Altersvorsorge als geschäftsführender Gesellschafter

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  1. Avatar von chrismoltisanti
    chrismoltisanti ist offline
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    Standard Altersvorsorge als geschäftsführender Gesellschafter

    Hallo,
    nach einigen Monaten als stiller Mitleser, habe ich mich nun angemeldet. Ich habe wirklich viele Threads hier schon gelesen, jedoch komme ich aus meiner Sicht nicht drum herum, hier meinen "Fall" zu posten, da ich momentan einfach nicht weiß, was sinnvoll ist.

    Zur Person:

    • 29 Jahre alt, ledig, keine Kinder
    • Diplom-Informatiker
    • Geschäftsführender Gesellschafter einer GmbH, nicht sozialversicherungspflichtig, von Rente befreit
    • freiwillig gesetzliche Krankenversicherung, da ich nicht in die PKV komme -Zusatzversicherung seit meinem 1 Lebensjahr für stationäre Aufenthalte bei der Allianz


    Zur Lage:

    • folgende Versicherungen habe ich: Privathaftpflicht, Rechtschutz, Unfallversicherung (über die Firma mit Privathaftpflicht und Rechtschutz), Hausrat, BU (WWK BioRisk - reine RisikoBU ohne Kapitalbaustein)
    • freiwillige Rentenversicherung zum Mindestbeitrag
    • 10 Netto-Monatsgehälter (~3500 Euro brutto, je nach Tantieme) in Tagesgeld angespart
    • 4 Sparpläne (Aktien/Fonds) á 75 Euro
    • eine Immobilie (~500k€ Wert) kein Restkredit
    • Lebensversicherung mit 3,5% Garantiezins der Württembergische, ~70 Euro pro Monat, aktueller Wert 15k€, Endwert ohne Überschüsse ~80k€, Läuft bis ich 58 bin, hat meine Oma vor Jahren abgeschlossen

    Zur Frage:
    Derzeit bin ich am überlegen, ob ich zusätzlich Rürup oder eine bAV machen soll. Habe hierzu aktuell 2 Angebot für jedes.

    Rürup Angebot 1)
    Concordia BVR - Basis-Rente („Rürup“), 370 Euro mtl, 720 Euro garantiert 1533 ink. Überschuss, Auszahlung ab 67 Rürup

    Angebot 2)
    Stuttgarter Basis-Rente performance-safe (Tarif 89), 232 Euro mtl, 364 Euro garantiert, investiert in Investmentfonds, kam über einen Tecis-Berater-Semi-Bekannten, kann ich gerne noch mehr posten, Auszahlung ab 67

    bAV Angebot 1)
    Concordia RA - Aufgeschobene Rentenversicherung als Direkt-Rente, 370 Euro mtl Entgeltumwandlung, 716 Euro garantiert, inkl Überschuss 1171,80 Euro, ab 67

    bAV Angebot 2) HDI TwoTrust Business (FRWF14), 239 Euro mtl Entgeltumwandlung, 358,42 Euro garantiert, inkl "8% Annahme" 1352,94 Euro garantiert, ab 67

    Ist bisschen doof, dass ich da verschiedene Zahlen habe, eigentlich will ich wenn überhaupt eher 232 Euro einzahlen, daher werde ich nochmals entsprechende Angebote einfordern. Ich tendiere dazu, gar nichts zu machen und weiterhin privat vorzusorgen.

    Derzeit plane ich in 5-8 Jahren den Bau einer weiteren Immobilie, zur privaten Nutzung. Bisher habe ich herausgefunden, dass das bAV Angebot 2) wohl mit sehr hohen Kosten verbunden ist.
    Wie finde ich denn "gute" Tarife?

