Frage zu Zinsen

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  1. Avatar von Sular
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    Standard Frage zu Zinsen

    Hallo,

    ich habe mal eine Frage ganz allgemein zum Thema Geld, Zinsen und Schulden.

    Einfach gesprochen (bin kein Finanzmeister!) besorgt sich jeder Staat der Welt doch sein Geld bei einer Zentralbank, denen er im Gegenzug "Schuldscheine" (Staatsanleihen oder was auch immer) ausstellt. Er besorgt sich also sein Kapital über einen Kredit im gewissen Sinne.

    Nun kommt mein Problem. Die Menge der Schulden ist doch durch Zinsen immer höher als die Menge des Geldes was existiert. Wie kann es dann jemals möglich sein seine Schulden zurückzuzahlen? Rein logisch betrachtet gehts es auf keinen Fall.

    Ganz allgemein kann man sagen, das die Geldmenge aller Schulden immer grösser ist als die Geldmenge die existiert.

    Wie kann ein System langfristig funktionieren, wenn eine Rückzahlung der Schulden unmöglich ist? Die Menge der Schulden steigt doch zwangsläufig immer weiter und der Kollaps des Systems ist doch schon vorprogrammiert?

    Oder mache ich da einen Denkfehler?

  2. Avatar von Bolitho
    Bolitho ist offline

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    Standard AW: Frage zu Zinsen

    Nein, Du denkst grundsätzlich richtig. Man könnte aber natürlich aufhören Geld zu drucken und die Menge der Waren und Dienstleistungen erhöhen, die Werte erschaffen. Mit diesen neuen Werten könnte man dann Schulden real abbauen. Mit einer isolierten Betrachtung des Geldes ist es aber nicht möglich.

    Dieses Buch könnte Dir helfen, die Hintergründe noch genauer zu verstehen: https://www.finanz-forum.de/buchtipp_...hst_t7590.html

    Es wird super erklärt, was Geld eigentlich ist und wie es sicht mit dem Wert verhält.

  3. Avatar von EuroPaule
    EuroPaule ist offline

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    Standard AW: Frage zu Zinsen

    Hallo,
    Zitat Zitat von Sular
    Einfach gesprochen (bin kein Finanzmeister!) besorgt sich jeder Staat der Welt doch sein Geld bei einer Zentralbank, denen er im Gegenzug "Schuldscheine" (Staatsanleihen oder was auch immer) ausstellt. Er besorgt sich also sein Kapital über einen Kredit im gewissen Sinne.
    Das stimmt nicht ganz. Staaten refinanzieren sich über Staatsanleihen, die über die Kapitalmärkte gehandelt werden. Da kommt auch das ganze Thema mit den steigenden Zinsen her, die Länder wie Griechenland, Irland usw. (jetzt auch die USA) für neue Schulden zahlen müssen.
    Die Zentralbanken versorgen die Banken mit Krediten in der jeweiligen Währung und legen damit den Grundstein für die Höhe der Zinsen in diesem Währungsraum. Außerdem wird so die Menge des im Umlauf befindlichen Geldes gesteuert.
    Richtig ist, dass er sich das Kapital, das er nicht über Steuereinnahmen erzielt, über Kredite bei den Kapitalanlegern besorgt.


    Zitat Zitat von Sular
    Nun kommt mein Problem. Die Menge der Schulden ist doch durch Zinsen immer höher als die Menge des Geldes was existiert. Wie kann es dann jemals möglich sein seine Schulden zurückzuzahlen? Rein logisch betrachtet gehts es auf keinen Fall.
    Ganz allgemein kann man sagen, das die Geldmenge aller Schulden immer grösser ist als die Geldmenge die existiert.
    Na ja, zum Glück ist das nicht wirklich vorrangig Dein Problem. Oder hast Du doch noch vor, Finanzminister zu werden?
    Wo hast du den Zusammenhang her, dass die Schulden größer sind, als die Geldmenge? Die Geldmenge soll seit der Abschaffung der Rückdeckung durch Gold die "gesamte Wirtschaftsleistung" bzw. deren Wert spiegeln. Also auch den Bereich, der wirklich erwirtschaftet wird und nicht nur die Staatsschulden. Nach meinem Verständnis ist diese Aussage also so nicht richtig.

    Was Du davon abgesehen nicht berücksichtigst ist die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes.
    Bsp.: Der Obsthändler verkauft für einen Euro Äpfel an einen Friseur. Später geht er zum Friseur und zahlt mit dem gleichen Euro bei diesem seinen Haarschnitt.
    Der gleiche Euro war bei diesem Vorgang "drei Euro wert". Der Friseur hat ihn zweimal und der Obsthändler einmal. Obwohl es ihn nur einmal gibt. Und das vielleicht sogar am gleichen Tag.

    Aus diesem Grund spielt die Menge des von der Zentralbank ausgegebenen Geldes in diesem Fall keine Rolle, solange nicht jeder sein Geld daheim bunkert und es im Kreislauf hält.

    Gruß Paule

  4. Avatar von Bolitho
    Bolitho ist offline

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    Standard AW: Frage zu Zinsen

    Zitat Zitat von EuroPaule
    Aus diesem Grund spielt die Menge des von der Zentralbank ausgegebenen Geldes in diesem Fall keine Rolle, solange nicht jeder sein Geld daheim bunkert und es im Kreislauf hält.
    Und genau da liegt das Problem. Ähnlich wäre es, wenn alle Menschen gleichzeitig versuchen würden ihre Konten aufzulösen, Forderungen ausgleichen und Verbindlichkeiten einzutreiben. Dabei bliebe ein großer Teil der Verbindlichkeiten ungedeckt, weil eben zu wenig Geld da ist. Und das ergibt sich zwangsläufig (zwingend logisch) aus der Art der Geldschöpfung in Kombination mit Zins.

    Die Frage ist ja aber auch, was ist eigentlich Geld? Das es da durchaus Spielräume gibt, zeigen die verschiedenen Geldmengen M1, M2 und M3. Ich denke, wir reden hier mal wieder nur über die Geldmenge M1.

    Ach ja, ansonsten bin ich mal wieder vollkommen bei Dir.

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