Hauskauf - Komplizierte Lage

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  1. Avatar von Patblue
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    Frage Hauskauf - Komplizierte Lage

    Hallo,

    ich befinde mich momentan in einer etwas komplizierten Lage und frage daher hier um Rat.
    Die Situation ist folgende:

    meine Frau und Ich wohnen aktuell zur Miete, möchten aber im Laufe diesen bzw. nächsten Jahres in unsere Heimat zurückziehen.
    Dort ist, wie auch in vielen anderen Teilen Deutschlands, die Immobilien-Situation sehr angespannt. Sprich extrem hohe Kauf und Mietpreise für Immobilien, die dieses Geld eigentlich nicht wert sind.

    Nachdem wir nun schon seit längerer Zeit nach einer passenden Immobilie zum Kauf ausschau halten, aber nicht passendes finden bzw. nur völlig überteuert haben wir uns überlegt in das ursprüngliche Elternhaus einzuziehen, in dem mein Vater aktuell alleine wohnt.

    Damit wir dort einziehen können, wäre Voraussetzung dass mein Vater eine 1-2 Zimmer Wohnung für sich findet. Hier hatten wir die Idee, dass wir als Käufer für die Wohnung auftreten und diese dann an meinen Vater vermieten.
    Gleichzeitig ziehen wir als Mieter ins Elternhaus ein und zahlen Miete an meinen Vater.

    Mein Vater würde uns das Vorkaufsrecht für das Haus einräumen und wir könnten uns später entscheiden, dass Haus dann zu übernehmen oder auch nicht.
    Er könnte uns natürlich auch das Haus jetzt direkt zu einem günstigen Preis verkaufen, das Problem ist aber hierbei das
    1. noch Schulden auf dem Haus sind
    2. ich noch 2 Brüder habe die natürlich auch berücksichtigt werden möchten. Sprich eine Schenkung in diesem Sinn ist Stand jetzt nur schwer möglich ohne das sich jemand übergangen fühlt.

    Daher hätte das Modell mit mieten den Vorteil, dass wir in den nächsten Jahren, in denen zusätzlich die Einkommenssituation unsicher ist (Familienplanung/Umzug/Jobwechsel) keine so hohe finanzielle Belastung hätten. Ein Wohnungskauf mit ca. 200-300.000€ ist für uns um einiges leichter zu tragen als ein Hauskauf mit 500-700.000€.
    Zusätzlich könnten wir, wenn ich richtig informiert bin, bei der Vermietung an einen Familienangehörigen Steuern sparen (Werbungskosten senken?) wobei berücksichtigt werden muss das mindestens 50% der ortsüblichen Miete verlangt werden.

    Macht das Sinn?
    Habe ich etwas gravierendes übersehen?
    Oder gibt es evtl. eine bessere Lösung auf die wir so noch gar nicht gekommen sind?

    Ich danke vielmals für eure Hilfe.

  2. Avatar von tneub
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    Zitat Zitat von Patblue
    Hallo,
    haben wir uns überlegt in das ursprüngliche Elternhaus einzuziehen, in dem mein Vater aktuell alleine wohnt.

    Damit wir dort einziehen können, wäre Voraussetzung dass mein Vater eine 1-2 Zimmer Wohnung für sich findet. Hier hatten wir die Idee, dass wir als Käufer für die Wohnung auftreten und diese dann an meinen Vater vermieten.
    Ist das eigentlich eure Idee oder auch die Idee des Vaters?
    Eine Verkleinerung vom Haus auf eine 1-2 Zimmerwohnung sollte vom Vater auch gewollt sein.
    Nicht das ihr Ihn mit der Idee überfahren habt und er es euch dann irgendwann vorhält.


