Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

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  1. Avatar von Smoothy
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    Unglücklich Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    Hallo Finanzexperten,

    mein Mann und ich (26 und 30 Jahre) sind derzeit am überlegen, ob wir uns nicht doch ein Eigenheim leisten können. Da wir die letzten Jahre über 60.000,- EUR an Miete gezahlt haben, ist der Frust natürlich groß. Wir sind beide Vollzeit-Angestellte mit unbefristeten Arbeitsverträgen, und haben ein monatliches Einkommen von 3.300,- EUR. Aktuell zahlen wir 1400,- EUR Warmmiete und wir kommen gut über die Runden. Allerdings konnten wir bisher kein Eigenkapital ansparen, weil das meißte Geld dann eben doch für die Miete drauf ging. Unser Schufa-Score liegt jeweils bei 97,3 %. Meint ihr, es macht Sinn mal bei Banken anzufragen oder belächeln die eher unsere Pläne?

    Über eine erste Einschätzung wäre wir euch sehr dankbar!

    Liebe Grüße

  2. Avatar von Herrmueller
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    Hallo,

    von einer "Baufinanzierung" solltet Ihr Euch verabschieden.
    Eine Bestandsimmobilie könnte möglich sein, wobei Ihr Euren Lebensstil schon mal überdenken solltet.

    Ihr bringt im Monat zu zweit 1.600 EUR durch..... Da wäre schon Sparpotenzial, wenn man denn will.
    Eine Immbobilie wird Euch im seltensten Fall weniger kosten als jetzt die Warmmiete, eher mehr, da bei Reperaturen dann nicht mehr der Vermieter einspringt, sondern Ihr selber. D.h. Ihr müsstet neben der monatlichen Kreditrate und den Nebenkosten (die beim Eigenheim auch meist höher liegen als bei der Mietwohnung) noch Rücklagen bilden für zukünftige Renovierungen/Sanierungen.

    Evtl. wäre es gut, mal für 1 Jahr jedes Monat 600 EUR beiseite zu legen um zu prüfen, ob das geht und wie man damit klar kommt. Dann hätte man auch schon mal 7.200 EUR Eigenkapital um Makler oder Notar zu bezahlen.

  3. Avatar von nexttry
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    Hallo Smoothy,

    das ist derart nicht beantwortbar. Du müsstest schon ein paar mehr Hintergrundinformationen geben, z.B. in welcher Region ihr sucht, was ihr sucht (EFH, Eigentumswohnung, etc.), in welchem Preissegment, Neubau (quasi ausgeschlossen mit dem Gehalt) oder Bestandsimmobilie, Kinder geplant, etc.?

    Als erste Anmerkung: Kaufen ist bei weitem nicht immer günstiger als Mieten, auch nicht langfristig. Du hast keine 60.000€ Miete umsonst gezahlt. Mit der Miete sind auch Sachen wie Zinsen und Instandhaltung abgegolten. Bei mehr Interesse zu dem Thema google mal nach "Kommer - mieten oder kaufen". Interessantes Buch. Auch wenn nicht alles perfekt dargestellt wird, es wird deutlich, dass die Entscheidung Mieten oder Kaufen nicht ansatzweise Richtung Kaufen geht, wenn man rein den wirtschaftlichen Aspekt betrachtet (Kaufen hat natürlich andere Vorteile, wie "machen zu können was man will").

    Und als zweite Anmerkung: Ohne Eigenkapital ist immer nicht so gut. Zumindest die Nebenkosten sollte man bezahlen können, außer ihr kauft in Relation zu eurem Einkommen im sehr niedrig-preisigem Segment. Bei eurem eher niedrigen Einkommen aber eher unwahrscheinlich, aber dazu kann man mehr sagen, wenn du deine Rahmenbedingungen ein wenig besser darstellest.

