ich lese die Beiträge hier schon länger mit, da wir seit einigen Monaten auf der Suche nach einem Haus sind.
Vor Kurzem habe ich dann eine Finanzierungsanfrage bezüglich eines Objektes an meine Hausbank gestellt und eine Absage erhalten.
Jetzt frage ich mich: können wir uns überhaupt ein Haus leisten?
Erstmal ein paar Daten zu uns:
Alter: 30 und 31
Beruf: Ingenieure
Status: Angestellte im öffentlichen Dienst und Angestellter in einem mittelständischen Betrieb
Einkommen: ca. 4200€ netto gesamt.
Schulden: insgesamt ca. 12.000€ Studienkredit bei ihm
Eigenkapital: insgesamt ca. 18.000€ auf zwei Bausparverträgen bei ihr
Sachwerte: EBK (Wert zum jetzigen Zeitpunkt ca. 3.500€), Auto (Wert ca. 7.000€)
Wir bezahlen momentan ca. 1300€ an Kaltmiete + Sparrate fürs Bausparen, sodass dieser Betrag auch für eine Finanzierungsrate zur Verfügung stehen würde.
Das restliche Einkommen wird für die Rückzahlung des Studienkredites, Wohnnebenkosten, Lebenshaltung und Freizeit verwendet.
Unser Finanzierungsbedarf:
Wir wohnen in einer Großstadt in Baden-Württemberg.
Die wenigen Häuser, die auf dem Markt sind, kosten nach unserer Rechnung immer ca. 400.000€, egal ob
Kauf eines sanierungsbedürftigen Objektes plus Sanierung
Kauf eines neuwertigen oder bereits sanierten Objektes
Kauf eines Grundstückes plus Bau eines Fertighauses (wobei der Fund eines Grundstücks einem 6er im Lotto gleicht)
Wir hatten ein Objekt auf einem 700 qm Grundstück in Aussicht, Bj 1972.
Kaufpreis nur ca. 275.000€. Wir hatten 395.000€ angefragt und eine genaue Kostenaufstellung der Renovierungskosten mitgeliefert.
Mein Bankberater sagt nun, unser Eigenkapital sei deutlich zu gering für diese Summe.
Ich war der Meinung, dass es heutzutage auch ohne Eigenkapital möglich ist, zu kaufen.
Ich war sogar bis zuletzt ganz stolz auf uns, dass wir 4 Jahre nach dem Abschluss des Studiums "schon so gut" dastehen.
Wie sehr ihr das? Was empfehlt ihr?
Vermutlich sollten wir erstmal versuchen, auf ca. 45.000€ Eigenkapital zu kommen, um zumindest anfallende Kaufnebenkosten selbst tragen zu können?
Sind die Aussichten bei Finanzierung eines Neubaus besser?
beim Neubau kann ich Dir sagen rechne mit 5-10% Puffer!
Und mit Grundstück 500 qm + schöne Wohnfläche 140qm + werdet Ihr in BW Großstadt auch nur mit viel Glück
für 400.000€ bekommen. In Heilbronn werden jetzt Wohnungen gebaut (5-6 Wohnung im Haus) beste Lage
die für fast 4000€ qm verkauft werden! (wahnsinn!)
Auch bei EIner Renovierung benötigt man schnell einen Puffer von 5-10%!
ich kenne Eure Vorstellungen nicht aber 400.000 € Neubau mit Grundstück denke werdet Ihr nicht finden.
Die Ausgangslage von Euch ist bis auf das fehlende Eigenkapital sehr gut!
Und genau der Punkt kann die Finanzierung recht schnell teuer machen.
Gibt es Eltern, Schwiegereltern, Großeltern die einer Grundschuld
auf ein bestehendes Objekt zustimmen würden?
Oder eine Person bzw. Personenkreis der Euch ein Darlehen (z.B. zinslos oder zum Freundschaftszins von 1%)
z.B in Höhe von 50.000 € zur Verfügung stellen würde? (Freunde würde ich nie fragen!)
Durch dieses "Eigenkapital" würdet Ihr deutlich bessere Konditionen bekommen.
Aber die Ausgangslage ist trotzdem denke ich machbar.
Hallo Bautante, ich sehe das genauso, Neubau ist eher schwieriger zu finanzieren, kann viel unerwartetes dazukommen.
Ich würde zusehen den Studienkredit (kein Bafög?) zu tilgen und Eigenkapital anzusparen. Den Immomarkt durchaus weiter beobachten, wenn DAS Traumhaus oder Schnäppchen angeboten wird kann ich mir durchaus vorstellen, daß sich eine 100- oder 105% Finanzierung aufstellen lässt, wobei ich die 395K im Verhältnis zum Netto von 4200€ auch kritisch sehe, das wird keine Top-Konditionen geben. Sachwerte wären interessant wenn eine Oldtimersammlung o.ä. vorzuweisen sind, EK und Gebrauchtwagen werden da weniger gewichtet... .
wobei ich die 395K im Verhältnis zum Netto von 4200€ auch kritisch sehe, das wird keine Top-Konditionen geben.