    Die Überlegungen ansich klingen aus meiner Sicht grundsätzlich plausibel.
    Problematisch könnte es sein, wenn ihr an dem Haus ein paar größere Sanierungsmaßnahmen machen wollt. Jedes Geld, dass ihr werterhöhend reinsteckt, steigert den Wert des Hauses (was euch nicht gehört) und ihr bezahlt das dann ggf. nochmal zu 2/3, wenn die Geschwister ausgezahlt werden müssten.
    Außerdem könnt ihr so die Kosten nicht von der Steuer absetzen.
    Hier müsste z.B. der Vater die Baumaßnahmen übernehmen und ihr ihm ggf. ein Darlehen dafür geben.
    Wird das Haus dann abgekauft, vererbt oder (teil)verschenkt, dann könnt ihr dieses Darlehen aus meiner Sicht entgegenrechnen bzw. mit dem Kaufpreis verrechnen. Bei einer Teilschenkung gilt dann der Anteil der Auszahlung an die Geschwister und das Darlehen ebenfalls als Kaufpreis.


    Ihr müsstet mal recherchieren, ob die 50% der ortsüblichen Miete wirklich in Gesetz gegossen wurde. Ich habe zwar ebenfalls gelesen, dass von 66% auf 50% reduziert werden sollte, weiß aber nciht, ob das auch umgesetzt wurde. Zu beachten ist auch, dass sich die Ortsübliche Miete nach oben verändern kann. Dafür etwas Spielraum einbauen.
    Früher mußte auch noch geprüft werden, ob sich das Objekt über die Laufzeit rechnet. Ob dass immer noch gilt, weiß ich nicht. Dazu unbedingt nochmal einen Steuerberater konsultieren, bevor das in die Hose geht.

  3. Avatar von utopus
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    Wenn ihr an den Vater und der Vater an euch Miete zahlt, ist natürlich die Frage ob so ein Modell auch bzgl. Abschreibung etc. funktioniert.
    Meiteinkünfte sind natürlich generell zu versteuern -> Steuerberater

    Wäre es evtl. möglich das Haus umzubauen, um eine Einliegerwohnung für den Vater zu schaffen?
    (Dann Kredit aufnehmen um den Umbau zu finanzieren und die Geschwister auszuzahlen.)

    Wenn man als Kapitalanleger (Vermieter) auftritt, werden u.U. höhere Anforderungen an den Kreditnehmer gestellt - wollt ihr die Wohnung dauerhaft vermieten oder nur als Übergangslösung? Die Kaufnebenkosten sind im Zweifel halt "futsch" wenn sich die Situation in z.B. 2 Jahren ändert und die Wohnung wieder verkauft werden soll.
    (Dann wären die 20-30k€ Kaufnebenkosten bei 200-300k€ + möglicherweise Vorfälligkeitsentschädigung für den laufenden Kredit zu zahlen.)

  4. Avatar von Patblue
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    Zitat Zitat von tneub
    Ist das eigentlich eure Idee oder auch die Idee des Vaters?
    Eine Verkleinerung vom Haus auf eine 1-2 Zimmerwohnung sollte vom Vater auch gewollt sein.
    Nicht das ihr Ihn mit der Idee überfahren habt und er es euch dann irgendwann vorhält.
    Auch die Idee des Vaters. Er sagt selbst das das Haus für ihn allein viel zu groß ist und er wäre mit einer kleineren Wohnung zufrieden.

    Zitat Zitat von tneub
    Die Überlegungen ansich klingen aus meiner Sicht grundsätzlich plausibel.
    Problematisch könnte es sein, wenn ihr an dem Haus ein paar größere Sanierungsmaßnahmen machen wollt. Jedes Geld, dass ihr werterhöhend reinsteckt, steigert den Wert des Hauses (was euch nicht gehört) und ihr bezahlt das dann ggf. nochmal zu 2/3, wenn die Geschwister ausgezahlt werden müssten.
    Außerdem könnt ihr so die Kosten nicht von der Steuer absetzen.
    Hier müsste z.B. der Vater die Baumaßnahmen übernehmen und ihr ihm ggf. ein Darlehen dafür geben.
    Wird das Haus dann abgekauft, vererbt oder (teil)verschenkt, dann könnt ihr dieses Darlehen aus meiner Sicht entgegenrechnen bzw. mit dem Kaufpreis verrechnen. Bei einer Teilschenkung gilt dann der Anteil der Auszahlung an die Geschwister und das Darlehen ebenfalls als Kaufpreis.
    Guter Punkt.

