Beratung bei Forwarddarlehen

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  1. Avatar von RheinPirat
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    Standard Beratung bei Forwarddarlehen

    Hallo zusammen,

    folgende Situation. Ab Mai 2023 können wir in die Nachfinanzierung für unser Reiheneckhaus im Speckgürtel Rostocks gehen. Restschuld beläuft sich dann von den ursprünglichen 182.000 auf ca. 134.000 Euro. Die Restschuld setzt sich aus zwei Krediten der DB zusammen. Ein Kredit läuft nach 10 Jahren aus, der andere wird mit einer Frist von 6 Monaten gekündigt.

    Über die lokale Sparkasse haben wir im Nachrang dieses Jahr noch einen Kredit in Höhe von 88.000 und mit einer Laufzeit von 5 Jahren zwecks Modernisierungen aufgenommen. Dort werden nach den fünf Jahren noch etwa 83.000 Euro übrig sein.

    Summa summarum eine Gesamtresthöhe von ca. 217.000 von insgesamt 270.000 Euro.

    Es ist zeitlich alles so abgestimmt, dass alle drei Kredite innerhalb von 6 Monaten auslaufen bzw. aufgrund von Kündigung enden.

    Das Vorhaben ist, alle drei Kredite in einem zusammenzuführen und über ein Forward zu finanzieren. Die lokale Sparkasse hat für dieses Vorhaben bereits Interesse signalisiert und wollte am Besten jetzt schon einen Termin mit uns, um alles einzutüten. Ich habe mir aber noch etwas Zeit erbeten. Jetzt ist August anvisiert.

    Man muss dazu sagen, dass wir zwar in 2013 die Immobilie für die ursprünglichen 182.000 erworben haben, aber der Marktwert, ohne die die erfolgten Modernisierungsvorhaben, von der lokalen Sparkasse im Februar (bei der Kreditprüfung) nach einer Besichtigung auf 280.000 geschätzt wurde. Wir haben halt in den letzten 5 Jahren einiges gemacht und hinzu kommt die Haus- und Wohnungsknappheit in und um Rostock an der schönen Ostsee.

    Meine Fragen an euch sind, muss ich irgendwas beachten? Wie liegen aktuelle Zinsen bei einem Vorhaben, wie dem unseren? Gibt es irgendwelche Fallen, in die ich tappen könnte?

    Vielen Dank!
    MfG

  2. Avatar von StGe1973
    StGe1973 ist offline

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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    Fallen gibt es eigentlich keine, nur in dem Sinne, dass du dich heute bereits auf die Kreditsumme festlegen musst. Das kann eine Falle werden, wenn du 2023 z.B. durch eine Erbschaft, höhere Sparquote usw. oder warum auch immer weniger Kredit benötigen würdest.

    Dann gibt es halt den Zinsaufschlag pro Monat, aber das ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Bei 5 Jahren wird das wahrscheinlich irgendwo bei 1 bis 1,5% (Zinsaufschlag) sein. Die Frage ist halt einfach, wo werden die Zinsen in 5 Jahren sein? Das das niemand weiß wird dir niemand beantworten können, ob das eine "gute" oder "schlechte" Entscheidung ist bzw. das in dem Sinne eine "(Kosten-)Falle" ist.

  3. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    Wichtig wäre zu wissen, wie sich die beiden alten Kredite bzw. die Restschulden daraus aufteilen, welcher zuerst abgelöst werden kann, ebenso zu welchem Zeitpunkt der 5 Jahreskredit abzulösen ist. Zum Zeitpunkt des Auslauf des ersten Kredites oder zum Zeitpunkt des zweiten Kredites.

  4. Avatar von nordstern76
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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    Hallo RheinPirat,
    auch ich bin in einer vergleichbaren Situation: die Zinsbindung meiner Hauskredite läuft 2023 aus und meine Bankverkäufer drängen mich gerade sehr freundlich - doch schon jetzt ein – Forward-Darlehen abzuschließen, um mir für die prognostizierte Restschuld die günstigen Zinsen zu sichern…
    Leider wurde ich von beiden nicht auf folgende Besonderheiten und Risiken hingewiesen:

    1. Beleihungswerte beachten
    Jede Bank erhebt für die einzelnen Beleihungswerte unterschiedliche Aufschläge: Die Werbeangebote gelten oft nur für 50% des Beleihungswertes und nur für erstmalige Darlehen. Darüber hinaus erhöhen sich die Zinsen nach meinen Erfahrungen (Faustregel 0,1-015% pro 10% mehr aber degressiv steigend). Ausnahmen gibt es natürlich immer!
    Es macht also Sinn bestimmte Beleihungsgrenzen im Blick zu haben: Bei mir würde eine Sondertilgung von 7500 € dazu führen, dass die prognostizierte Restsumme unter 70% des Beleihungswertes rutscht, sodass sich so mal eben 0,15% p.a sparen lassen.