  4. Avatar von Smoothy
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    Okay, dann werden wir uns wohl von unserem Traum verabschieden müssen.. Wir dachten eigentlich an ein Neubau 120m² Fertigbau-Häuschen in Unterfranken, Landkreis Würzburg / Kitzingen. Ich dachte mit KFW-Förderung wäre das vll. irgendwie möglich, aber dann lassen wir das wohl lieber sein. Trotzdem danke schonmal für die Antworten.

  5. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    @nexttry

    Sind Zinszahlungen nicht wie Miete zu sehen? Zieht man von den 60.000 Euren Zinsen ab, ist der Rest für die Tilgung einer Immobilie verwnedet worden und zwar die von dem Vermieter!

    Bevor ihr losschreit geht nicht, fragt lieber. Fragt einfach, wie es nexttry zumindest ansatzweise getan hat. Bei dieser Warmmiete ist es kein Wunder wenn man nichts ansparen kann. Da kann ich ja von Leben und nebenbei noch eine Zins-, und Tilgungslesitung von 700 Euro von bestreiten! Ihr wollte ernsthaft sagen, dass es nicht darüber nachzudenken gilt, noch nicht mal eine ETW zu erwerben?? Eingach so geht nicht, ist unsinnig? Geht das schon wieder los? Fragt doch wenigstens, was ihr macht hört sich an wie, seid ihr wahnsinnig, verrückt oder blöd?

    @Smoothy

    Folgende Fragen gilt es zu beantworten, bzw. zu hinterfragen:

    - habt ihr Kredite?
    - aus welchem Bundesland/Region wegen Landesfördermittel kommt ihr?
    - habt ihr Kinder? Sind welche beabsichtigt?
    - Bausparverträge oder Lebensversicherungen vorhanden?
    - Haben Eltern evt. Ersatzsicherheiten in Form von Immobilieneigentum die notfalls beliehen werden können?
    - Sind Arbeitgeberdarlehen möglich?
    - An welche Größenordnung an Kaufpreis habt ihr gedacht? Haus oder Wohnung?

  6. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    Bähmmmm, zack erledigt!

    @Hermueller@nexttry

    Ist das euer ernst???? Mal ehrlich ist das euer ernst???

  7. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    @Smoothy

    Ja, eine Finanzierung ohne Eigenkapital kann Sinn machen, anders gesagt ist Eigenkapital nicht unbedingt erforderlich, wenn andere Parameter passen oder aber gewisse Umstände - die nicht zu den negativen Aspekten zu zählen sind - dazu geführt haben kein EK zu haben. Fragen dazu habe ich gestellt.

    Ein Neubau allerdings sollte nicht die erste Wahl sein, so Ersatzsicherheiten, Landesfördermittel oder Arbeitgeberdarlehen nicht zu erhalten sind.

  8. Avatar von Herrmueller
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    Zitat Zitat von noelmaxim
    Bähmmmm, zack erledigt!

    @Hermueller@nexttry

    Ist das euer ernst???? Mal ehrlich ist das euer ernst???
    Was hast Du denn heute gefrühstückt ?

  9. Avatar von Smoothy
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    Hallo noelmaxim,

    vielen lieben Dank für Ihre Rückmeldung. Der qm² Preis für das Grundstück hier im Neubaugebiet liegt bei ca. 150 EUR erschlossen pro m². Ich habe aktuell einen Autokredit mit 150,- EUR monatlich am laufen, da ich letztes Jahr den Arbeitgeber gewechselt habe und die letzten 6 Jahre den Firmenwagen nutzen konnte. Die Restschuld des Kredites müsste sich hier auf 5000,- EUR belaufen. Ansonsten sind wir schuldenfrei und haben keine Kinder. Kinder sind aktuell auch nicht in Planung und falls doch, würde ich nach dem Jahr Elternzeit weiterhin arbeiten gehen. Wir haben immer sehr viel Wert auf ein schönes und modernes Wohnumfeld gelegt, weshalb wir bisher bereit waren so viel Miete zu zahlen. Da unser Mietshaus aber nun verkauft werden soll, sind wir aktuell auf der Suche nach Alternativen.