    In dem Fall könnte ja z.B. mein Vater ein zusätzliches Darlehen für die Renovierungen aufnehmen um eben zu vermeiden, dass wir Geld werterhöhend reinstecken und sich somit alles vermischt.
    So könnte es auch dann in Zukunft bei einer Übernahme des Hauses besser berücksichtigt werden.

    Oder aber wir bezahlen die Maßnahmen und diese werden dann bei einem Kauf mit eingerechnet.
    Ist die Frage was hier mehr Sinn macht ...

  5. Avatar von Patblue
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    Zitat Zitat von utopus
    Wenn ihr an den Vater und der Vater an euch Miete zahlt, ist natürlich die Frage ob so ein Modell auch bzgl. Abschreibung etc. funktioniert.
    Meiteinkünfte sind natürlich generell zu versteuern -> Steuerberater
    Meine Idee ist das ich mein zu versteuerndes Einkommen senke, indem ich Verluste aus Mieteinnahmen generiere. Sprich ich verlange nur 50 bzw. 66% der ortsüblichen Miete, rechne dann Zinsen für die Bank, Reparaturen etc. gegen und komme am Ende auf einen Verlust, welcher mir einen steuervorteil bringt.
    Ist das so korrekt oder Unfug?

    https://www.finanztip.de/steuertipps-vermieter/
    --> Deine Ausgaben rund um die vermietete Immobilie kannst Du als Werbungskosten absetzen. Entsteht dadurch ein Verlust, kannst Du diesen mit anderen Einkünften verrechnen.

    Mein Vater ist bereits in Rente, das er die Mieteinkünfte versteuern muss ist also nicht so schlimm (?).

    Zitat Zitat von utopus
    Wäre es evtl. möglich das Haus umzubauen, um eine Einliegerwohnung für den Vater zu schaffen?
    (Dann Kredit aufnehmen um den Umbau zu finanzieren und die Geschwister auszuzahlen.)
    Gute Idee, hatten wir auch schon mit dem Gedanken gespielt aber ist bei diesem Haus leider nur schwer bzw. mit sehr hohen Kosten realisierbar.

  6. Avatar von bruno68
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    Hallo Patblue,

    das erste was machen sollte wäre jetzt eine Werteermittlung mit einen vereidigten Sachverständigen des Ortsgerichts xxx.
    Nicht das Sie später nach der Investition und bei vererben nochmals die Gebrüder ihren Anteile auszahlen müssen!

    Gehört ihnen nicht schon 1/6 des Hauses, wie ihren Brüdern auch? Denn wo Kinder sind gab es auch eine Mutter? Oder haben die Eltern sich gegenseitig als Alleinerbe eingesetzt?
    Sie müssen ja im Falle des Todes ihrer Mutter eine Testamentsabschrift erhalten haben!
    Denn mit jeden 1 € Wertsteigerung am Haus wächst der Anspruch der Gebrüder im Erbfalle um weitere 0,666 € hinzu.

    Modernisieren sie das Haus, ohne entsprechende Absicherungen, arbeiten sie sich arm oder gar in die Pleite.

    Bedenken sie das Erbrecht kennt nichts anderes als was am Todestag an Vermögenswert da ist! Auch die Mondpreise von Gebäuden, ohne einen vereidigten Sachverständigen des Ortsgerichts xxx können sie nicht den Mondpreise, obskurer " Mx Mxkler" entgegen treten.

    Deshalb darf man ohne eine genauste Klärung der rechtlichen Lage, kein Geld in das Haus investieren!