    Meine beiden Bankverkäufer waren darüber selbst sehr überrascht aber man lernt ja nicht aus…

    2. Kürzere Wartezeit
    Um es kurz zu machen: je länger die Wartezeit im Forward-Darlehen, umso höher sind die Zinsaufschläge. Los geht es ab 5 Jahren, wobei die Zinsen für 4 oder sogar 3-jährige Wartezeit deutlich niedriger sind.
    In meinem Fall lohnt es sich bis zum 01.03.2019 zu warten, um dann 0,25 % p.a. Zinsaufschlag einzusparen.

    3.Kostantes Zinsniveau
    Natürlich musste ich mir den Einwand der Finanzfachleute anhören: Sie wissen aber schon, dass die Zinsen bis 01.03.2019 durch die Decke gehen können und so die 0,25 % p.a. aufgefressen werden könnten….
    Ja, das ist richtig aber wie wahrscheinlich ist das? Und warum werde ich dann ausgerechnet von 2 Banken bedrängt jetzt sofort den Zinsbindung zu verlängern??? Ein Blick ins Handelsblatt hilft:
    https://www.handelsblatt.com/finanze.../22846814.html
    Der oberste Währungshüter gibt steigen Zinsen eine ABSAGE. Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass die Zinsen in den nächsten 12 Monaten durch die Decke gehen.

    4. Doppelte Vorfälligkeitsentschädigung
    Und nun das größte Risiko: Für den Fall, dass das Eigenheim vorzeitig verkauft werden muß (Umzug, Jobwechsel oder ein unmoralisches super Kaufangebot) drohen auch doppelte Vorfälligkeitsentschädigungen sowohl für die Altkredit als auch für das Forward-Darlehen. in diesem Fall wird die Zinsbindung extrem teuer.
    Ferner kann ich heute nicht abschätzten wieviel Restschuld ich 2023 tatsächlich habe, denn mangels anderer risikoloser Anlagemöglichkeiten werde ich ab sofort meine Sondertilgungen ausreitzen.
    Außerdem möchte ich irgendwann nicht mehr auf dem Schuldenberg wohnen sondern vielleicht nur nach –Am Schuldenhügel… aber das ist meine persönlich Mentalität


    Mein Fazit:
    Ein Forward-Darlehen werde ich nicht zu zeitig abschließen, wenn das Zinsniveau so stabil und niedrig bleibt. Außerdem versuche ich nun so viel wie möglich Sondertilgungen zu leisten, um beim Abschluß der neuen Zinsbindung unter 50% des Beleihungswertes zu liegen.

    Beste Grüße vom Nordstern

  5. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    Zitat Zitat von nordstern76
    Hallo RheinPirat,
    auch ich bin in einer vergleichbaren Situation: die Zinsbindung meiner Hauskredite läuft 2023 aus und meine Bankverkäufer drängen mich gerade sehr freundlich - doch schon jetzt ein – Forward-Darlehen abzuschließen, um mir für die prognostizierte Restschuld die günstigen Zinsen zu sichern…
    Leider wurde ich von beiden nicht auf folgende Besonderheiten und Risiken hingewiesen:

    1. Beleihungswerte beachten
    Jede Bank erhebt für die einzelnen Beleihungswerte unterschiedliche Aufschläge: Die Werbeangebote gelten oft nur für 50% des Beleihungswertes und nur für erstmalige Darlehen. Darüber hinaus erhöhen sich die Zinsen nach meinen Erfahrungen (Faustregel 0,1-015% pro 10% mehr aber degressiv steigend). Ausnahmen gibt es natürlich immer!
    Es macht also Sinn bestimmte Beleihungsgrenzen im Blick zu haben: Bei mir würde eine Sondertilgung von 7500 € dazu führen, dass die prognostizierte Restsumme unter 70% des Beleihungswertes rutscht, sodass sich so mal eben 0,15% p.a sparen lassen.

    Meine beiden Bankverkäufer waren darüber selbst sehr überrascht aber man lernt ja nicht aus…

    2. Kürzere Wartezeit
    Um es kurz zu machen: je länger die Wartezeit im Forward-Darlehen, umso höher sind die Zinsaufschläge. Los geht es ab 5 Jahren, wobei die Zinsen für 4 oder sogar 3-jährige Wartezeit deutlich niedriger sind.
    In meinem Fall lohnt es sich bis zum 01.03.2019 zu warten, um dann 0,25 % p.a. Zinsaufschlag einzusparen.

    3.Kostantes Zinsniveau
    Natürlich musste ich mir den Einwand der Finanzfachleute anhören: Sie wissen aber schon, dass die Zinsen bis 01.03.2019 durch die Decke gehen können und so die 0,25 % p.a. aufgefressen werden könnten….
    Ja, das ist richtig aber wie wahrscheinlich ist das? Und warum werde ich dann ausgerechnet von 2 Banken bedrängt jetzt sofort den Zinsbindung zu verlängern??? Ein Blick ins Handelsblatt hilft:
    https://www.handelsblatt.com/finanze.../22846814.html
    Der oberste Währungshüter gibt steigen Zinsen eine ABSAGE. Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass die Zinsen in den nächsten 12 Monaten durch die Decke gehen.

