahmen haben, aber wenn das Geld, warum auch immer, nicht wie gedacht fließt, dann steht ihr schnell mit dem Rücken zur Wand.
    Andererseits habt ihr ein extremes Klumpenrisiko, wenn ihr eine halbe Millionen € in Immobilien "liegen" habt und sonst nichts. Wenn der Wert der Immobilien (z.B. auf Grund von Gesetzen) extrem fällt, dann habt ihr plötzlich keine Altersvorsorge mehr (außer natürlich die Mietersparnis).

    Also entweder ihr findet eine Immobilie zur Vermietung, die ihr Cash bezahlen könnt und gleichzeitig 5% Rendite (über die Gesamtkosten) erwirtschaftet oder ihr kauft erstmal etwas zur Eigennutzung und wenn ihr da bei den letzten 100.000 € Schulden angekommen seid, macht ihr euch auf die Suche nach einer sogenannten Kapitalanlage.

    Ich habe mir 2017 eine Wohnung in einem Vorort von Heidelberg für knapp 70.000 € gekauft und bis zu meiner Heirat 2019 darin gewohnt. Seitdem ist sie für 550 € kalt vermietet und ich wohnte nach der Hochzeit rund 100 km entfernt in einer Mietwohnung. Da die Kreditrate bei unter 500 € lag und liegt und ich die Verwaltung unserer 4 Parteien-WEG übernommen habe, habe ich relativ schnell nach dem Kauf weiter 70 € pro Monat ertrag. Abgesehen vom Einsatz von 20.000 € Eigenkapital erziele ich dauerhaft einen Überschuss von 150 €.
    Diese Wohnung ist finanziell gesehen ein Glücksgriff gewesen und bereue ich absolut nicht.
    Beim Kauf war für mich der niedrige Kaufpreis entscheidend, sodass ich mir damals nicht die Option auf ein mögliches Familienheim verbaut habe.

    Also überlegt gut, ob ihr jetzt primär an eure glückliche Rentenzeit denkt, aber dafür die Zeit bis dahin in einer Wohnsituation lebt, die euch nicht glücklich macht.
    Die Nebenkosten eines Immobilienkaufs sind einfach zu hoch, als dass man ihn unbeschadet wieder rückgängig machen könnte.

    Viele Grüße
    Benni

  3. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Allgemeine finanzierungsfrsge bei geringem Einkommen

    Hallo Nadine,

    ich muss auch zugeben, dass ich deine Logik nicht so ganz verstehe...

    Eine Immobilie zur Kapitalanlage und zur Selbstnutzung ist finanziell etwa identisch:
    - Kapitalanlage: Ihr bekommt Miete, ihr bezahlt (eure) Miete und tilgt das Darlehen
    - Eigennutzung: Ihr bekommt und bezahlt keine Miete und tilgt das Darlehen

    Aber eine Kapitalanlage ist immer ein sehr viel höheres Risiko als eine Kapitalanlage: Mieten können ausfallen, Leerstand bei Mieterwechsel, Reparaturen sind idR höher, da Mieter nicht ebenso "pfleglich" mit einer Immobilie umgehen als Eigentümer usw. Dabei sprechen wir nicht mal von richtigen Problemen wie einen Mieter aus dem Mietvertrag zu klagen (dauert in D so ca. 6 Monate ohne Mieteinnahmen und alle Anwalts- und Gerichtskosten sind von euch zu tragen) oder Mietnomaden wie dann eine Immobilie wirklich verwüstet "hinter lassen" usw.

    Deshalb ist es der "normale" Weg zuerst Immobilie zur Selbstnutzung (finanziell gleich wie Kapitalanlage), aber eben mit sehr viel geringerem Risiko...