    Also grundsätzlich sollten sie kräftig sparen, egal warum auch! Suchen Sie sich einen qualifizierten Fachmann vor Ort der ihnen die richtigen schriftlichen Ratschläge gibt! Schriftliche = Haftet dafür!

    Bruno68

  7. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    Pat,

    ich glaube nicht, dass sich dies wirklich finanziell lohnt. Grob gesagt stehen Zinsen und Aufwendungen für die vermietet Wohnung deiner eigenen Mietzahlung (die ja wieder Privatausgabe ist) gegenüber. Ebenso wenig für deinen Vater, die ja auch die Mietzahlung privat tragen muss, aber die Mietzahlung von dir je nach Höhe versteuern muss.

    Besser fahren würdet ihr mM nach, wenn ihr einfach kosenfrei wohnt, Du im Haus und dein Vater in deiner gekauften Wohnung. Außer in der neu gekauften Wohnung sind wirklich erhebliche Aufwendungen geplant, dann könnte sich das finanziell vielleicht (zumindest für dich) lohnen. Für deinen Vater wird es immer ein Nachteil sein, da er Renteneinkünfte (ohne den möglicherweise steuerfreien Anteil der Rente) und Mieteinnahmen addiert werden und er somit ziemlich sicher die Mieteinnahmen verteuern muss.

    Wenn müsste man das schon sehr genau durchrechnen, aber ich glaube nicht, dass sich das lohnen...

  8. Avatar von utopus
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    Das kann sich schon lohnen - da man dann Kosten ansetzen kann, die Selbstnutzer nicht absetzen können (z.B. Kaufnebenkosten/AfA/Handwerkerrechnungen mit Material/Fahrten zur Immobilie(Vater) etc.) - da sind u.U. mehr Abzüge als Mieteinkünfte möglich - aber wie schon gesagt, muss man das durchrechnen und natürlich nichts nur deshalb machen, da es sich steuerlich lohnt.
    Beim Vater muss man schauen, wie es mit z.B. Krankenkassenbeiträgen aussieht - werden die Mieteinnahmen als Einkommen hier angerechnet?
    Spekulationsfrist ist bei Vermietung natürlich auch deutlich höher.

  9. Avatar von tneub
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    Die Spekulationsfrist ist vermutlich irrelevant. Die beginnt ja nicht neu zu laufen, wenn man das Objekt in die V+V überführt, zumal auch Eigennutzung vorhanden war..

    Beim Vater ist eher das Thema, ob und wieviel Abschreibung angesetzt werden kann.
    Das kann unter Umständen nichts oder sehr wenig sein.

    Deshalb dringender Rat, das mit einem Steuerberater durchzusprechen.

  10. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    utopus,

    Bei Renter und Krankenkassenbeiträgen bzw. ob dort Mieteinkünfte angerechnet werden, keine Ahnung.

    Natürlich kannst du bei der vermieteten Wohnung "Verlust" machen, je nach Aufwendungen. Das Problem wird aber immer sein, dass auch eine Mietzahlung geleistet werden muss und diese wird immer als Privatausgabe, also vom Nettoeinkommen abgehen.

    Also mal konkret:

    Wenn z.B. für das Haus 600 Euro Warmmiete bezahlt werden (was schon sehr, sehr gering ist), dann sind das 7200 Euro im Jahr. Um diese Mietzahlung auszugleichen müsste (je nach Steuersatz) jedenfalls über 10.000 Verlust in der Wohnung anfallen.

    Oder anders herum:

    Die Zinsen für die 1 bis 2 Zimmer Wohnung (voll finanziert) sind so in etwa 2000 bis 3000 Euro im Jahr. Du könntest also jedes Jahr ca. 5000 Euro in die Wohnung zusätzlich investieren und wärst immer noch finanziell besser gestellt, im Gegensatz zur Mietzahlung von 7200 Euro pro Jahr.

