Sondertilgung vs Festgeld

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  1. Avatar von ZehWeh
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    Standard Sondertilgung vs Festgeld

    Im Oktober diesen Jahres können wir erstmalig unserer Anschlussfinanzierung in Höhe von 116.000€ eine vereinbarte Sondertilgung von 10% des Kreditbetrags leisten. Das Darlehen läuft mit 0,56% auf 10 Jahre Sollzinsbindung seit letztem Jahr.

    Nun sind die Zinsen gestiegen und ich stelle mir die Frage ob ich das Geld nicht besser in eine Festgeldanlage stecke. Momentan fallen für das Darlehen im ersten Jahr 620€ Zinsen an, im 2. Jahr noch 557€ wenn man das Darlehen so weiter laufen lässt.
    Wir zahlen monatlich immer das was an Geld übrig ist auf ein separates Konto und leisten von da die Sondertilgung, aktuell sind dort etwa 17.000€, bis Oktober dürften es an die 20.000€ sein.

    Und da fange ich eben an nachzudenken. Grundsätzlich sagen wir, das Schulden als erstes bedient werden müssen, je schneller wir schuldenfrei sind, desto besser (finanzielle Verantwortung). Bei 4% Festgeld-Zinsen gäbe das einen Ertrag von 800€, abzüglich Steuern blieben 600€ übrig (der Freibetrag wird durch ETF Verkäufe bereits ausgeschöpft). Wir würden jedenfalls mit diesen Zinsen die Darlehenszinsen bereits komplett ausgleichen und nächstes Jahr könnten weitere 10.000€ in Festgeld angelegt werden !

    Eine Sondertilgung wären 11.600€ (10%) und würde die jährliche Zinslast um gerade mal 65€ senken. Jetzt ist es aber so, das wir planen ab dem 2. Quartal nächstes Jahr ein neues Haus zu suchen und das bisherige verkaufen möchten. Da das Haus in einer Großstadt steht und wir raus aufs Land wollen wird der Verkaufspreis klar höher sein als der Kaufpreis der neuen Immobilie und das Ziel ist es auch mit dem Verkaufspreis sowohl die neue Immobilie als auch die alte komplett zu bezahlen. Das bedeutet dann natürlich Vorfälligkeitsentschädigung und hier kommt es ja darauf an wie hoch noch das offene Darlehen ist. Durch geleistete Sondertilgungen würde diese also sinken. Wie hoch die Vorfälligkeitsentschädigung sein wird lässt sich jetzt ja kaum sagen, im Vertrag stehen ein paar Beispiele je nachdem ob das allgemeine Zinsniveau steigt oder sinkt. So wie ich es verstanden habe sinkt die Vorfälligkeitsentschädigung, wenn das Zinsniveau steigt (was ja aktuell der Fall ist). Nach 1 Jahr würde die Entschädigung etwa 3000€ betragen wenn das Zinsniveau um 33% steigt, wo man aktuell ja bereits weit drüber ist.

    Ein weiterer Vorteil für die Festgeldanlage wäre, das wir dann über mehr Eigenkapital verfügen würde, denn wir müssen sehr wahrscheinlich Zwischenfinanzieren, allerdings müssten wir die FG Anlage dann so wählen, dass das Geld rechtzeitig verfügbar wäre ! Für die Haussuche kalkulieren wir 1-2 Jahre, so das wir evtl. Ende 2024 oder 2025 umziehen !

    Was würdet ihr machen oder hat jemand evtl. eine ähnliche Situation gehabt oder mache ich mir einfach zu viele Gedanken wegen der paar € an Zinsen ?

  2. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Das "schlecht fühlen" weil Schulden mit einem entsprechenden Guthaben, halte ich eigentlich weniger für den entscheidenden Punkt. Schulden ./. Guthaben = aktuelle Restschuld kann sich eigentlich jeder schnell ausrechnen.

    Der Hauptpunkt für die Sondertilgung (obwohl theoretisch natürlich Guthabenanlagen bei den aktuellen Zisnen idR besser sind) ist die Konsequenz im Sparen. Guthaben verleitet halt doch oft zu Käufen, Urlauben usw., die man im Normalfall unterlassen hätte, weil man denkt, dass man das "gerade braucht" und das Geld ja vorhanden ist.