    Dein Haputargument ist ja, dass du sagst: Die UNterhlatskosten könnten so ansteigen, dass ihr euch die Immobilie im Alter nicht mehr leisten könnt. Da identische Risiko habt ihr bei einer Kapitalanlage. Stichwort Gebäudeenergiegesetz: Gerade bei der Wärmeversorgung werden die Kosten ab 2030 extrem teuer werden und als Kapitalanalge oder Eigentnutzung werden Eigentümer viel Geld in Sanierung stecken müssen... oder ihr kauft heute schon eine energetisch optimierte Immobilie, die eben auch entsprechend teurer sein wird.

    Insofern erschließt sich mir dein gewünschter Weg nicht zuerst eine Immobilie Kapitalanlage zu kaufen. SWie gesagt, Vor- und Nachteile sind identisch, aber ihr vermeidet das Risiko Vermietung.

    Aber und das gilt immer für alle Arten von Geldanlagen:
    Du und ihr müsst "gut damit schlafen können". Wenn ihr eben nur gut schlafen könnt, wenn ihr zuerst eine Immobilie zur Kapitalanlage kauft, dann müsst ihr das einfach genau so machen....

  4. Avatar von noelmaxim
    noelmaxim ist offline

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    Standard AW: Allgemeine finanzierungsfrsge bei geringem Einkommen

    Zitat Zitat von monk110
    Aus welchem Grund sollte uns die Bank einen Kredit von € 120000-200000 verwehren?
    Den wird sie euch aller Voraussicht nach nicht verwehren, aber erstens fallen einige Banken raus, zweitens werden - da keine Selbstnutzung - die Konditionen schlechter sein

    Zitat Zitat von monk110
    Was spricht, deiner Meinung nach, dagegen erst ein Anlageobjekt und später ein Eigenheim zu kaufen?
    Denke, dazu wurde viel richtiges hier geschrieben.

    Zitat Zitat von monk110
    Wie sollten wir, deiner Meinung nach, der Altersarmut entgehen wenn wir erst ein Eigenheim erwerben und dann das Geld für weitere Investitionen fehlt?
    Vorrangig mit einer selbstgenutzten Immobilie, die später Mietzahlungen verhindert, wo ja nicht zwingend das gesamte EK eingesetzt werden muss, was aber Sinn ergibt, da die Zinskosten aus der Kapitalanlage abgesetzt werden können, während die Zinslast auf der selbstgenutzt Immobilie gesenkt wurde.


    Zitat Zitat von monk110
    Aus meiner Sicht hat er nämlich Recht wenn er sagt dass erst Hochzeit dann Kredit sinnvoller ist als umgekehrt, zumal die Bank dann ein "Größeres Gesamteinkommen" sieht als wenn zwei Personen "getrennt" einen Kredit beantragen.
    Es ist der Bank völlig egal, ob der Kapitaldienst von einem Ehepaar oder einer Lebensgemeinschaft geleistet wird. Insofern ist die Empfehlung vorher zu heiraten völliger Blödsinn!

  5. Avatar von StGe1973
    StGe1973 ist offline

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    Standard AW: Allgemeine finanzierungsfrsge bei geringem Einkommen

    Gut, vielleicht mal zu der Heirat: Zunächst könnt ihr gerne heiraten, abe rbitte nicht aus dem banalen Grund eine Immobilie zu kaufen...

    Der Bank geht es darum, wer den Kreditvertrag unterschreibt. Wenn nur 1 Person unterschreibt (egal ob verheiratet oder unverheiratet in Lebensgemeinschaft), dann haftet natürlich nur diese 1 Person und für den maximal möglichen Kredit wird auch nur das Einkommen dieser 1 Person von der Bank berücksichtigt.

    Wenn ihr beide den Vertrag unterschreibt, dann haftet ihr beide gesamtschuldnerisch d.h. die Bank kann von jedem von euch alle Zahlungsverpflichtungen aus dem Kredit verlagen d.h. nicht von jedem von euch 50% z.B. der Monatsrate, sondern wenn eine Person nicht bezahlen kann, dann kann die Bank die volle Rate von der anderen Person einfordern. Aber natürlich werden dann auch beide Einkommen von der Bank für die gewünschte Darlehenshöhe berücksichtigt.