    Herzlichen Dank und viele Grüße

  2. Avatar von Peter Wolnitza
    Peter Wolnitza ist offline

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    Standard AW: Altersvorsorge als geschäftsführender Gesellschafter

    Hallo,

    versuche mich mal an einer Antwort - ohne jetzt allzu sehr in Details abzudriften -
    es gäbe viel zu sagen zu den angesprochenen Themen:

    Insgesamt schaut das doch schon recht ordentlich aus.
    Gut: Vernünftige Liquidität Stufe 1 (sehr rasch verfügbar) im Tagesgeld
    Gut: Vernünftige Liquidität Stufe 2 (verfügbar) in Fonds (wenn die schon eine Zeit lang laufen?)
    Gut: Bezahlte Immobilie (Achtung: Inst.-Rücklage?)
    Noch Gut: LV (in dritter Schicht?) Oma sei Dank!

    Frage 1: Warum Mindestbeitrag in gesetzlicher RV?
    Frage 2: Warum gerade WWK bei BU Absicherung, wie hoch?

    Tipp: Krankentagegeld prüfen, hier entstehen regelmässig beim GKV-versicherten recht hohe Deckungslücken,
    die sich relativ preisgünstig schliessen lassen. Je höher das Einkommen steigt, desto grösser wird diese Lücke!

    Vergleich Rürup/BaV:
    Rentenversicherungen über die garantierten/prognostizierten Rentenzahlungen zu vergleichen, ist nahezu unmöglich. Rentengarantiezeit, Anfangsrente, Steigerung der Rente und Überschussverlauf müssten in die Bewertung einfliessen.
    Dann wäre noch zu prüfen, ob der Versicherer einen wirklich garantierten Rentenfaktor bietet
    oder eher wachsweich (=wieviel Rente gibt es garantiert für 1.000.- € angespartes Kapital bei Ablauf?)
    Empfehlung:
    Vergleich erstmal über garantierte/gesamte einmalige Kapitalabfindung vornehmen -
    auch wenn bei Rürup Rente eine Kap.Abf. gar nicht vorgesehen ist.
    Dazu müssen aber die anderen Parameter gleichgezogen werden:
    Beitrag, Zahlweise, Laufzeit - haben Sie ja schon richtig erkannt.
    Neben diesen Werten aber auch einen Blick auf die Kennzahlen des Versicherers werfen.
    Bei einer Rentenversicherung binden Sie sich ja schon ein paar Jahre an die Gesellschaft....
    Zu den Dingen, die beim Vergleichen Rürup vs. BAV noch eine Rolle spielen:
    - Kapitalabfindung möglich? (auch wenn es steuerlich gesehen evtl. nicht so sinnvoll ist)
    - Steuer- und Sozialabgabenvorteil jetzt in der Ansparphase?
    - Steuer- und Sozialabgabennachteil später in der Auszahlphase?
    ....
    Es gibt da schon noch ein paar weitere Dinge, die man im Auge behalten sollte.
    Beides sind an sich relativ rentable Wege, fürs Alter vorzusorgen, man muss halt ein paar Rahmenbedingungen
    akzeptieren und einhalten. Wenn die nicht passen: Vorsorge in der dritten Schicht (privat)

    Ein Lösungsansatz-Vorschlag:
    Direktversicherung maximal 2784.- p.a. + Rürup mit kleinem Beitrag (evtl. eingesparter GRV Beitrag??) -
    um dann jedes Jahr über freiwillige Zuzahlungen zu optimieren, in Abhängigkeit von Tantieme und GA.

    Bei beidem bliebe dann noch Luft nach oben.
    Dann wäre im nächsten Schritt die Frage nach dem/den geeigneten Anbieter(n) zu stellen...

    Sorry für den langen Beitrag, hatte keine Zeit, einen kürzeren zu schreiben..
    Hoffe, es hilft Ihnen bei der Entscheidungsfindung ein wenig weiter.

  3. Avatar von Ophelia
    Ophelia ist offline

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    Standard AW: Altersvorsorge als geschäftsführender Gesellschafter

    Guten Tag,

    das waren eine sehr ausfühlriche Ausarbeitung der Frage. Vielen Dank dafür.
    Es wurde hier die Rürup Rente erwähnt.