    4. Doppelte Vorfälligkeitsentschädigung
    Und nun das größte Risiko: Für den Fall, dass das Eigenheim vorzeitig verkauft werden muß (Umzug, Jobwechsel oder ein unmoralisches super Kaufangebot) drohen auch doppelte Vorfälligkeitsentschädigungen sowohl für die Altkredit als auch für das Forward-Darlehen. in diesem Fall wird die Zinsbindung extrem teuer.
    Ferner kann ich heute nicht abschätzten wieviel Restschuld ich 2023 tatsächlich habe, denn mangels anderer risikoloser Anlagemöglichkeiten werde ich ab sofort meine Sondertilgungen ausreitzen.
    Außerdem möchte ich irgendwann nicht mehr auf dem Schuldenberg wohnen sondern vielleicht nur nach –Am Schuldenhügel… aber das ist meine persönlich Mentalität


    Mein Fazit:
    Ein Forward-Darlehen werde ich nicht zu zeitig abschließen, wenn das Zinsniveau so stabil und niedrig bleibt. Außerdem versuche ich nun so viel wie möglich Sondertilgungen zu leisten, um beim Abschluß der neuen Zinsbindung unter 50% des Beleihungswertes zu liegen.

    Beste Grüße vom Nordstern
    Ein sehr, sehr guter und durchdachter Post, der das wiedergibt, was es bei einem Forwarddarlehen zu beachten gibt.

    Der Beleihungswert bzw. Beleihungsauslauf ist natürlich immer zu beachten, geht es darum die Kondition zu generieren.

    Was hat man dir denn für einen Zinssatz auf welche Summe bei welchem Wert des Hauses angeboten?

  6. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    nordstern,

    es kommt eben darauf an, was du unter "durch die Decke gehen" verstehst. Grundsätzlich vergleichst du da Äpfel mit Birnen, sprich Refinanzierungszinssätze, Einlagezinssätze von Banken bei der EZB (die diese festlegt) und langfristige Kapitalmarktzinsen mit denen Banken ihre Darlehen refinanzieren. Beides hat natürlich schon etwas miteinander zu tun, aber sind grundsätzlich vollkommen andere Dinge. Also sagen wir so: die langfristigen Kapitalmarktzinsen können problemlos zwischen 1 und 1,5% schwanken ohne, dass die EZB irgendetwas an ihrer Geldpolitik verändert. Da spielen Faktoren wie langfristige Inflationserwartungen, Wachstumserwartungen, Sicherheitserwartugen usw. von Investoren ebenso eine Rolle wie die Geldpolitik der EZB. Grundsätzlich werden die langfristigen Kapitalmarktzinsen tendenziell steigen (wenn alles Stand heute bleibt), wenn die EZB ihr Kaufprogramm für neue Anleihen auslaufen läßt, weil einfach ein großer Nachfragen (EZB) auf dem Sekundärmarkt für Anleihen wegfallen wird.

    Wenn man mal von unvorhersehbaren Ereignissen absieht (wie Trumpls mögliche Handelskriege, Bankenkrisen usw.) lassen sich eigentlich Inflationserwartungen, Wachstumserwartungen usw. realtiv gut über 6 bis 12 Monate vorhersagen und damit auch die Entwicklung der Kapitalmarktzinsen. Für längere Zeiträume sind solche Entwicklungen in etwa so aussagekräftig wie die Wettervorhersage für Ulm in 3 Monaten....:-).

    Ich möchte damit keinesfalls sagen, dass du Unrecht hast. Es kann sein, dass sich die langfristigen Kapitalmarktzinsen bis 2020 oder 2023 nur marginal verändern bzw. auf tiefen Niveau schwanken oder eben auch nicht. Insofern kann ich diese Bankberater durchaus verstehen, dass sie dazu raten, um jedes Risiko zu vermeiden. Wenn der Kapitalbedarf wirklich feststeht kann man mM heute nicht so viel falsch machen, wenn man ein Forward-Darlehen abschließt. Natürlich kann man auch das Risiko eingehen, abwarten und dann möglicherweise noch günstiger abschließen. Aber das ist halt einfach Roulette rot/schwarz, Stand heute Chance 50:50.

  7. Avatar von nordstern76
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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    Hallo noelmaxim,
    besten Dank für das Lob – es ist ja mein erster Bericht und ich übe noch.
    Beruflich hab ich mit Finanzierungen nur von der steuerlichen Seite zu tun und kann nur sagen, es ist grob fahrlässig was manche „Berater“ den Kunden verkaufen. (Übrigens ist meine Erfahrung, dass das nicht überwiegend die kleine unbedarfte und unberatene Witwe Bolte sondern viel mehr durchaus vermögende Akademiker trifft, die sich im Golfclub beschwatzen lassen. Je vermögender, je skurriler die Finanzierungen.