    Das muss schon eine sehr, sehr spezielle Konstellation sein, dass das finanziell ein Vorteil für beide Seiten ist. Wahrscheinlich dürfte der Vater keine (steuerpflichtige) Rente haben, dass seine Mieteinnahmen unter dem Steuerfreibetrag laufen. Zusätzlich müssten in der Wohnung wirklich extreme Reparaturen, Sanierungen stattfinden, dass sich das auf einen längeren Zeitraum auch nur naherungsweise lohnen kann. Da müsste die Wohnung schon eine Terasse oder Balkon haben, den man komplett sanieren würde....

  11. Avatar von tneub
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    StGe1973 Du hast einen Denkfehler. Du mußt die gezahlte Miete nicht nur durch die Steuererstattung ausgleichen, denn im Gegenzug erhälst du ja auch Liquidität durch die eingenommene Miete

    Zum besseren Verständnis:
    Angenommen das wären 2 gleichwertige Objekte und jeder würde eine gleiche (um 50%/33% reduzierte) Miete zahlen, hätten beide aus den Mietzahlungen eine Liquiditätsveränderung von 0.
    Jeder zahlt also in Summe nur die Darlehensrate des vermieteten Objekts, genauso als wenn beide ihr eigenes Objekt bezogen hätten.
    Wenn die Objekte jetzt aufgrund der Abschreibung und der Zinsen Verlust machen und damit beide Vermieter daraus eine Steuererstattung bekommen bzw. weniger Steuern zahlen, stehen beide besser da, als wenn jeder in sein eigenes Haus gezogen wäre.

    Bei der Vermietung von unterschiedlichen Objekten ist es natürlich schwerer, das ganze fair zu gestalten und trotzdem bei beiden Verlust zu erwirtschaften. Insbesondere, wo nicht sicher ist, wieviel Darlehen und damit Zinsbelastung noch auf dem Haus liegt und ob Abschreibung überhaupt ansetzbar ist.

    Vermietung Wohnung z.B. 60m²

    3600€ Mieteinnahmen 60m² x 5€ statt ortsüblich 10€ (=Vergünstigung 3600€)
    2500€ Zinsen
    4000€ Abschreibung
    3500€ Verlust

    Bei Grenzsteuersatz von geschätzten 35% macht das cva. 1200€ EST Erstattung

    Haus z.B. 150m²
    14400€ Mieteinnahmen 150m²x 8€/m² statt ortsüblich 10€ (Vergünstigung ebenfalls 3600€)
    8000€ Abschreibung (z.B. 2% von 400T€)
    ???? Zinsen
    ????? Sanierungskosten
    Gewinn/Verlust

    Setzt man beim Haus ebenfall nur 50% der ortsüblichen Miete an, wirds zwar einfacher einen Verlust zu realisieren, aber es ist natürlich zwischen den beiden Parteien nicht mehr fair.

  12. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    tneub,

    nun ja, ich wollte darauf hinaus, was am Ende wirklich im Geldbeutel bleibt und darauf kommt es ja den meisten Menschen an. Das man über den Verlust in einer vermieteten Immobilie Steuern sparen kann, das ist natürlich so.

    Nur geht es bei solchen KOnstellationen ja darum, dass BEIDE Parteien finanziell profitieren sollen. Das halte ich für nicht möglich, außer (wie gesagt) in sehr, sehr speziellen Konstellationen. Dass natürlich eine Partei "auf Kosten der anderen Partei" profitieren kann, natürlich.

    Allerdings glaube ich nicht, dass dies Sinn der Sache ist, wenn man so etwas innerhalb der Familie macht.

  13. Avatar von utopus
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    Ob Kapitaleinkünfte und Mieteinnahmen bei der Krankenkasse im Rentenfall einbezogen werden oder nicht, hängt, soweit ich weiß, davon ab wie lange man in der 2. Erwerbslebenshälfte in der gesetzlichen Krankenkasse versichert war - wenn man privat versichert ist, hat das natürlich keinen Einfluss.

