Dividendenrechner der richtig funktioniert

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  1. Avatar von Pe97
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    Standard Dividendenrechner der richtig funktioniert

    Hallo allerseits, bin schon länger auf der suche im netz nach einem Dividenden-Wachstumsrechner der Steuern berücksichtigt, da ich keinen gefunden habe habe ich mir mit excel/ beziehungsweise sheets einen selber gebaut… dummerweise hat sich wohl da ein Fehler eingeschlichen. Festgestellt habe ich das indem ich mit chat gpt, und Gemini mal gegengerechnet habe, scheinbar haben auch die Probleme dabei Zinseszins ordentlich zu berechnen und zeigen stark abweichende Ergebnisse an. Die 2 im internet getesteten rechner (einer von Finanzfluss) scheinen auch stark abweichende Ergebnisse zu liefern.

    Ich denke die Leute hier im Forum sind da etwas versierter als ich und könnten mir eventuell helfen…
    https://docs.google.com/spreadsheets...t?usp=drivesdk
    Ich sehe wohl den Wald vor lauter bäumen nicht…
    Es muss so verstanden werden das es um 1 Depot geht indem links Dividendentitel berechnet werden und Rechts Wachstumstitel, daher der 500€ Freibetrag aufgeteilt auf beide seiten.

    Vielen Dank schonmal im voraus

  2. Avatar von bruno68
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    Standard AW: Dividendenrechner der richtig funktioniert

    @Pe97

    Sie unterliegen mehrere Gedankenfehler!

    Sie können nicht monatliche Einzahlungen untern Tisch fallen lassen und einfach zusammenziehen, denn wo ist die unterjährige Verzinsung der Sparraten?

    Folgerichtig müssen Sie mit 420 Monate rechnen.

    Die Netto-Dividende ist falsch, hier muss die Brutto-Dividente, und zwar wie folgt: =Summe (Kapital * (3,5 / 12*100)) Zwischen-Kapital stehen

    Dann kommt die monatliche Einzahlung dazu! Das Ergebnis lautet dann Zwischen-Kapital plus Einzahlung gleich End-Kapital. Das End-Kapital des ersten Monat wird als Damit ist die Bruttomonats-Rendite richtig.

    Nach 12 Einzahlungen wird die Brutto-Dividente senkrecht zusammen gezogen und mit einen Sprungverweis in die 6. Spalte des Zeile 13 mit =(Buchstabe,Ziffer) in die 7.Spalte kommt der Freibetrag =Summe
    (Brutto-Dividende (6.Spalte) minus Freibetrag (7.Spalte) = 8 Spalte = Netto-Dividende

    Achtung Fehlergefahr
    13. Monate Als 14. Zeile 1. Spalte steht ( Das Guthaben von 106.000 €, der Freibetrag und die Netto-Dividende ergeben. in der 2.Spalte steht als Berechnung =Summe (Kapital * (3,675 / 12*100))
    24. Monat
    Nach 12.Einzahlungen wird die Brutto-Dividente senkrecht zusammen gezogen und mit einen Sprungverweis in die 6. Spalte des Zeile 13 mit =(Buchstabe,Ziffer) in die 7.Spalte kommt der Freibetrag =Summe
    (Brutto-Dividende (6.Spalte) minus Freibetrag (7.Spalte) = 8 Spalte = Netto-Dividende

    im 3. Jahr wird der Dividendenwachstum wie folgt errechtet: 3,675 mal 5 % = 0,18375 plus 3,675 = 3,85875 %

    im 4. Jahr wird der Dividendenwachstum wie folgt errechtet: 3,85875 mal 5 % = 0,1929375 % plus 3,85875 = 4,0516875 % p.a.

    im 5. Jahr wird der Dividendenwachstum wie folgt errechtet: 4,0516 mal 5 % = 0,203 % plus 4,0516 = 4,2546 % p.a.

