Riester kündigen

Zitat von EasyD

Hallo sondav und Willkommen im Forum!

Grundsätzlich finde ich es ein wenig zu eindimensional gedacht. Die Fragestellung müsste ja zunächst sein, ob ihre Freundin als Zielsetzung (noch) hat etwas für ihre Altersvorsorge oder den zukünftigen Erwerb von selbstgenutzten Wohneigentum zu tun. Wenn ja, dann sollte ein Riester-Produkt die bessere Wahl sein, da Zulagen und Steuervorteil als zusätzliche Komponenten der Geldvermehrung im Vergleich zu einem Fondssparplan nicht kalkulierbar zu schlagen sind. Auch die Frage, wie viel Risiko ihre Partnerin innerhalb einer Geldanlage wünscht ist sicherlich nicht unwichtig.

Hat jedoch eine Flexibilität Priorität, sprich das auch jederzeit über das Kapital komplett verfügt werden kann, so ist das sicherlich ein legitimer Gedanke. Aber natürlich muss auch ihre Freundin bei einer solchen Anlage, wo viele einfach schlichtweg nicht mit umgehen können, klar wissen, dass aufgrund von Kursschwankungen auch ein gewisses Risiko gegeben ist.

Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Nehmen wir an Wohneigentum wäre kein Thema, wäre es sinnvoll so ein Produkt als Beamtin zu behalten? Für die Altersvorsorge sind andere Finanzinstrumente aus Aktien und Fondssparpläne vorhanden. Außerdem sind ja zum Glück Beamte bisher gut abgesichert.

Man muss immer berechnen, wie lange es bis zur Rente geht. Wenn es lange ist, dann muss man auch andere Risikofaktoren einkalkulieren. Inflation, Gesetzesänderungen etc.

Es wird zwar immer davon abgeraten zu kündigen, weil es ein Minusgeschäft ist. Meiner Meinung nach hat das Minusgeschäft schon unwiederruflich begonnen, als der Vertrag geschlossen wurde. Der Staat fördert die Verträge, macht sich aber 0 Kopf, ob diese auch rentabel sind. Mache es von der Rendite abhängig. Wenn da noch gute Zinsen drauf gehen, kann man den noch stehen lassen. Vllt. ergibt sich durch Zinsen, Steuervorteile und Zulage bei Renteneintritt doch ein gutes Ergebnis. Bedenke aber, dass dann solche Sachen wie Auswanderung ins nicht-EU-Ausland sowieso auf eine Kündigung hinauslaufen.

Was ich bisher rausgefunden habe (wochenlange Eigenrechere), da in diesem Land jeder Verkaufen kann und keiner Bescheid weiß.

Bei Kündigung wird vom Vermögen (bsp. 7000 €)
7000 €
- 1500 € Zulagen
- 600 € Steuervoteile (1:1 wie auf den Steuerbescheiden angegeben, gibt ein Schreiben vom BMF, wo das erklärt wird)
= Auszahlungsbetrag 5100 €

Dann wird folgendes berechnet:
Vermögensbetrag - Zulagen = Kapital
Kapital - Einzalungen = Gewinn

7000 - 1500 = 5500 €
5500 - (jetzt kommt es darauf an, ob man mehr eingezahlt hat als 5500 oder weniger, je nach dem Gewinn oder Verlust, die Einzalungsbeträge stehen in der jährlichen Mitteilung)

Den Gewinn/Verlust musst Du über die Anlage R in der Steuererklärung angeben. Du bekommst eine Abschlussmitteilung, wo erklärt steht, was wo eingetragen werden soll. Verluste wirken steuermindernd, Gewinn das Gegenteil.

Das konnte ich bisher erfahren. Alles unverbindlich. Plane noch einen Termin beim Steuerberater zu machen, um mir da auf Nummer sicher zu gehen.

Es ist ein Risiko, weil man vieles bedenken muss, aber 13.000 € stehen zu lassen bis zur Rente ist meiner Meinung nach nicht unbedingt die Alternative. Ich versuche Updates zu posten, sobald sich was tut, weil meiner Meinung nach wollen hier viele nur Fragen beantwortet bekommen und teilen ihre Erkenntnisse und Erfahrungen nach so einer Kündigung gar nicht mit. Eig. schade.

Hallo Zusammen, ich hoffe mal ich bin hier mit meinem Anliegen richtig.