    AfA kann sich rechnen - bei einer Beispielwohnung für 250t€ fallen z.B. 50t€ auf das Grundstück und 200t€ auf das Gebäude - diese 200t€ schreibt man dann über 50 Jahre ab und hat so jedes Jahr einen Betrag von 4000€ - dann halt noch die Zinsen - bei z.B. 250t€/1% Endfällig -> 2500€ im Jahr und dann noch die nichtumlagefähigen Nebenkosten / Reparaturen/Sanierungen etc. die man teilweise sofort absetzen kann und damit den Wert der Wohnung steigert.
    (Und nach 10 Jahren kann man die aufgewertete Wohnung dann steuerfrei verkaufen - oder 3 Kalenderjahre selber nutzen und schon früher davon profitieren.)

    Das mit der Spekulationsfrist bezog sich eher auf die noch zu kaufende Wohnung in der der Vater zur Miete wohnen soll.

  14. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    utopus,

    natürlich würde es so möglich sein, wenn man in beide Immobilien extrem investiert und damit den Wert erhöht. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob man diese dann einfach in Privateigentum überführen kann.

    Wir haben den Fall, dass eine Immoblie als Geschäftsgebäude läuft und voll absatzfähig ist. Allerdings kann diese nicht mehr in Privateigentum überführt werden bzw. müsste der Differenzbetrag von aktuellem Wert und Wert in der Bilanz privat "nachbezahlt" werden. Zumindest ist das die Meinung unserer Steuerberaters.

    Ich bin kein Steuerberater, aber klingt für mich sehr nachvollziehbar. Der Staat wäre ja sehr "dämlich", wenn es das erlauben würde. Also jeder würde sich eine Immobilie kaufen, diese vermieten und selbst zur Miete wohnen. Dann massiv in die vermietete Immobilie investieren und alle Kosten absetzen. Wenn das passiert ist und der Wert der Immobilie entsprechend erhöht würde, diese einfach kurz in Privatnutzung überführen. 3 Jahre dort wohnen und dann steuerfrei mit großem Gewinn verkaufen.

    Wäre ein tolles Geschäftsmodell... aber ich bezweifle dass das so funktioniert. Also zumindest in unserem Fall funktioniert das nicht...

  15. Avatar von Patblue
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    Ich danke euch für eure Rückmeldungen!

    Scheint wirklich nicht ganz so einfach zu sein mit dem Miet-Modell wie ich mir das gedacht habe.
    Eventuell ja schon möglich aber nur in einer ganz bestimmten Konstellation bzw. eben nur unter sehr komplizierten Umständen, worauf ich ehrlich gesagt auch keine Lust habe.

    Ich denke das beste wäre jetzt als ersten Schritt mal die Werteermittlung wie vorgeschlagen:

    Zitat Zitat von bruno68
    Hallo Patblue,
    das erste was machen sollte wäre jetzt eine Werteermittlung mit einen vereidigten Sachverständigen des Ortsgerichts xxx.

    Eine weitere Variante die ich mir noch vorstellen könnte wäre ja z.B. das wir das Haus dann zum offiziellen Marktpreis abkaufen ABZÜGLICH eines gewissen Betrages der dann als Vorab-Erbe gilt.
    z.B. Hauswert 600.000 - 200.000 (Voraberbe) = 400.000 welches für uns ganz gut machbar wäre.
    Gleichzeitig wird dann im Testament festgehalten das wir dieses Geld bereits erhalten haben.

    Das wäre doch ebenfalls eine Lösung, oder was meint ihr?

  16. Avatar von utopus
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    Das wäre aber u.U. für die Geschwister ungerecht, da diese dann ihr Erbe vermutlich erst in XY Jahren erhalten (je nach dem, was dann noch übrig ist).

    Falls der Vater innerhalb der nächsten 10 Jahre pflegebedürftig werden würde und die Kosten nicht selber zahlen können,
    könnte eine solche Schenkung auch rückabgewickelt werden - sollte man im Hinterkopf behalten.

