GutenTag!

Ich in noch neu in der Riester-Thematik und beschäftige mich seit etwa 4 Wochen damit. Ich kann aber schon jetzt die Aufregung um die Komplexität des Modells verstehen. Für einen Laien ist die Welt der Fondspolicen, Fondsparpläne & Co. schwer zu durchschauen und dien neuen PIBs machen es nicht unbedingt leichter. Es drängt sich unweigerlich der Eindruck auf, dass Transparenz nicht unbedingt angestrebt wird in Zeiten der Nullzinsphase. Aber ich sehe durchaus die Vorteile von Riester. Das sprichwörtliche "unter das Kopfkissen legen" (das aber viele Deutsche tatsächlich betreiben!) ist sicherlich keine ernsthafte Alternative.

Was ich bisher für mich herausgefunden habe (bitte gern widersprechen und korrigieren):

a) Wirklich rentabel erscheinen nur noch Fondssparpläne und Fondspolicen. Alles anderen Varianten erwirtschaften keine bis kaum Rendite.
b) Fondssparpläne sind eine Mogelpackung, weil in der Auszahlphase ein Einmalbeitrag für die Leibrente ab 85 entnommen wird. Das mindert die monatliche Rente ab Eintrittsalter enorm. Nicht zuletzt, weil die Höhe dieses Einmalbeitrags von den Anbietern über die Jahre immer weiter angehoben wurden (Stichwort Langlebigkeit).
c) Neben den Effektivkosten ist der Rentenfaktor bei den Fondspolicen ein entscheidender Wert, weil er die garantierte monatliche Rentenzahlung aufzeigt. Dieser Wert ist allerdings in der Regel nicht hart sonder weich, was meiner Meinung nach ein großer Nachteil bei Fondspolicen ist. Nach §165 kann der Versicherer den Rentenfaktor senken, wenn die wirtschaftliche Lage des Unternehmens ungünstig erscheint. So geschehen bei der Zurich und der Allianz. Die Senkungen waren erheblich. Zudem wird der tatsächliche RF erst zu Beginn der Auszahlphase festgelegt. Eine wackelige Angelegenheit!

Nun noch ein paar Fragen, deren Beantwortung mir hoffentlich Licht in den dunklen Riester-Tunnel bringt:

1. Kann der Versicherer Verwaltungs- oder sonstige Kosten in der Anspar- oder Auszahlphase beliebig erhöhen oder sind die Angaben im Vertrag verpflichtend?
2. Das Kapital einer Fondspolice ist im Gegensatz zum Sparplan KEIN Sondervermögen und geht im Insolvenzfall in eine Auffanggesellschaft über. Wie hoch bewertet ihr dieses Risiko?
2.1 Die Fondspolice der Mylife erscheint recht attraktiv.Geringe Kosten, hoher Rentenfaktor, Netto. Die Gesellschaft selbst ist recht jung. Würdet ihr dort abschließen?
3. Zum Rentenfaktor: Laut eines Blog-Eintrags der Finanzberatung Bierl gibt es nur noch wenige Versicherer, die einen harten Rentenfaktor anbieten. D.h. er ist dann nicht nur anvisiert, sondern tatsächlich garantiert. Ist euch bekannt, um welche Anbieter es sich dabei handelt? Oder wie man es herausfinden kann? In den PIBs steht dazujedenfalls nichts.
4. Richtig? - Bei Fondspolicen gibt es keine Umschichtung in eine Leibrente ab 85, vergleichbar mit dem Modell der Fondsparpläne (Stichwort Einmalbeitrag)
5. Woran erkenne ich, ob der ausgewiesene, garantierte Rentenfaktor des Versicherers sich auf die Einzahl- oder Auszahlphase oder sogar nur auf die erwirtschaftete Rendite bezieht?
6. Wenn ich weder in den AVBs noch im PIB Angaben über die Möglichkeit der Anpassung des Rentenfaktors seitens des Versicherers finde, ist dann davon auszugehen, dass dieser Faktor als hart zu bezeichnen ist?

Ich bedanke mich schon mal im Voraus bei allen, die Zeit investieren um mir die Riester-Welt zu erklären!

Beste Grüße
Alexander