    Finanziert habe ich meine ETW 2013 bei der Hypo zu 2,65% für 10 Jahre fest.
    Die Postbank/BHW ist nur deshalb mit im Boot, weil ich immernoch 2 nicht zuteilungsreife Alt-BSV (BHW D4 von 1996) für die ich im Moment 4 % Zinsen bekomme und noch sehr lange ansparen muss…. verpfändet habe, weil mir das Darlehen irgendwie zu teuer erschien….

    Nun kamen ungefragt auf mich zu:
    Postbank/BHW bietet 2,50 % effektiv bei 5 Jahren Zinsbindung geht aber von 70% Beleihungswert aus und ignoriert mein BSV-Guthaben für die Sondertilgung nach der Zinsbindungsfrist, sodass die Restkreditsumme mindestens 80.000 € zu hoch ist!!!

    Die Hypo ignoriert mein Vorhaben weiterhin Sondertilgungen zu leisten auch und rechnet sogar nur mit 80% Beleihungswert, sodass 2,75% effektiv für 5 Jahre Zinsbindung angeboten wurden.
    Meine Frage nach einem Abschlag für die Prolongation – immerhin habe ich nun 5 Jahre bewiesen, dass ich ein treuer Kunde mit bester Bonität bin, der jeden Monat pünktlich seine Raten zahlt, wurde mir eine kostenlose kaufmännischen Bestätigung über den weiteren Nichtverkauf meines Darlehns angeboten… die kostet sonst 0,1 % p.a extra (Bei der Kreditaufnahme hatte ich aufgrund negativer Erfahrungen vieler Mandanten eben genau darauf bestanden).

    Beide Bankverkäufer waren doch verdutzt, dass ich ihre tollen Angebote ausgeschlagen habe.

    sonnige Grüße vom Nordstern

  8. Avatar von nordstern76
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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    Hallo StGe1973,

    meinen Post habe ich wegen ihrer folgender sehr dünne Aussage zu den Risiken eines Forward-Darlehens geschrieben:

    Dann gibt es halt den Zinsaufschlag pro Monat, aber das ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Bei 5 Jahren wird das wahrscheinlich irgendwo bei 1 bis 1,5% (Zinsaufschlag) sein. Die Frage ist halt einfach, wo werden die Zinsen in 5 Jahren sein? Das das niemand weiß wird dir niemand beantworten können, ob das eine "gute" oder "schlechte" Entscheidung ist bzw. das in dem Sinne eine "(Kosten-)Falle" ist.

    Es ist gelinde gesagt: weniger als nur die halbe Wahrheit, dass hier nur das bisschen Zinsrisiko im Feuer steht, sondern der Kunde langfristig gebunden werden soll, was insbesondre bei einer vorzeitigen Kredittilgung sündhaft teuer wird.

    Folgende Aussage ist für mich eher akademischer Natur:
    Grundsätzlich vergleichst du da Äpfel mit Birnen, sprich Refinanzierungszinssätze, Einlagezinssätze von Banken bei der EZB (die diese festlegt) und langfristige Kapitalmarktzinsen mit denen Banken ihre Darlehen refinanzieren.

    Jede Bank überlegt sich jeden Tag auf neue, was sie mit ihrem Geld machen soll: Legt sie es für 0% Zinsen bei der EZB auf´s Konto oder vergibt sie ein 2,50% Darlehen an einen solventen Kunden. Insoweit haben die Einlagezinsen sehrwohl Auswirkung auf die Darlehenszinsen. Ferner glaube ich nicht, dass die Fiscalpolitik der EZB wirkungslos ist: denn die Burschen wissen genau was sie tun und welche Auswirkungen das hat.
    Der Kreditnehmer will wissen was er in 4-5 Jahren an Zinsen zu zahlen hat. Dazu haben Banken und die BSV verschieden Hedge-Produkte entwickelt, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Hier ging es speziell um ein extremes Forward-Darlehen, das die in 5 Jahren auslaufende Zinsbindung ersetzen soll.
    Ihre Aussage:

    Insofern kann ich diese Bankberater durchaus verstehen, dass sie dazu raten, um jedes Risiko zu vermeiden. Wenn der Kapitalbedarf wirklich feststeht kann man mM heute nicht so viel falsch machen, wenn man ein Forward-Darlehen abschließt. Natürlich kann man auch das Risiko eingehen, abwarten und dann möglicherweise noch günstiger abschließen. Aber das ist halt einfach Roulette rot/schwarz, Stand heute Chance 50:50.

    verkennt die Vielzahl von Hedge-Produkten, die; wenn ich nur das Risiko eines höheren Zinses in 2023 absichern will - unterm Stich sogar noch billiger und flexibler – sind
    als die mir vorgelegten Angebote der Forward-Darlehen.
    Sonnige Grüße vom Nordstern

