Altersvorsorge kündigen?

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe momentan den selben Gedanken wie Jessie anfangs hatte. Meinen Vertrag zur Altersvorsorge aufzulösen.

Zu meiner Situation:
Ich bin 28 Jahre (Baujahr1982) und arbeite seit 5 Jahren bei meinem Arbeitgeber.
Ich hatte am 01.02.2006 eine Rentenversicherung über den Arbeitgeber (Direktversicherung) abgeschlossen. Ich verzichtete auf 50Euro netto monatlich und erhielt damals 100 Euro monatlich in die Versicherung.
Jetzt hat sich meine Situation geändert, ich bin umgezogen nach Frankreich aber arbeite trotzdem in Deutschland. Bin jetzt sogenannter Grenzgänger.
Der Vertrag habe ich damals ändern lassen, da ich wegen dem Umzug nach Frankreich keine Steuervorteile mehr hatte auf 50 Euro netto verzicht.
Diese laufen weiterhin in die Versicherung rein.

Ich bin der Meinung das sich der Vertrag überhaupt nicht mehr lohnt für mich, denn ohne Steuervorteil bringt mir diese Versicherung wohl nicht viel. Da gibt es sicher bessere Alternativen. Auch gerade deshalb wenn ich mal in Rente gehe wohl Steuern in Deutschland und in Frankreich für diesen Vertrag abtreten muss....diese wäre auch bei einer Riester Rente der Fall wenn ich heute eine abschliessen würde.
Ich bin halt irgendwie der Meinung das ich mit solchen Verträge nicht das beste für mich raushole gerade weil ich in Frankreich wohne. Ich würde die Direktversicherung gerne kündigen hab aber gelesen das würde nicht gehn.
Oder zumindest dann Beitragsfrei stellen...

Ich hoffe Ihr hab Rat für mich.
Zu meinem jetzigen Vertrag ein paar Daten
Die Zahlen stimmen warscheinlich alle nicht mehr, da diese ja mit den knapp 100 Euro monatlich gerechnet worden sind:

Versicherer: Aachener Münchener Rentenversicherung als Direktversicherung
Beginn der Versicherung: 01.02.2006
Ablauf der Aufschubzeit: 30.04.2047
Ablauf der Beitragszahlung: 30.04.2047
Versicherte monatliche Rente: 279,68 Euro
Mindestlaufzeit der Rente: 4 Jahre
Kapitalabfindung: 69,293 Euro
Aufteilung der Anlagebeträge: DWS FlexPension 100%


Ich habe mir überlegt es wäre vielleicht am besten wenn ich mir meinen eigenen Sparplan ausdenke, anfangs mit Tagesgeldkonten und später kurze Festzinsverträge zu machen... da wollte ich mich aber noch informieren.
Es gibt ja viele unterschiedliche Sparvarianten..


Ich würde mich echt freuen wenn ihr mir Rat geben könnt.
Ich kenne mich leider nicht in allem gut aus. Und auch guter Rat ist normal teuer von einem Versicherungsmensch der nur auf seine Produkte abzielt ...

Viele Grüße
tux

Hallo TUX!

Leider bin ich kein Fachmann für die steuerliche Situation von "Grenzgängern". Vielleicht meldet sich hier ja noch jemand anderes dazu.

Was ich aber sicher sagen kann ist, dass Ihre Direktversicherung zu einer steuerpflichtigen und Krankenversicherungspflichtigen Rente führt und daher nur bespart werden sollte, wenn man in der Ansparphase Steuern und Sozialabgaben sparen kann.

Eine Kündigung einer BAV ist per Gesetz deutlich erschwert. In Ihrem Sonderfall müsste das aber gehen. Doch Sie müssen dann die erhaltenen Vorteile aus dem Rückkaufswert zurück bezahlen. Das sollten Sie sich vorher einmal von der Gesellschaft berechnen lassen. Nach nur 5 Jahren Laufzeit könnte der Rückkaufswert zu gering sein, dass das Sinn macht.

Ein Fondssparplan als Alternative ist sicher eine interessante Option. Nur führt der nicht automatisch zu einer lebenslangen Rente die Sie für den Fall einer sehr langen Rentenzeit absichert.

