China

Hallo Lancelot

China wird uns noch viel Bauchweh und Kopfzerbrechen bereiten.
Bereits hangen aber schon zu viele "starke" Länder am "Tropf" von
China. Wer will sich das seine Chancen vermiesen. In den nächsten
paar Jahren wollen alle noch von China profitieren. Aber was ist danach?

Karat

Hat jemand von euch gestern den Cash-Talk geschaut. Peter Achten (Peking) war da. Ich fand die Sendung recht spannend. So wie er das sieht, und er lebt ja dort, müssen wir uns noch nicht 'fürchten'. Allerdings sollte man beim Umgang mit der China-Börse vorsichtig sein. Und man sollte sich auch sehr gut beraten lassen, wenn man dort 'geschäften' will. Dann dürfen wir noch immer auf unsere qualitativ guten Produkte und Ausbildungen stolz sein. China ist zwar im Kommen,
so schnell geht's aber nun auch wieder nicht, knowhow, (eine Ausbildung zum Ingenieur ist dort nicht vergleichbar mit der unsrigen, z.B. El.Ing. ETH/HTL, etc). allerdings könnten bis in einigen Jahren auch China-Autos bei uns rumfahren, z.B. Toyota/Japan, ist ja auch da...
Wir sollten lediglich unseren Level halten und fördern.

Gruss,
Simona

Simona schreibt:

"eine Ausbildung zum Ingenieur ist dort nicht vergleichbar mit der unsrigen, z.B. El.Ing. ETH/HTL, etc"

Sicher nicht. Es geht aber auch um richtig schaffen.

All zu oft in der Schweiz, sobald man den Preis unter Druck stellt, werden allerlei billige Leute eingeholt, die Arbeit schneller zu machen.

Dann werden Drähte nicht eingesteckt, falsche Teile bestellt, Messungen falsch gemacht usw. Der Chef hingegen ist hoch qualifiziert und erfahren, setzt aber die Mitarbeiter unter Druck und lässt die Vorsteher ungenugend Zeit für die Arbeitskontrolle.

Solches habe ich neulich beim Umbau erfahren.

Knowhow und die beste Materialien, Geräte und Werkzeug sind vorhanden aber es mangelt auch in der Schweiz beim Training. Man sollte zweimal denken bevor man die ältere erfahrene Mitarbeiter in die wohlverdiente und teuere Pensionierung schicken. Das können wir eigentlich nicht leisten!

Wir brauchen auch ein anderes Arbeitsmodel, um gegen die Chinesen zu konkurrieren.

Lancelot

Sicher, bin da auch deiner Meinung. Drum bin ich auch nicht dafür, nur möglichst 'billige' Arbeitskräfte einzustellen. Wir sind ein Hochpreisland, haben also für unseren Lebensunterhalt auch mehr zu bezahlen. Und Qualität ist halt bezüglich gute Arbeitskräfte auch nicht so 'billig'. Das sollten wir nicht vergessen.- Und Motivation zu guter Arbeitsleistung wird nicht mit Lohndruck erreicht. Alles hat seinen Preis, auch ein gesundes Wirtschaftswachstum.

Gruss,
Simona

Eigentlich erstaut es mich, dass der letzte Beitrag zum Thema China mehr als ein Jahr zurückliegt. Dabei wird China in den nächsten Jahr wohl einen ganz wesentlichen Einfluss auf die weltweiten Börsenplätze haben. Wäre interessant das Thema China hier im Forum wieder vermehrt zu aktivieren. Gut ich muss sagen, dass ich natürlich auch nicht gerade der China-Kenner bin und auch nur das weiss was die einschlägigen Quellen berichten.

Ich stelle mir aber bezüglich China schon einige Fragen. Wie geht der "erforderliche" Wechsel vom Kommunismus zur freien Marktwirtschaft weiter. Hier muss ja noch einiges passieren.

Ebenso müsste mit der freien Markwirtschaft auch der politische Wechsel von einer Diktatur zur
Demokratie vollzogen werden. Ob allerdingins die erforderlichen Reformen mit demokratioschen
Mitteln durchzuführen sind, ist mehr als fraglich.

Wie will man die Problematik von sehr reichen und sehr armen (Landbevölkerung) lösen und einigermassen so etwas wie ein Gleichgewicht herzustellen.

Wie soll das in diesem riesiegen Land umgesetzt werden?

Was passiert, wenn China "börsenmässig" zu husten beginnt?

