Bitte um Einschätzung: Kombivertrag vs. Annuitätendarlehen

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  1. Avatar von Annuitaetonomus
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    Beitrag Bitte um Einschätzung: Kombivertrag vs. Annuitätendarlehen

    Hallo Finanz-Forum,

    im Zuge einer Eigenheimfinanzierung stehe ich hier vor einer Grundsatzentscheidung und würde gerne professionelle Meinungen aus dem Forum einholen. Vorab vielen Dank für hilfreiche Antworten!

    Ich versuche es so kurz wie möglich ...


    Meine Daten:

    - Kaufobjekt inkl. Nebenkosten (Neubau): 550.000€
    - Nettoeinkommen gemeinsam (Sie und ich unbefristet): 4.500€ Tendenz steigend
    - Eigenkapital: 300.000€
    - Nötiges Darlehen: 250.000€
    - Wunsch: Volltilgung binnen 20 Jahren mit Zinsbindung für gesamte Laufzeit



    Angebot 1 (annuitätisches Darlehen):

    - Darlehensbetrag: 250.000€
    - Sollzinssatz: 1,68%
    - Eff. Jahreszins: 1,70%
    - Sondertilgung 1x jährlich mit 5%, also 12.500€
    - Volltilgung bei 20 Jahren (ca. 1300€ mtl. Rate)
    - Geleistete Zinszahlungen nach 20 Jahren ca. 47.000€



    Angebot 2 (Kombidarlehen mit Bausparvertrag):

    - Wohnbaudarlehen: 250.000€ (bei 1,4%, also 291€ Zins in den ersten 10 Jahren)
    - Bausparguthaben nach 10 Jahren: 102.600€ bei 880€ monatlicher Sparrate (+ 0,1% Guthabenzins (sehr wenig))
    - Bauspardarlehen nach Zuteilung: 147.400€ bei 1,99% und 2,25% eff. Jahreszins
    - Sondertilgungen nach Belieben jederzeit möglich!
    - Anschlussgebühr 1% (2.500€) + diverse Entgelte
    - Volltilgung bei 20 Jahren
    - Geleistete Zinszahlungen nach 20 Jahren ca. 51.000€


    Fragen:
    • Aktuell höre ich viel, dass Kombiverträge nicht mehr Sinn machen bzw. "gefährlich" sein können, da der Guthabenzins extrem niedrig geworden ist sowie viele versteckte Kosten. Ist da was dran?
    • Im direkten Vergleich scheint mir Angebot 1 attraktiver, aber Angebot 2 besser, da flexibler?
    • Wie verlässlich sind die Verträge und Zinssätze für die Zukunft? Kürzlich hieße es, die Bausparkassen drängten die älteren Kunden zur Kündigung, um ihnen neue Verträge mit extrem niedrigen Zinsen anzudrehen.



    Ich danke vielmals für eine Einschätzung und sende

    Beste Grüße
    Annuitaetonomous

  2. Avatar von noelmaxim
    noelmaxim ist gerade online

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    Standard AW: Bitte um Einschätzung: Kombivertrag vs. Annuitätendarlehen

    Hallo,

    das Angebot 2 lässt sich deutlich verbessern, denn erstens ist der Zinssatz für 10 Jahre viel zu schlecht und zweitens ist der Tarif nicht der geeigneteste. Statt 0,1% Guthabenzins wählen sie 1% Guthabenzins, statt 2.500 Euro Abschlussgebühr wählen sie 2.000 Euro, weitere Gebühren darf es bei dem Bausparvertrag nicht geben. Darlehenszins des BSV ist ok. Durch die besseren Parameter lassen sich die 250.000 Euro schneller als in 20 Jahren zurück zahlen.

    Der Zinssatz eines Bausparvertrages ist garantiert. Nicht die Kunden werden rausgedrängt, sondern die hochverzinslichen Tarife aus den Jahren vor 2010, wo der Bausparer auf das Darlehen verzichtet und eine hohe Bonusoption besitzt.