Ist doch quatsch. Wir reden hier knapp vom 8 Fachen der Jahreseinnahmen.
Ich kenne Banken die haben bis zum 10 Fachen der Jahreseinnahmen zu TOP Konditionen finanziert.
Selbst bei der 110% Regel liegen die Einnahmen doch deutlich über der Maximalen Grenze.
Möchte daher freundlich fragen, worauf Du diese Aussage stützt. :-) Sind das einfache persönliche Meinungen oder belegbare Aussagen?
Den Betrag 400.000€ sehe ich selbst nicht so kritisch. Ich würde da den Puffer schon einrechnen.
Natürlich ist das dann keine Innenstadtlage - aber ein Stadtteil mit S-Bahn-Anbindung.
Mir ist klar, dass wir uns mit unserem Einkommen hier kein Traumhaus mit 160 qm leisten können.
Irgendwie frustrierend, dass zwei Ingenieure sich kein Haus leisten können...
...wir müssen uns also gut 2 Jahre gedulden, bis der Kredit abbezahlt und das Eigenkapital höher ist.
(Es handelt sich um Bafög + kleiner Privatkredit für das Studium.)
@Bautante, Vom Grundsatz her ist eine Vollfinanzierung aller Kosten denkbar.
Stellt man bestehende Schulden/Vermögen gegenüber ergibt sich sogar ein Plus da das Bausparguthaben höher als der Bafögkredit ist.
Eine Prüfung einer Finanzierung (Neubau, Gebrauchtimmobilie) mit allen Kosten sollte wirklich umsetzbar sein.
Für welche Gebiete hier in BW interssieren Sie sich für eine Immobilie mit S- Bahn?
Irgendwie frustrierend, dass zwei Ingenieure sich kein Haus leisten können...
(Es handelt sich um Bafög + kleiner Privatkredit für das Studium.)
Klar könnt ihr!
Ihr denke nur, dass da vieleicht noch andere Überlegungen einbezogen werden sollten, vieleicht Ein Kind oder 2 oder 3, dann wäre ein 2. Auto vieleicht sinnvoll, Kombi oder Van... Die Finanzierung sollte dann auch in der Elternzeit problemlos weiterlaufen... Wenn ich anhand der Angaben mal die Ausgaben für Freizeit etc. orakel habt ihr da schon gewisse Ansprüche, und die werden dann wohl reduziert werden müssen.
@wbs: Meine persönliche Meinung. Ich hatte keine Lust mir für 20 Jahre eine Finanzierung ans Bein zu binden. Mach doch mal nen Vorschlag zu den genannten Eckdaten!
Einkommen gut und gesichert (Akademiker), Verschuldungsgrad gesund, zumal sinnvolle Studienkredite, EK ein wenig vorhanden und eine gesunde Skepsis, die dich veranlasst sch hier zu informieren.
Ich sehe euch schon bald - so ein geegnetes Objekt gefunden wurde - als Eigentümer und kann das nur begrüßen.
Folgende Fragen sind zu klären, bzw. vor zu schlagen:
- ist ein Arbeitgeberdarlehen möglich?
- Bausparverträge beide mit einem Blankodarlehen belegen und somit fremdfinanziertes EK verfügbar machen
- Ggf. sollte man bei der L-Bank Landesfördermittel prüfen, ggf. das Blankodarlehen vorher auszahlen lassen, damit die erforderliche EK Quote eingehallten werden kann. Ein kleines Verwandtendarlehen auf kurze Zeit könnte die EK Quote ebenfalls erhöhen bzw. und/oder das Bauspardarlehen überbrücken.
Je nach Konzept und vor allem Zinssätzen der Kredite kann man dann die beiden Kredite im Zuge der Beantragung ablösen oder aber eben mit den Eigen-, und Fremdmitteln die EK Quote darstellen.
Ich denke ihr solltet euch jetzt auf die Suche nach einer geeigneten Immobilie machen, die in etwa dem Budget entspricht, den du benannt hattest!
Klar traue ich Euch das zu, die Frage ist ob der Darlehensnehmer seine Hütte irgendwann abgezahlt bekommt! Mit welchem Zins müsste Bautante denn rechnen?
Beim Neubau stimme ich dir uneingeschränkt zu.
Yo mal ein konkretes Beispiel wäre was. Bei 1300 Rate 400.000 Kredit... Spannend wie man das nachhaltig darstellen möchte.
Zu eurer Aussage, dass sich nicht mal mehr 2 Ingenieure ein Haus leisten können: Ich finde schlicht euer Gehalt ziemlich niedrig für Ingenieure, vor allem für eine nicht günstige Region. Selbst ing Berufsanfänger bekommen bei uns über 2.500 netto (Chemie mdax), mit grossen Sprüngen nach oben die ersten Jahre. Kollegen im Umfeld von anderen Großkonzernen ähnlich.