  10. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    @Herrmueller

    Keinen Bock auf neues Theater! Was hat das Frühstück damit zu tun? Frage dich ja auch nicht was du getrunken hast, bevor du das geschrieben hast?? Ich habe euch eine Frage gestellt, mehr nicht und begründet durch meine Fragestellungen an den Fragenden, dass solch eine Aussage von euch einfach unbegründet ist. Kennst du Smoothy persönlich, als dass du mit diesen wenigen Informationen sagen konntest, geht nicht, ist nicht, du bist raus?????

    Was wäre gewesen, wenn Smoothy sich für 100.000 Euro eine ETW gekauft hätte, die Eltern 50.000 Euro freie Sicherheiten hätten und die Landesförderbank 50.000 Euro zu 50.000 Euro KfW finanziert hätte? Weiter Warmmiete 1.400 Euro zahlen???? Keiner antwortet, nur ihr, Smoothy geht raus und denkt nichts geht, wie blöd bin ich eigentlich darüber nachgedacht zu haben?

    Warum fragt ihr nicht erstmal Informationen ab? Warum nicht in einen Dialog treten nach Antworten auf entscheidenden Fragen, um dann fundiert und mit klaren Argumenten von einer Investition abzuraten???

  11. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    @smoothy

    Genau der richtige Weg, erkundigen sie sich, informieren sie sich und loten alle Möglichkeiten aus, dafür ist u.a. auch das Forum da.

    Beschäftigen sie sich mit der Materie und bilden sich dann ein eigenes Urteil! genau der richtige Weg.

  12. Avatar von Herrmueller
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    Aha, kein Bock auf neues Theater..... liest sich gerade anders.....

    Wobei ich da jetzt nicht Deine Meinung zu der Frage des TE meine, sondern wie Du uns hier angehst.

    Aber mal zu Deiner Frage:

    Ja, das ist mein Ernst

    Zitat Zitat von Herrmueller
    Eine Bestandsimmobilie könnte möglich sein, wobei Ihr Euren Lebensstil schon mal überdenken solltet.
    Wie es sich nun herausgestellt hat, ist nicht nur kein Eigenkapital da, sondern auch noch Schulden. Aber wahrscheinlich für Dich wieder mal eine absolut spitzenmäßige Ausgangsposition.

    Der Rest meiner Antwort bestand daraus, auch mal klar zu sagen, das Miete nicht gleich Wohnen 2. Klasse ist und ein Vorschlag, wie man testen kann, welche Reserven man aufbauen kann ohne das es weh tut.

  13. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    Wenn Smoothy sich eine ETW zur Miete genommen hätte, die 800 warm gekostet hätte, dann hätten sie jeden Monat 600 Euro beiseite legen können. Wollten sie aber nicht, verschuldet haben sie sich nicht groß!

    Nein, es ist nicht die beste Ausgangslage, aber keine die eine Finanzierung einer Immobilie wegen fehlendem EK unmöglich macht, bzw. wo es nur die Antwort geben kann, übt mal weiter. Die Warmmiete kann sinnvoller angelegt werden, auch um eine eigene Immobilie abzubezahlen, nicht die vom Vermieter, so man vernünftig plant und auf dem Teppich bleibt. Zu dem kann die Ausgangslage erst dann genau bewertet werden wenn meine Fragen geklärt sind, die Wünsche des Kunden bekannt sind (der Neubaugedanke kam erst nach eurem Post) und individuell geschaut wurde, mir welchen Alternativen sich Smoothy anfreunden kann.

    Der Neubaugedanke wird nicht der beste Gedanke sein, wenn keine Mittel aus den von mir angefragten Möglichkeiten zu erwarten sind.

    Über den Lebensstil kann ich überhaupt nichts urteilen oder bewerten, du aber sagst, sie mögen das mal überdenken! Haben sie doch, weg von der teuren Warmmiete zu einer Zins-, und Tilgungsrate für Eigentum. Der Gedanke ist doch völlig ok, genau der richtige Weg.