Eigentlich habe ich genau die gleichen Fragen wie @Verunsicherter bzw. nach wochenlanger Nachforschung folgende "Erkenntnisse"


Laut Schreiben meiner "Riester Versicherung" würde ich 17 000 € ausgezahlt bekommen (also nach Abzug von Zulagen, Auflösungsgebühr,Depotgebühr)
Eingezahlt habe ich im Lauf der Jahre wohl so 10 000€
Der "Gewinn" muss ja mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden.

Wenn ich es richtig verstehe, bekomme ich erstmal 17000- ca.1000(Summe der Steuerermäßigung wegen berücksichtigter Altersvorsorgebeiträge=16000 ausbezahlt,
muss aber 17000-10000=7000 mit meinem persönl. Steuersatz versteuern!?

Kann ich bei der ganzen Sache irgendwo meinenSparerfreibetrag (verh. 1600€)ausnutzen?

Vielen Dank für jeden Hinweis

Habe ich das richtig verstanden?
Die Gewinne (im obigen Fall angenommen 7000€) muss ich in der Steuererklärung angeben und entsprechend versteuern.
Da hilft mir erstmal irgendein Freibetrag nichts...!?

Bin verwirrt...

Bin fest davon ausgegangen dass die 7000€ Gewinn mit meinem persönlichen Steuersatz versteuert werden...

Also Du bekommst mit der Anlage R alle Daten mitgeteilt, die Du eintragen sollst. Dort ist ein Passus drin bzgl. schädlicher Verwendung. Ich bin der Meinung, dass man das mit dem persönlicher Steuersatz versteuern muss. Umgekehrt bei Verlusten mindert es dann auch den zu versteuernden Betrag. Bin mir noch nicht 100ig sicher. Will aber damit zum Steuerberater gehen. Habe auch vor meine Riester zu kündigen. Bei mir kommen jedoch Verluste zustande.

ok, vielen Dank für Ihre Antworten.

Ich steige da wohl nicht richtig durch, leider finde ich abseits von Foren auch nirgends eine eindeutige Erklärung!
Heute Morgen habe ich z.B. telefonisch von "Union Investment" die Aussage erhalten, dass der Freibetrag hier nicht angesetzt werden kann...

Lass mich halt überraschen....:-(

Du hast ja über die Ansparphase auch zu deinem persönlichen Steuersatz die Einzahlungen erstattet bekommen (über den Sonderausgabenabzug).

ja, diese "Erstattungen" werden ja auch direkt von (bzw. vor) der Rückerstattung abgezogen.

https://www.bundesfinanzministerium....svorsorge.html

nach wochenlanger recherche gefunden! Blätter zum Kapitel schädliche Verwendung! 100% kannst Du nur mit nem Steuerberater sicher sein.

sei froh, dass Union das dir sagt. Meine LBS hat 0 Ahnung. ZfA und Finanzamt lehnen sich net ausm Fenster. Im Verkaufen sind sie aber alle gut!!!!

Zitat von Gustav69

ja, diese "Erstattungen" werden ja auch direkt von (bzw. vor) der Rückerstattung abgezogen.

Die Kündigung zählt als frühzeitiger Rentenbezug (deswegen Anlage R) und ist 100%ig Steuerpflichtig. Zumindest die Gewinne! §22 Est-Gesetz glaube ich!

Danke für den Link

Das Beispiel bei Rz 226 habe ich ja (hoffe ich mal) verstanden.
Es geht mir letztlich nur darum ob ich den zu versteuernden Betrag (in meinem Fall die 7000€) nach meinem persönlichen Steuesatz oder pauschal
(25% Kapitalertragssteuer) versteuern muss. Dürfte bei mir nicht den Riesen-Unterschied machen, aber ich wüßte es halt gerne vorher.

Und nach wie vor habe ich keinen Plan ob ich mit meinem Freibetrag bei der schädlichen Verwendung etwas anfangen kann...
das wäre dann schon ärgerlich falls ich da etwas falsch mache.

Verständlich. Die Unsicherheit habe ich auch!

wie gesagt, denke ein Steuerberater dürfte da Klarheit bringen! Denke bei der summe kann man auch mal eine Beratungsstunde zahlen für 120€ oder so! Mache ich vermutlich auch so!

ich mache mir mehr sorgen, ob die Steuerfestsetzung da doch nicht irgendwie zum tragen kommt und ich verzinste Nachzahlungen zu erwarten habe!

Ich hätte einfach hier nicht schreiben bzw. lesen dürfen - nach dem Telefonat mit Union Investment war ich wirklich der Meinung alles kapiert zu haben....

Die Signatur von @EasyD lässt mich jetzt wieder etwas zweifeln