    Beides hat nicht damit zu tun, ob ihr verheiratet seid oder unverheiratet als Lebensgemeinschaft lebt. Es geht der Bank nur und ausschließlich darum, wer den Vertrag unterschreibt.

    Und dann noch ganz allgemein, weil wir das gerade erleben:

    In WEGs ist gerade das Gebäudeenergiegesetz ein großes Thema und man ist an die Mehrheitsbeschlüsse der WEG gebunden. Alleineigentümer einer Immobilie z.B. EFH hat den großen Vorteil, dass man selbst darüber entscheidet, ob und wann welche Sanierungskosten kommen werden. In einer WEG z.B. wenn ihr eine Wohnung kauft solltest ihr euch sehr gut über den energetischen Zustand informieren. Sonst kauft ihe heute und morgen beschließt die WEG die hohen Sanierungskosten. Also extrem wichtig aktuell: Die Instandhaltungsrücklage mit den absehbaren Baumaßnahmen abgleichen und damit die "zu erwartenden" Sonderumlagen abschätzen...

  6. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Allgemeine finanzierungsfrsge bei geringem Einkommen

    Vollkommen richtig und somit entlarvt sich schon die erste Aussage Brunos die er ihnen geschmiert hat als dummes Zeugs!

  7. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Allgemeine finanzierungsfrsge bei geringem Einkommen

    Zitat Zitat von monk110
    Guten Tag an euch alle. Ich hätte nicht gedacht dass auf meine letzte Nachricht so "aggressiv" reagiert worden wäre
    Sorry, aber Aggressivität kann ich da nicht erkennen, viel mehr die Wut darüber, dass sie von Bruno eine PN bekommen, anhand welcher sie den thread als indirekt geschlossen deklarierst haben

    Zitat Zitat von monk110
    1) Abschätzung dass der Kredit niedriger sein müsste, um die 130000 - 150000, damit die Zinslast nicht zu hoch sei
    2) Dass es auf jeden Fall sinnvoller ist einen Kredit nach der Hochzeit aufzunehmen, weil dann das Gesamteinkommen als ein einziges betrachtet wird und nicht als 2 verschiedene.
    1) Hier ist zu klären, über welche Immobilie sie hier sprechen? Die, die vermietet werden soll? Wenn ja, ist das grundsätzlich erst mal nicht richtig, denn die Zinslast aus der vermieteten Immobilie lässt sich absetzen, was mit den Zinsen für eine eigengenutzte Immobilie nicht möglich ist.
    2) Haben wir ausführlich begründet, völliger Quatsch und völlig uninteressant, ob sie verheiratet sind oder nicht

    Zitat Zitat von monk110
    Ich denke dass diese Abschätzung nicht willkürlich ist, zumindest für mich als Laie, absolut nachvollziehbar und daher habe ich mit meinem Verlobten gesprochen und wir werden nun erst Heiraten und dann mit der Bank/Finanzberater reden.
    Willkürlich nicht, fußt aber auf Unwissenheit und der Tatsache, dass sie keiner fachlichen Expertise entspringt!

    Zitat Zitat von monk110
    Zur Diskussion ob das Eigenheim nicht sinnvoller/wichtiger wäre ist meine bzw. unsere Überlegung wie folgt:
    Was nützt es uns wenn wir uns jetzt ein schönes Häuschen kaufen, darin wohnen um dann im Alter zu merken dass die Lebenserhaltungskosten viel höher sind als die Renteneinnahmen? Dann müssten wir nur das schöne Haus verkaufen und zur Miete wohnen, welche natürlich aus heutiger Sicht dann horrende € 30 pro Quadratmeter kosten dürfte...(Ist natürlich übertrieben, aber wenn ich mich hier umschaue sind die Mietpreise schon weit über € 10)
    Warum soll oder muss es denn ein Einfamiliehaus sein? Warum, wenn ein EFH, kann man die im Alter nicht verkaufen, um sich dann auf eine ETW zu verkleinern?? Wo würden sie denn wohnen, wenn sie nun eine Kapitalanlage zeichnen und dann in einer Mietswohnung zu wohnen, eben keine eigengenutzte Immobilie kaufen??