  14. Avatar von Herrmueller
    Herrmueller ist offline

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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    Zitat Zitat von Herrmueller
    Hallo,

    von einer "Baufinanzierung" solltet Ihr Euch verabschieden.
    Eine Bestandsimmobilie könnte möglich sein, wobei Ihr Euren Lebensstil schon mal überdenken solltet.

    Ihr bringt im Monat zu zweit 1.600 EUR durch..... Da wäre schon Sparpotenzial, wenn man denn will.
    Eine Immbobilie wird Euch im seltensten Fall weniger kosten als jetzt die Warmmiete, eher mehr, da bei Reperaturen dann nicht mehr der Vermieter einspringt, sondern Ihr selber. D.h. Ihr müsstet neben der monatlichen Kreditrate und den Nebenkosten (die beim Eigenheim auch meist höher liegen als bei der Mietwohnung) noch Rücklagen bilden für zukünftige Renovierungen/Sanierungen.

    Evtl. wäre es gut, mal für 1 Jahr jedes Monat 600 EUR beiseite zu legen um zu prüfen, ob das geht und wie man damit klar kommt. Dann hätte man auch schon mal 7.200 EUR Eigenkapital um Makler oder Notar zu bezahlen.
    ............................

    Deckt sich doch mit Deiner Aussage, oder ?

  15. Avatar von nexttry
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    Zitat Zitat von noelmaxim
    Sind Zinszahlungen nicht wie Miete zu sehen? Zieht man von den 60.000 Euren Zinsen ab, ist der Rest für die Tilgung einer Immobilie verwnedet worden und zwar die von dem Vermieter!
    Und genau diese Betrachtungsweise stimmt halt einfach nicht, auch wenn diese "Berechnung" gerne von vielen genutzt wird. Für das Geld bekommt man eine ganze Menge. Der Vermieter bezahlt die Instandhaltung (ich rede nicht von Schönheitsreparaturen), die nicht umlegbaren Nebenkosten und der Vermieter trägt das Risiko (die Volatilität einer einzelnen Immobilie ist recht groß, ähnlich eines diversifiziertes Aktienportfolio) und bekanntermaßen muss Risiko eingepreist werden.

    Als Beispiel Instandhaltungskosten: 120 qm Haus, Kosten etwa 200.000€ aktuell (ganz pi mal Daumen ohne Grundstück). Instandhaltungskosten gemittelt (Neubau am Anfang weniger, später kommt es dicke) 1,5% entspricht 3.000€ im Jahr. Das sind schon mal 250€ pro Monat, die langfristig nicht in der Tasche des Vermieters landen.

    Nochmal der Tipp: Herr Kommer hat das in seinem Buch sehr gut dargestellt (nein ich heiße nicht Kommer ) Man muss als Mieter kein schlechtes Gefühl haben, dass man eine Menge Geld verbrennt, auch wenn die Immobilienbranche einem das Einreden möchte (Geschäft und so).

  16. Avatar von Matthew Pryor
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    Bei dieser Warmmiete ist es kein Wunder wenn man nichts ansparen kann.
    Ich hätte es eigentlich nicht für möglich gehalten, aber ich weiß, das ist tatsächlich ihr Ernst. Es verbleiben nach Abzug der Warmmiete immer noch 1900 € jeden Monat verfügbar. Und davon soll sich nicht zumindest ein kleiner Teil zurücklegen lassen? Mit Verlaub, das ist zynisch, da es impliziert, dass ein Großteil nichts von seinem Einkommen zurücklegen könnte, da das Einkommen deutlich unter dem in diesem Fall verfügbaren liegt.

    An den TO: Ich würde nicht behaupten, dass es grundsätzlich nicht geht. Ich wage vielmehr zu behaupten, dass ihr (noch) nicht der richtige Typus seid, der sich langfristig einen Haufen Schulden "zulegen" sollte. Ich persönlich würde von diesem Vorhaben derzeit dringend Abstand nehmen und vielmehr die Ratschläge von herrmueller und nexttry beherzigen: Sparen sie einen (guten) Teil ihres Einkommens, und damit meine ich nicht 50 € jeden Monat. Sondern so, dass es auch ein bisschen wehtut. Das hat auf der einen Seite einen disziplinierenden Effekt und auf der anderen Seite den unbestreitbaren Vorteil, dass sie...nun, sparen. Ob als Eigenkapital für ein Finanzierungsvorhaben oder aber als allgemeiner Notgroschen, sollte zunächst einmal zweitrangig sein.