China profitiert jetzt auch noch von den Olympischen Spielen im nächsten Jahr (2008)! Was passiert nach den Olympischen Spielen? Was wird deswegen im Moment noch unter dem Deckel gehalten und bricht nach der Schlussfeier wie ein geöffneter Staudamm los?


Ich glaube dass wir hier China unbedingt, auf jeden Fall die Langfristanleger, viel mehr Beachtung schenken sollten.

Karat

..chinesische Titel performen krass...Lenovo zu 0.23€ gekauft hat sich bereits mehr als verdoppelt seither :wink:

Karat: besser jetzt noch einsteigen als an der Seitenlinie zu stehen :lol:

So einfach macht sich das der Hans mit seinen Kaufdrängeleien?
Da ist man sich auf dieser Plattform andere Argumente mit
etwas sorgfältigerer Reschersche und Standortbestimmung gewöhnt!
Für ihn ist ein Wert der schon gut preformed hat, Garantie für
weitere Kurssteigerung ohne jede Fundamentalbetrachtung?
Hans findet sicher sein Fan-Publikum, wir haben ja Rossbollen
Presser, die mit 700% Performance auf einem einzigen Titel
wie Von Roll plagieren oder Kaufdrängler auf Novartis, die
schon seit vielen Monaten auf gleichem Niveau eingebucht ist
und andere mehr.

Wir haben aber auch ein paar ganz versierte aufmerksame Trader,
mit Hinweisen nicht schlechter als ein exzellenter Börsenbrief und auf diese
Userinnen und User bin ich stolz, ohne dass ich hier Namen nennen will.

Zitat von Karat

Ich glaube dass wir hier China unbedingt, auf jeden Fall die Langfristanleger, viel mehr Beachtung schenken sollten.

Ich denke, dass die versierten Lang- und Kurzfristanleger China sicher schon lange stark beachten und täglich direkt oder indirekt in die Entscheide einbeziehen ...

Ich schaue da nicht China isoliert an, sondern ganz Asien. China und Indien sind die Grossen. Es hat aber auch interessante Kleine. Zudem finden ständig Verschiebungen und Beeinflussungen statt.
Japan betrachte ich als Spezialfall so halbisoliert.

Mit Direktinvestitionen bin ich zurückhaltend. Vor allem Firmen mit grossem Staatsanteil müssen genau angeschaut werden. Der Staat hat - wie überall - etwas andere Hirnwindungen als der Anleger.
Die privaten Firmen sind entweder noch nicht bewertbar oder bereits Highflyer oder beides. Zudem mit einigem Researchaufwand verbunden, da man sich nebst der Firma auch noch mit Fragen herumschlagen muss, die uns vielleicht nicht so geläufig sind. Ein kurzer Aufenthalt vor Ort - um die Luft zu schnuppern - wird sich sicher längerfristig amortisieren.

Ich bevorzuge momentan Investments in ausserasiatische Firmen, welche gut positioniert sind zur Mangelbehebung in Ländern mit grossem Nachholbedarf. Womit sich der Bogen auch noch etwas weiter spannen lässt...

Meine Datenbank hat die Rubrik "Asien Infra", welche ich zur Sichtbarmachung von Asieneinflüssen in allen beobachteten Firmen nutze. Da taucht fast überall etwas auf. Mal mehr mal weniger. Das Thema wurde ja auch am Wochenende gerade von der FuW in Bezug auf CH-Firmen angetippt.

Der Deckel auf dem Fass bis nach Olympia wird ja gerne gebracht. In Teilbereichen wird das schon so sein. Die kann man sich ja aber etwa ausmalen. Aber China will weiter vörwärtsschreiten und wird es auch machen. Da gibt es noch viel zu viele Bedürfnisse die befriedigt werden wollen.
Kritisch wird es erst später, wenn das Gröbste erledigt ist und China etc. ihren eigenen Weg gehen, welcher sich gar nicht mit unserem decken muss...

Für mich ist China ein "No Go". Verfüge über kein Risikokapital in diesem Ausmass. :wink:
Investiere nicht in ein Land das über kein funktionierendes Rechtssystem freie Presse, freie Wahlen verfügt. Machtmonopol der kommunistischen Partei. :cry: Wie die Bevölkerung einmal zu diesen Freiheiten kommt, das ist noch ein grosses Rätsel. Evolution oder Revolution? China muss sich noch zu einem domokratischen Rechtsstaat wandeln. Das kann noch unruhige Zeiten verursachen.
Bin mir bewusst, dass dieses Boot auch ausserhalb noch grosse Wellen verursachen kann, aber im Boot selber möchte ich nicht sitzen.
Gruss Rich