    Zitat Zitat von monk110
    Der Erwerb einer Immobilie welche Mieteinnahmen generiert ist daher naheliegender für uns.
    1) Soweit die Mieter sich "normal" verhalten trägt sich die Immobilie von alleine. Überschüssige Mieteinnahmen könnten wir Sparen für den Fall der Fälle...
    2) Mit dem Restlichen Geld, ca. € 250000-€300000 könnten wir dann ein Eigenheim suchen. Und solange wir keines gefunden haben könnten wir zur Miete wohnen. Aus unserer Sicht wären wir somit auf jeden Fall unsere Altersvorsorge abgesichert und wir würden dann in absehbarer Zeit ein Eigenheim finden.
    Keine Ahnung, warum damit begonnen werden soll. Sie liebäugeln auch mit einer eigengenutzten Immobile, entsprechend ist diese auch als erstes zu kaufen, bzw. der Kauf zu priorisieren. Wenn sie sich eine Wohnung zur Vermietung aneignen, könnte dies aufgrund ihrer Einkommenssituation den Erwerb einer eigengenutzten Immobilie gefährden.

    Zitat Zitat von monk110
    An all jede die denken es wäre besser erst ein Eigenheim zu kaufen und sich dann Finanziell für das alter Abzusichern bitte ich: erklärt es mir, wie würdet Ihr vorgehen und wie würdet Ihr euch dann absichern. Ich möchte verstehen wie Ihr denkt um zu vergleichen ob wir irgendwo einen Denkfehler/Wunschdenken etc haben. Zumal, seien wir mal ehrlich, ein Hauskauf ist derzeit wirklich extrem schwer,
    Auch hier noch mal die Frage, warum ein Haus, bzw. ein freistehendes Haus??

    Ihre Bönität könnte für 2 Immobilien zu dünn" sein, entsprechend kommt eh nur der Erwerb einer Immobilie in Frage und da favorisieren die Banken den Erwerb für Eigennutzung mehr, als zur Miete wohnend den Erwerb einer Kapitalanlage

    [QUOTE=monk110;211524]zumindest bei uns in der Umgebung, denn die Preise für eine akzeptable Immobilie liegen doch schon über 300000 Euro. (Akzeptabel meint nicht allzu viel Investitionsstau, größer als 100 Quadratmeter, besonders wenn Kinder kommen sollten.. ein Mindestmaas an Grünfläche, vielleicht 50qm)[QUOTE=monk110;211524]

    Heilt die Tatsache nicht, dass es mit einer vermieteten ETW dann nicht einfacher wird, die eigengenutzte Immobilie zusätzlich zu erwerben.

    Zitat Zitat von monk110
    Im Grunde geht es ja nicht darum mich vom Gegenteil meines Vorhabens zu überzeugen, es geht darum mir andere Meinungen ins Boot zu holen um diese dann mit meinen vergleichen zu können und dann abzuschätzen was denn nun besser sei.
    Priorität sollte aus meiner Sicht der Erwerb von einer eigengegutzten Wohnimmobilie bleiben, insbesondere dann, wenn Kinder geplant sind, bzw. erwartet wird. Passt dann die Bönität, kann über eine Kapitalanlage nachgedacht werden und da die Zinsen abzusetzen sind, ist es auch nicht schlimm, wenn das EK größtenteils in der eigengenutzen Immobilie steckt.

    Warum denn - so es unbedingt sein muss - jetzt nicht der Erwerb einer ETW zur Selbstnutzung, die dann vermietet wird, wenn man sich das Eigenheim zur Selbstnutzung erwerben will? So denn dann die Immobilie zur Selbstnutzung nicht finanzierbar ist, kann man diese dann immer noch verkaufen. So sie selbstgenutzt wurde, ist man für diesen Fall auch nicht an der steuerlichen Bindefrist von 10 Jahren gehalten, wenn man verkauft.