Finde es nicht in Ordnung wenn hier unnötig die Höhe der Gehälter diskutiert werden und man damit möglicherweise noch jemandem zu Nahe tritt. Es wird dafür sicher Gründe geben, aber ich denke mal die spielen für das Eigentliche keine Rolle und interessieren hier auch niemandem wirklich, es sei denn man möchte sich darüber lustig machen!
Ok, mal einer aus der Hüfte vorm Europa League Abend.
1) 350.000 Euro zu nom. 1,7%, 15 Jahre fest endfälliges Darlehen Zinsrate 495 Euro.
1a) 350.000 Euro BSV mit Besparung 580 Euro, Zuteilung in 15 Jahren, Ablösung der Hypothek. Guthaben 105.000 Euro, Bauspardarlehen 245.000 Euro zu 2%. Darlehenslaufzeit 16 Jahre.
2) 50.000 Euro KfW zu nom. 1,5% mit einer Zins-, und Tilgungsrate von 206,84 Euro
Macht 1281,84 Euro. Da 2 Bausparverträge vorhanden sind könnten ja noch ggf. Vermögenswirksame Leistung die Rate mindern, die Restschuld der KfW von 33.000 Euro absichern lassen oder einfach nur ein Krankenschein fürs Haus sichern lassen, was der KfW Restschuldvertrag - da nicht abgetreten - ja so oder so wäre.
Zinssicher, moderate Belastung und 31 Jahre Gesamtlaufzeit die sich kürzen lässt, wenn das KfW Darlehen nach 25 Jahren zurück gezahlt (ist oder aber eben eher, wenn die Restschuld mit dem BSV abgsichert wird schon nach 19 Jahren, kostet 90 Euro extra in den ersten 10 Jahren) und die freigewordene Rate den BSV der das endfällige Darlehen abgelöst hat zusätzlich tilgt!
Habe dieses Modell mal aus der Hüfte so gewählt, damit nicht wieder einer kommt und sagt, ja und dann? Was ist wenn in 15 oder 20 Jahren die Zinsen bei 10 % sind?? Ist nicht, läuft vorne zu 1,7% und hinten zu 2% und das allerbeste, das Tilgungskapital liegt in dem Bausaprvertrag zu 1% Guthabenzins, also nur unwesemtlich schlechter als der Zins, den ich zahlen muss für die Hypothek. Also wenig Zinsverlust, aber die Sicherheit moderat die 2 % kaufen zu können!
Ja, ich weiß. um Gottes Willen, das sind ja 31 Jahre ( was noch nicht mal stimmt, lediglich kalkulatorisch, mit Aufwendung KfW Tilgung 28 Jahre ), dann ist der ja 60, Bausparen, geht nicht, gibt es nicht und was weiß ich.
Ob er mit den Kosten klar kommt, das richtige Haus auswählt, den Reparaturstau bedenkt, Rücklagen aufbaut/aufbauen kan, die Ehe hält, die Gesundheit mit spielt, Kinderwunsch erfüllt werden soll, der Arbeistplatz erhalten bleibt muss alles bedacht werden, aber die Finanzierung steht, die Machbarkeit und ein positives Kreditvotum wohl auch.
Ganz Schweigen von den ganz vielen guten Dingen die das Leben begleiten können, die betrachte ich jetzt mal nicht, muss auch los, Fussball geht los
Endfälliges Darlehen mit 15 Jahren Bindung bei >100% Finanzierung bei 1,7% nach dem letzten Zinsanstieg? Welche Bank macht denn sowas?
Aber 31 Jahre ist natürlich ne Ansage (ich glaube nicht an den Zins bei den Rahmenbedingungen - lasse mich aber gerne belehren! Darum wird es effektiv allerdings noch länger). Wer mit einer derartigen Laufzeit leben kann, na OK. Für mich wäre das nix. Man ackert quasi das komplette Berufsleben vom Anfang bis zur Rente nur für das Haus..
Also ich Frage mich eher was anderes.
2 Akademiker mit jeweils 4 Jahren Berufserfahrung und Ihr liegt jeder bei ca. 2100€ netto? Das sind grad mal 44K Brutto Jahresgehalt. Ihr solltet dringend das Unternehmen wechseln. Für das Gehalt nach 4 Jahren, hätte man sich das Studium sparen können und eine Ausbildung machen können.
Ansonsten kann ich euch nur keinen Neubau empfehlen. Bestandsimmobilie ja.
Oh da habe ich gar nicht drauf geachtet.... sehe ich das Richtig, dass allein durch den BSV dann ne Rate von >1550€ im Monat kommt? + Rate für KFW?
Zusammengefasst:
Ewige Laufzeit und starker Anstieg der Rate: -> Mogelpackung. Dazu noch ein angenommener unrealistisch niedriger Zins mit 1,7% bei >100% Finanzierung.