    Es ist zwar Aufwendig aber nachvollziehbar! Ist die erste Seite korrekt erstellt so lässt sich die zweite Berechnung durch ändern Rendite und Dividendenwachstum vereinfacht erstellen.

    Aber ich gehe schon mal aus den Bauch heraus, das die 2.Berechnung in Endablauf ein mehr an Endkapital erzeugt.

    Denn 35 Jahre mal 1,05 hoch 35 mal 3,5 % ist weniger ( 5,5160 fache) entspricht 19,306, als 1,1 hoch 35 mal 1 % ist 28,102 fache.

    bruno68

  3. Avatar von Pe97
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    Standard AW: Dividendenrechner der richtig funktioniert

    Zitat Zitat von bruno68
    @Pe97

    Sie unterliegen mehrere Gedankenfehler!

    Sie können nicht monatliche Einzahlungen untern Tisch fallen lassen und einfach zusammenziehen, denn wo ist die unterjährige Verzinsung der Sparraten?

    Folgerichtig müssen Sie mit 420 Monate rechnen.

    Die Netto-Dividende ist falsch, hier muss die Brutto-Dividente, und zwar wie folgt: =Summe (Kapital * (3,5 / 12*100)) Zwischen-Kapital stehen

    Dann kommt die monatliche Einzahlung dazu! Das Ergebnis lautet dann Zwischen-Kapital plus Einzahlung gleich End-Kapital. Das End-Kapital des ersten Monat wird als Damit ist die Bruttomonats-Rendite richtig.

    Nach 12 Einzahlungen wird die Brutto-Dividente senkrecht zusammen gezogen und mit einen Sprungverweis in die 6. Spalte des Zeile 13 mit =(Buchstabe,Ziffer) in die 7.Spalte kommt der Freibetrag =Summe
    (Brutto-Dividende (6.Spalte) minus Freibetrag (7.Spalte) = 8 Spalte = Netto-Dividende

    Achtung Fehlergefahr
    13. Monate Als 14. Zeile 1. Spalte steht ( Das Guthaben von 106.000 €, der Freibetrag und die Netto-Dividende ergeben. in der 2.Spalte steht als Berechnung =Summe (Kapital * (3,675 / 12*100))
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    Nach 12.Einzahlungen wird die Brutto-Dividente senkrecht zusammen gezogen und mit einen Sprungverweis in die 6. Spalte des Zeile 13 mit =(Buchstabe,Ziffer) in die 7.Spalte kommt der Freibetrag =Summe
    (Brutto-Dividende (6.Spalte) minus Freibetrag (7.Spalte) = 8 Spalte = Netto-Dividende

    im 3. Jahr wird der Dividendenwachstum wie folgt errechtet: 3,675 mal 5 % = 0,18375 plus 3,675 = 3,85875 %

    im 4. Jahr wird der Dividendenwachstum wie folgt errechtet: 3,85875 mal 5 % = 0,1929375 % plus 3,85875 = 4,0516875 % p.a.

    im 5. Jahr wird der Dividendenwachstum wie folgt errechtet: 4,0516 mal 5 % = 0,203 % plus 4,0516 = 4,2546 % p.a.

    Es ist zwar Aufwendig aber nachvollziehbar! Ist die erste Seite korrekt erstellt so lässt sich die zweite Berechnung durch ändern Rendite und Dividendenwachstum vereinfacht erstellen.

    Aber ich gehe schon mal aus den Bauch heraus, das die 2.Berechnung in Endablauf ein mehr an Endkapital erzeugt.

    Denn 35 Jahre mal 1,05 hoch 35 mal 3,5 % ist weniger ( 5,5160 fache) entspricht 19,306, als 1,1 hoch 35 mal 1 % ist 28,102 fache.

    bruno68

    Vielen dank erstmal für deine zeit bruno68…die unterjährige verzinsung hatte ich überhaupt nicht bedacht, leider bin ich in excel recht unfähig

    https://docs.google.com/spreadsheets...t?usp=drivesdk

    Hier wäre die Verbesserung…die Dividende der wachstumsseite ist jetzt geradezu lächerlich hoch…ich kann auch wirklich nicht verstehen dass die online Rechner alle so krass voneinander abweichen, habe halt kein Vergleichswert dadurch.