  9. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    nordstern,

    In meinem Post ging es speziell um Forwarddarlehen. Beileihungswert, VFE bei Zinsbindungen usw. hat mit einem Forwarddarlehen speziell nichts zu tun, sondern gilt für alle Darlehen. Da bereits ein Darlehen besteht mit dem das Forwarddarlehen dann in Zukunft abgelöst werden soll, denke ich nicht, dass man einen Darlehensnehmer nochmals über Darlehen im Allgemeinen aufklären muss. Da er so ein Darlehen bereits abgeschlossen hat, wird er schon über VFE bei Zinsbindungen usw. informiert sein und selbst entscheiden können. Dem TE ging es auch nicht um andere Möglichkeiten der Zinsabsicherung, sondern um ein Forwarddarlehen.

    Eine Bank überlegt sich auch nicht jeden Tag neu, was sie mit ihrem Geld macht, sondern ist verpflichtet fristenkongruent zu refinanzieren. Deshalb sind je nach Refinanzierungsdauer eben andere Zinssätze relevant. Dass die EZB Kapitalmarktzinsen beeinflusst, ja absolut, aber auch anderen Faktoren. Deshalb ist dein Rückschluss, dass sich die langfristigen Kapitalmarktzinsen nicht ändern, weil die EZB nichts ändert, schlicht falsch. Je nachdem wie sich die anderen Faktoren ändern, können die langfristigen Kapitalmarktzinsen durchaus um 1 bis 1,5% (im Extremfällen sogar mehr) schwanken, obwohl die EZB nichts ändert.

    Was ich einfach nicht mag ist dieses Bashing im Internet, so liest sich dein Post für mich. Banker wollen dir etwas absoluten Blödsinn andrehen, weil die Zinsen gar nicht steigen können bzw. es extrem unwahrscheinlich ist. Ist aber sehr "in", egal ob gegen Banker oder wen auch immer. Alle wollen eigentlich nur den Kunden abzocken, egal was für einen Unsinn sie den Kunden auch verkaufen müssen. Leider ist die Grundlage dieses Bashing oft absolutes Unwissen, das dann mit irgendwelchen Links aus dem Internet kaschiert wird.

    Sorry, es ist genau das Gegenteil. Jeder seriöse Banker sollte einen Kunden darauf hinweisen, dass wir aktuell ein außergewöhnlich niederes Zinsniveau haben und es keine Garantie gibt, dass dieses bei einem Ende der Zinsbindung in 2, 3, 4 oder 5 Jahren noch so ist. Sich diesen Zinssatz über ein Forwardarlehen zu sichern, KANN je nach Situation eine absolut sinnvolle Alternative sein und darauf sollte ein seriöser Banker hinweisen. Die Entscheidung für oder gegen ein Forwarddarlehen muss dann jeder selbst treffen.

  10. Avatar von Freeliner
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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    ...und wie weit bringt es ein „seriöser/ehrlicher“ Banker in seiner Bank?!

    Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ein Banker/„Verkäufer“ rein im Sinne eines Kunden handelt wo die Bank nicht einen Vorteil von hat!?

    ...habe ein paar von denen im Bekanntenkreis, die manchmal etwas plaudern...

    Die alte „Beraterin“ meiner Eltern ist „versetzt“ worden und die wahr wirklich gut, fair und ehrlich....hmmmm, komisch?!

    Die neue „Beraterin“ hab ich dann mal kennengelernt....hoppla....dann doch eher die „freundliche“ Verkäuferin.
    Je unwissender und leichtgläubiger die Leute sind, umso besser!

    Hat wirklich tolle, langlaufende Produkte für ein 73/75 jähriges Rentnerpaar angeboten!!!!!

  11. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    freeliner,

    natürlich ist eine Bank, wie ein Handwerker oder ein Autoverkäufer keine vom Staat finanzierte Wohlfahrtsorganisation und jeder will etwas verkaufen, einen Auftrag bekommen oder was auch immer. Egal welche Arbeitsstelle du hast, auch du wirst die Interessen deiner Firma vertreten (und nicht die eines Kunden oder einen anderen Firma), weil deine Firma dein Gehalt bezahlt. Aber deshalb hat jeder Kunde seine Eigenverantwortung "ja" oder "nein" zu Angeboten zu sagen. Wenn jemand von Geldanlage keine Ahnung hat und sich nicht informieren will, dann gibt es auch dafür Möglichkeiten wie Festgeld, Tagesgeld usw.