    Das Kombimodell ist besser, da flexibler und auch günstiger, nutzt man die richtige Bank und den richtigen Tarif der Bausparkassen.

  3. Avatar von fragesteller12
    fragesteller12 ist offline

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    Standard AW: Bitte um Einschätzung: Kombivertrag vs. Annuitätendarlehen

    Hallo Herr Buhmann,

    ich habe gerade mal aus Interesse nachgerechnet und bei mir kommt, bei jeweils 1.300 € Rate und unter Berücksichtigung der Abschlussgebühr, die Variante 2 minimal "teurer". Sollte sich nicht auch der Zins der Variante 1 bei höherer Rate und ggf. Anpassung an bessere Marktkonditionen nicht auch ändern (verringern)?

    Ich finde es interessant das ja eine Art Arbitrage zwischen den niedrigeren Darlehenszins bei Variante 2 verbudnen mit dem Guthabenzins vorhanden ist. Dieser hebt dann hinten den höheren Zins bei kleiner Restschuld im Bauspardarlehen auf.

    Danke!

  4. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Bitte um Einschätzung: Kombivertrag vs. Annuitätendarlehen

    Wer zeichnet denn bei solch einem Beleihungsauslauf für 10 Jahre fest 1,4% Darlehenszins?

    In der Kombination F60 der Signal mit einem Annuitätendarlehen 10 oder 15 Jahre fest, schlägt derzeit dieses Kombimodell jedes Volltilgerdarlehen.

    Bei 10 Jahren fest liegt der Sparzins des F60 bei diesem Auslauf auf dem Niveau des Zahlzinssatz. Der Zinsgewinn durch den deutlich günstigeren Zins in den ersten Jahren 10 Jahren aus dem Annuitätendarlehen gegenüber dem Volltilgersinssatzes erwirkt in der Kombination mit dem Bauspardarlehenszins einen günstigeren Mischzins über die 20 Jahre.

  5. Avatar von Annuitaetonomus
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    Standard AW: Bitte um Einschätzung: Kombivertrag vs. Annuitätendarlehen

    Hallo zusammen,

    schönen Dank für die schnellen Einschätzungungen. Derweil war ich nochmals bei meinem Berater und habe mir ein neues Angebot für die Variante 2, also Kombidarlehen, geben. Gerne werde ich das heute nochmals hier angeben, um genauer darüber sprechen zu können.

    Gefühlt tendiere ich aktuell zu dem Kombidarlehen, um während der Ansparphase flexibel einzahlen zu können, auch wenn die Guthabenzinsen sehr gering sind.

  6. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Bitte um Einschätzung: Kombivertrag vs. Annuitätendarlehen

    Was hat er denn verbessert, bzw. was ändert er im Konzept, nach dem sie intervenieren?

  7. Avatar von noelmaxim
    noelmaxim ist gerade online

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    Standard AW: Bitte um Einschätzung: Kombivertrag vs. Annuitätendarlehen

    1) 250.000 Euro 10 Jahre fest nom. 1,11% eff.1,14 % bei 2% Tilgung. Restschuld 197.000 Euro. Rate 648 Euro
    2) Besparung des F60 mit Auszahlungssumme in 10 Jahren von 197.000 Euro. Rate 529 Euro

    Gesamt 1-10. Jahr 1177 Euro

    3) Nach Zuteilung: Bausparguthaben 65.460 Euro, gekauftes Bauspardarlehen 131.540 Euro. Auszahlungssumme 197.000 Euro für Ablösung Restschuld. Zins-, und Tilgungsleistung 1.315 Euro.

    Darlehensende 19 Jahre und 9 Monate. Wende ich nun in den ersten 10 Jahren ebenfalls die 1.300 Euro auf und erhöhe die Ansparrate von 529 Euro auf 652 (somit dann auch 1.300 Euro), sollte ersichtlich werden, wie schlecht deine beiden Angebot sind. Die Gesamtlaufzeit müsste ich dann errechnen lassen.