  8. Avatar von wary
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    Standard AW: Allgemeine finanzierungsfrsge bei geringem Einkommen

    Zitat Zitat von monk110

    Der Erwerb einer Immobilie welche Mieteinnahmen generiert ist daher naheliegender für uns.
    1) Soweit die Mieter sich "normal" verhalten trägt sich die Immobilie von alleine.
    Und was ist, wenn die Mieter sich nicht normal verhalten? 6-12 Monate Mietausfall, 10.000 € Räumungs- und Prozesskosten und wenn es dicke kommt, noch eine Komplettsanierung.

    Was macht das mit euer finanziellen Situation wenn dies in den nächsten Jahren 20 Jahren ein, zwei oder gar dreimal passiert?

    Zitat Zitat von monk110
    1) Das Anlegen in ETF, Aktien, Fonds etc kommt für uns nicht in Frage. Wir sind natürlich keine Fachleute mit entsprechenden Kenntnissen aber eines wissen wir: die Märkte setzten immer nur auf Wachstum. Irgendwann ist Wachstum nicht mehr gegeben. Kurz: wir haben kein Vertrauen darin.
    Alles fein, ich will hier niemanden zu bestimmen Anlageformen raten. Nur grundsätzlich Alternativ aufzeigen. Aber bitte nicht den Fehler machen zu denken, der Wert und der Mietertrag eures Hauses wäre vom Markt entkoppelt.

    Klar, gewohnt werden muss immer. Größere Marktverwerfungen kommen aber auch am Mietmarkt an.

    Zitat Zitat von monk110

    2) Mit dem Restlichen Geld, ca. € 250000-€300000 könnten wir dann ein Eigenheim suchen. Und solange wir keines gefunden haben könnten wir zur Miete wohnen. Aus unserer Sicht wären wir somit auf jeden Fall unsere Altersvorsorge abgesichert und wir würden dann in absehbarer Zeit ein Eigenheim finden.
    Woher kommen die restlichen 250-300.000 €? Nach dem Kauf der Vermietungs-Immobilie habt ihr kein freies Eigenkapital mehr und bereits einen Kredit von 130.000 €. So ganz einfach wird da ein weiterer Kredit zumindest kurz- bis mittelfristig nicht.

    Zitat Zitat von monk110

    Die Immobilie welche wir mit Finanzierung erwerben wollen würden kostet € 230.000 + Spesen , aslo ca € 260000 und erwirtschaftet ca € 1400 im Monat.
    Das ist eine Bruttorendite von über 7,5 Prozent und damit auf den ersten Blick ein tolles Investment... schon eher nicht mehr marktüblich. Meistens gibt es da ein Haken oder ein Häkchen. Wie ist der Zustand? Wie setzt sich der Ertrag zusammen?

    Das dieser Ertrag ohne größere Invests erzielbar bleibt, halte ich erst einmal für eher unwahrscheinlich. Wie ist der energetische Zustand? Wie alt sind Dach, Heizung, Elektrik etc.?

  9. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Allgemeine finanzierungsfrsge bei geringem Einkommen

    Zitat Zitat von monk110
    Dann bitte ich dich doch darum mir einen Mehrwert zu liefern. In deinem Kommentar weiter oben erwähnst Du dass die Bank uns nicht als Anleger sehen wird, dass erst der Erwerb der eigenen Immobilie Vorrang haben sollte usw... Aber deine Meinung wird nicht begründet:
    Weshalb sieht uns die Bank nicht als Anleger an?
    Aus welchem Grund sollte uns die Bank einen Kredit von € 120000-200000 verwehren?
    Was spricht, deiner Meinung nach, dagegen erst ein Anlageobjekt und später ein Eigenheim zu kaufen?
    Wie sollten wir, deiner Meinung nach, der Altersarmut entgehen wenn wir erst ein Eigenheim erwerben und dann das Geld für weitere Investitionen fehlt?