    Bei einer Sondertilgung ist das Geld einfach weg, niemand denkt mehr daran und niemand kommt in die Versuchung das Geld für Urlaubsplanung, größere Auto usw. doch zu verplanen.

    Es ist einfach eine sehr individuelle Entscheidung, obwohl rechnerisch natürlich aktuell Geldanlagen selbst im Festzinsbereich deutlich höher verzinst werden als "alte" Darlehen...

  3. Avatar von ZehWeh
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Eine entsprechende finanzielle Disziplin ist natürlich Grundvoraussetzung. Im Zweifel kann ich dann trotzdem jederzeit eine Sondertilgung vornehmen.

    Wenn alles glatt läuft und unser Hauskauf und Verkauf so läuft wie geplant müsste genug Kapital übrig bleiben um den Kredit auf einen Schlag abzulösen aber auch da ist es dann finanziell besser die ca. 90.000€ in eine Festgeldanlage zu stecken. Selbst nach Abzug der Abgeltungssteuer wäre der Zinsertrag nach 1 Jahr höher als die Gesamtzinsen des Kredits über die gesamte Laufzeit. Eine Ablösung hätte dann nur den Vorteil, das man weiß von nun an schuldenfrei zu sein.

  4. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Zitat Zitat von ZehWeh
    Im Zweifel kann ich dann trotzdem jederzeit eine Sondertilgung vornehmen.
    Das ist leider nicht möglich, weil das Recht zur Sondertilgung verfällt und wird auch nicht auf die kommenden Jahre angerechnet.

    Das ist eben so ein Fall, bei dem es kein "richtig" oder "falsch" gibt, jeder muss das individuell entscheiden.

  5. Avatar von BenniG
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Um nicht in Versuchung zu kommen das Geld auszugeben oder plötzlich doch wieder mit höheren Soll- als Habenzinsen konfrontiert zu sein, würde ich das Geld jetzt auf einem Festgeldkonto parken, was wenige Monate vor Fälligkeit des Darlehens ausläuft.
    Dann hast du die Rendite sicher und ärgerst dich nicht irgendwann die Sondertilgung nicht genutzt zu haben.

  6. Avatar von Kieferle
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Habe ich jetzt einen Denkfehler ?
    Warum lohnt sich Sondertilgung nicht ?

    Das sind meine genauen Zahlen:

    Wir zahlen bei der Anschlussfinanzierung 1% für 130.000, Tilgung 5 %, läuft seit 2021. Sondertilgung ist 6550.
    Laut der der Simulation der Bank mit 5000 Euro SoTi fangen wir mit 109 Euro pro Monat Sollzins an und wären Ende 2025 bei 76.99 pro Monat.

    Lege ich das Geld auf das Tagesgeldkonto bekomme ich für die ersten 6 Monate 4 % pro Jahr, danach ungewiss.
    Festgeld müsste ich schauen.

    Ich würde weniger Zinsen bekommen in den ersten Jahren, als ich Zinsen zahle. Zudem müssen wir beim Freibetrag aufpassen.

    (Wir haben die vollen 6550 Euro SoTi in 2021, 2022 und 2023 bezahlt.
    Ich habe heute die Bank nach einer neuen Simulation gefragt. Der Banker hat auch gesagt, wir sollen nicht sondertilgen, lohnt sich nicht. Wir müssen aber 2031 wegen einer Rente fertig sein.)

  7. Avatar von ZehWeh
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Du müsstest halt mehr anlegen. Bei deinen genannten Konditionen musst du auf einen Zinsertrag von 1200€ kommen damit es sich lohnt, also Anlagebetrag müsste ca. 30.000€ betragen.

    Bei uns ist es halt einfacher, noch etwa 100.000€ zu 0,56% sind offen, da reichen schon 15.000€ um genug Zinsen einzufahren.

  8. Avatar von Kieferle
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Wir haben das Geld nur monatlich zur Verfügung und fangen erst an mit Aufbau. Leider keine großen Anlagebeträge frei. Ich fange jetzt erst an.
    Haben Rücklagen liquide, die parke ich um.