    Und das von nexttry empfohlene Buch des Herrn Kommer ist in der Tat empfehlenswert, da es doch mit einigen der von Immobilien- und Kreditvermittlern beharrlich und gebetsmühlenartig wiederholten Mythen pro-Kauf aufräumt. Investieren sie die Zeit und das bisschen Geld für dieses Buch, es wird sich auszahlen. Und wenn es "nur" dafür sorgt, dass sie mit den Verkäufern auf Augenhöhe argumentieren können.

  17. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    Wenn ich die Warmmiete von 1600 Euro wie folgt aufteile:

    - Zins-, und Tilgungsrate von 900 Euro
    - Instalthaltungsrücklage 400 Euro
    - Betriebskosten 300 Euro (Heizung, Strom und Gas für 2 Personen)

    dann kann ich weiterhin mit 1.900 Euro so weiter leben wie bisherr und besitze Eigentum welches um die 300.000 Euro kosten darf. Dabei habe ich berücksichtigt

    - wie alt der TE ist
    - 2% Tilgung
    - der TE einen sehr geringen Verschuldungsgrad hat
    - die 900 Euro für 20 Jahre gesichert sind
    - er seine eigene Hypothek abzahlt und nicht die das Vermieters
    - der Lebensqualität im Eigentum gegenüber Miete verbessert ist
    - Im Alter bezahltes Wohneigentum die Rentenlücke etwas schließt
    - Reserven für Instandhaltung aufgebaut werden
    - keiner Willkür von Vermietern ausgesetzt bin
    - der Aufwand für Wohnen nicht steigt, da Mieterhöhungen ausgeschlossen sind
    - die Gefahr unterbindet in 2 Jahren mit 10.000 Euro EK durch evtl. Zinsanstieg keinen Effekt erreicht zu haben

    Nicht berücksichtigt habe ich:

    - Lohnsteigerungen
    - Presisteigerungen
    - Ersatzsicherheiten der Eltern
    - Landesfördermittel
    - Arbeitgeberdarlehen
    - die Mentalität des TE in Bezug auf Geld, Disziplin und Bezug zum Erhalt der Lebenswert, sowie Prioritätensetzungen und Prinzipien
    - den Mond und die Erde und wie das eine auf den anderen fallen kann

    Fakt ist, ein Neubau wäre unvernünftig, ja fast nicht darstellbar. Fakt ist aber auch, dass es mindestens genauso viele Bücher gibt, die dem Eigentum vieles gutes zuspechen, wenn man die entsprechenden Mentalitäten walten lassen kann und seine Finanzen so einstellen kann, als dass diese so bezahlt werden können wie die Miete. Aus dem Nichtvorhanden sein von Eigenkapital kann ich dieses dem TE erst einmal so nicht absprechen.

    Miete zu zahlen, bei paralleler Ansparung von Leben-, und Rentenversicherungen hat in den letzten 30 Jahren schon niemanden zu den Gewinnern im Rentenalter gemacht, dieses armsparen wird auch in den nächsten 30 Jahren keine Gewinner hervorbringen. Gab es noch die garantierte Verzinung von größer 3 % war die Inflation höher, so wie die Verzinsung heute niedriger ist, aber die tatsächliche Inflation immer noch höher ist. Dies bei steigenden Mietpreisen und keiner nennenswerten, realen Lohnsteigerung.

    Wüsste nicht wo das Heil in der Miete und den sinnlosen Altervorsorgeprodukten liegen soll, um dann von den spärlichen Renditen auch noch im Alter die hohen Mietpreise auszugleichen. Dies bei einem historisch tiefen Zinsniveau, derzeit wenig Inflationsgefahren und einer gut gehenden deutschen Wirtschaft.

