Betrug mit Kreditkarten - wer zahlt hier bzw. zahl hier überhaupt jemand?

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  1. Avatar von MaxMuell00
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    Frage Betrug mit Kreditkarten - wer zahlt hier bzw. zahl hier überhaupt jemand?

    Hallo,

    es hat sicher der eine od andere das folgende schon erlebt:

    "man überprüft die Kreditkartenabrechnung und stellt fest, dass hier Umsätze gelistet sind,
    welche man nicht getätigt hat; man reagiert und läßt die Karte sperren, 1-2 Wochen später kommt die Ersatzkarte;
    man erstattet auch Anzeige bei der Polizei; von der Bank bekommt man Formular, in welchem man
    eidesstattlich erklärt die fragwürdigen Umsätze nicht selbst getätigt zu haben"

    nehmen wir an es haben Unbekannte damit irgendwelche "Online-Geschichten" bezahlt;

    hätte ich diese "Online-Geschichten" damit bezahlt, dann wäre der Weg des Geldes ja folgender:
    die Bank belastet damit mein Konto, zieht sich das Disagio ab, und transferiert den Rest an den Händler;

    da man das jetzt aber nicht selbst war sondern eben Unbekannte, bekommt man diese Beträge von der Bank refundiert;
    und der Händler bekommt von meiner Bank nichts - oder doch?

    bekommt der Händler überhaupt etwas od. bleibt dieser auf den Schaden sitzen?

    würde ein Händler dies als kalkuliertes Risiko betrachten¹, bei Bezahlung mit Kreditkarte mal kein Geld zu sehen, weil Betrug?
    dass der Händler erst viel später das Geld bekommt, sei hier nebenbei erwähnt;

    ¹ analoges gilt hier wahrscheinlich auch, wenn er denn tatsächlich Falschgeld untergejubelt bekommt;
    weil die Bank nimmt es ihm nicht an, im Gegenteil, sie zieht die falschen Banknoten ein, und vernichtet diese;
    (das wäre in der analogen Welt im stationären Handel)

    Grüße,
    Max Müller

  2. Avatar von BenniG
    BenniG ist offline

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    Standard AW: Betrug mit Kreditkarten - wer zahlt hier bzw. zahl hier überhaupt jemand?

    Di KI sagt folgendes:
    - Händler trägt in den meisten Fällen den finanziellen Schaden.

    - Bank erstattet dir das Geld → holt es sich vom Händler zurück.

    - Versicherung ist nur Backup für Sonderfälle.

    - Kunde haftet nicht (außer bei grober Fahrlässigkeit).

  3. Avatar von tneub
    tneub ist offline

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    Standard AW: Betrug mit Kreditkarten - wer zahlt hier bzw. zahl hier überhaupt jemand?

    Das dürfte ein Risiko der Händler sein, allerdings haben die Händler deutlich größere Risiken an anderer Stelle.


    Mal ein Beispiel aus der Praxis gefällig?

    Ich war für einen Onlinehändler zuständig, der unter anderem weiße Ware angeboten über verschiedene Vertriebswege angeboten hat.
    Kunde kauft einen Kühlschrank im 4-stelligen Bereich. Der Kühlschrank wird per Spedition geliefert - es gibt keine Beanstandung. Wenn ich mich recht entsinne, erfolgte die Zahlung über Paypal oder der Kauf direkt über Amazon.
    Kunde nimmt sein 14 tägiges Widerspruchsrecht in Anspruch. Allerdings ist Kunde umgezogen und vereinbart die Abholung mit der Spedition an einer anderen Wohnung.
    Spedition holt den Kühlschrank an der neuen Wohnung ab. Allerdings ist der Kühlschrank so verbeult, als wäre er einmal die Treppe runtergefallen.
    Trotzdem bekommt der Kunde problemlos sein Geld von Amazon oder Paypal zurück, welche sich das Geld dann vom Händler holen und der Händler bleibt auf dem Schaden erstmal sitzen. Der Händler hat damit einen Kühlschrank mit Totalschaden, zusätzliche Speditionskosten für die Rückholung und Entsorgungskosten und das alles bei extrem niedrigen Margen im Onlinehandel. Wie der Fall dann endgültig ausgegangen ist, weiß ich nicht mehr, ich vermute der Schaden ist beim Händler geblieben.

    Und das ist kein Einzelfall.