    Ich finde es absolut legitim, dass ein Autoverkäufer mal alle Extras bei einem Autokauf oder ein Bankberater mal alle Möglichkeiten anbietet. Dann muss ein Kunde entscheiden, was er davon wirklich will. Nicht seriös empfinde ich, wenn ein Kunde zu einem Produkt quasi "gezwungen" wird. Im Falle eines Forwarddarlehens wäre dies, wenn er z.B. sagen würde, dass in 1 Jahr der Zins (fast) sicher 1% höher ist und der Kunde heute abschließen muss, um nicht viel Geld zu verlieren. Wie in diesem Fall, dass ein Bankberater darauf hinweist, dass man sich mit warten den einen Teil des Aufschlags spart, aber die Zinsen stärker steigen könnten, das ist absolut legitim. Dann muss ein Kunde eben entscheiden, ob es das will oder nicht.

    Die Fälle, die ich persönlich kenne und unter dem Stichwort (zumindest in der Darstellung dieser Menschen) "falsche Bankenberatung" laufen, waren das eigentlich nicht. Es war ein absolut schizophrenes Verhalten, das die gleichen Menschen weder gegenüber einem Handwerker, Autoverkäufer oder sonst jemandem haben. Nämlich, dass der Bankberater zwar von der Bank bezahlt wird, aber so eine Art "Mutter Teresa" ist, der nur im Kundeninteresse handelt. Wenn man das haben will, dann muss man eben einen unabhängigen Finanzberater bezahlen, dem alle Angebote der Bank vorlegen, der diese wirklich nur im Interesse des Kunden bewertet und dann bei der Bank das ausgewählte Angebot abschließen. Wenn man das nicht will, dann muss jeder Kunde beim Autoverkäufer, Bankberater oder gegenüber einen Handwerker klar sein, dass er seine Eigenverantwortung nicht an der Türe abgeben kann und er allein entscheiden muss, was für ihn persönlich am besten ist.

  12. Avatar von Batman_BU
    Batman_BU ist offline

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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    es spricht nichts dagegen, dass ein Berater einer Bank Geld verdient.
    Was verwerflich ist, sind die Produkte, die da millionenfach verkauft wurden und werden.

    Das Beispiel mit irgendwelchen geschlossenen Fonds mit zehnjähriger Laufzeit, die an 70-80jährige DRAs (Dumm, Reich, Alt) verkauft werden, habe ich selbst erleben dürfen.
    Niemand kann erzählen, dass da korrekt beraten wurde - hier ging es einzig um die Maximierung der Provision.

    Ich bezweifle, dass irgendein angestellter Banker (Ausnahmen? möglicherweise im niedrigstem Promillebereich) dem Kunden in einem Beratungsgespräch beispielsweise einen kostengünstigen ETF anbietet, der quasi das gleiche billiger kann als ein aktiv gemanagter Fonds - und langfristig damit die deutlich bessere Rendite hat.

    Wenn ich mir anschaue, was einem in einer (Sparkasse, Volksbank, Privatbankfiliale) an Produkten angeboten wird... das ist teilweise richtig üble Abzocke. und das funktioniert nur, weil die Leute einfach nicht verstehen, wie das Zeug funktioniert. Und die Berater es auch nicht schaffen (wollen) das zu erklären.

  13. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    Batman,

    das hat jetzt hier mit dem Thema nichts zu tun, aber mal generell...

    Erwartest du ernsthaft, wenn du zu einem BMW Händler gehst und dass dieser dir einen Opel oder VW empiehlt? Das ist doch in höchstem Maß naiv. Nein, er wird dir nach deinem Bugdet und nach deinen groben Vorgaben wie Mittelklasse z.B. die 3er Reihe von BMW empfehlen. Er wird aber niemals sagen: Du schau mal, bei der 3er Reihe bekommst du eigentlich ein gleichwertiges Auto von VW, Opel oder was auch immer nur für weniger Geld. Er ist halt Angestellter des BMW Händlers, der zahlt sein Gehalt und wird versuchen die Produkte des Händlers, also BMW, zu verkaufen. Also wird er die Vorteile des BMWs anpreisen, mögliche Nachteile eher am Rande erwähnen und dich versuchen vom Kauf zu überzeugen. Ist eben einfach sein Job.

    Letztlich egal ob beim Autokauf oder eine Geldanlage hat man immer 3 Möglichkeiten:
    1. Man informiert sich selbst so gut, dass man das eigenverantwortlich entscheiden kann. Man weiß, was man will, kann dann mit einem Bankberater, BMW Händler noch ein paar Einzelheiten klären und kauft, was man will.
    2. Man will oder kann sich nicht informieren und bezahlt einen unabhängigen Experten und sagt dem: Das sind meine Rahmenbedingungen, welches Auto, Geldanlage ist für mich am besten? Kostet halt etwas, aber damit kann man dann zum Bankberater, BMW Händler oder wohin auch immer und kauft, das was man will.
    3. Man will oder kann sich nicht selbst informieren und bezahlen will man für eine unabhängige Beratung auch nichts. Dann muss ich damit leben, dass mir ein BMW Händler einen BMW verkauft. Aber ich kann mich aber hinterher nicht beklagen, wie "böse" dieser BMW Händler war, weil er mit nicht den gleichwertigen und billigeren Opel oder VW empfohlen hat. Macht dieser halt nicht, weil er BMW Händler ist und BMWs verkaufen will.