    Gesicherter Arbeitsplatz, Kindersituation/Planung vor Augen geführt, gesunde Einstellung zu Schulden, das Zinsniveau berücksichtigt, sich eingeschätzt und ein realistisches und gesundes Investitionsvorhaben/Volumen vor Augen, vor allem die Rentensituation durchgespielt, lange Zinssicherheit gewählt, so kann man verstehen dass sich viele mit dem Gedanken Wohneigentum beschäftgigen, sich mit dem Gedanken auseinander setzen um dann - in der Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Finanzierungsmakler - darüber zu befinden, was die sinnvollste Lösung ist und wie die ggf. mit der Umsetzung des Vorhabens auszusehen hat.

  18. Avatar von nexttry
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    Das es viele Bücher PRO und KONTRA Eigentum gibt, logisch. Ich mag den Kommer, da er es ausführlichst! begründet und berechnet. Ja man kann an den Variablen rumdrehen, die das Ergebnis in die gewünschte Richtung verändern, aber es zeigt deutlich, dass es nicht den einen überlegenen Weg gibt.

    Und Eigentum als immer wirtschaftlich besser darzustellen, ist halt falsch. Wir könnten hier nun eine genaue Kalkulation durchführen und uns auf Rahmenbedingungen dafür einigen, ist aber wenig Zielführend. Noelmaxims Beispiel, eine Kaltmiete von 1300€ zu Vergleichen mit einer Rate für Kauf von 900€... na da reden wir aber von komplett unterschiedlichen Immobilien. Man kann natürlich Kauf vs. Miete immer nur vergleichen anhand gleicher Objekte.

    Wir leben in einem recht effizienten Markt. Wäre Kaufen/Vermieten langfristig die deutlich bessere Wahl gegenüber allen anderen Anlageklassen, würden die Preise derart anziehen, dass die Rendite auf ein "effizientes" Maß absinkt. Selbst Bewohnen hat, im Gegensatz zum Vermieten, nicht mal mehr den Vorteil, die Zinsen und Abschreibungen steuerlich geltend zu machen.

    Das einfachste Beispiel um sich die Situation klar zu machen (ohne wilde Berechnungen, sondern auf Basis von Fakten/Studien):
    Renditen von Immobilien liegen langfristig bei 2-3% (auf das Eigenkapital!). Zu diesem Thema gibt es genügend Studien. In diesem Mittel sind unter anderem auch Anlageobjekte mit diversen Wohneinheiten enthalten (haben eine höhere Rendite als kleinere Einheiten, im Schnitt). Daraus folgt direkt, dass Immobilien wie einzelne Eigentumswohnungen, noch schlimmer Einfamilienhäuser, eine deutlich geringere Rendite haben müssen, die oft sogar negativ ist (im Falle von EFHs). Selbst wenn die Rendite noch im positiven Bereich liegt, würde man als Käufer einer Immobilie maximal diese Rendite des Vermieters "einsparen" im Vergleich zum mieten (maximal, da weniger steuerliche Vorteile). Denn wo soll auch sonst das Geld landen....

    Nochmal erwähnt: Es geht mir nicht um Einzelfälle, die gibt es für alle erdenklichen Fälle. Es geht um den Durchschnitt. Ob man ein Einzelfall ist oder nicht, weiß man meist erst am Ende, denn (fast) alles, was bekannt ist, ist logischerweise im Markt eingepreist...

    Aber auch hier wieder abschließend: Ich bin nicht gegen das Kaufen, habe es selber gemacht, aber nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern um meine Lebensqualität zu erhöhen, machen zu können was ich will, etc. Für viele ist sicherlich auch der der Zwang zum Sparen (einen Immokredit muss man bedienen, Geld auf dem Tagesgeldkonto oder Wertpapierportfolio kann man schnell ausgeben...) einer der Gründe, wieso sie mit einer Immobilie besser fahren.