    Die Rückläufer nehmen extrem viel Zeit und Kosten in Anspruch. Da ist das Thema Kreditkartenbetrug zu vernachlässigen.

  4. Avatar von MaxMuell00
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    Standard AW: Betrug mit Kreditkarten - wer zahlt hier bzw. zahl hier überhaupt jemand?

    Zitat Zitat von BenniG
    - Bank erstattet dir das Geld → holt es sich vom Händler zurück.
    oder es kommt nie zur Auszahlung an den Händler, was der wahrscheinlichere Fall ist;
    es gibt hier ja Fristen bis wann die Bank Beanstandungen bei der Abrechnung akzeptieren muss,
    und diese Frist muss der Händler zusätzlich zu der Zeit für welche Dir die Bank 'Kredit' gewährt warten;

    das kann im Extremfall bis zu 8 Wochen sein¹;

    würde der Händler den Konkursantrag stellen bevor die Bank sich das Geld zurückholen kann,
    fällt das als Gläubigerforderung an die Konkursmasse;

    Zitat Zitat von BenniG
    - Versicherung ist nur Backup für Sonderfälle.
    welche Versicherung ist hier gemeint, eine die der Händler abgeschlossen hat,
    oder eine Rückversicherung der Bank?


    ¹ je nach Kreditkarte ist die Zeit f. den gewährten Kredit bis zu 6 Wichen; bei meiner maximal 1 Monat und 3 Tage
    zum 15. eines Monats erhalte ich die Abrechnung über die Umsätze, welche zwischen dem 15. des Vormonats bis zum 14. des Monats getätigt wurden;
    und 3 Tage später wird der Betrag vom Konto eingezogen;

  5. Avatar von tneub
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    Standard AW: Betrug mit Kreditkarten - wer zahlt hier bzw. zahl hier überhaupt jemand?

    Zitat Zitat von MaxMuell00
    oder es kommt nie zur Auszahlung an den Händler, was der wahrscheinlichere Fall ist;
    es gibt hier ja Fristen bis wann die Bank Beanstandungen bei der Abrechnung akzeptieren muss,
    und diese Frist muss der Händler zusätzlich zu der Zeit für welche Dir die Bank 'Kredit' gewährt warten;
    das kann im Extremfall bis zu 8 Wochen sein¹;
    Der Händler bekommt sein Geld ähnlich wie bei der EC Karte zeitnah innerhalb von ein paar Tagen auf sein Konto und nicht erst nach der Abrechnung des Kunden. Die Kreditkartenanbieter gehen hier in Vorleistung.

  6. Avatar von MaxMuell00
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    Standard AW: Betrug mit Kreditkarten - wer zahlt hier bzw. zahl hier überhaupt jemand?

    Zitat Zitat von tneub
    Der Händler bekommt sein Geld ähnlich wie bei der EC Karte zeitnah innerhalb von ein paar Tagen auf sein Konto und nicht erst nach der Abrechnung des Kunden. Die Kreditkartenanbieter gehen hier in Vorleistung.
    wenn du vom Nachfolger der Maestro-Karten den MasterCard-Debit Karten sprichst, dann ja, weil da gibt es auch keine Abrechnung, und da ist das Geld auch taggleich vom Konto weg;
    hier gilt als Rahmen der Kontostand, welcher sich tägl. ändern kann;
    aber bei den Kreditkarten, welche hier den Namen Kreditkarte auch verdienen ist das definitiv falsch

  7. Avatar von tneub
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    Standard AW: Betrug mit Kreditkarten - wer zahlt hier bzw. zahl hier überhaupt jemand?

    nö, siehe hier:


    https://www.kassensystemevergleich.de/kartenzahlung/
    Kreditkarten: Kunde zahlt später
    Bei Kreditkarten werden dem Kartennutzer der Betrag erst später belastet (Pay Later Cards), was für dich als Händler aber keine Bedeutung hat: Du erhältst deinen Umsatz garantiert in wenigen Werktagen, spätestens jedoch in wöchentlichem oder monatlichem Turnus. Dafür gibst du jedoch Anteile ab: Wie viel das ist, kannst du bei deinen favorisierten Anbietern erfragen, denn jeder wird dir andere Disagios berechnen.