  4. Avatar von ZehWeh
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    Standard AW: Dividendenrechner der richtig funktioniert

    Kann leider nichts zum Thema beitragen aber als Tipp : Schau dir andere Beiträge von Bruno an und bilde dir selbst ein Urteil über die Glaubwürdigkeit seiner Aussagen.

  5. Avatar von bruno68
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    Standard AW: Dividendenrechner der richtig funktioniert

    @Pe97,

    leider verstehen viele nicht, dass die Verwendung von Modellen nichts mit dem realen Leben zu tun haben.

    Wenn genau nachdenkt, dann stellt man fest, dass keine Wirtschaft ein gesundes Wachstum von 5 % über 35 Jahren haben kann.

    Daraus ergibt sich weitere Werte für einzelne Unternehmen, dessen Fähigkeiten sich in ihre Sparte nicht beliebig ausbauen lässt.

    Als Beispiel wäre hier die Raumfahrt, der zu 100 % steuerfinanziert ist. Gibt der Staat jährlich 2 % mehr an Geld, dann erzähl mir mal wie da eine Unternehmen ein Wachstum von 5 % erreichen will?

    Natürlich gibt es Möglichkeiten! Aber diese sind bedauerlicherweise nur zeitlich auf wenige Jahre begrenzt!

    So kann man Aufträge annehmen, die unter die Herstellungskosten liegen, was eine Kreditfinanzierung bedeutet!

    Was den Buchwert vernichtet und damit die Aktien wertloser macht!

    Der Grund dafür ist ganz einfach, die aktuelle Unternehmensführung glaubt, dass sie finanziell länger durchhält, als die Mitbewerber! Und so zukünftig deren Umsatz und Gewinn vereinnahmen kann!
    Was in der Regel meist zu scheitern verurteilt ist, denn diese Firmen haben ja auch Aktionäre und Vorstände die dieses Spiel auch beherrschen.

    Unternehmen, die dieses Spiel machen und mitmachen verlieren an Wert, weil die Schulden in der Bilanz mit den Gewinn und Vermögen jährlich verrechnet werden müssen.

    Deshalb wurde ja die Fonds entwickelt, wo bis zu 600 Aktien gepoolt werden. Damit gibt es kein Totalausfall mehr, aber auch kein Topgewinn wie es bei Tesla und Co. möglich gewesen ist

    Folgerichtig erkauft man als Fondsbesitzer, ein Totalverlustrisiko durch einen Renditeverzicht plus Kosten des Fonds. Erwirtschaften alle Unternehmen eines Fonds durchschnittlich jährlich 20 % Rendite p.a. vor den Fondskosten so sind die Gewinne stets niedriger, weil die Kosten des Fonds vorab abgezogen werden!

    Allerdings haben sich zwei Arten von Fonds entwickelt, einmal der passive Fonds und aktive Fonds.

    Kernmerkmal ist die Haltedauer der einzelnen Aktien sich unterscheiden!

    Während passive Aktienfonds einen Index nachbilden:

    Daraus ergibt sich stets das gleiche Bild,

    - dass die Gewinne stets etwas kleiner sind, als der Index-Gewinn oder
    - dass der Verlust stets etwas größer sind, als der Index-Verlust

    Während aktive Aktienfonds auch einen Index nachbilden können,

    ergibt sich ein anderes finanzielles Bild,

    ------------------------------ für 1 Monat--------------------------------------------------------------------------------- für 1 Jahr-------------------------------------------------------------------------für 10 Jahre----------------------------------------------
    Top: SafePort Gold & Silver Mining Fund Class EUR + 25,44 % -----------------Abaris Technology Opportunities A EUR + 132,88 %---------------Multipartner SICAV - Konwave Gold Equity Fund B USD + 790,80 %