  19. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    @nexttry

    Schau doch einfach mal in deinem Umfeld, welcher Rentner stellt sich mal grundsätzlich gesehen besser, der mit bezahltem Wohneigentum oder der, der zur Miete wohnt? Wenn Mieten günstiger ist, würde das bedeuten man soll zur Miete wohnen, sich als Kapitalanlage Eigentum erwerben und dieses vermieten?

    Zählen denn die Argumente Inflationsschutz, fester Zins bis Ende, Komfort, aber auch steigende Lebensqualität und Unabhängigkeit gar nichts? Steigende Mieten? Abhängigkeiten, armsparen in herkömmlichen Anlagen, bezahlte Immobilie im Alter als Altersvorsorge überhaupt nichts? Würdet ihr, wärer ihr Vermieter denn solch einem Kunden mit diesem Einkommen aber den von euch so verteufelt hohem Konsumverhalten weil nichts gespart wird überhaupt eine Wohnung vermieten? Stellt euch mal vor, der wird krank oder arbeitslos und ihr bekommt eure Miete nicht?? Reicht das Ein-, und Auskommen für Miete, aber für Eigentum nicht? Oder noch nicht mal für Miete? Ist es der richtige Ansatz zu sagen, na dann zahlt der Staat? Das ist was anderes? Oder ist der richtige Ansatz nicht zu sehen, wie viele Familien - auch die ohne EK - ihr Wohneigentum abbezahlen, dies trotz Kinder die gebohren wurden, Kurzarbeiterzeiten 2003-2006, Börsencrashs, Finanzkrise und Kriegen?

    Habt ihr euch mal die Statistiken der Banken angeschaut, welche Immobilien in die Drittverwertbarkeit gehen? Die Gründe dafür? Fehlendes EK der Hauptgrund? Kann es sein, dass der Lebenswandel eine Rolle spielt? Krankheit, Scheidung, Sucht? Ggf, auch die schlechte und unvernünftige Finanzierung, ja auch die von der Bank mit 10 Jahren fest und Bauspargedönse und Riestergelumpe wo 1% Tilgung rein geht oder Konzepte - siehe Riester - weder von dem vestanden werden der es verakuft noch von dem der es kauft und nicht die Konzepte, die von uns einigen verantwortungsbewussten Finanzeirungsmaklern entwickelt werden? Vor allem die hohen Belastungen, weniger das fehlende Eigenkapital? Beratung ja, auch der mahnende Finger, Risiken gehören aufgezeigt, auch Gefahren, aber ganz sicher nicht den Kunden ein gewisses Eigenrisiko einzugestehen, ja vielleicht sogar die Vernunft mit Eigentum und den daraus resultierenden Belastungen umgehen zu können, dieses kalkulieren und wuppen zu können, auch ohne Eigenkapital. Als Mieter kann er dann verrecken, aber als Eigentümer kommt das dann auch so? Was sagt der Vermieter dazu? Aus Miete kann ich raus, aber aus Eigentum nicht? Ja, nur mit Kosten, aber scheitere ich bei Krankheit, Scheidung und unvorhersehbaren Ereignissen ruhiger in Miete als in Eigentum? Muss ich überhaupt scheitern? Solange alles läuft und gut läuft bleibe ich in Miete, um dann wenn es nicht gelaufen ist zu sagen man gut dass ich in Miete lebe, kein Eigentum erworben habe? Herr Kommer schriebt ja Miete ist besser? Gesünder und ruhiger? Wie viele glückliche Eigentümer werden dem wohl widersprechen?