  8. Avatar von tneub
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    Standard AW: Betrug mit Kreditkarten - wer zahlt hier bzw. zahl hier überhaupt jemand?

    oder auch hier:

    https://kreditkarten.com/ratgeber/kr...entransaktion/

    Settlement: Transaktionsbetrag netto landet auf dem Händlerkonto
    Händler:innen senden die vorliegenden genehmigten Berechtigungen komplett an den Zahlungsabwickler. Der sendet die Autorisierungen an das Kartennetzwerk.

    Visa oder Mastercard leiten sie an die kartenausstellende Bank weiter.

    Die Bank des:der Kartennutzers:in überweist den Kaufbetrag abzüglich bestimmter Gebühren (Interchange-Fee) an die Händlerbank.

    24 bis 48 Stunden nach dem Beginn der Transaktion überweist die Händlerbank das Geld auf das Händlerkonto.
    Kreditgebend ist demnach nicht Visa oder Mastercard sondern die kartenausstellende Bank, aber definitiv nicht der Händler

  9. Avatar von MaxMuell00
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    Ausrufezeichen AW: Betrug mit Kreditkarten - wer zahlt hier bzw. zahl hier überhaupt jemand?

    Zitat Zitat von tneub
    24 bis 48 Stunden nach dem Beginn der Transaktion überweist die Händlerbank das Geld auf das Händlerkonto.
    die Händlerbank ist nicht die gleiche Bank, welche die Kreditkarte ausstellt(!)

    dass dem Händler seine Bank ihm schon nach 48 Stunden das Geld aus dessen Konto gutschreibt
    ist eine vertragliche Geschichte rein zwischen dem Händler und dessen Bank;
    das hat nichts mit dem zu tun, zu welchem Zeitpunkt meine Bank die Zahlung an die Bank des Händlers leitet;

    soll heißen, handelt es sich um betrügerische Transaktionen, hat im Falle einer Insolvenz des Händlers hier die Händlerbank das Nachsehen;

    z.B. bei Paypal werden Zahlungen an Händler nicht sofort freigegeben, hier gibt es Fristen;

  10. Avatar von tneub
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    Standard AW: Betrug mit Kreditkarten - wer zahlt hier bzw. zahl hier überhaupt jemand?

    Settlement: Transaktionsbetrag netto landet auf dem Händlerkonto
    Händler:innen senden die vorliegenden genehmigten Berechtigungen komplett an den Zahlungsabwickler. Der sendet die Autorisierungen an das Kartennetzwerk.

    Visa oder Mastercard leiten sie an die kartenausstellende Bank weiter.

    Die Bank des:der Kartennutzers:in überweist den Kaufbetrag abzüglich bestimmter Gebühren (Interchange-Fee) an die Händlerbank.


    24 bis 48 Stunden nach dem Beginn der Transaktion überweist die Händlerbank das Geld auf das Händlerkonto.
    Die Reihenfolge steht doch eindeutig da.

  11. Avatar von MaxMuell00
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    Standard AW: Betrug mit Kreditkarten - wer zahlt hier bzw. zahl hier überhaupt jemand?

    Zitat Zitat von tneub
    Die Reihenfolge steht doch eindeutig da.
    beinhaltet nur einen gröberen Denkfehler ...

    Bank A ... die Bank, welche die Kreditkarte ausgibt
    Bank B ... die Bank, welche die Kontoführende des Kunden mit der Kreditkarte ist
    Bank C ... die Bank, welche die Kontoführende des Händlers ist
    Bank D ... die Bank, welche die Zahlungsdienstleistung für den Händler erbringt

    die korrekte Reihenfolge f. den Fluß des Geldes: B -> A -> D -> C

    ich würde meinen das Disagio, welches der Händler bezahlt geht an Bank D

    klar wenn zwischen Bank A und Bank D eine Währungskonvertierung stattfindet geht diese zu Lasten des Kreditkartennehmers;
    wären bei mir 1,35% der jeweiligen Transaktion; kommt im Euro-Raum nicht zum Tragen;
    die sogenannte Kreditkartengebühr (Jahresgebühr) welche Bank A bekommt, übernimmt in meinem Fall Bank B;
    diese ist aber fix und unabhängig der von mir getätigten Umsätze;

    daher: wie sieht das Geschäftsmodell von Bank A aus?
    bei folgender Nebenbedingung: das Konto bei Bank B wird im Schnitt ½ Monat nach der eigentlichen Transaktion belastet

  12. Avatar von tneub
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    Standard AW: Betrug mit Kreditkarten - wer zahlt hier bzw. zahl hier überhaupt jemand?