    Flop: HSBC GLOBAL INVESTMENT FUNDS - TURKEY EQUITY -9,15 %------UBAM - Positive Impact Emerging Equity YC EUR -26,75 %---green benefit Global Impact Fund -P - 24,68 %

    Bei der Anleger-Klasse: Aktien

    - dass die Gewinne stets kleiner sind, als der Aktiendurchschnitt des Fonds aber immer noch oberhalb Fondsklassendurchschnitt liegen,
    - dass der Verlust stets größer sind, als der Aktiendurchschnitt des Fonds aber immer noch oberhalb oder unterhalb des Fondsklassendurchschnitt liegen.

    Hinzu kommen immer Kurschwankungen bei den Währungen hinzu!

    Ein weiterer Verzerrungsfaktor ist der Sparbeginn, wenn man dann am 01.06. des Jahres eine einmal Zahlung einrichtet, bekommt man nicht die Rendite von 132,88 % p.a., sondern wenn man Pech hat, überhaupt keine Rendite, weil die Monatsrenditen in den ersten 6 Monaten zusammen 265,76 % betrugt, und in den letzten 6 Monaten entfiel.
    Hier was ich meine:
    Risiko – das sollten Investoren wissen
    In der Finanzwelt bedeutet «Risiko» etwas anderes als in der Umgangssprache. Damit haben manche Anleger Mühe, aber auch einige Großbanken.
    Die US-Bank Goldman Sachs hielt sich während der Finanzkrise an ihre Modelle und beharrte darauf, dass erlittene Verluste «fundamental nicht gerechtfertigt seien».
    Am Anfang der globalen Finanzkrise machte der damalige Finanzchef von Goldman Sachs, David Viniar, mit einer Bemerkung auf sich aufmerksam, die an Absurdität kaum zu überbieten war. Er behauptete, die Finanzwelt habe Kursbewegungen beobachtet, welche einer Standardabweichung 25 entsprachen, und das an mehreren Tagen hintereinander. Um einschätzen zu können, wie realitätsfern diese Bemerkung war, hilft die folgende Tatsache: Wer 14 Mrd. Jahre wartet, also so lange, wie unser Universum existiert, sieht normalerweise nicht einmal ein Ereignis von 9 Standardabweichungen.
    Aber Viniar glaubte offenbar lieber daran, dass die Finanzwelt gerade Zeuge der außergewöhnlichsten Periode seit dem Urknall geworden war, als seine Risikomodelle infrage zu stellen. Dabei hatten viele Banken einen peinlichen Anfängerfehler gemacht: Sie hatten Risiko und Unsicherheit verwechselt.
    Der Unterschied zwischen Risiko und Unsicherheit
    Der Begriff «Risiko» gilt für Situationen, in denen die Verteilung vergangener Ereignisse ein zuverlässiger Hinweis auf die zukünftigen Ereignisse ist. Diese Situationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich mit Wahrscheinlichkeiten beschreiben lassen, wobei die Eintrittswahrscheinlichkeit einzelner Ereignisse mit statistischen Verfahren zuverlässig geschätzt werden kann. Wenn beispielsweise bei einem viele Male wiederholten Münzwurf in ungefähr der Hälfte der Fälle die Zahl-Seite zu sehen ist, kann man davon ausgehen, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird. Würde jemand eine Wette darauf anbieten, dass in Zukunft nur in 40 % der Fälle die Zahl oben zu liegen kommt, sollte man die Wette annehmen. Denn die Münze wird natürlich weiterhin in 50 % der Fälle Kopf und in 50 % der Fall Zahl anzeigen.
    Der Begriff «Unsicherheit» dagegen gilt für Situationen, in denen die Vergangenheit keinen verlässlichen Hinweis auf zukünftige Ereignisse liefert. Hier ist es nicht möglich, aus vergangenen Ereignissen die Eintrittswahrscheinlichkeiten zu berechnen. So ist Roger Federer seit 1999 jedes Jahr in Wimbledon angetreten und hat das Tennisturnier achtmal gewonnen, eine Erfolgsquote von 38 %. Aber es wäre nicht klug, daraus zu schließen, dass er im Jahr 2020 eine Chance von 38 % hat, dieses Turnier erneut zu gewinnen.
    Anleger haben es vor allem mit Unsicherheit zu tun
    Es stellt sich natürlich die Frage, welche Situationen unseres Alltags durch Risiko gekennzeichnet sind und welche durch Unsicherheit. Vor allem, wenn es um die Aktionen (und Interaktionen) von Menschen geht, herrscht Unsicherheit. Auch Märkte und Finanzprodukte zeichnen sich durch Unsicherheit aus und nicht durch Risiko. Deswegen schreiben die Anbieter von Finanzprodukten den folgenden, wohlbekannten Satz in die Prospekte: Die vergangene Performance ist kein Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.
    Mit Risiko lassen sich dagegen vor allem Situationen beschreiben, die künstlich mit dem Ziel konstruiert wurden, ihnen berechenbare Wahrscheinlichkeiten zugrunde zu legen, beispielsweise Glücksspiele. Eine zweite Gruppe bilden zudem manche Versicherungen (wobei allerdings den Versicherungen für Finanzprodukte normalerweise Unsicherheit zugrunde liegt).
    Der Umstand, dass sich Investitionen und Märkte nicht gut mit aus der Vergangenheit abgeleiteten Wahrscheinlichkeiten beschreiben lassen, ist für professionelle Anleger ein großes Problem. Was also ist die Lösung? Die Finanzakteure tun einfach so, als ließen sich soziale Phänomene wie Märkte mit Wahrscheinlichkeiten quantifizieren. Mit anderen Worten: Sie behandeln Finanzanlagen und Märkte als Risiken, obwohl sie in Tat und Wahrheit der nicht quantifizierbaren Unsicherheit unterliegen.
    Viele Risikoberechnungen sind falsch und trotzdem nützlich
    Das ist nicht so unvernünftig, wie es den Anschein macht. Denn in ruhigen Zeiten, also die meiste Zeit über, liefern auf Risiken basierende Modelle brauchbare Resultate. Zudem sind Menschen nicht gut darin, vollkommen rational und vorurteilsfrei zu urteilen. Quantifizierungen und Berechnungen können dabei helfen, menschliche Schwächen bei der Urteilsfindung zu minimieren, auch wenn sie nicht die Realität abbilden.