    Ich finde eher man kann das nicht pauschal beantworten, es muss individuell betrachtet werden und das habe ich versucht zu verdeutlichen mit meiner provokativen Frage, ob das euer Ernst ist. Ich habe sehr wohl erkannt, dass ihr nicht grundsätzlich abgeraten habt. Erkannt habe ich aber auch, dass ihr dem Vorhaben ohne Nachfragen, ohne den TE zu kennen, ohne diesem die Risikobereitschaft aber auch die Gabe das Sinnvolle nach handfesten Argumenten - aufgebaut auf Fakten, Daten und Zahlen - zu erkennen, zu zu sprechen sofort eure Antwort parat hattet. Warum kommt bei euch immer ohne Hintergrundwissen bei wenig vorhandenem EK die Ablehnung solch eines Vorhabens? Neubau ok, da bin ich bei euch, nur war das da noch nicht erkennbar. Warum? Weil wir Gierlappen uns die Taschen mit solchen Kunden/Verbrauchern voll machen?? Wo würdet ihr den Verbrauchern noch überall rein reden, von abraten ohne den Verbaucher zu kennen, ja noch nicht mal die Fakten, Daten und Zahken komplett zu erkennen? Warum reicht bei euch, die Nennung des Alters, das Nettoeinkommen und die 0 bei Eigenkapital aus, um etwas beurteilen zu können, was zumindest nicht verurteilt werden soll? Nur damit wir Finanzhaie nicht unseren Willen bekommen? Die denken alle so, weil wir denen das eingeredet haben? Wohneigentum als Allheilmittel eingeredet haben?

  20. Avatar von Herrmueller
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    Standard AW: Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

    Zitat Zitat von noelmaxim
    @nexttry

    Schau doch einfach mal in deinem Umfeld, welcher Rentner stellt sich mal grundsätzlich gesehen besser, der mit bezahltem Wohneigentum oder der, der zur Miete wohnt? Wenn Mieten günstiger ist, würde das bedeuten man soll zur Miete wohnen, sich als Kapitalanlage Eigentum erwerben und dieses vermieten?
    Hallo Noelmaxim,

    erst mal möchte ich anmerken, dass die letzten Posts von Dir jetzt wieder sachlich angenehm zu lesen sind.

    Zu der Frage:
    Meine Eltern (79/75 Jahre alt) haben 1969 (bzw. mein Vater damals noch alleine) ein 2FH Haus gebaut. Unten meine Eltern, oben die Oma.
    das Haus war eher günstig und mein Vater als Maurer hat mit den Kollegen natürlich sehr viel alleine gemacht. Da war er aber fürh von 5-7 Uhr und Abends von 18-22:00 Uhr und jedes Wochenende auf der Baustelle.

    Dann hat er über die Jahre nochmal ca. 200tsd EUR in das Haus gesteckt für neue Heizung, Solaranlage, neues Dach, neue Elektrik, Bädersanierung usw. Und er hat alles ganz genau aufgeschrieben (und dabei wie gesagt viel selber gemacht, es waren meist nur die Materialkosten -> und die hat er über die seine Baufirma bekommen, also doch günstiger als Otto-Normalverbraucher).

    Das hat sich definitiv nicht gelohnt, auch für uns Kinder nicht, denn damit das alles bezahlt werden konnte, hat er natürlich viele Überstunden gemacht und am Wochenende schwarz gearbeitet...... Somit wenig Zeit für die Familie....

    Wir hätten geauso gut in einer Mietwohnung günstiger (!) wohnen können, mit mehr Zeit füreinander..... Aber damals war es in gewisser Weise ähnlich, ein Maurer muss halt sein eigenes Haus haben und kann nicht zur Miete wohnen. Genauso sehe ich das heute bei uns, hätten wir nicht 5 Kinder, würd ich nie und nimmer ein Haus kaufen, wenn ich nicht entspr. Vorraussetzungen hätte wie eben entspr. Eigenkapital. Unser Haus hat jetzt alles incl. 130tsd EUR gekostet (Kaufpreis + Renovierungskosten) aber irgendwie ist regelmäßig irgendwas mit ein paar hundert EUR zu bezahlen.

    Ganz einfaches Beispiel:
    2 Außenrollos defekt.... früher dem Vermieter mitgeteilt, nicht mein Problem. Heute hole ich den Fensterbauer, der stellt fest, dass die Außenfassade über dem Rollo weggemacht werden müsste, das sollte der Fassadenbauer machen.... Kostenpunkt ca. 500 EUR alles drum und dran, wegen 2 gerissener Zugbänder......

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