    Natürlich finde ich es schlimm, wenn Menschen durch eine (für sie) falsche Geldanlage Geld verlieren. Aber ich sehe die Verantwortung mindestens zu 2/3 beim Geldanleger selbst. Das ist eben ein Prinzip der Marktwirtschaft, dass Kunden eigenverantwortlich und frei entscheiden können, welches Auto, Geldanlage oder was auch immer sie kaufen wollen. Und diese Freiheit bedeutet auch die Eigenverantwortung mit dieser Freiheit umgehen zu können.

  14. Avatar von Freeliner
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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    Genau darum geht es.
    Viele Menschen meinen, der Banker ist Berater.
    Aber er ist einfach nur ein Verkäufer, sonst nix.
    Ältere Menschen vertrauen auf den vermeintlichen „Berater“.
    Und diese Situation wird natürlich sehr gerne ausgenutzt!

  15. Avatar von Batman_BU
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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    Nein, ich erwarte, dass der Autohändler mir ein Fahrzeug anbietet, dass meinen Anforderungen entspricht. Das bedeutet: will ich einen Kombi dann bekomme ich auch einen Kombi und keinen Sportwagen.

    Bei Banken/Versucherungen läuft das aber vielfach anders.

    Da wird dann an der Kundenanforderung vorbei verkauft und der Sportwagen ist eigentlich ein richtig toller Kombi. Blöderweise fällt das erst nach der Widerrufsfrist auf und der Kundenwunsch wurde natürlich transparent notiert: „sportliches Fahrzeug,möglichst Viersitzer, ggf. auch Kombi“

  16. Avatar von Batman_BU
    Batman_BU ist offline

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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    Und ja, ich weiß, dass man sich besser selbst schlau machen sollte. Glücklicherweise ist die Arbeitsweise der Finanzwelt mittlerweile deutlich bekannter geworden, sodass weniger Menschen auf die schönen Worte dieser „Berater & Betreuer“
    Reinfallen. Ich möchte nicht wissen, wie viele hunderttausend Menschen ihre Altersvorsorge in die Hände von Maschmeyer und Co gelegt und bitter bereut haben.

  17. Avatar von StGe1973
    StGe1973 ist offline

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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    freeliner,

    egal wie man die Person nun nennt, wenn diese Person von einer anderen Firma bezahlt wird, dann wird sie auch die Interessen dieser Firma vertreten. Ob das in der Beratung, Verkauf oder wo auch immer.

    Letztlich ist diese ganze "Bankenfalschberatung" für mich zu einem großen Teil eine brutale Scheinheiligkeit. Es ist Teil des Geschäfts einer Bank Kunden Geldanlagen anzubieten und zu verkaufen. Das wollen Menschen auch, weil sie eben nicht Geld nur auf einem Girokonto haben wollen, sondern möglichst hohen Renditen. Ich habe aber noch nie einen Kunden erlebt, der mit seiner (von der Bank verkauften Anlage) seinen Gewinn macht und dann zur Bank geht und sagt: "Ich möchte meinen Gewinn zurück geben, weil ich eigentlich falsch beraten wurde. Diese Anlage wollte ich eigentlich nicht und damit steht mir der Gewinn auch nicht zu." Nein, dann ist der Geldanleger natürlich der eigenverantwortliche Anleger, der sehr gut ausgewählt hat und dem sein Gewinn zusteht.

    Wenn es aber schlecht läuft und möglicherweise sogar Verluste entstehen, dann wird aus dem gleichen Geldanleger plötzlich ein vollkommen naives Kind, der in den Fängen des bösen Bankberaters gefangen, diesem hilflos ausgeliefert war und zur Unterschrift gezwungen wurde. Es mag schon gerade bei alten Menschen, die vielleicht schon Jahrzehnte bei ihrer Hausbank sind, solche Fälle geben und da wirklich blind vertraut haben. Aber jeder, der im Berufsleben steht und nicht gerade als Hilfsarbeiter arbeitet, der hat auch irgendwie mit finanziellen Dingen zu tun bzw. regelt mindestens seine finanziellen Dinge selbst, hat einen Darlehensvertrag unterschrieben oder sonstiges. Dass solche Menschen dann plötzlich wie naive Kinder vor einem Bankberater sitzen und blind Dinge unterschreiben, die sie nicht verstehen, das ist für mich nur sehr schwer vorstellbar.

  18. Avatar von Batman_BU
    Batman_BU ist offline

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    ist aber leider Fakt, auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst.
    Google hilft und wirft u.a. diverse Tests zur Qualität und speziell zu den Anforderungen der Kunden entsprechenden Produktauswahl aus.