Hallo Tux!

Offene Investmentfonds kosten in der Regel weniger als Versicherungen. Die Bezahlung geschieht durch eine Abschlussgebühr auch Ausgabeaufschlag genannt, obwohl sie nicht aufgeschlagen sondern entnommen wird, und durch jährliche Verwaltungsgebühren.
Alle Kosten sind im Fonds-Prospekt und im Internet nachzulesen. Somit können Sie jeden Vermittler kontrollieren, falls Sie Bedenken zu seinen Motiven haben.

Für Sie als Anfänger wäre z.B. ein Mischfonds interessant, oder ein Index-Fonds.
Der Erste legt Ihr Geld in einer bestimmten Mischung von Aktien und festverzinslichen Papieren an und managt das Vermögen aktiv. Dafür muss man mit einer jährlichen Gebühr von ca. 1,5 - 2 % des Vermögens rechnen.
Der Zweite kauft Papiere in einem Verhältnis das durch einen Index wie den DAX festgelegt wird und behält sie so lange, bis die Zusammensetzung des Index geändert wird. Da hier weniger Arbeit anfällt, kosten diese Fonds pro Jahr nur 0,5 - 1 %.

Schauen Sie sich doch einmal im Internet den französischen Fonds "Carmignac Patrimoine" genauer an. Das ist ein sehr erfolgreicher Mischfonds.

MfG

Alexander Reibold

Versicherungs- und Fondsmakler

Neuburg an der Donau

Tel: 08431 901290

Habe mir den Fonds "Carmignac Patrimoine" mal angeschaut

ist auch der Verkauf und Ausschüttung in "bruchteilen" möglich oder muss ich im Besitz eines ganzen Anteils sein?

Ist mit deinem Rat dieser Fonds mit WKN A0DPW0 gemeint ?


Wo empfiehlst du denn ein Depot für den Fonds und wie lange sollte man den Sparplan mindestens besparen.. wenn wollte ich monatlich sparen..
Ich hab ein ING DIBA Depot... aber bisher noch nichts damit gemacht.


Grüße

Hallo Tux!

Ja, ich habe den Fonds A0DPW0 gemeint!
Man kann fast alle Fonds auch in kleinen Teilen kaufen, so auch die von Carmignac. Die genauen Summen hängen von der Bank ab, bei der man ein Depot hat. Ich nehme an, dass die ING-DiBa Fondssparpläne ab 50 € monatlich möglich macht. Ich eröffne für meine Kunden Depots bei der sal. Oppenheim, einer Tochter der Deutsche Bank AG. Dort ist das möglich und man kann Fonds von verschiedenen Anbietern in einem Depot lagern.
Bei Fonds die Aktien enthalten, sollte man eine Anlagedauer von mind. 6 -7 Jahren haben, also das Geld nicht vorher benötigen. Man kann einen Fondssparplan aber jederzeit beenden, oder auch Geld entnehmen. Daher spricht auch nichts dagegen z.B. nach ein paar gute Jahren schon Gewinne heraus zu nehmen.

Ob dieser Fonds genau zu Dir passt, können wir aber über einen Internetforum nicht feststellen. Dazu solltest Du Dich einmal persönlich beraten lassen. Vielleicht bei einem Fondsmakler in Deiner Nähe. Den Carmignac Fonds wird der sicher kennen. Der ist mit ca. 28 Milliarden € verwaltetem Vermögen einer der gößeren und ein guter Einsteiger Fonds ohne besonders große Risiken.

MfG

Alexander Reibold
Versicherungs- und Fondsmakler

Depotgebühren und Ausgabeaufschläge sollte man minimieren, wenn man es in Eigenregie macht. Es gibt diverse Fondsdiscounter im Netz, die passende Lösungen anbieten. Als Depotbank höre ich z.B. von der FFB (Frankfurter Fondsbank) immmer wieder gute Meinungen. Da kann man nur über einen Vermittler ein Depot bekommen. Es gibt auch eine "kleine" Gebühr, aber die rechnet sich sehr schnell. Vor allem, wenn man so Ausgabeaufschläge spart.