  17. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    Patblue,

    natürlich so etwas ist kein Problem. Nur solltest ihr das trotzdem innerhalb der Familie besprechen. Wenn nun die Immobilie in 10 Jahren extrem an Wert gewinnt, könnten deine Brüder nachher sagen, dass sie "über den Tisch gezogen wurden". Bei solchen Dingen sollten halt alle in der Familie zustimmen, dass es später keine Vorwürfe gibt...

    Ansonsten bis 400.000 Euro kann dein Vater dir steuerfrei vorab vereben oder schenken... kein Problem...

    sry, hat utopus bereits erwähnt...

  18. Avatar von tneub
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    Was auch noch gehen könnte, wäre ein Kauf zum vollständigen Kaufpreis von 600T€ mit gleichzeitigem Darlehensvertrag über 200T€ zwischen Dir und deinem Vater.
    Das führt zu einem deutlich niedrigeren Zinssatz bei der Bank.

    Die Tilgung dieses Darlehens zwischen dir und deinem Vater könnte dann so ausgestaltet werden, dass das Darlehen z.b. erst nach 5 Jahren getilgt wird, wenn die Kinderbetreuungszeit vorüber ist.o.ä. Zum Zeitpunkt des Erbes gilt die Restsumme des Darlehens dann als bereits zugeflossen. Sollte sonst nichts mehr an Wert übrig sein, müsstest du die Geschwister noch auszahlen.

    Damit ist gegenüber deiner Lösung gesichert, dass die Geschwister nicht leer ausgehen und du schon 200T€ vorab erhalten hast.

  19. Avatar von Patblue
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    Ja richtig, das stimmt natürlich das ein gewisses Risiko für die Geschwister besteht das ich meinen Teil bereits erhalten habe, sie aber erst in ein einigen Jahren beim Erbfall.

    In diesem Szenario wäre der Fall ja das sich mein Vater von dem Geld des Hausverkaufs an uns direkt wieder eine Wohnung kauft.
    Diese könnte man ja als Sicherheit hernehmen und/oder einem der Geschwister direkt per Testament zusichern.

    Aber was mache ich dann mit dem anderen Bruder?
    Direkt auszahlen kann ich ihn ja nicht...

  20. Avatar von Patblue
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    Standard AW: Hauskauf - Komplizierte Lage

    Zitat Zitat von tneub
    Was auch noch gehen könnte, wäre ein Kauf zum vollständigen Kaufpreis von 600T€ mit gleichzeitigem Darlehensvertrag über 200T€ zwischen Dir und deinem Vater.
    Das führt zu einem deutlich niedrigeren Zinssatz bei der Bank.

    Die Tilgung dieses Darlehens zwischen dir und deinem Vater könnte dann so ausgestaltet werden, dass das Darlehen z.b. erst nach 5 Jahren getilgt wird, wenn die Kinderbetreuungszeit vorüber ist.o.ä. Zum Zeitpunkt des Erbes gilt die Restsumme des Darlehens dann als bereits zugeflossen. Sollte sonst nichts mehr an Wert übrig sein, müsstest du die Geschwister noch auszahlen.

    Damit ist gegenüber deiner Lösung gesichert, dass die Geschwister nicht leer ausgehen und du schon 200T€ vorab erhalten hast.

    Das heißt ich würde bei der Bank "nur" ein Darlehen von 400T€ aufnehmen und die restlichen 200T€ von meinem Vater leihen?

    Das Problem ist das sich ja mein Vater vom Geld des Hausverkaufs eine Wohnung kaufen muss/will.
    Eine Mutter gibt es in diesem ganzen Szenario auch noch + es sind noch ca. 240.000€ Schulden auf dem Haus, d.h. es würde im Endeffekt nicht reichen das sich mein Vater eine Wohnung leisten kann wenn ich das richtig sehe.

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