    Das Geld aus meinem Minijob ist dann das "Spielgeld" für ETF. Habe danke Deinem Tipp schon eckige Augen vom YouTube gucken. Das ist ein schönes Thema.

  9. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Kieferle,

    Sondertilgung von 6550 Euro bedeutet, dass sich die Restschuld um diesen Betrag verringert. Da die Banken die Rate aber nicht ändern, erhöht sich dein Tilgungsanteil um 6550 * 1% = 65,50 Euro. Also durch die Sondertilgung wird in der monatliche Abbuchung der Tilgungsbetrag um 65,50 Euro erhöht.

    Festgeld kannst du aktuel mit ca. 4% anlegen d.h. 6550 *4% = 262 Euro (Habenzins) ./. wenn über 1000 Euro Freibetrag an Kapitalerträgen Abzug von Kapitalertragssteuer = ca. 191 Euro.

    Bedeutet: Du machst immer Gewinn, wenn du höher als Anlagezins ./.Kapitalertragssteuer = 1% anlegen kannst.

    Heute (zumindest wenn der Darlehensvertrag wie üblich 3 kostenfreie Tilgungssatzänderungen erlaubt) wäre es am besten: Tilgung auf Minimum, Sondertilgung verzichten und alles als Festgeld anlegen....

    Aber wie gesagt, wer in Versuchung kommt die monatlichen Einsparungen (die zunächst mal auf dem Girokonto sind), in irgendeiner Weise auszugeben, der sollte besser bei der bisherigen Tilgung bleiben.+

    Dies kann insbesondere bei kommenden Anschlussfinanzierungen wichtig werden, da Banken dann wahrscheinlich die aktuell sinkenden Immobilienpreise die finanzierten Immobilien neu bewerten werden. Zumindest wenn der Trend so anhält und dann keine Erholung der Preise kommt.

  10. Avatar von ZehWeh
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Stimmt auch wieder. Ich habe das ganze nur absolut betrachtet. Sondertilgung ist ja quasi wie eine Anlage zum Zinssatz des Kredits, nur das man eben die Zinslast verringert. Erhalte ich also woanders mehr Zinsen bedeutet das für mich einen finanziellen Vorteil.

    Allerdings sollte man noch schauen ob der Kredit als Volltilger läuft oder in der Zukunft eine Anschlussfinanzierung nötig wird. Sondertilgung kann also auch bei niedrigem Zins durchaus Sinn machen.

  11. Avatar von BenniG
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Zitat Zitat von StGe1973
    Kieferle,
    Sondertilgung von 6550 Euro bedeutet, dass sich die Restschuld um diesen Betrag verringert. Da die Banken die Rate aber nicht ändern, erhöht sich dein Tilgungsanteil um 6550 * 1% = 65,50 Euro. Also durch die Sondertilgung wird in der monatliche Abbuchung der Tilgungsbetrag um 65,50 Euro erhöht.
    Bitte entweder auf 65,50 € jährlich oder auf 5,46 € monatlich abändern.

    Zitat Zitat von ZehWeh
    Stimmt auch wieder. Ich habe das ganze nur absolut betrachtet. Sondertilgung ist ja quasi wie eine Anlage zum Zinssatz des Kredits, nur das man eben die Zinslast verringert. Erhalte ich also woanders mehr Zinsen bedeutet das für mich einen finanziellen Vorteil.

    Allerdings sollte man noch schauen ob der Kredit als Volltilger läuft oder in der Zukunft eine Anschlussfinanzierung nötig wird. Sondertilgung kann also auch bei niedrigem Zins durchaus Sinn machen.
    Bei einem Volltilger kannst du in der Regel keine Sondertilgung leisten und auch nicht den Tilgungssatz ändern.
    So lang deine Ersparnisse bei einer möglichen Anschlussfinanzierung verfügbar sind, macht es finanziell keinen Sinn eine Sondertilgung zu leisten, so lang der Darlehenszins deutlich niedriger als der Habenzins ist.