    Das gilt insbesondere für Entscheidungen im Finanzbereich. Denn dort ist die Gefahr besonders groß, aufgrund eines Gefühls wie Angst, Gier oder Hoffnung falsche Entscheidungen zu treffen. Risikoberechnungen können also der Objektivierung von Entscheidungen dienen, und sie können Rationalitätsbeschränkungen im Zaum halten. Der Preis dafür: Es ist leicht, die Präzision der Zahlen mit einer präzisen Abbildung der Wirklichkeit zu verwechseln.
    Genau das ist aber vielen Banken passiert. In den Monaten und Jahren vor der Finanzkrise haben sie schlicht vergessen, dass der Realität der Märkte Unsicherheit zugrunde liegt und nicht Risiko. Die Banken hatten begonnen, ihre Modelle für die Realität zu halten. Das führte schließlich zu massiven Verlusten und zeugt nicht gerade von überragender Kompetenz.
    Anleger sollten aus der Inkompetenz der Banken jedoch nicht schlissen, dass Risikokennzahlen nutzlos sind. Im Gegenteil: Für viele Anlageentscheide von Privatinvestoren können sie entscheidende Informationen liefern. Insbesondere lassen sich anhand von Risikokennzahlen leicht unterschiedliche Fonds und ETF miteinander vergleichen. Deswegen ist es lohnend, sich über die wichtigsten Risikokennzahlen zu informieren und sie auch für Investmententscheide heranzuziehen. Privatanleger sollten sich einfach bewusst sein, dass sie eine Heuristik nutzen, keine Zauberformel. Dann allerdings haben sie manchen Banken bereits einiges an Kompetenz voraus.
    bruno68