  19. Avatar von Hanomag
    Hanomag ist offline

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    Standard AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    Zitat Zitat von StGe1973
    Ich habe aber noch nie einen Kunden erlebt, der mit seiner (von der Bank verkauften Anlage) seinen Gewinn macht und dann zur Bank geht und sagt: "Ich möchte meinen Gewinn zurück geben, weil ich eigentlich falsch beraten wurde. Diese Anlage wollte ich eigentlich nicht und damit steht mir der Gewinn auch nicht zu." Nein, dann ist der Geldanleger natürlich der eigenverantwortliche Anleger, der sehr gut ausgewählt hat und dem sein Gewinn zusteht.

    Wenn es aber schlecht läuft und möglicherweise sogar Verluste entstehen, dann wird aus dem gleichen Geldanleger plötzlich ein vollkommen naives Kind, der in den Fängen des bösen Bankberaters gefangen, diesem hilflos ausgeliefert war und zur Unterschrift gezwungen wurde.
    Diese Aussage erscheint mir eher dümmlich zu sein, als die häufig von Dir mit diesem Ausdruck titulierte Aussagen anderer.

    Es mag schon gerade bei alten Menschen, die vielleicht schon Jahrzehnte bei ihrer Hausbank sind, solche Fälle geben und da wirklich blind vertraut haben. Aber jeder, der im Berufsleben steht und nicht gerade als Hilfsarbeiter arbeitet, der hat auch irgendwie mit finanziellen Dingen zu tun bzw. regelt mindestens seine finanziellen Dinge selbst, hat einen Darlehensvertrag unterschrieben oder sonstiges. Dass solche Menschen dann plötzlich wie naive Kinder vor einem Bankberater sitzen und blind Dinge unterschreiben, die sie nicht verstehen, das ist für mich nur sehr schwer vorstellbar.
    Natürlich gehört eine Portion Selbstverantwortung zum Leben, dennoch lebst fern Du fern der Realität. Wie schon Batman-BU geschrieben hat, trifft ein solches Verhalten auf die Mehrheit der Verbraucher zu. Vielleicht leben diese Leute einfacher, weil sie keine kostbare Lebenszeit vergeuden. Man kann sich einfach nicht für jede denkbare Lebenslage wappnen. Zumal selbst die junge Generation auf allerlei Fake-News aus dem Netz herein fällt, aber die Diskussionen darüber tragen sicher zur Besserung bei, zumindest bei den künftige Generationen.

  20. Avatar von marinapecunia
    marinapecunia ist offline

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    Idee AW: Beratung bei Forwarddarlehen

    Hallo, mal kurz ins "Gespräch" hinein.

    Ein Banker ist ein Mensch, dem eine Bank gehört! In der Bank arbeiten Bankangestellte. Die heute einen Abschluss haben müssen, der Ihnen die Erlaubnis zum Vermitteln von Immobiliardarlehen gebracht hat. Mit der Erlaubnis nach § 34 i der GewO sind einige Pflichten verbunden. Unter anderen, die, den Kunden bestmöglich zu beraten und die, für finanzielle Schäden die er Verursacht/ aus falscher Beratung gehaftet. Und ja, auch die Bank übt einen gewissen "Umsatzdruck" auf ihn aus.
    Und da sind wir bei dem immer wieder diskutierten Punkt: Wer steht nun eher mit seiner Beratung auf der Seite des Kunden? Der Bankangestellte mit einem Produkt - das "seiner" Bank? oder der Makler mit den Produkten "aller" Finanzierungsanbieter und der Maklerpflicht, nur im Sinne seines Mandanten/ Kunden zu wirken?

    Ja es ist besser als gut informierter Kunde in ein Gespräch mit einem Fachmann/ Makler zugehen, aber will man wirklich möglichst viele Varianten prüfen und die passende für sich heraus finden, hilft nur der Weg zum Makler.

    Wenn Ihr euch ein Bein brecht und merkt, das muss gerichtet werden, könnt Ihr ja auch Internet schaun, was der Chirurg da so tut, Euch in Foren umhören, aber Ihr werden Euch nicht selbst operieren, sondern dann doch zum Fachmann gehen ...und ihn bezahlen(oder die KV) und der wird all Eure Informationen sortieren und Euch noch einmal fachmännische beraten. Und dann von Eurem Vertauen ausgehen und seine Arbeit tun, für die er ausgebildet worden ist und die er gern und gut erledigt.
    Geht es Euch in Eurem Beruf nicht ebenso? Erwartet Ihr nicht auch, das die Kunden Euer Fachwissen und Eure Seriosität nicht ständig anzweifeln, in Frage stellen oder Euch sogar vorsätzlich schlechtes und fehlerhaftes Arbeiten vorwerfen?


    Gilt hier nicht auch: "Was ich denk und tu, trau ich auch anderen zu!", sei es Gutes oder Schlechtes.

    Ich würde mich freuen, wenn das beim Antworten mal mehr beachtet würde.

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