  12. Avatar von ZehWeh
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Naja, unsere Anschlussfinanzierung läuft wie ein Volltilger. Zinsbindung 10 Jahre und jährliche Tilgung 10%. Dazu eben noch die Option pro Jahr 10% der ursprünglichen Kreditsumme als Sondertilgung zu leisten.

    Mit Sondertilgungen sind wir also nach 5 Jahren fertig, ohne nach 10 Jahren !

  13. Avatar von tneub
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Zitat Zitat von BenniG
    Aber wenn Schulde (wie in den letzten Jahren) "nichts" kosten, dann ist es absolut unnötig, diese loszuwerden.

    Was anderes wäre es, wenn ich mir explizit Geld aufnehme um damit zu zocken. Da würde ich schon ein gewisses Risiko bei sehen - ähnlich Glücks-) Spielsucht.
    OT
    Die Aussage findet man häufig in Medien und Foren und ist trotzdem in dieser Pauschalität völlig unlogisch.

    Beispiel
    Person A verzichtet auf die Sondertilgungsoption und legt das Geld lieber in risikobehaftete Aktien an.
    Person B nimmt die Sondertilgungsoption in Anspruch, nimmt aber einen Wertpapierkredit auf und kauft damit risikobehaftete Aktien.

    Mit Ausnahme, dass der Wertpapierkredit vermutlich höhere Zinsen hat, haben beide die gleichen Anzahl Aktien und die gleichen Verbindlichkeiten.
    Trotzdem ist die Kreditaufnahme von B laut gängiger Forenmeinung verpönt, während A alles richtig macht.





    Zum Thema;
    Prinzipiell finde ich es auch schön keine Schulden zu haben und bin froh, wenn unsere Finanzierung durch ist. Aus wirtschaftlicher Sicht kann ich aber auch gut die Gründe für die Geldanlage und den Verzicht auf Soti nachvollziehen.
    Unter Umständen kann aber das bessere Gefühl ohne/mit geringeren Schulden mehr wiegen, als der etwas höhere Zinsertrag.
    Was für einen persönlich die richtige Entscheidung ist, ist von mehreren Faktoren (persönliche Gefühle/Ausgabeverhalten/Umgang + Wissen übers Geld etc.) abhängig, und kann von außen eigentlich keiner einschätzen bzw. reinreden.
    Dieses Jahr ist unsere Soti wie immer im Januar schon in voller Höhe durch.
    Durch Jobwechsel und dem damit verbundenen Wegfalls des Dienstwagens und der damit verbundenen Neuanschaffung eines Autos und einem geplanten Küchenneukaufs werd ich mal schauen, ob für die Soti noch was übrig bleibt. Wenn ja, dann werde ich nächstes Jahres auch wieder vor der gleichen Entscheidung stehen.

  14. Avatar von ZehWeh
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Person B hat dann aber 2 Kredite (Haus + Wertpapierleihe) während Person A nur 1 Kredit bedienen muss.

    Es kommt halt drauf an was man für die Zukunft geplant hat. Habe ich mein Traumhaus und will da für immer wohnen bleiben kann man auch bei einem niedrigen Zins Sondertilgungen vornehmen um halt schnell in die finanzielle Freiheit zu kommen.
    Plant man in den kommenden Jahren einen Umzug oder große Anschaffung ist eine höhere Liquidität vorteilhafter und man verzichtet besser auf die Sondertilgung. So ist es ja bei uns, wir sind momentan auf der Suche nach einem neuen Haus und da ist es besser wenn wir Geld verfügbar haben. Bei der Zwischenfinanzierung verlangen einige Banken ja z.b. den Nachweis, das genug Geld vorhanden ist um die Zinsen zu bezahlen oder am neuen Haus wird ja vermutlich etwas zu machen sein (Renovierung etc.) und man will dann nicht erst warten bis das alte Haus verkauft ist.

    Der Plan ist zwar ein Haus zu finden, wo keine großen Sanierungen oder Umbauten nötig sind, im Idealfall einmal neu streichen und fertig. Falls doch Umbauten nötig sind, z.b. Bad oder eine Solaranlage, so sollen diese erst nach dem Verkauf des alten Hauses gemacht werden.