    Ich verstehe dass Du nicht einer Meinung mit Bruno sein musst, dann Argumentiere aber bitte Sachlich dagegen. Aus meiner Sicht hat er nämlich Recht wenn er sagt dass erst Hochzeit dann Kredit sinnvoller ist als umgekehrt, zumal die Bank dann ein "Größeres Gesamteinkommen" sieht als wenn zwei Personen "getrennt" einen Kredit beantragen.


    Also ich freue mich auf eine Sachliche Antwort von Dir, wenn Du noch magst.


    Liebe Grüße
    Nadine
    Eine Bank stellt an Kapitalanleger - defeniere das mal vereinfacht auf Verbraucher, die eine Immobilie vermieten wollen - erhöhte Bedingungen wie freies Vermögen ab 50.000 Euro (haben sie) und erhöhte Bonität in Bezug auf Bruttoeinkommen größer 50.000 Euro p.a. Diese erhöhte Bonität haben sie augenscheinlich nicht.

    Vereinfacht dargestellt begründet sich das auf die Tatsache, dass Banken nicht das Risiko übernehmen wollen, welches beim Immobilienerwerb entsteht, womit sich Verbraucher Vermögen oder eine Altervorsorge aufbauen wollen. Wie schon von StGe1973 beschrieben, muss das erhöhte Risiko von den Verbrauchern aufgefangen werden können, das ist bei ihnen bei Mietausfall und/oder notwendigen Investitionen, die die Eigentümergemeinschaft über die Köpfe einzelner beschließen kann, eher nicht möglich. Ja, mit dem freien Vermögen würden sie das theoretisch können, aber vom Einkommen her nicht und da die Bank auf ihre freies Vermögen keinen Zugriff hat, dieses theoretisch morgen in der Spielbank verspielt sein könnte, müssen beide Parameter Einkommen-erhöhter Haushaltsüberschuss /freies Vermögen passen. Das ist nicht gegeben.

    Eine Bank (ich muss das erst mal verallgemeinern, sicherlich gibt es immer den ein oder anderen Ausreißer) akzeptiert es nicht, bzw. ungern, dass jemand bürgerliches mit 3.000 Euro Nettoeinkommen zur Miete wohnt und parallel eine Wohnung erwerben will, die sie ebenfalls vermieten möchte. Es gibt Gründe, wo das Sinn ergibt, bzw. angezeigt sein kann (ständig wechelnder Arbeitsplatz bezüglich des Standorts/Auslandseinsatz/hohes Einkommen/Vermögenswerte), in der Regel aber wird vorausgetzt, dass ein Verbraucher erst mal im selbstgenutzten Immobilieneigentum wohnt, bevor er Eigentum erwirbt, welches er vermieten möchte.

    Anders sieht es aus, Kapitalanlegerkriterien werden aufgeweicht oder entfallen, wenn man eine selbstgenutze Wohnimmibilie besitzt, um sich dann eine weitere anzueignen, um diese zu vermieten. Auch hier sind erhöhte Anforderungen von Nöten (Kaltmiete wird nur zu 80 % als Einnahmen gewertet, weitere Bewirtschaftungskosten für die vermietete Immobilien fallen an, ein erhöhter Überschuss in der Haushalsberechnung wird erwartet), will heißen, auch wenn ihre persönliche Haushaltsrechnung mit der Mieteinnahme aufgeht, so muss dass die Bank schon lange nicht ebenso ermitteln.