    Laut einer aktuellen Veröffentlichung, macht sie fast nur dann Sinn, wenn der Versicherte ausreichend Geld bei der Steuer zahlen kann. Durch den sogenannten Steuereffekt kann er diesen bei der Steuererklärung entsprechend absetzten. Doch Geringverdiener , egal ob Selbstständig oder nicht, können keinen Nutzen davon ziehen. Aus diesen Grund, ist eher ratsam, eine andere Form der Altersvorsorge zu wählen.

  4. Avatar von Torsten Breitag
    Torsten Breitag ist offline

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    Standard AW: Altersvorsorge als geschäftsführender Gesellschafter

    Für den klassischen GmbH Geschäftsführer gibt es im Prinzip nur 2 richtig interessante Optionen.

    1) Unterstützungskasse - ermöglicht mal eben die doppelte Förderung ggü. der Entgeltumwandlung im Rahmen einer Direktversicherung

    2) Pensionszusage an sich selbst. Muss zwar juristisch gut ausgestaltet sein, ist aber ein legaler Mantel für Geldanlage ohne Abgeltungssteuer Zugriff, inkl. aller Freiheiten und steuerlicher Förderung.

    Einziges Problem bei 2, eine GmbH mit solchen "Lasten" verkauft sich unheimlich schlecht, wenn die Zusage im Missverhältnis zum Firmenwert steht.

    ---

    Aber mal abgesehen davon, insofern etwas Haftungspotential gegeben ist, sollte man ab 100.000 Euro zu versteuernden Erträgen ohnehin über eine Doppelkonstruktion / Holding GmbH nachdenken. Aber das ist dann eher eine Gestaltungsaufgabe für den Steuerberater.

    Liegt man drunter, muss man halt damit leben, dass "beschränkte Haftung" eigentlich "besonders einfache Haftung" heißt. Ich persönlich würde in dem Fall auch ohnehin niemals eine GmbH gründen, aber das ist Geschmackssache.

  5. Avatar von Torsten Breitag
    Torsten Breitag ist offline

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    Standard AW: Altersvorsorge als geschäftsführender Gesellschafter

    Zitat Zitat von Torsten Breitag
    Für den klassischen GmbH Geschäftsführer gibt es im Prinzip nur 2 richtig interessante Optionen.
    Sry, mein Fehler. Es fehlt in dem Satz ein "... in Bezug auf bAV ...". So wie es oben als versehentliche Verallgemeinerung steht, ergibt es inhaltlich reichlich wenig Sinn. Daher an dieser Stelle der Nachtrag.

  6. Avatar von Lisa2013
    Lisa2013 ist offline

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    Standard AW: Altersvorsorge als geschäftsführender Gesellschafter

    Guten Tag,

    es war mir nicht bewusst, dass Gesellschafter oder Geschäftsführer ein Problem haben eine entsprechende Altersvorsorge zu finden. Daher verstehe ich die Antwort von Ophelia so, dass auch sie eine Basisrente abschließen könnten. Durch den Steuereffekt, wäre es ihnen möglich eine sehr gute Rente zu generieren....ist mein Gedankengang falsch...?

  7. Avatar von Ophelia
    Ophelia ist offline

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    Standard AW: Altersvorsorge als geschäftsführender Gesellschafter

    Zitat Zitat von Lisa2013
    Guten Tag,

    es war mir nicht bewusst, dass Gesellschafter oder Geschäftsführer ein Problem haben eine entsprechende Altersvorsorge zu finden. Daher verstehe ich die Antwort von Ophelia so, dass auch sie eine Basisrente abschließen könnten. Durch den Steuereffekt, wäre es ihnen möglich eine sehr gute Rente zu generieren....ist mein Gedankengang falsch...?

    Sie haben den Grundkern meiner Aussage ganz gut erfasst

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