    Sicherlich lassen sich auch noch ganz andere Konstrukte - z.B. 8 Jahre Zinsfestschreibung und Ablsöung Restschuld nach 8 Jahren unter 1% Darlehenszins - finden, wo die Annuität noch nicht mal Sinn machen würde, da der Anlagezins im F60 höher ist.

    Flexibilität inklusive, denn der BSV wird nicht abgetreten, kann bespart werden wie man es wünscht und in der Darlehensphase zu dem festgelegten Zins-, und Tilgungsbeitrag bis hin zur vollen Summe getilgt werden wie man lustig ist. Bausparguthaben steht immer zur Verfügung, ebenso kann, sollte der Zins in den Jahren steigen, der Tilgungsanteil von anfänglich 2 % auf 1% geändert werden, so dass man das eine Prozent höher verzinst am Markt anlegen könnte und somit die Restschuld noch verrigern könnte.

  8. Avatar von Annuitaetonomus
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    Standard AW: Bitte um Einschätzung: Kombivertrag vs. Annuitätendarlehen

    Großen Dank für Details!

    Hier wie versprochen ein optimiertes Angebot mit Bausparen:

    Darlehen 1 (erste 10 Jahre)
    - Darlehensbetrag: 250.000€
    - Sollzinsbindung: 10 Jahre mit Sollzins 1%
    - Sondertilgungen bis 5% 1x jährlich (12.500€)
    - Restschuld: 228.056€
    - Getilgter Betrag: 21.934
    - Geleistete Zinszahlung: 24.098€

    Bausparphase (erste 10 Jahre)
    - Bausparsumme: 227.000€
    - Abschlussgebühr: 1% also 2270€
    - Guthabenzins: 0,1%
    - Monatliche Rate: 828€
    - Bausparguthaben am Ende: 88.425€

    Tilgungsphase ab Jahr 10 bei Restschuld von 228.056€
    - Darlehensbetrag = 228.056 - 88.425 = 139.631€
    - Sollzins: 2,35%
    - Monatliche Rate: 1200€
    - Geleistete Zinszahlung: 18.675€



    Aus meiner Sicht klingt das etwas besser. Was meint ihr?
    Schönen Dank für kurze Einschätzungen.

  9. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Bitte um Einschätzung: Kombivertrag vs. Annuitätendarlehen

    1) Warum nur 1% Tilgung in der Annuität?
    2) Warum einen Bauspartarif mit 0,1% Guthabenzins statt 1%?
    3) Warum 2.250 Euro Abschlussgebühr, wenn diese 1.576 Euro bei einer Auszahlungssumme von 197.000 Euro (trotzdem aber auch keine 1970 Euro sprich 1% Abschlussgebühr) betragen kann?
    4) Warum 2,35%, wenn der Bauspardarlehenszins nom. 2% sein kann?

    Ungeachtet dessen, es ist ja löblich wenn ihr Berater nach dem sie sich schlau lesen und informieren nachbessert, aber wie lange will er bessern, bis er auf die Paramter des F60 kommt? Zu dem, er hat ja schon öfters gerechnet und kennt wahrscheinlich die gesamte Ausgangssituation anhand von Unterlagen. Ich habe vorhin angedeutet, dass die 10 Jahre Zinsfestschreibungszeit mit dem F60 überhaupt nicht nötig sind. Rechnet man als mal in Ruhe und anhand der ganzen Unterlagen, dem Wissen wo der Investsitionsort (wegen Auswahl regionaler Banken) ist, ihr Einkommen und die weiteren Details kommt man noch zu ganz anderen Ergebnissen mit ihrer sehr guten Ausgangslage. Möglicherweise sind die 1% bei 10 Jahren selbstverständlich auch möglich, aber man kann ja ohne Unterlagen und ohne Auftrag nicht gleich das beste auf dem Tisch legen, zumal wir ja erst einmal nur helfen und die Augen öffnen wollen.

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