    Hier ist auch zu beachten, dass es keinen Unterschied macht, ob man die Situation zum Zeitpunkt der ersten Investition - jetzt Erweb von vermieteten Immobilieneigentum vor dem Erwerb von selbstgenutzten Immobilieneigentum - betrachtet oden den nach Erwerb, quasi als Inhaber einer vermieteten Wohnimmobilie, der nun eine selbstgenutzte Immobilie erwerben will. Einmal ist die Konstellation nicht glücklich gewählt und beim anderen mal kann die vorhandene, vermietete Immobilie die Haushaltrechnung ins minus führen. Will heißen, selbst wenn sie die vermietete Immobilie jetzt als Mieter einer selbstbewohnten Immobilie finanziert bekämen, kann diese Immobilie dazu führen, die Sicherstellung der Finanzierung der selbstgenutzten Immobilie zu gefährden, zu verhindern und wenn nun das Argument des Verkaufs angedacht ist - was die Situation der Haushaltsdefizites heilen kann - so sei dann angemerkt, dass die Steuerkomponente den Verkauf innerhalb von 10 Jahren ungünstig gestalten könnte.

    Man mag das alles anders sehen und berechnen wollen, was auch völlig ok ist, Banken rechnen aber in der Regel anders, als man es meinen mag.

    Grundsätzlich sei gesagt, bei der Auswahl von run 450 Banken wird es möglich sein, Banken zu finden, die ihr Vorhaben so finanzieren, wie sie es ich wünschen, ob das allerdings wirtschaftlich sinnvoll und angzeigt erscheint, sei dahingestellt und kann sicher besser beurteilt werden, wenn man ihre tatsächliche Situation individuell betrachten kann.

  10. Avatar von monk110
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    Standard AW: Allgemeine finanzierungsfrsge bei geringem Einkommen

    Vielen Dank für die, diesmal, wirklich ausführlichen und zufriedenstellenden Antworten. Jetzt ist mir vieles klarer und ich werde in aller ruhe mit meinem Verlobten unsere Ideen noch ein mal durch gehen, auch in Bezug auf das was geschrieben worden ist.

    Um noch kurz die Fragen zu beantworten die gestellt worden sind:
    Er ist 38 und ich bin 42 Jahre alt.
    Auf die Frage woher das Geld für die weitere Immobilie stammen soll, wie im ersten Beitrag geschrieben erhalte ich nächstes Jahr ein Erbe in Höhe von c.a. € 300.000. Das Geld stammt aus dem Erbe meiner Eltern. Das Geld ist als Festgeld angelegt und im kommenden Jahr kann ich es Abheben.

    Liebe Grüße

    Nadine

    P.S.: noelmaxim, als ich Aggressiv geschrieben habe, war das nur meine subjektive Wahrnehmung. Ich wollte damit auf keinen Fall persönlich werden oder dich agnreifen/beleidigen, falls Du es so aufgenommen haben solltest. Ich danke dir noch ein mal extra, für deine Ausführliche Erklärung. Danke

  11. Avatar von wary
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    Standard AW: Allgemeine finanzierungsfrsge bei geringem Einkommen

    Zitat Zitat von monk110
    Auf die Frage woher das Geld für die weitere Immobilie stammen soll, wie im ersten Beitrag geschrieben erhalte ich nächstes Jahr ein Erbe in Höhe von c.a. € 300.000. Das Geld stammt aus dem Erbe meiner Eltern. Das Geld ist als Festgeld angelegt und im kommenden Jahr kann ich es Abheben.

    Liebe Grüße

    Nadine
    Hi,

    in deinem ersten Post lese ich auch nach nochmaligen Lesen nur etwas von Eigenkapital 100.000 € + 30.000 € Erbe deines Verlobten

    Zitat Zitat von monk110

    Mein Verlobter hat aus einem Erbe Eigenkapital erhalten. Da wir wenig verdienen würden wir jetzt

    Zusätzlich aus dem Erbe ca 30000.
    Also jetzt vorhanden 100.000 € + 30.000 € = 130.000 €

    Nächstes Jahr dein Erbe verfügbar mit 300.000 €?

    Macht also mittelfristig ein Eigenkapital von 430.000 €, bei Preisen der Anlageimmobilie von gesamt 260.000 € und dann ca. 300.000 € perspektivisch für das Eigenheim.

    Da sehe ich absolut keine Probleme.

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