    Momentan stelle ich mir aber die Frage wie viel ich aktuell in RK1 stecke und wie viel in RK4. Die Vernunft sagt RK1 (aktuell zu ca. 4-4,5%), denn nächstes Jahr brauchen wir das vermutlich und da kann man sich dann keine Aktientalfahrt leisten. Das Risiko sagt RK4, denn durch FIFO gehen die heutigen Anlagen eh als letztes raus und ein Großteil der Anteile steht trotz der letzten beiden Jahre gut im Plus.

  15. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    @tneub

    Ob verpönt oder nicht, es wird halt niemand in der Praxis tun. Warum sollte man den "billigen" Immobilienkrdit tilgen und dann sofort die gleiche Summe "teuer" anders finanzieren?

    Grundsätzlich würde ich das Geld auch nicht in Aktien anlegen. Der Verzicht auf die Soti beduetet für mich, dass ich dann auch dieses Geld sicher zum Ablauf des Darlehensvertrages zur Verfügung haben muss. Da eignen sich Aktien halt schlecht, aber ist für Festgeld ideal. Mann kann genau den Anlagezeitpunkt uind Anlagedauer wählen, dass man eben am Tag X absolut sicher das Kapital zur Verfügung hat.

  16. Avatar von tneub
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Es war halt ein vereinfachtes Beispiel unabhängig von der Ausgangsfrage
    Wir können das Beispiel auch anders gestalten:

    Person A hat zum Abschluss des Immo-Darlehens eine normal-hohe Tilgung festgeschrieben. Überschüssiges Kapital wird in Aktien angelegt
    Person B hat zum Abschluss des Immo-Darlehens eine extrem hohe Tilgung festgeschrieben und hat dadurch wenig freie Liquidität. Er hebelt den Aktienkauf für den langfristigen Vermögensaufbau über eine Wertpapierleihe.
    Beide haben wieder die gleichen Verbindlichkeiten. Beides ist aufs Gesamtvermögen letztendlich Spekulation auf Kredit, nur bei A wird der Kredit "virtuell" der Immobilie zugeordnet (=gut) und bei B der Kapitalanlage (=verpönt).
    Stellt man das Haushaltsvermögen in einer Art Bilanz dar, wäre diese mit Ausnahme der Fristigkeit der Verbindlichkeit bei A+B identisch.


    Zurück zur Ausgangsfrage:
    Soweit ich das bei Noelmaxim in anderen Threads richtig verstanden habe, fällt momentan beim Zinsanstieg gar keine VFE an. Da eine neue Immobilie gekauft werden soll, würde ich auch eher flexibel bleiben wollen und würde eher auf TG oder FG statt auf Soti setzen, um dann z.B. die Nebenkosten erstmal abdecken zu können. Selbst mit TG sollte man die 0,56% schlagen können.
    Die Inflation ist zu vernachlässigen, da die auf Anlage und Darlehen gleichermaßen wirkt.
    Schwenkt man dann ggf. noch kurzfristig um und will die bisherige Immobilie vermieten, dann ist es ebenfalls sinnvoller, ein hohes Darlehen in der Vermietung zu haben und das EK in der eigengenutzen Immobilie einzusetzen.

    Einzig für den Fall, dass der Zinssatz für TG/FG wieder stark sinken würde, wäre es nachteilig keine SoTi geleistet zu haben.

    P.S: Mist, der Thread war ja gekapert und die Ausgangsfrage eigentlich schon längst erledigt.

  17. Avatar von ZehWeh
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Erledigt nicht aber wie es halt immer so ist kann sich eine Situation immer ändern.

    Jetzt will die Schwiegermutter (84 Jahre) aus der ETW meiner Frau wohl ausziehen und würde zu uns in ein neues Haus mit Einliegerwohnung ziehen. Auch, weil sie in den nächsten Jahren vermutlich Pflegebedürftig wird. Dadurch kann meine Frau die ETW verkaufen und wir hätten problemlos genug Kapital für ein schönes Haus, die Wohnung dürfte mehr als 500.000€ wert sein. Zusätzlicher Bedarf kann dann problemlos Zwischenfinanziert werden, denn mit dem Verkauf des Hauses kommen ja nochmal ca. 500.000€ rein.
    Die Schwiegermutter muss nur noch endgültig ja sagen. Wir räumen ihr da genug Zeit ein sich diesen Schritt genau zu überlegen, da er endgültig ist und sie an der Wohnung hängt.