    Zitat Zitat von MaxMuell00
    beinhaltet nur einen gröberen Denkfehler ...

    Bank A ... die Bank, welche die Kreditkarte ausgibt
    Bank B ... die Bank, welche die Kontoführende des Kunden mit der Kreditkarte ist
    Bank C ... die Bank, welche die Kontoführende des Händlers ist
    Bank D ... die Bank, welche die Zahlungsdienstleistung für den Händler erbringt

    die korrekte Reihenfolge f. den Fluß des Geldes: B -> A -> D -> C

    ich würde meinen das Disagio, welches der Händler bezahlt geht an Bank D

    ....

    daher: wie sieht das Geschäftsmodell von Bank A aus?
    bei folgender Nebenbedingung: das Konto bei Bank B wird im Schnitt ½ Monat nach der eigentlichen Transaktion belastet
    Ich hatte gestern eine schöne Übersicht, wer alles und wieviel an einer Zahlung verdient wird. Leider finde ich das Schaubild nicht mehr. Die Gebühren wurden mindestens auf 3 Parteien aufgeteilt. Meines Wissens bekommt der Issuer (Kreditkartenausgeber) den großen Anteil an den Gebühren.

    Issuer
    Definition und Rolle des Issuers
    Ein „Issuer“, auch als Kartenherausgeber oder Emittent bezeichnet, ist eine Bank oder ein anderes Finanzinstitut, das Kreditkarten an Verbraucher ausgibt. Der Issuer ist verantwortlich für die Genehmigung von Transaktionen, die mit der Karte durchgeführt werden, und für die anschließende Abrechnung mit dem Karteninhaber.

    Der Issuer ist ein wesentlicher Akteur im Kreditkartenprozess, da er die finanzielle Verantwortung für die auf der Karte getätigten Ausgaben übernimmt. Er verdient Geld durch Gebühren und Zinsen, die den Karteninhabern berechnet werden, und trägt das Risiko, wenn ein Karteninhaber seine Schulden nicht zurückzahlt.

    Beispiele für Issuer und ihre Funktionen
    Ein gutes Beispiel für einen Issuer ist eine große kommerzielle Bank wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank. Diese Banken stellen Kreditkarten aus, die von den großen Kreditkartenunternehmen wie Visa oder MasterCard unterstützt werden. Sie übernehmen die Genehmigung von Transaktionen, die mit diesen Karten durchgeführt werden, und rechnen diese Transaktionen mit den Karteninhabern ab.
    Quelle: https://kreditkarten.com/ratgeber/kr...entransaktion/
    Gebührenarten bei Kreditkartentransaktionen für Händler:innen
    Einmalige bzw. laufende Gebühren für Kartenterminals (Kauf bzw. Miete) Das dürfte an D gehen
    Gebühr vom Kreditkartenanbieter (Kreditkartendisagio) – 1 bis 3 % bezogen auf den Transaktionswert. Das dürfte an A gehen
    Transaktionskosten – 7 bis 12 Cent je Transaktion Das dürfte an C gehen
    Servicegebühren für in Anspruch genommene Zahlungsdienstleister Das dürfte an D gehen
    B ist bei der ganzen Geschichte raus, da vom Konto ja nur die Kreditkarte beglichen wird und nicht das einzelne Geschäft.
    Visa und Mastercard scheinen im Übrigen nur Lizenzgebühren zu erhalten und nicht an der einzelnen Zahlung beteiligt zu sein.

  13. Avatar von MaxMuell00
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    Standard AW: Betrug mit Kreditkarten - wer zahlt hier bzw. zahl hier überhaupt jemand?

    Zitat Zitat von tneub
    Transaktionskosten – 7 bis 12 Cent je Transaktion Das dürfte an C gehen
    genau wie Bank B bekommt auch Bank C nichts mit, dass Verkaufserlöse mittels Kreditkarte beglichen wurden;
    diese Transaktionskosten hebt Bank D ein; Zeilengebühren/Buchungsgebühren/Kontoführungsgebühren sind hier außen vor;

    zum Thema Disagio: bei uns ist es die Regel, dass diese vom Händler zu tragen ist, in den USA (bei deren Kreditkarten) sieht die Welt etwas anders aus;
    mit unseren Kreditkarten in den USA ist es wie hier, mit dem Unterschied, dass bei jeder Transaktion eine Wáhrungskonvertierung durchgeführt wird;

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