  6. Avatar von bruno68
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    Standard AW: Dividendenrechner der richtig funktioniert

    Auch das gehört zum Handwerkzeug eines Anlegers:
    Wie unsere Studie den Cost-Average-Effekt entzaubert
    Gibt es den Durchschnittskosten-Effekt wirklich? Wir haben es an 45 Jahren Dax nachgerechnet und sind dabei auf zwei Erkenntnisse gestoßen. Die eine dürfte Cost-Average-Fans gar nicht schmecken.
    Laut klassischer Definition soll der Durchschnittskosten-Effekt (englisch: Cost-Average-Effekt) dadurch entstehen, dass Anleger bei tiefen Kursen mehr Anteile eines Fonds kaufen als bei hohen Kursen. Unterm Strich soll das Ganze die Rendite erhöhen und Risiken senken. Und zwar im direkten Vergleich mit einer auf einen Schlag angelegten Geldsumme, der Einmalanlage.
    So viel können wir schon verraten: Der Durchschnittseffekt funktioniert zwar wirklich, bringt am Ende aber nicht den Renditevorteil, den sich viele erhoffen. Glauben Sie nicht?
    Als Basis dient darin der Aktienindex Dax, Gebühren lassen wir außen vor. Vergleichskandidaten sind eine Einmalanlage über 10.000 Euro und dieselbe Summe über 50 monatliche Raten zu 200 Euro verteilt. Gesamtlaufzeit für beide Varianten sind zehn Jahre.
    Sehen wir uns zunächst das Studienobjekt an, den Dax über 45 Jahre. Hier sind die Kursschwankungen in den frühen Jahren gut zu erkennen sind.
    In unserer Studie haben wir in jedem Jahr immer im März und September (weil es im März schon so viele Trendwendepunkte gab) jeweils einen Einzahlplan und eine Einmalanlage gestartet.
    Der Einzahlplan lief immer 50 Monate und blieb dann liegen, bis die zehn Jahre insgesamt um waren.
    Folglich startete der letzte betrachtete Vorgang im September 2008 und endete im September 2018.
    In den folgenden Grafiken haben wir auf der waagerechten Achse immer den Startmonat abgetragen.
    Und hier ist er, der Cost-Average-Effekt, wie es ihn tatsächlich gibt. Denn es lässt sich zweifellos feststellen, dass der Einzahlplan einen Durchschnittskosten-Effekt erzeugt. Der tatsächlich erzielte Einstiegskurs liegt fast durchweg niedriger als der durchschnittliche Kurs des Dax im Einzahlzeitraum.
    In den 70ern hätte man damit kaum etwas gespart, weil der Dax nur gering schwankte. Wer allerdings im März 1995 einzuzahlen angefangen hätte, hätte den Dax daraufhin um 11 Prozent billiger bekommen als mit dem reinen Durchschnitt. Das ist der Spitzenwert im betrachteten Zeitraum.
    Doch auf die freudige Erkenntnis müssen wir schon die Ernüchterung folgen lassen. Und die lautet:
    Leider bringt der Durchschnittseffekt nicht viel. Denn im Vergleich zur Einmalanlage erwischen Sparplansparer meist den höheren Einstiegskurs. Nur bei überteuerten Märkten, zum Beispiel kurz vor den großen Crashs 2000 bis 2003 und 2008/09, wäre man mit einem Einzahlplan besser gefahren.