    Wenn die Planung so umgesetzt wird dürfte auch genug Kapital übrig bleiben um den Hauskredit bei Bedarf komplett zu tilgen.

  18. Avatar von tneub
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Die Frage ist halt immer, wie lange kann man die Pflege zu Hause überhaupt abbilden (Sowohl zeitlich, körperlich, als auch seelisch) und was passiert danach mit der ELW.
    Wenn dann das Haus fürs Alter zu groß ist, die ELW nicht vermietet werden kann oder soll und ihr wieder umziehen müsst, nützt euch das auch wenig.
    Man wird ja auch selbst nicht jünger.
    Es sollte also nicht nur der Schritt der Schwiemu wohl überlegt sein, sondern auch eurer.

  19. Avatar von ZehWeh
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Schon klar, Heim kommt aber nicht in Frage. Sie ist auch noch relativ Fit für ihr Alter. Das Problem ist meistens, das sie Stur ist und erst Hilfe holt, wenn es zu spät ist. Dadurch verschlimmert sie eine meist einfache Situation unnötig.

    Für uns der Plan steht bereits fest. Jetzt erstmal raus aus der Stadt und zur Pension raus aus Deutschland. Bis dahin sinds noch ca. 15 Jahre.

  20. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Zitat Zitat von ZehWeh
    Schon klar, Heim kommt aber nicht in Frage.
    Das ist eine sehr sensible Frage und da sollte man mM keine Lösung per se ausschließen. Meine Großmutter hatte Parkinson und lebte bis zu ihrem Tod zu Hause. Das war aber nur möglich, da 2 Kinder bereits aus dem Arbeitsleben mehr oder weniegr ausgeschieden waren bzw. zeitlich frei und flexibel arbeiten konnten. Selbst dann hat man sich für einen Plfegedienst morgens und abend entschieden, da es meiner Großmutter sehr viel angenehmer war von einem "Profi" gewaschen zu werden als von einem ihrer Kinder.

    Ich kann da wirklich nur raten: Keine Lösung ausschließen, beide Seiten (Kinder und Eltern) müssen den Mut haben sich da wirklich die Wahrheit zu sagen und dann müssen beide Seiten eine gemeinsame Lösung finden.

    Es kann für Eltern durchaus besser sein sich eine schöne Seniorenresidenz zu suchen, bei der man dann Pflege bei Bedarf dazu buchen kann und Kinde rmöglichst oft zu Besuch kommen. Der wichtigste Punkt sollte immer die intakte und gute Beziehung zwischen Eltern und Kindern sein und nicht das Geld und deshalb zu Hause zu pflegen, auch wenn es die Beziehung von Eltern und Kindern extrem belastet.

  21. Avatar von ZehWeh
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    Standard AW: Sondertilgung vs Festgeld

    Haus auf dem Land mit Einlieger schließt Pflegedienst ja nicht aus.

    Momentan ist eh in Prüfung ob sie einen Pflegegrad hat. Sie ist stur, sieht nur langsam ein, das sie manche Sachen eben nicht mehr alleine schafft. Wir wollten ihr vor Jahren z.b. schon eine Haushaltshilfe anbieten, hatte sie aberkategorisch abgelehnt, weil das ihren Stolz verletzt, wenn sie nicht mehr selber putzen kann und gedroht der Haushaltshilfe die Tür vor der Nase zuzuschlagen.

    Aber du hast natürlich recht und daher habe ich auch schon direkt gesagt, wenn dann nur mit Einliegerwohnung, abgetrennt vom Rest des Hauses. Im gleichen Haus, das sie da ein Zimmer bekommt würde nicht funktionieren bzw. da wäre Stress vorprogrammiert. Was sie genau will muss nun meine Frau mit ihr klären, von Tochter zu Mutter.

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