Was unterscheidet eine fondsgebundene von einer klassischen Rentenversicherung?

Zitat von Orion5

Hi. Ich möchte gerne in eine private Rentenversicherung investieren und habe dafür
ca. 80 Euro im Monat zur Verfügung. Da ich erst 30 Jahre alt bin, habe ich noch lange
Zeit, einen Rentenbetrag anzusparen.
Ich habe von fondsgebundenen Rentenversicherungen gehört,die scheinbar eine Alternative
zu klassichen Rentenversicherungen darstellen.
Was aber genau macht den Unterschied aus und was wäre in meinem Alter mit meinem
finanziellen Einsatz das Richtige?
Was ist effektiver und auch weniger riskant? Ich möchte nämlich keine spekulative
Geldanlage. Danach hört sich die fondsgebundene Rentenversicherung nämlich an.

Gr., Orion5

Hallo!

Eine klassische Rentenversicherung bietet dir einen Garantiezins und Überschüsse an. Dies alles wird aber nur auf den Sparanteil gewährt, d. h. deine Beiträge minus Kosten. Gehe mal davon aus, dass von den 80 € ca 60 € übrig bleiben, um sich zu verzinsen.

Ein fondsgebundenes Produkt bietet dir keinen Garantiezins, sondern investiert dein Geld eben in Fonds. Welche Auswahl da genau zu treffen ist, ist Beratungssache. Optional kann eine Beitragsgarantie eingebaut werden, so dass Du zum Vertragsende deine eingezahlten Gelder garantiert als Wert herausbekommst. Das ist aber nicht kostenlos und bei langfristig laufenden Verträgen manchmal eher nicht renditefreudnlich.

Meine Empfehlung: Klassische Produkte meiden, denn diese bieten dir nie eine so hohe Rendite, dass nach Kosten, Inflation & Co genug Geld als Rentenergänzung dabei herauskommen kann.
Ich habe hier Policen von Kunden liegen, die nach 20 Jahren Beitragszahlung einen rückkaufswert in Höhe der eingezahlten Beiträge erreicht haben!
Dazu kommt, dass du nur in Geldwerte investierst, nie in Sachwerte. Du unterliegst damit direkt Währungsproblemen und natürlich der Infaltion, die in den nächsten Jahren vermutlich nicht geringer ausfallen wird.

Fondsgebundene Produkte können besser sein, müssen aber nicht. Es steht und fällt alles mit der Wahl der Anlageklasse, z. B. Aktien, Rohstoffe, Sachwerte. Und auch auf der Seite der Vertragskosten gibt es gewaltige Unterschiede, die man aber nicht auf den ersten Blick ersehen kann.
Ta tut Beratung Not!

Alternativen: Sparverträge ohne Versicherungsmantel, Immobilien, Beteiligungen, Edelmetalle.

Bei Fragen zu konkreten Beispielen bitte eine Nachricht schicken.

Hallo,
aus der Beschreibung von Dasdi1970 kannst Du erkennen, dass es unterschiedliche Formen von Risiken gibt. Neben den Kursrisiken, die sich vor allem bei fondsgebundenen Versicherungen zeigen, gibt es noch das Inflationsrisiko.
Bei den klassischen Produkten kommt noch das Risiko dazu, dass die Versicherung bei der Anlage der Kundengelder oder dem Management ihrer Risiken (=Versicherungsleistung) versagt. Das merkt man als Kunde aber erst, wenn es schon zu spät ist.
Ein Nachteil der klassischen Versicherung ist die geringere Transparenz.

Ein Praxisproblem bei den fondsgebundenen Produkten ist, dass sich viele Kunden und Vermittler nach dem Abschluss nicht mehr darum kümmern. Der "Durchschnittskosteneffekt" soll das vermeintlich alles richten. Der ist aber auch kein Selbstläufer und muss richtig gesteuert werden. Dieser Artikel beschreibt die Hintergründe.

Gruß Paule