    Man könnte das damit begründen, dass Aktienmärkte meist länger steigen als dass sie fallen.
    Letzteres geht meist steiler und schneller und nennt sich dann Crash. Und in steigenden Märkten entgehen Anlegern Renditen, wenn sie Geld zurückhalten und nur scheibchenweise in den Fonds stecken.
    Mit der Erkenntnis der vorherigen Seite deutet sich schon an, was hier nun zu sehen ist. Denn in diesem Diagramm sind die Gewinne abgetragen. Es ist gut zu erkennen, dass die Einmalanlage fast durchweg deutlich besser abschneidet als der Einzahlplan. Nur in den großen Crashs hätte man damit stärker gelitten.

    Den erfolgreichsten Einzahlplan hätte man im März 1990 gestartet,
    • nach zehn Jahren hätte ein Plus von 349 Prozent im Depot gestanden.

    Am schwächsten wäre es gelaufen,
    • wenn man im März 1999 angefangen hätte: minus 16 Prozent.

    Die beste Einmalanlage wäre im September 1990 losgegangen – genau zu Beginn der großen 90er-Hausse
    • – und hätte 409 Prozent Gewinn gebracht.

    Wer dagegen im März 2000 – auf dem damaligen Rekordhoch des Dax – gekauft hätte,
    • hätte zehn Jahre später – kurz nach der Finanzkrise – bei minus 19 Prozent gestanden.


    Um alles besser vergleichen zu können, legen wir hier die Gewinndifferenzen zwischen Einzahlplan und Einmalanlage über den Dax. Dabei ist zweifellos zu erkennen: Wenn man an Höchstständen startete, schnitt der Einzahlplan besser ab (Balken nach oben). Sonderlich oft war das in 45 Jahren nicht der Fall.
    Allerdings fragen sich viele Marktteilnehmer, ob nicht gerade jetzt wieder so eine Situation ist und es nun erstmal kräftig abwärts geht. Das spräche dafür, die Geldanlage in mehrere Raten aufzuteilen.
    Auswertung und Erkenntnisse
    Hier sind einige Erkenntnisse zusammengefasst. Gewinn technisch kann der Einzahlplan der Einmalanlage nicht einmal im Ansatz das Wasser reichen.
    Allerdings kann er Risiken senken, wenn man in einen Crash gerät. Und die Frage: „Kaufe ich gerade jetzt auf dem Höchststand?“; beschäftigt ja viele, vor allem angesichts der abflachenden Konjunktur.
    Die Spanne zwischen bestem und schlechtestem Zeitpunkt ist deutlich geringer als bei Einmalanlagen, und die Ergebnisse streuen weniger (siehe Standardabweichung). Beim Einzahlplan wäre nur einmal ein Gesamtverlust entstanden, und der wäre auch noch geringer gewesen als bei der Einmalanlage.

    Was wiederum für einen Einzahlplan spricht.

    Damit dürfte geklärt sein, was der Cost-Average-Effekt leisten kann – und was eben nicht
    bruno68

  7. Avatar von ZehWeh
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    Standard AW: Dividendenrechner der richtig funktioniert

    Was ist das für eine bescheuerte Studie ?

    1. Die Vergleichszeiträume sind willkürlich gewählt oder scheinbar wie sie für die "Studie" passen. Warum nur bis 2018 ? Der Dax hat sich seitdem fast verdoppelt
    2. Ob ein Index seinen Höchststand bzw. Tiefststand erreicht hat und danach wieder fällt/steigt weiß man immer erst hinterher. Auf die Vergangenheit betrachtet lässt es sich einfach sagen "Da wäre eine Einmalanlage besser gelaufen" aber in der Gegenwart lässt sich sowas kaum vorhersehen !
    3. Der DAX ist eine Länderwette und unterliegt deutlich größeren Schwankungen, es befinden sich auch nur 40 Werte im Index. Warum hat man diese "Studie" nicht auf den MSCI World oder All World angewandt ?
    4. Die Anlagedauer von 50 Monaten ist ebenfalls unrealistisch gewählt. Aktien-ETF Investments sind auf mind. 10 Jahre ausgelegt (120 Monate).

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